13. August 2007 Lev.-Opladen - made in LEVERKUSEN

DAS INTERVIEW von Wolfgang Pott
DIE REPORTAGE

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Made in Leverkusen
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Redaktionelle Koordination:
Karl-F. Hesemann
Beiträge von:
Marco Wiefel, Martin Oberpriller,
Karl-F. Hesemann, Wolfgang Roeske
Fotos:
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Karl-F. Hesemann
Volksbank Rhein-Wupper eG
Stadt Leverkusen,
Der Oberbürgermeister, Stadtwerbung
TSV Bayer 04
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Grafik, Layout, Satz, Litho:
Jörg Nowaczyk
Technische Leitung:
Guido Schenkel
Herausgeber:
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11
36
38
DER INHALT
3 Inhalt/Impressum
5 Editorial
6 Bayerkreuz
Geschichten und Geschichte
um die größte frei hängende
Werbeanlage der Welt
9 Volksbank
Rhein-Wupper eG
Neue Geschäftsstelle
in Quettingen
10 Baywoge
Die große rheinische
Wohnungsgesellschaft
11 Peter Lorenz
Das Leverkusener Multitalent
13 LevChildren’s Day 2007
Weltkindertag am
22. Sept. im Neulandpark
14 Bayer 04
Wolfgang Holzhäuser
im Interview
18 Neulandpark
Ehrenamtler im Park
19 Termine
August–September
24 Stadt Leverkusen
Engagement im Ehrenamt
26 GeWoGe
28 Bayer Business Services
30 Autohaus Kroymans
Aktuelle Angebote
31 Das topos – Streetlife
Vom 3. bis 5. August wieder
das große Musikevent auf der
Hauptstraße
33 Sportszene
Aktuelle Sportnews
34 Bierbörse Opladen
Interview mit dem
Veranstalter Werner Nolden
36 Die neue Sportpolitik
Heide Ecker-Rosendahl
über die Situation des
Spitzensports bei der Bayer AG
38 100 Jahre
Bayer Kulturabteilung
Unser Energieversorger
im Portrait
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007 3
6
14
31

DIE VERTEILER
Wo erhalten Sie das Freizeit-Magazin?
MADE IN LEVERKUSEN
Berg. Gladbach
Apollo Optik, Hauptstr. 126
Bahnhof-Apotheke, Hauptstr. 143
Elefanten Apotheke, Hauptstr. 158
Mc Brille, Hauptstr. 160
Röseler Schuhhaus, Hauptstr. 157/167
Zum Postillion Gaststätte, Poststr. 12
Opel Autohaus Hans Cramer/Aral Tankstelle,
Mülheimer Str. 243-247
Kirberg GmbH, Am Kuhlerbusch 16
Berg. Neukirchen
Blüten Apotheke, Wuppertalstr. 1
Spreen, Burscheider Str. 116
Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michels/
Dr. med. Hübner, Burscheider Str. 204
Dagmar´s Getränkemarkt, Burscheider Str. 210
Volksbank, Burscheider Str. 106
Langenfeld
Schuhhaus Röseler, Hauptstr. 91A
Bäckerei Kamps, Ganspohler Str. 5
Cafe La Gelateria neben Karstadt
Massagepraxis Skuratowicz, Solinger Str. 16
Bistro Bijou, Marktplatz 20
Bäckerei Oebel, Stadtgalerie
Jackpot Lotto Zeitschriften, Stadtgalerie
Matratzen Factory Outlet, Hauptstr.
Herbertz Schlüsseldienst, Hauptstr. 66
Kiosk Hauptstr., Gegenüber Deutsche Bank
Ticket-Zentrale Sky-Music, Solinger Str. 16
Shoes & More, Galerieplatz 1
Street One, Stadtgalerie
Reinigungscenter am Rathaus,
Konrad-Adenauer-Platz 2
Konejung Elektro-Haushalts-Geräte, Hauptstr. 78
Tintenstation, Hauptstr. 67
Volksbank, Metzmacher Str. 2
Leichlingen
Park Apotheke, Montanusstr. 8
Dr. med. Stefan Krinke,
Internist/Kardiologe, Am Stadtpark 13
Optik Duisdieker, Am Stadtpark 13
Adler Apotheke, Gartenstr. 2
Optikstudio Bernards, Gartenstr. 4
Fontana Mode & Sportswear, Gartenstr. 4
Lotto Toto, Marktstr.
Fashion & Art, Marktstr. 7
Langen Bücher Schreibwaren, Brückenstr. 18
Volksbank, Am Stadtpark 1
Hielscher Hof, Krähwinkel 9
Restaurant Rusticus, Krähwinkel 9
Weitere Verteilerstellen sind in Planung.
Leverkusen
Tabakbörse Beccu, Am Stadtpark 78
Bio-Metzgerei Müller, Görrestr.1
Karl Thelen Juwelier, Wiesdorfer Platz 59
7th Mainstreet, Wiesdorfer Platz 47
Bayer Kaufhaus
Rathaus
Forum, Am Büchelter Hof 9
Elberfelder Haus
Doktorsburg, Rathenaustr. 9
Musikschule
EVL-Kundenzentrum, City Point
Stadtarchiv
Museum Schloss Morsbroich
Villa Wuppermann
Stadtbibliothek Wiesdorf
Bibliothekszweigstelle Steinbüchel,
Heinrich-Lübke-Starße 140
TSV Sportgaststätte, Tannenbergstr. 57
Sportpark Leverkusen, Wilhelm-Dopatka-Halle
Sportbund Leverkusen e.V., Robert-Blum-Str. 10
Landesgartenschau 2005 GmbH, Nobelstr. 91
Sportpark Leverkusen, Freizeitbad Calevornia
Beratungszentrum, Manforter Str. 184
Wirzhaus Fashionclub, neben Rathaus
Parfumerie Aurel, Friedrich-Ebert-Platz 5
Vis-à-vis Cafe Bistro Restaurant,
Wiesdorfer Platz 17
Middelhauve Buchhandlung, Wiesdorfer Platz 56
Bora Computer, Dönhoffstr. 39
Camping Caravan Meier, Adolf-Kaschny-Str. 9
Einfach weg,
Trekking & Wandershop, Breidenbachstr. 13–17
Intersport Röhrich, Dönhoffstr. 28
Bayer Gastronomie, Kaiser-Willhelm-Allee
City Werbegemeinschaft, Friedrich-Ebert-Platz 7
Orthopädie Bauer, Hauptstr. 90
Haarstudio Ferdinand, Von-Ketteler-Str. 87
Wir in Manfort, Weiherstr. 18
Pflegeresidenz Leverkusen, Wiesdorfer Platz 8
GEWOGE Wiesdorfer Eck, Hauptstr. 119
Volksbank, Dönhoffstr. 39
Kaufhof, Wiesdorfer Platz 82
Parfümerie Hölzer, Hauptstr. 98
Hebbel GmbH Reisebüro, Friedrich-Ebert-Platz 21
Monheim
Ristorante Toscanini, Wachtelstr. 1
Homemax 24 Immobilien, Opladener Str.
Rollladen Manfred Apel, Opladener Str.
Eiscafe Dolomiti, am Rathaus
Mülheim
Starkstromkiosk, Berliner Str.
Akaslan Elektronik An- und Verkauf,
Berliner Str. 63
Eiscafe Miramare, Berliner Str. 49
Folgende Partnerunternehmen ermöglichen das Erscheinen von MADE IN LEVERKUSEN:
Gaststätte Zum Schützenhof,
Berliner Str. Ecke Schützenstr.
Kulturbunker Mülheim e.V., Berliner Str. 20
Tabakbörse, Berliner Str.
Praxis Dr. med. Peter Kreuz,
Berliner Str. 58 Ecke Von-Sparr-Str.
Berliner Kebab-Haus,
Berliner Str. Ecke Rixdorfer Str.
Opladen
Optik Steinacker, Opladener Platz 3
Die Schönmacher, Opladener Platz
Heinrichs Buchhandlung, Goethestr. 3
Falken Apotheke, Kölner Str. 31
Manfred Lütke Kunsthandlung, Kölner Str. 23
BIBA, Kölner Str. 16
Röseler Schuhhaus, Kölner Str. 15
Hirsch Apotheke, Kölner Str. 13
Paffrath Schreibwaren, Kölner Str. 1
Das Fixe Fotolabor, Kölner Str.
Thieme Parfumerie, Düsseldorfer Str. 5
Konditorei Nöres, Düsseldorfer Str. 11
Middelhauve Buchhandlung, Kölner Str. 20A
Kiosk am Amtsgericht
Druckhaus Garcia, Stauffenbergstr. 14–20
AGO, Kölner Str. 22
Städt. Verwaltungsgebäude, Miselohestraße
Städt.Verwaltungsgebäude, Goethestraße
Lädchen, Quettingen Str. 150
Kaufhaus im Dorf, Lützenkirchener Str. 416a
Hotel Mayhof, Burscheider Str. 285
XTREME HIP HOP SHOP, Bahnhofstr. 3-5
Villa Römer, Haus der Geschichte, Haus-Vorster.-Str.6
Volksbank, Herzogstr. 4
Hebbel GmbH Reisebüro, Kölner Str. 34
Et Op-Lädchen, Kölner Str. 123
Stammheim
Shell Tankstelle, Düsseldorfer Str. 491
Auto Marquardt, Stammheimer Ring 17
Kiosk Getränke Abholmarkt Ado,
Stammheimer Str. 134
Steak & Grillstube Richartz, Bonhoefferstr. 17
Fußpflegepraxis und Sonnenstudio
Karin Schulz, Hofstr. 90
Zürich Versicherung Hubert Schüller,
Gisbertstr. 99
Optik Rieckhoff, Gisbertstr. 107
Schloss Apotheke, Gisbertstr. 92
Schlebusch
Werbe- und Fördergemeinschaft
Schlebusch e.V., Auf den Reien 69
Restaurant Schloss Morsbroich,
Gustav-Heinemann-Straße 80
Volksbank, Bergische Landstr. 60
Hebbel GmbH Reisebüro, Bergische Landstr. 149
4 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

