13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN
13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN
13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
12<br />
S<strong>in</strong>d Sie workaholicmäßig<br />
veranlagt?<br />
„Überhaupt nicht. Nach Feierabend<br />
freue ich mich, wenn ich nach Hause<br />
komme, dass ich dann malen kann. Ich<br />
habe hier <strong>in</strong> Schlebusch me<strong>in</strong> Atelier. Die<br />
Malerei ist für mich schon e<strong>in</strong> sehr wichtiger<br />
Faktor, der über den normalen Hobbybereich<br />
h<strong>in</strong>ausgeht. Ich habe regelmäßig<br />
Ausstellungen im In- und auch dem<br />
Ausland und pflege den Kontakt<br />
zu den<br />
Menschen, die sich<br />
für me<strong>in</strong>e Bilder <strong>in</strong>teressieren. Wichtig<br />
dabei ist, dass man nie die Bereitschaft<br />
verliert, sich weiter zu entwickeln. Das<br />
motiviert mich, weiter zu arbeiten.“<br />
Liegen die Wurzeln allen Tuns<br />
im Elternhaus?<br />
„Ja, ich glaube schon. Me<strong>in</strong> Vater war<br />
Kunstmaler und hat ziemlich genau nach<br />
dem Krieg se<strong>in</strong> Studium an der Kunstakademie<br />
<strong>in</strong> Düsseldorf beendet und hier <strong>in</strong><br />
<strong>Lev</strong>erkusen e<strong>in</strong>e Familie gegründet. Se<strong>in</strong>e<br />
Ausbildung damals war schon sehr vielseitig.<br />
Er hat u. a. auch Bühnenbilder für<br />
das Erholungshaus entworfen. Ich habe<br />
viel von ihm gelernt. Er war <strong>in</strong> Sachen<br />
Kunst me<strong>in</strong> großer Lehrmeister und me<strong>in</strong><br />
Vorbild, wobei er auch musikalisch veranlagt<br />
war, und früher auch noch Kabarett<br />
gemacht hat. Sicherlich ist das e<strong>in</strong>e<br />
oder andere bei mir hängengeblieben.“<br />
Gibt es e<strong>in</strong> besonderes<br />
Lebensmotto?<br />
„Das ist die positive E<strong>in</strong>stellung zum<br />
Leben. Dass man an die D<strong>in</strong>ge positiv<br />
herangeht, und wirklich auch mit Freude<br />
dabei ist. Dann kann man das auch genießen.<br />
Ich genieße me<strong>in</strong> Leben. Das kann<br />
ich ganz ehrlich sagen. Die D<strong>in</strong>ge, die ich<br />
mache, die erfüllen mich.“<br />
Würden Sie e<strong>in</strong>en Ratschlag<br />
weitergeben wollen?<br />
„Ich kann eigentlich nur sagen, dass<br />
man das, was man tut, mit Überzeugung<br />
und dann gerne tun sollte. Das ist me<strong>in</strong><br />
Fundament. Ich fühle mich nicht unter<br />
Zeitdruck. Das ist für mich das Wichtigste.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus habe ich den<br />
Ehrgeiz, alles professionell zu<br />
machen; d.h. das z. B. auch me<strong>in</strong>e<br />
Musik – zum<strong>in</strong>dest attestiert man<br />
mir das – auch professionell ist. In<br />
me<strong>in</strong>er Band s<strong>in</strong>d auch Musiker,<br />
die davon leben. Da ist der<br />
Anspruch entsprechend. Wobei<br />
im Musikbereich der Spaßfaktor<br />
am größten ist. Ich mach das<br />
schon seit fast 45 Jahren und<br />
eben immer regelmäßig.<br />
Dadurch hat man natürlich<br />
tolle Kontakte, nette Freunde.<br />
E<strong>in</strong>ige Leute, mit denen<br />
ich Musik mache s<strong>in</strong>d fast<br />
15 Jahre jünger als ich. Da<br />
bleibt man irgendwie am<br />
Puls der Zeit.“<br />
DAS PORTRAIT<br />
Die Lebense<strong>in</strong>stellung hat Sie<br />
dynamisch erhalten. Die etwas<br />
über 60 sieht man Ihnen nicht<br />
an.<br />
„Ich hab lange Jahre wie e<strong>in</strong> Teufel<br />
geraucht, m<strong>in</strong>d. 40 Zigaretten am Tag.<br />
Aber das ist seit 10 Jahren vorbei.“<br />
Sie s<strong>in</strong>d trotz oder gerade<br />
wegen Ihrer Multitalente <strong>in</strong><br />
<strong>Lev</strong>erkusen geblieben. Was<br />
fasz<strong>in</strong>iert Sie an <strong>Lev</strong>erkusen?<br />
„Das ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>e Frage. Ich denke,<br />
das s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>mal me<strong>in</strong>e Familie und me<strong>in</strong>e<br />
Freunde. Da wo Freunde s<strong>in</strong>d, ist Heimat.<br />
Man stellt sich jedes Mal die Frage, wenn<br />
man nach dem Urlaub mit dem Auto an<br />
der Verbrennungsanlage von der Autobahn<br />
runterkommt und <strong>in</strong> die Stadt re<strong>in</strong>fährt:<br />
„Wieso lebe gerade ich hier?“ Aber<br />
da hat man das Topos und se<strong>in</strong>e anderen<br />
Kneipen. – Mich würde es schon nach<br />
Berl<strong>in</strong> ziehen. Das würde mich schon<br />
sehr reizen, vielleicht, irgendwann, ich<br />
weiß es nicht. – Das ist auch so e<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g;<br />
ich hab immer Illusionen und Ziele, die<br />
ich mir setze und es gibt immer irgendwelche<br />
D<strong>in</strong>ge, die sich verändern. Ständig<br />
so e<strong>in</strong> bisschen im Umbruch. Ich<br />
fühle mich <strong>in</strong> <strong>Lev</strong>erkusen sauwohl, ich<br />
habe ke<strong>in</strong>en Druck, dass ich hier irgendwie<br />
weg muss. Es ist schon e<strong>in</strong> prickelndes<br />
Gefühl, wenn man <strong>in</strong>s Stadion<br />
kommt und hört den mit eigenem Text<br />
mitkomponierten Song „Bayer 04, wir<br />
steh´n zu dir.“<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/<strong>2007</strong>