13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN

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TOPOS von Martin Oberpriller DER ORT(H) IN LEVERKUSEN: DAS TOPOS Unter einem Topos versteht man nach landläufiger Auffassung einen Ort in einem irgendwie übertragenen Sinn – und irgendwie könnte der Name jener Leverkusener Institution an der Wiesdorfer Hauptstraße kaum besser passen. An den Wänden der tiefgezogenen Decke im Haus mit der Nummer 134 hängen Plakate, die von längst vergangenen kulturellen Ereignissen künden. Hinter der Theke sta- peln sich frisch geputzte Biergläser – und irgendwie muss auch der hartnäckigste Nichtraucher von Zweifeln am von der Landesregierung geplanten Nichtraucherschutz befallen werden, wenn er das „Topos“ betritt. Der Ort ist ganz ohne Frage aus dem Raum und aus der Zeit. Die Kulturkneipe im äußersten Westen der Stadt liegt in der Parterre eines unscheinbaren Gebäudes, das im Gegensatz zu den TOPOS benachbarten Prachtbauten aus den 80er- und 90er-Jahren, die die Leverkusener Altstadt optisch aufgewertet haben, kaum architektonische Reize aufzuweisen hat. Und dennoch, auf das Innenleben kommt es an. „Ich fühle mich hier immer wie auf einer Zeitreise“, erklärt Claudia, die nach eigenem Bekunden nicht zu den Stammkunden zählt, sondern nur hin und wieder in das Lokal schaut. Die DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2007 >>>>>>>>> 31
junge Dame zählt gerade einmal 26 Jahre – und auf einem Tripp durch die Epochen darf sie sich im Topos in der Tat fühlen. Denn als Wirt Wolfgang Orth zum ersten Mal die Kneipe mit ihren bis heute moderaten Preisen und dem angenehm entspannten Ambiente öffnete, da war Claudia noch nicht einmal in Planung. 1969 war das, in einer Zeit also, die vielleicht manchem inzwischen ferner vorkommen mag wie das Mittelalter, für die, die damals dabei waren, aber vor allem eines bedeutet. „Aufbruch“, schwärmt Claudias Vater Richard Siggelkow. Alles schien möglich damals: Lange Haare, freie Sitten – und eben eine Szenekneipe in dem bis dato doch eher piefigen Leverkusen. Das ist natürlich alles längst Geschichte. Das Topos ist zu einer festen Größe in der kulturellen Landschaft der einstigen Farbenstadt geworden. Und davon können sich Besucher wieder einmal am ersten August- Wochenende überzeugen. Dann steigt auf der unteren Hauptstraße zum zwölften Mal der „Streetlife“. Auf drei Bühnen – eine davon direkt vor dem Topos – geben sich Künstler ein Stelldichein, die sich bestens auf handgemachte Live-Musik verstehen. Lutzemann's Jazzkapelle, Ride On, Pirple Legion, Zantana, Take Six, Pirate Radio – das sind nur einige von insgesamt fast 50 Namen, die sich zwischen 3. und 5. August sowie zwischen Moskauer und Adolfsstraße die Ehre geben. Besucher des Straßenfests mit seinem abwechslungsreichen Programm von großer Stilvielfalt bekommen musikalische Leckerbissen auf der EVL-Bühne am Topos, auf der Ganser-Kölsch- Bühne am Barmer Platz sowie auf der Bayer-Business-Services-Bühne auf dem Truck der Firma Niesen geboten. Und was die kulinarische Ergänzung angeht: Dafür gibt es ja das Topos. TOPOS 32 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007
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