EDITORIAL
Liebe Leserin, liebe Leser,
Ehrenamt und Bürgerschaftliches
Engagement stehen in
dieser Stadt schon seit einiger
Zeit hoch im Kurs. Auch in diesem
Heft gibt es einige Informationen
zu den laufenden Vorhaben.
Es ist wirklich
erstaunlich, auf welche
Resonanz die im Jahr 2006
gestartete Kampagne „1:0
für’s Ehrenamt“ zwischenzeitlich
gestoßen ist und wie
intensiv auch das Ehrenamts-Portal
auf den städtischen Internet-Seiten
www.leverkusen.de genutzt wird.
Angefangen hatte alles mit dem
Bestreben, vorhandene Angebote und
Anbieter besser bekannt zu machen,
Vernetzungen zu ermöglichen, Betätigungsfelder
aufzuzeigen, neue Mitstreiter
zu gewinnen und jede nur denkbare
Hilfe und Information bereit zu stellen.
Und natürlich für mehr öffentliche
Anerkennung zu sorgen.
Die Resonanz war schon im vergangenen
Jahr mehr als überwältigend:
Informationsveranstaltungen
wurden intensiv genutzt, die Datenbank
wuchs ständig und der Höhepunkt
zum Jahresende, die Ehrenamtsbörse
bewies beeindruckend, wie vielfältig
und bunt sich „Ehrenamt“ in
Leverkusen darstellt. In den Medien
hat bürgerschaftliches Engagement
einen hohen Stellenwert bekommen
und findet immer wieder seinen
Niederschlag in der Berichterstattung.
Auch in diesem Jahr hält der Erfolg
an. Unvermindert ist das städtische
Bestreben, Menschen in ihrem Einsatz
für andere und für die Stadt zu unterstützen,
unvermindert groß ist im
Gegenzug auch die Bereitschaft sich
einzubringen. 5.700 Menschen bei
„Wir für unsere Stadt“ waren eine
nie erwartete Rekordteilnehmerzahl,
für die ich allen Beteiligten danke.
Mehrere hundert Vereinsvertreter, die
EDITORIAL
EHRENAMT
IN LEVERKUSEN
die Informationsangebote der VHS-
Reihe zum Ehrenamt besuchten und
auch erste Unternehmen, die soziale
Verantwortung durch Unterstützung
von ehrenamtlichen Projekten und
Initiativen übernehmen, zeigen deutlich:
Unsere Stadt ist auf einem
guten Weg zu einer wirklichen
Bürgergesellschaft.
In der bundesweiten Aktionswoche
zum bürgerschaftlichen
Engagement vom 14. bis 23. September
werden Beispiele präsentiert,
wie engagiert Leverkusener
Unternehmen bereits sind. Die
Bereitschaft zur Förderung sozialer
Projekte geht inzwischen weit über
das reine Sponsoring von Aktivitäten
hinaus. Aktive Verantwortung
für das Gelingen konkreter Maßnahmen
steht hoch im Kurs. Sie fördert
das Gemeinschaftsgefühl, erhöht
die Sozialkompetenz und trägt zum
Imagegewinn des Unternehmens bei.
Sie alle werden überrascht sein, was
alles möglich ist. Und wenn Ihr
Betrieb bisher noch nicht beteiligt
ist – wie wär’s, machen Sie
doch einfach mit!
Einen schönen Spätsommer und viel
Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen
Ihr
Ernst Küchler
Oberbürgermeister
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007 55

