13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN
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Nach dem Krieg hatte zunächst e<strong>in</strong>mal<br />
niemand e<strong>in</strong>en Kopf dafür, das<br />
Kreuz wiederzuerrichten. Es gab Dr<strong>in</strong>genderes<br />
zu tun, Teile des Werks lagen<br />
<strong>in</strong> Trümmern – und überhaupt: Energie<br />
war damals noch viel wertvoller als <strong>in</strong><br />
unseren Tagen. Wer hätte es da verantworten<br />
wollen, dass über der Stadt<br />
erneut e<strong>in</strong> Stromfresser h<strong>in</strong>g.<br />
Teile des alten Kreuzes wurden<br />
demontiert, und an se<strong>in</strong>er Stelle wurden<br />
Produktionsbauten errichtet. 1958<br />
aber waren die D<strong>in</strong>ge wieder <strong>in</strong>soweit<br />
im Lot, als dass man <strong>in</strong> der Führungsetage<br />
an die Tradition von e<strong>in</strong>st<br />
anknüpfte und das neue Kreuz baute.<br />
Es wurde schnell zum Symbol der<br />
Wirtschaftswunderzeit und der steigenden<br />
Bedeutung der chemischen Industrie<br />
im allgeme<strong>in</strong>en für die deutsche<br />
Wirtschaft und Bayer im besonderen<br />
für <strong>Lev</strong>erkusen. Und so ist es eigentlich<br />
bis heute geblieben.<br />
<strong>Lev</strong>erkusen<br />
ohne Bayerkreuz?<br />
Für Richard Müller „e<strong>in</strong>fach undenkbar!“<br />
Doch es ist wohl so, dass bisweilen<br />
auch jenes Undenkbare gedacht<br />
werden muss. Im Frühjahr 2009<br />
wird das Kreuz zum letzten Mal<br />
über der Chemiestadt erstrahlen.<br />
Über dem Bayerwerk leuchtet es ja<br />
schon lange nicht mehr. Schließlich<br />
lautet der offzielle Name der riesigen<br />
Fabrikstadt im <strong>Lev</strong>erkusener Süden<br />
schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren Chemiepark.<br />
Richard Müller und all die anderen<br />
<strong>Lev</strong>erkusener, für die das Kreuz e<strong>in</strong><br />
Stück Heimat geworden ist, müssen<br />
wohl oder übel umdenken. Doch es ist<br />
DAS BAYERKREUZ<br />
ja auch nicht so, dass <strong>Lev</strong>erkusen demnächst<br />
vollkommen kreuzungsfrei<br />
daher kommen wird. Wenn die Bay-<br />
Arena umgebaut ist, dann wird sie von<br />
e<strong>in</strong>em neuen Bayerkreuz überragt. Die<br />
Kicker von Bayer 04 trugen zum ersten<br />
Mal 1936 bei e<strong>in</strong>em Zweitligaspiel<br />
gegen Sol<strong>in</strong>gen 95 das Firmenlogo auf<br />
den breiten Brüsten. Da war Richard<br />
Müller noch nicht e<strong>in</strong>mal geboren.<br />
Heute geht der Mann mit den Enkelk<strong>in</strong>dern<br />
Chantal und Lana regelmäßig<br />
zu den Spielen des Bundesligisten. Und<br />
wenigstens an jedem zweiten Wochenende<br />
wird das Kreuz für unser Trio das<br />
se<strong>in</strong>, was es schon bei se<strong>in</strong>er Erf<strong>in</strong>dung<br />
als Firmenlogo im Jahr 1904 darstellen<br />
sollte: E<strong>in</strong> überdimensionales Wahrzeichen<br />
und e<strong>in</strong> Fixpunkt <strong>in</strong> der Dunkelheit.<br />
Nur das es eben nicht mehr über<br />
dem Werk, sondern über dem Stadion<br />
leuchtet...<br />
8 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/<strong>2007</strong>