6
DAS BAYERKREUZ von Martin Oberpriller
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Es gibt Themen, die lässt man
lieber im Dunklen – auch wenn
sie eigentlich hell erleuchten.
Jedenfalls gibt man sich bei der
Kommunikationsabteilung der
Bayer AG ein weinig zugeknöpft,
wenn die Frage nach der Zukunft
eines der prägnantesten Leverkusener
Wahrzeichen gestellt wird.
„Dazu“, bescheidet ein Sprecher
des Unternehmens allzu Neugierigen,
„dazu ist eigentlich alles
gesagt“.
Wirklich? Die Meinungen über die
Zukunft des bald 50 Jahre alten Leuchtfeuers
über der Stadt gehen in Leverkusen
weit auseinander. Geht es nach der
Bayer AG, soll das Kreuz im Frühjahr
2009 durch eine Medienfassade am
Bayer-Hochhaus ersetzt werden.
Doch spricht man mit Bürgern, dann
verbindet sich für sie mit dem geplanten
Verschwinden des Kreuzes vor
allem eines: Verlustangst – und zwar
eine Furcht, für die das bedrohte Wahrzeichen
vor allem eines ist: leuchtendes
Symbol.
„Irgendwie kann man sich des
Eindrucks nicht erwehren, dass
sich die Firma langsam aus der
Stadt verabschiedet“, erklärt Richard
Müller, der von seiner Wohnung
in der Wiesdorfer Heymannstraße
einen fast unverbauten Blick auf das
Kreuz hat. Der Mann ist 67, arbeitete
früher zwar nicht bei Bayer, ist dafür
aber gebürtiger Leverkusener und
schon deshalb aufs Engste mit Stadt
und Werk verbunden.
Doch dazu später. Erstmal die Fakten:
120 Meter sind sie hoch, die beiden
Masten, an denen das illuminierte
Firmenlogo mit dem gekreuzten Bayer-
Schriftzug hängt. Der markante Ring
ums Logo hat einen Durchmesser von
51 Metern. Aufgehängt ist das Wahrzeichen
an einem Netzwerk aus stählernen
Seilen, die dem Bauwerk die notwendige
Stabilität verleihen.
Und so hängt es da über Leverkusen
und dem Rheinland seit dem 2. September
1958. „Wenn ich abends
von einer Urlaubsreise nach
Hause komme und ab dem Siebengebirge
das Kreuz erblicke,
dann ist das für mich das sichere
Zeichen dafür, dass ich wieder in
der Heimat bin“, berichtet Traude
Hartung. Die 52-Jährige ist zwar mitnichten
in Leverkusen geboren, sondern
stammt aus dem Ruhrgebiet.
Trotzdem fühlt sie sich in Leverkusen
nach über 20 Jahren längst heimisch –
was nicht zuletzt an eben solchen Symbolen
wie dem Kreuz liegt.
Dergestalte Sentimentalitäten
kann man sich in der Zentrale eines
multinational agierenden Unternehmens
wie der Bayer AG natürlich in
DAS BAYERKREUZ
MARKETINGINSTRUMENT
ODER LEUCHTENDES SYMBOL
Ein überdimensionales Wahrzeichen und ein Fixpunkt in der Dunkelheit
Zeiten der Globalisierung nicht mehr
erlauben. Denn über eines darf
kein Zweifel bestehen: Mag das
Bayerkreuz inzwischen auch vielen
Bürgern der Stadt ans Herz
gewachsen sein. Es war doch
immer vor allem ein – wenn man
so will – Marketinginstrument.
1933 war es, als zum ersten Mal die
wohl weltgrößte Lichtreklame das
Rheinland erstrahlen ließ. Einige hundert
Meter versetzt von dem heutigen
Standort des Kreuzes erstrahlte seit
dem 20. Februar dieses Jahres das erste
Bayer-Kreuz.
Und es war noch größer als sein
Nachfolger. Die alte Lichtwerbung
brachte es bei 2200 Glühbirnen auf
einen Durchmesser von sage und
schreibe 72 Metern. Zum Vergleich:
Heute erhellen exakt 1710 Birnen
den Nachthimmel über Leverkusen,
was 1958 eine Gesamtleistung
von 65000 Watt bedeutete.
Der seinerzeitige Vorstandsvorsitzende
der Farbenfabriken Bayer im Verbund
der IG Farben schwärmte: „Wie
das Kreuz des Südens dem Seefahrer
richtungsgebend leuchtet, so soll dieses
Kreuz des Westens im Herzen des deutschen
Industriezentrums ausleuchten
als Zeichen unserer Zuversicht.“ Nun
ist bekannt, dass die von Duisberg ins
Spiel gebrachte Zuversicht gerade einmal
sechs Jahre hielt, ehe einen Tag vor
dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
das Bayerkreuz zum letzten Mal aufleuchtete.
Danach war Schluss, das
Wahrzeichen fiel der Verdunklungspflicht
zum Opfer.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007 >>>>>>>>> 7

Nach dem Krieg hatte zunächst einmal
niemand einen Kopf dafür, das
Kreuz wiederzuerrichten. Es gab Dringenderes
zu tun, Teile des Werks lagen
in Trümmern – und überhaupt: Energie
war damals noch viel wertvoller als in
unseren Tagen. Wer hätte es da verantworten
wollen, dass über der Stadt
erneut ein Stromfresser hing.
Teile des alten Kreuzes wurden
demontiert, und an seiner Stelle wurden
Produktionsbauten errichtet. 1958
aber waren die Dinge wieder insoweit
im Lot, als dass man in der Führungsetage
an die Tradition von einst
anknüpfte und das neue Kreuz baute.
Es wurde schnell zum Symbol der
Wirtschaftswunderzeit und der steigenden
Bedeutung der chemischen Industrie
im allgemeinen für die deutsche
Wirtschaft und Bayer im besonderen
für Leverkusen. Und so ist es eigentlich
bis heute geblieben.
Leverkusen
ohne Bayerkreuz?
Für Richard Müller „einfach undenkbar!“
Doch es ist wohl so, dass bisweilen
auch jenes Undenkbare gedacht
werden muss. Im Frühjahr 2009
wird das Kreuz zum letzten Mal
über der Chemiestadt erstrahlen.
Über dem Bayerwerk leuchtet es ja
schon lange nicht mehr. Schließlich
lautet der offzielle Name der riesigen
Fabrikstadt im Leverkusener Süden
schon seit einigen Jahren Chemiepark.
Richard Müller und all die anderen
Leverkusener, für die das Kreuz ein
Stück Heimat geworden ist, müssen
wohl oder übel umdenken. Doch es ist
DAS BAYERKREUZ
ja auch nicht so, dass Leverkusen demnächst
vollkommen kreuzungsfrei
daher kommen wird. Wenn die Bay-
Arena umgebaut ist, dann wird sie von
einem neuen Bayerkreuz überragt. Die
Kicker von Bayer 04 trugen zum ersten
Mal 1936 bei einem Zweitligaspiel
gegen Solingen 95 das Firmenlogo auf
den breiten Brüsten. Da war Richard
Müller noch nicht einmal geboren.
Heute geht der Mann mit den Enkelkindern
Chantal und Lana regelmäßig
zu den Spielen des Bundesligisten. Und
wenigstens an jedem zweiten Wochenende
wird das Kreuz für unser Trio das
sein, was es schon bei seiner Erfindung
als Firmenlogo im Jahr 1904 darstellen
sollte: Ein überdimensionales Wahrzeichen
und ein Fixpunkt in der Dunkelheit.
Nur das es eben nicht mehr über
dem Werk, sondern über dem Stadion
leuchtet...
8 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

AB ENDE AUGUST 2007
IM HERZEN DES
„VEEDELS“ IN QUETTINGEN
Interview mit Hans-Jörg Schaefer, Vorstandsmitglied der Volksbank Rhein-Wupper eG
Herr Schaefer, im vergangenen Jahr
hat die Volksbank ihre Geschäftsstelle
in Lützenkirchen gründlich renoviert,
nun steht in Quettingen der
Umzug in neue Räumlichkeiten an –
rechnet sich das?
Quettingen ist schon seit 1978 einer von
derzeit zehn Geschäftsstellenstandorten der
Volksbank Rhein-Wupper eG in unserer
Region Leverkusen, Langenfeld und Leichlingen.
Dieses Geschäftsstellennetz und die
damit verbundene Nähe zu unseren
Kunden sehen wir als unseren
wichtigsten Wettbewerbsvorteil
im umkämpften Finanzdienstleistungsmarkt
an. Eine bewusst
andere Strategie als die der Großbanken
mit deren Konzentration
auf das „Investmentbanking" mit
permanenten Reduzierungen im
Geschäftsstellennetz und völlig
konträr zu den Direktbanken, die
eher eine auf wenige Produkte
reduzierte Strategie der Beratungslosigkeit
verfolgen.
Damit unsere Philosophie allerdings
auch weiterhin erfolgreich
umgesetzt werden kann, benötigen
wir neben der Kompetenz
unserer freundlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter möglichst
optimale Standorte und attraktive,
kundenfreundliche Räumlichkeiten.
In Quettingen bietet sich uns
die Chance, im echten Herz des
„Veedels“ an der Quettinger Straße
attraktive Geschäftsräume in
einem Neubau zu beziehen und damit optimale
Voraussetzungen für vertrauensvolle
Bankgeschäfte zu schaffen.
Stichwort „optimale Voraussetzungen“:
Was spricht im Detail für den
neuen Standort?
In Quettingen gibt es keine zentralere
Adresse als die Quettinger Str. 165, wo das
Neubauvorhaben realisiert wird.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007
Neben der Volksbank werden dort übrigens
mindestens eine Arztpraxis, eine weitere
Gewerbeeinheit im Erdgeschoss und
moderne Wohnungen entstehen. Die
wesentlichen Geschäfte der Nahversorgung
sind von dort ebenso fußläufig zu erreichen
wie das angrenzende Gewerbegebiet. Für
unsere motorisierten Kunden halten wir
eigene Parkmöglichkeiten neben den bereits
vorhandenen Stellplätzen, z.B. an der Quettinger
Str., bereit.
Nicht zuletzt ist der Standort auch durch
die unmittelbare Nachbarschaft zur
Geschäftsstelle eines anderen großen
Finanzdienstleisters aus Leverkusen für uns
sehr interessant.
Wann erfolgt der Umzug?
Unsere Zeitplanung sieht die Eröffnung
der neuen Geschäftsstelle am Montag, 27.
August 2007, vor. Davor wollen wir aber am
Samstag, 25. August, gemeinsam mit allen
Quettingern ein großes Fest mit unserem
„Tag der offenen Tür" feiern. Diesen Tag sollte
man sich schon jetzt rot im Kalender markieren,
denn es wird eine Menge toller Überraschungen
für Jung und Alt geben. Mehr
werde ich dazu heute aber noch nicht verraten
– kommen Sie am besten selbst vorbei
und feiern mit uns!
Am alten Standort (Lützenkirchener Str.
170) bleibt übrigens der Geldautomat
der Volksbank mit der vor
Ort gegebenen guten Parkmöglichkeit
bestehen, auf den Bargeldservice
braucht man dort also
auch nach dem Umzug nicht zu
verzichten.
Eine letzte Frage: Können
wir schon heute einen Blick
in die neue Filiale werfen –
wie wird sie ausgestattet
sein?
Auch in Quettingen soll vor
allem eines spürbar sein: Der
Kunde ist bei uns willkommen,
der Mensch steht im Mittelpunkt.
Dies wird deutlich durch die
Integration moderner Selbstbedienungstechnik
in die Bank, so
genannte „Outdoor-Lösungen"
mit wenig diskreter Geldausgabe
oder Nachttresoreinzahlung
außerhalb des Banklokals gehören
der Vergangenheit an.
Innerhalb der Bank wird es ausreichende
Zonen für diskrete Beratungsgespräche
geben, dort steht unser gut ausgebildetes
Team unter Einsatz modernster Banktechnik
für alle Fragen rund ums Geld, rund um die
Vermögensbildung und -anlage zur Verfügung.
Vielen Dank für das Gespräch.
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9

DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 2/2007
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DAS PORTRAIT von Wolfgang Roeske
Wer sind sie, die bekannten Zeitgenossen in Leverkusen?
Spontan fallen dazu einige Namen ein. Manch einen verbindet
man dann auch noch mit den verschiedensten
Attributen; z.B. Peter Lorenz, der 1946 in Leverkusen
geboren wurde. Der Tausendsassa als Künstler, Maler,
Musiker und Agenturleiter. Musiker mit u. a. der
Rhythm- und Bluesband, der Künstler mit u. a. Malerei,
Grafik und Kunstausstellungen, und dann noch
die Werbeagentur, wo alle schöpferischen Dinge
wieder zusammenlaufen.
Tanz auf drei Hochzeiten?!
Wie ist das überhaupt möglich?
Peter Lorenz: „Wenn man die Sachen mal
zusammenbetrachtet, haben ja alle drei Dinge
irgendwie einen gemeinsamen Nenner; das ist die
Kreativität. Wobei in meinem Fall auch die musikalische
Veranlagung dazu kommt, aber der Oberbegriff
über alles ist für mich eigentlich Spaß. Deswegen
hört man von mir fast nie „Ich hab Stress!“
Dinge, die ich mache, die mache ich gerne und aus
Überzeugung. Natürlich ist es manchmal etwas
schwierig, das alles zusammenzukriegen, aber oft
partizipiert das eine auch von dem anderen. Z. B.: Wenn
ich für die EVL einen Werbespot entwickle, schreibe ich
auch direkt das Lied dazu. Den „Abbinder“ komponiere ich
ebenfalls und übernehme auch teilweise den Gesangspart im
Studio. Der Werbeagenturmensch hat vorher dazu die Konzeption
entworfen. Das sind so Dinge, die immer wieder ineinandergreifen.
Zu unseren Agenturaufgaben gehört auch die Gestaltung von Geschäftsberichten.
Die möchten unsere Kunden dann häufig mit einem gewissen künstlerischen
Touch versehen. Dazu nehme ich dann z. B. Strukturen meiner Bilder
und kombiniere diese mit den vorhandnen Realfotos. Das sind Dinge, die dann
auch deshalb gefallen, weil die abgebildeten Darstellungen mal etwas anders als
sonst üblich aussehen.“
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007
DAS PORTRAIT
>>>>>>>>>
11

12
Sind Sie workaholicmäßig
veranlagt?
„Überhaupt nicht. Nach Feierabend
freue ich mich, wenn ich nach Hause
komme, dass ich dann malen kann. Ich
habe hier in Schlebusch mein Atelier. Die
Malerei ist für mich schon ein sehr wichtiger
Faktor, der über den normalen Hobbybereich
hinausgeht. Ich habe regelmäßig
Ausstellungen im In- und auch dem
Ausland und pflege den Kontakt
zu den
Menschen, die sich
für meine Bilder interessieren. Wichtig
dabei ist, dass man nie die Bereitschaft
verliert, sich weiter zu entwickeln. Das
motiviert mich, weiter zu arbeiten.“
Liegen die Wurzeln allen Tuns
im Elternhaus?
„Ja, ich glaube schon. Mein Vater war
Kunstmaler und hat ziemlich genau nach
dem Krieg sein Studium an der Kunstakademie
in Düsseldorf beendet und hier in
Leverkusen eine Familie gegründet. Seine
Ausbildung damals war schon sehr vielseitig.
Er hat u. a. auch Bühnenbilder für
das Erholungshaus entworfen. Ich habe
viel von ihm gelernt. Er war in Sachen
Kunst mein großer Lehrmeister und mein
Vorbild, wobei er auch musikalisch veranlagt
war, und früher auch noch Kabarett
gemacht hat. Sicherlich ist das eine
oder andere bei mir hängengeblieben.“
Gibt es ein besonderes
Lebensmotto?
„Das ist die positive Einstellung zum
Leben. Dass man an die Dinge positiv
herangeht, und wirklich auch mit Freude
dabei ist. Dann kann man das auch genießen.
Ich genieße mein Leben. Das kann
ich ganz ehrlich sagen. Die Dinge, die ich
mache, die erfüllen mich.“
Würden Sie einen Ratschlag
weitergeben wollen?
„Ich kann eigentlich nur sagen, dass
man das, was man tut, mit Überzeugung
und dann gerne tun sollte. Das ist mein
Fundament. Ich fühle mich nicht unter
Zeitdruck. Das ist für mich das Wichtigste.
Darüber hinaus habe ich den
Ehrgeiz, alles professionell zu
machen; d.h. das z. B. auch meine
Musik – zumindest attestiert man
mir das – auch professionell ist. In
meiner Band sind auch Musiker,
die davon leben. Da ist der
Anspruch entsprechend. Wobei
im Musikbereich der Spaßfaktor
am größten ist. Ich mach das
schon seit fast 45 Jahren und
eben immer regelmäßig.
Dadurch hat man natürlich
tolle Kontakte, nette Freunde.
Einige Leute, mit denen
ich Musik mache sind fast
15 Jahre jünger als ich. Da
bleibt man irgendwie am
Puls der Zeit.“
DAS PORTRAIT
Die Lebenseinstellung hat Sie
dynamisch erhalten. Die etwas
über 60 sieht man Ihnen nicht
an.
„Ich hab lange Jahre wie ein Teufel
geraucht, mind. 40 Zigaretten am Tag.
Aber das ist seit 10 Jahren vorbei.“
Sie sind trotz oder gerade
wegen Ihrer Multitalente in
Leverkusen geblieben. Was
fasziniert Sie an Leverkusen?
„Das ist eine gemeine Frage. Ich denke,
das sind einmal meine Familie und meine
Freunde. Da wo Freunde sind, ist Heimat.
Man stellt sich jedes Mal die Frage, wenn
man nach dem Urlaub mit dem Auto an
der Verbrennungsanlage von der Autobahn
runterkommt und in die Stadt reinfährt:
„Wieso lebe gerade ich hier?“ Aber
da hat man das Topos und seine anderen
Kneipen. – Mich würde es schon nach
Berlin ziehen. Das würde mich schon
sehr reizen, vielleicht, irgendwann, ich
weiß es nicht. – Das ist auch so ein Ding;
ich hab immer Illusionen und Ziele, die
ich mir setze und es gibt immer irgendwelche
Dinge, die sich verändern. Ständig
so ein bisschen im Umbruch. Ich
fühle mich in Leverkusen sauwohl, ich
habe keinen Druck, dass ich hier irgendwie
weg muss. Es ist schon ein prickelndes
Gefühl, wenn man ins Stadion
kommt und hört den mit eigenem Text
mitkomponierten Song „Bayer 04, wir
steh´n zu dir.“
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Eine Anmeldung
beim „Guinnessbuch
der Rekorde
Verlag“ liegt vor.
WELTKINDERTAG
Das Fest zum Weltkindertag in Leverkusen
der „LevChildren's Day“ startet
ab 11:00 Uhr unter dem Motto:
„Bilde deine Zukunft!“
Der Tag wird zum Anlass genommen,
die Rechte zum Schutz der Kinder verstärkt
in die Öffentlichkeit zu bringen.
Erwachsene und Entscheidungsträger im
kommunalen Bereich für diese Rechte
und Bedürfnisse zu sensibilisieren, auf
Defizite hinzuweisen, alternative Ideen
vorzustellen und darüber hinaus Kinder
zu Wort kommen zu lassen.
Der Schirmherrschaft über das
Fest hat Armin Laschet, Minister
für Generationen, Familie, Frauen
und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen,
übernommen. Der
Minister wird auf dem Fest in Leverkusen
von 13 bis 14 Uhr anwesend sein.
Das Highlight auf dem Fest in Leverkusen
wird dieses Jahr das größte Kinderbuch
der Welt sein. Es wird nur
während der Festdauer ausgestellt sein.
Das Buch mit seinen 7 x 8 Meter Größe
soll als Mahnmal für die Umsetzung des
Millenniums-Entwicklungsziel Nr.2
darstellen, Schulbildung für jedes Kind
weltweit bis 2015.
Die Organisatoren sind Menschen
rund um die UNICEF Junior Botschafterin
Nana Yaa Nyantakyi, die durch
die Aktion „Weißen Schleife“, eine beispielhafte
Spendensammlung für die Tsunami-Opfer,
bundesweit bekannt geworden
ist.
Außer den Informationsständen der
Freien und öffentlichen Träger der Kinder-
und Jugendarbeit, Schulen, Kindergärten,
Vereine, Bildungs und kinderrechte
Initiativen, bietet das Fest auch
einen umfangreiches Bühnenprogramm
mit Kindermusik,- tanz und Theatergruppen.
Herzlich laden die Organisatoren bei
freien Eintritt, kostenlosen Essen und
Getränke alle Leverkusenern zum Lev-
Children’s Day 2007 im Neuland Park
ein.
www.welt-kindertag.de
www.leverkusen.unicef.de
13

DAS INTERVIEW von Marco Wiefel
NOCH KEIN NEUER
TRIKOTSPONSOR
IN SICHT?
14 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Es tut sich einiges bei Bayer 04
Leverkusen. Die Mannschaft wurde
verjüngt, man setzt vorrangig auf
junge deutsche Spieler. Die BayArena
wird ausgebaut. Und man hat
einen neuen Partner im Bereich
Vermarktung. Bayer 04 scheint
gerüstet?!
Unsere Strategie, die wir seit einigen
Jahren konsequent verfolgen, umfasst
drei Stufen: zunächst stand die Phase der
Konsolidierung an, mit dem Ziel schwarze
Zahlen im operativen Bereich zu
schreiben. Das haben wir erreicht! Stufe
zwei sah vor, gemeinsam mit der Bayer
AG das Projekt Stadionausbau umzusetzen.
Da sind wir dabei! Und in der dritten
Stufe wollen wir erreichen, immer weiter
an die Spitzenvereine der Bundesliga heranzurücken.
Das wollen wir so schnell
wie möglich erreichen.
Nach wie vor wird ein Trikotsponsor
gesucht. Momentan ziert
der Bayer-Slogan „Sciene for a better
life“ die Trikots. Warum diese
Synergie?
Diese Aussage passt sehr gut zu unserer
Philosophie. Wir setzen auf junge, talentierte
deutsche Spieler, die Klasse und
eine hervorragende Perspektive haben.
Das hat im weitesten Sinne auch etwas
mit Erforschung von Unbekanntem zu
tun. Bis wir einen Partner gefunden
haben, der optimal zu uns passt, verkörpern
wir diesen Slogan. Wir stehen dabei
nicht unter zeitlichem Zugzwang.
Sie sprechen von Perspektiven.
Wie groß ist denn überhaupt die
Chance, diese neu formierte Mannschaft
über einen längeren Zeitraum
zusammenzuhalten?
Die Chancen stehen sehr gut! Denn wir
sind dazu übergegangen, Spielerverträge
für drei bis maximal fünf Jahre abzuschließen.
Das schließt natürlich nicht
aus, das der eine oder andere von der
Fahne geht, wenn ein großer Club
anfragt. Damit müssen wir leben, wie das
Beispiel Juan gezeigt hat, den wird gerne
noch zwei Jahre gehalten hätten. Aber der
Junge wollte nach fünf Jahren einfach
etwas Neues erleben. Bei Berbatov war es
ähnlich. Das Gros unserer Mannschaft ist
langfristig gebunden, daher bin ich sehr
optimistisch.
Man hat mit dem neu verpflichteten
Chilenen Vidal nach wie vor
einen südamerikanischen Spieler
im Kader. Aber ist die Ära der Brasilianer
in Leverkusen zu Ende?
Wir haben Carlos Alberto, der jetzt in
Bremen unterschrieben hat, beobachtet
und auch über ihn gesprochen. Gleiches
gilt für Naldo. Wir haben die Finger
davon gelassen, weil uns unzählige Part-
DAS INTERVIEW
Wolfgang Holzhäuser im Interview über die „Drei-Stufen-Strategie“
bei Bayer 04 Leverkusen.
ner gegenübersaßen, bei denen wir uns
nicht im klaren waren, wer von denen
gerade die Besitzverhältnisse regelt. Ich
bin ein großer Gegner dieser Eigentumsgesellschaften
an Spielerrechten. Aber ich
bin mir sicher, dass wir bald wieder Brasilianer
im Bayer-04-Trikot sehen werden –
wenn sie zu uns passen und wenn sie
bezahlbar sind.
Wie verfahren Sie augenblicklich?
Insgesamt wird der südamerikanische
Markt von uns genauso beobachtet wie
der europäische. Wir waren mit jeweils
zwei Leuten bei der Copa America, bei der
U-20 WM und der U-19 EM. Da waren ja
die weltweit besten Mannschaften vertreten.
Wie haben in Brasilien mehrere Spieler,
die wir weiter beobachten. Aber die
richtig guten Spieler sind schon weg.
Und für die zweite Garnitur werden inklusive
Gehalt schon Summen verlangt, die
wir einfach nicht zahlen können und
auch nicht wollen. Zurzeit stehen einige
südamerikanische U-17, bzw. U-18 Spieler
im Fokus unserer Scouts.
Sie sind auch anderen Sportarten
in Leverkusen eng verbunden. Wie
beurteilen Sie vor diesem Hintergrund
die Entscheidung der Bayer
AG, sich künftig aus dem Spitzensport-Sponsoring
zurückzuziehen.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007
>>>>>>>>> 15

16
Ich bin unheimlich interessiert, komme
selbst aus dem Handball-Lager und kann
mich in die Situation einer Renate Wolf
oder eines Otto Reintjes hineinversetzen,
die jetzt die Gefahr sehen, ihre jahrelange
Aufbauarbeit umsonst gemacht zu haben.
Wobei ich das nicht so dramatisch sehe.
Denn zum einen gibt es eine Übergangszeit
und zum anderen haben sie die
Chance, sich andere Sponsoren zu
suchen. Ich glaube aber, die Entscheidung
ist richtig, denn die Bayer AG ist ihren
Aktionären gegenüber verantwortlich,
was Investition und Ertrag betrifft. Und
da wird Fußball einfach anders gewichtet.
Denn die Umfragen, die regelmäßig
gemacht werden, machen deutlich, dass
für den Betrag, den wir bekommen, auch
der effektive Gegenwert geboten wird.
Sie fungieren momentan noch
kommissarisch als Ligapräsident.
Bei den in Kürze anstehenden Wahlen
kandidieren Sie wieder für den
Posten des Vizepräsidenten. Es gibt
weitere Bewerber, aber angeblich
auch Unruhe?!
Zunächst einmal bin ich ordentlich
gewählter Präsident und nicht kommissarisch.
Für den Übergang nur deshalb, weil
ich immer deutlich gemacht habe, dass
ich für das Amt des Präsidenten auf Dauer
nicht zur Verfügung stehe.
Um die Position des Vizepräsidenten
gibt in der Tat Grabenkämpfe, die mich
zutiefst treffen. Man stellt sich schon die
Frage, ob wirklich jeder weiß, dass der
oberste Souverän die 36 Vereine sind.
Und nicht ein kleiner Kreis, der versucht,
die Positionen zu verteilen. Hier werden
alte Rechnungen beglichen, die aber gar
nichts mit der Liga-Arbeit zu tun haben.
Deshalb fühle mich in der Tat schlecht
behandelt. Für mich war von Anfang an
klar und selbstverständlich, dass ich nur
übergangsweise die Geschäfte leite und
nach dieser Phase wieder auf meine alte
Position zurückkehre. Wenn jetzt andere
dieses augenblickliche Vakuum nutzen
und dort hineinstoßen und versuchen
mich auszugrenzen, dann sind die Vereine,
also die Mitglieder in ihrer Gesamtheit
gefordert. Sie müssen entscheiden.
Schließlich sind wir demokratisch organisiert.
DAS INTERVIEW
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

18
Ca. 30.000 qm des Neuland-Parks
müssen intensiv gepflegt werden.
Die finanziellen Mittel aus dem
„Stadtsäckl“ reichen nicht aus, um
den Park so aussehen zu lassen, wie
er sich derzeit präsentiert.
Wie gelingt es dennoch, zwei Jahre
nach der Landesgartenschau einen Park
auf solch hohem Pflege-Niveau zu halten?
Neben Vertragsfirmen, die für die
Grundpflege des Parks zuständig sind,
sorgen acht „Ein-Euro-Jobber“ für die
Sauberkeit im Park: sieben Tage die
Woche in zwei Schichten!
Außerdem unterstützen sie
„unsere“ Ehrenamtler bei der Gartenarbeit
oder bei der Parkaufsicht.
In dem sehr heißen
April diesen Jahres
haben die Mitarbeiter
dieser Beschäftigungsmaßnahme
schon in
den frühen Morgenstunden
damit begonnen,
den Park intensiv zu
bewässern. Im Herbst
heißt es wieder Unmengen
von Laub
zusammenzukehren
und im
Winter, so wir denn einen bekommen
sollten, müssen die wichtigsten Fußwege
von Eis und Schnee frei geräumt sein.
Betreut und angeleitet werden diese acht
Beschäftigten gemeinsam von der JOB-
Service Leverkusen sowie einem Mitarbeiter
des Fachbereichs Stadtgrün vor Ort.
Nicht selten konnten „Hartz-Vierler“
in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt
werden.
Eine weitere Säule des Parks sind
die zahlreichen Ehrenamtler, die
schon während der Landesgartenschau
mitgewirkt haben. Angefangen von der
Parkaufsicht, über die Unterstützung bei
Veranstaltungen bis hin zur Pflege einzelner
Themengärten reicht das Engagement.
Organisiert werden die Ehrenamtler
von Inge Schieling, einer Ehrenamtlerin
der ersten Stunde.
Sieben ehrenamtliche Teams pflegen,
gestalten und pflanzen im „Rosengarten“,
im „Köln-Garten“, im Garten „Zeiten des
Lebens“ im „Mediterranen Garten“, im
„Karst-Garten“, im „Solingen-Garten“,
sowie im „Eifel-Garten“.
Darüber hinaus gibt es viele Einzelaktionen,
bei denen Ehrenamtler
und die Hartz-Vier-Mitarbeiter Hand in
Hand den Park pflegen und verschönern.
Zum Beispiel Ende Mai, als eine Gärtnerei
aus der Umgebung dem Neuland-Park
eine ganze LKW-Ladung verschiedener
Sommerpflanzen schenkte.
Sie wurden dann in die Kübel im Eingangsbereich
sowie in die Beete und Themengärten
gesetzt.
Auch zwei Jahre nach der Landesgartenschau
bewegt sich etwas im
Park.
Ein Besuch des Neuland-Parks
lohnt sich
immer, bei jedem Wetter
und zu jeder Jahreszeit.
Ansprechpartner:
Armin Kühler
Stadtgrün
Nobelstraße
Telefon:0214/4066744
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

3. BUNDESWEITE
AKTIONSWOCHE
Ehrenamt agiert bundesweit vom 14. bis 23. September 2007
Nach der ersten, erfolgreichen
Aktionswoche im Jahr 2004 ruft
das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches
Engagement (BBE)
im Jahr 2007 die dritte Woche
des bürgerschaftlichen Engagements
ins Leben.
Das BBE ist ein Zusammenschluss
verschiedener Vereine, Verbände, Initiativen
und Organisationen aus den
gesellschaftlichen Sektoren Staat und
Kommunen, Wirtschaft und Arbeitsleben
und Bürgergesellschaft. Vertreterinnen
und Vertreter dieser drei Sektoren
arbeiten in Projektgruppen zu
unterschiedlichen Themen zusammen.
Die diesjährige bundesweite
Aktionswoche unter dem Motto
„Engagement macht stark“ findet
in der Woche vom 14. bis 23.
September statt.
Für ein lebens- und liebenswertes
Leverkusen: Wir sind dabei
Deshalb hatte die Stadt Leverkusen,
die das bürgerschaftliche Engagement
als eines der Top-Ziele ausgesprochen
hat, Anfang des Jahres mehr als 3 000
Briefe plus Fragebogen versandt – an
Unternehmen ebenso wie an gemeinnützige
Organisationen.
Gesucht wurden zum einen Firmen,
die sich ehrenamtlich engagieren
möchten, zum anderen geeignete Projekte
für einen solchen Einsatz. Die
Hilfe der Unternehmen kann
vielfältig sein: Wissen, Arbeitskraft,
Material, Sach- oder Geldspenden.
Auch die Unternehmen können
gewinnen: nämlich neue,
freundschaftliche Kontakte, mehr
Bekanntheit und neue Motivation
ihrer Mitarbeiter.
Das Team der Stadtverwaltung rund
um das ehrenamtliche Engagement
freut sich sehr, Ihnen nun den Fahrplan
der Aktionswoche vorzustellen.
Aktuell laufen Gespräche mit zahlreichen
Firmen, die Interesse signalisiert
haben sich rund um die Aktionswoche
zu beteiligen. Mit dabei sind aller Voraussicht
nach: Mazda Deutschland,
Bayer Industrie Services, LANXESS,
Volksbank Rhein Wupper, Sparkasse
Leverkusen, pct. Hüttemann GmbH,
die Stadtverwaltung Leverkusen, Galeria
Kaufhof Leverkusen, und viele, viele
weitere Unternehmen.
Bei den größeren genannten Firmen
wird im Rahmen der Aktionswoche ein
Messestand über Möglichkeiten Ehrenamtlichen
Engagements und konkrete
Projekte informieren. Wann der Stand
wo stehen wird, gibt die Stadt Leverkusen
rechtzeitig bekannt.
„Leihomas“ im „Ehrenamt“
24 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Fotografie: Siegward Schmitz
Aktuelle Informationen der Aktion
„1:0 für’s Ehrenamt“ bietet der neue
Newsletter, der an alle Vereine und
Dachverbände verschickt wird. Er liegt
auch in den in den städtischen Gebäuden
aus. Ebenso ist er auf der Homepage
www.leverkusen.de herunterzuladen.
Die aktuelle Ausgabe informiert weiter
über das diesjährige Kampagnenziel,
Unternehmen und Vereinsarbeit
zu vernetzen und die damit verbundene
Woche des bürgerschaftlichen Engagements
vom 14. bis 23. September.
Weiter wird ausführlich
berichtet über die beispielhafte
Initiative des Handwerkerverbunds
Leverkusen, der am 9. Juni
zu einer ganztägigen Verschönerungsaktion
in der Kindertagesstätte
Buddelkiste anrückte.
Bei weiteren Fragen
melden Sie sich doch bei:
Katrin Arndt
Fachbereich Oberbürgermeister,
Rat und Bezirke
Tel.: 02 14/4 06 88 07,
Fax 02 14/4 06 88 05
oder per E-Mail
ehrenamt@stadt.leverkusen.de
29. AUGUST BIS
14. SEPTEMBER
Ausstellung „Einsteigen!
Entdeckungen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg“
20 Jahre Verkehrsverbund
Rhein-Sieg (VRS) – das muss
gefeiert werden! Eine Wanderausstellung
zum runden Geburtstag zeigt
20 Fotografien von Siegward Schmitz:
Fotos von Haltestellen und interessanten
Zielen aus dem gesamten Verbundgebiet.
Wo? Sparkasse Leverkusen
Wiesdorfer Platz 32
51373 Leverkusen
Pünktlich zur Aktionswoche wird die
erste Leverkusener Ehrenamtsfibel
erscheinen. Hier werden die Projekte
zum Thema Ehrenamt anschaulich
präsentiert. Realisiert werden konnte
die Fibel durch die Unterstützung der
Bürgerstiftung.
Besuchen Sie auch die Internetseite
www.buergerstiftung-leverkusen.de.
Michael Rheindorf, Geschäftsführer
Friedrich-Ebert-Straße 39
51373 Leverkusen
Tel. 0214/355 1111
Fax. 0214/355 1117
Spendenkonto:
Bürgerstiftung Leverkusen
Kto. 100 126 226
BLZ 375 514 40
Buergerstiftung.Leverkusen@
t-online.de
25

28
von Heidi Habicht
STREET LIFE 2007
MIT MUSIK UND ENGAGEMENT
KINDERN HELFEN
Bayer Business Services legt zum 4. Mal STREET LIFE-Sampler auf
Bereits zum 12. Mal veranstaltet
der „Jazz Lev e.V.“ auf der
Hauptstraße in Leverkusen-Wiesdorf
das STREET LIFE in
unmittelbarer Nähe zur Musikkneipe
„topos“. Viele Künstler
dieses beliebten Musikfestes sind
weit über die Region hinaus
bekannt. Bayer Business Services
hat auch in diesem Jahr wieder
die STREET LIFE-CD produziert.
Das musikalische Highlight des Sommers
findet vom 3. bis 5. August statt
und wird die Wiesdorfer Hauptstraße
erneut drei Tage lang zur Festival-Meile
umfunktionieren. Auf drei Bühnen
werden sich fast 50 Bands mit ihrer
Live-Musik präsentieren und die Besucher
des Open-Air-Spektakels wie in
jedem Jahr begeistern.
Einige von ihnen präsentiert Bayer
Business Services auf dem STREET LIFE-
Sampler – Songs, die von Rock und
Pop, Jazz und Blues bis hin zu Hip Hop
viele Stile abdecken.
Die Macher der CD haben sich auch
in diesem Jahr wieder bemüht, einen
bunten Querschnitt durch das gesamte
Festival-Programm zusammenzustellen
– mit freundlicher Unterstützung von
Bayer MaterialScience, denn natürlich
besteht der CD-Rohling aus 100%
Makrolon.
Matthias Moritz, Leiter Marketing &
Sales bei Bayer Business Services und
Initiator des STREET LIFE-Samplers:
„Wir freuen uns sehr, auch in die-
sem Jahr zusammen mit Bayer
MaterialScience das Festival unterstützen
zu können. Musik bringt Menschen
zusammen und wenn wir mit
unserer CD auch noch einen guten
Zweck unterstützen können, sind wir
mit Herzblut dabei“.
Und auch auf der Bühne ist
Matthias Moritz mit Herzblut
dabei. Am Samstag, 4. August, lässt er
Marketing Marketing sein und steigt
stattdessen auf die Bühne. Mit seiner
Band „Elena Ley“, in der er als Songwriter,
Produzent und Bassist verantwortlich
zeichnet, wird er dem Publikum
bei heißem Italo-Rock ordentlich
einheizen.
Als Sponsor dieses STREET LIFE-Samplers
2007 unterstützt Bayer Business
Services das Kinderheim „Haus Naza-
Elena Ley Band
am 4. August
um 19.15 Uhr
auf der EVL-Bühne
am topos
reth Leverkusen“. Mit dem Bau einer
eigenen Turnhalle, sollen die 80 Kinder,
die dort leben, sportlich und motorisch
besser gefördert werden. Für dieses
Projekt sammelt die Stiftung „Die
gute Hand“ Spenden.
Der Verkaufspreis jeder einzelnen CD
kommt zu 100 Prozent diesem gemeinnützigen
Zweck zugute.
Durch den Kauf dieses einmaligen
und limitierten Samplers
zum Musikfestival können auch
Sie das Kinderheim „Haus Nazareth
Leverkusen“ unterstützen.
Helfen Sie mit und genießen Sie
dabei die Musik des STREET LIFE
2007.
www.BayerBBS.com
www.die-gute-hand.de

von Heidi Habicht
PASSGENAUE VERMITTLUNG
Job@ctive, Tochtergesellschaft
von Bayer Business Services, hat
zusammen mit der Agentur für
Arbeit und der Arbeitsgemeinschaft
Leverkusen das Netzwerk
„JobnetLev“ gegründet. Es soll
die Perspektiven für Bewerber im
lokalen Arbeitsmarkt weiter verbessern.
Bayer bietet jedes Jahr rund 650 jungen
Leuten einen Ausbildungsplatz an.
Der Konzern bildet damit weit über den
eigenen Personalbedarf aus. Auch nach
Abschluss ihrer Ausbildung kümmert
sich Bayer weiter um die Jugendlichen.
Job@ctive, eine Tochtergesellschaft von
Bayer Business Services, vermittelt die
jungen Ausgebildeten, die nach Ausbildungsende
nicht unmittelbar innerhalb
des Bayer-Konzerns in ein dauerhaftes
Arbeitsverhältnis übernommen
werden können, weiter – auch an externe
Unternehmen.
„Bayer ist der größte Arbeitgeber
in Leverkusen und bildet
viele gefragte Fachkräfte aus“,
sagte Geschäftsführer Matthias Lauer
im Rahmen
eines regio-
nalen Arbeitsmarktgesprächs, zu dem
die Industrie- und Handelskammer
Köln zusammen mit lokalen Arbeitgeberverbänden
und der Kreishandwerkerschaft
kürzlich ins BayKomm geladen
hatten. „Rund 800 Ausgebildete
sind derzeit im so genannten
Ausgebildeten-Pool bei Job@ctive.
Viele von ihnen sind in den Bayer-Teilkonzerngesellschaften
und Servicegesellschaften
im Einsatz. Wir wollen
künftig weitere externe Firmen ansprechen,
um gute berufliche Perspektiven
im regionalen Arbeitsmarkt für unsere
Ausgebildeten zu erschließen.“
Dabei stehen Job@ctive in
Zukunft zwei Partner zur Seite:
Die Agentur für Arbeit in Leverkusen
sowie die Arbeitsgemeinschaft Leverkusen.
Unter „JobnetLev – Netzwerk für
Arbeit Leverkusen“ sollen ansässige Firmen
gezielt angesprochen werden, ihr
Personalbedarf überprüft und geeignete
Bewerber vorgeschlagen werden. Antje
Kühn, Leiterin Transfermanagement
und Veränderungsberatung bei
Job@ctive, erklärt: „Organisationen mit
Hilfsangeboten für Arbeitslose gibt es
schon viele. Was bislang vernachlässigt
wurde, sind die Arbeitgeber.“
Zum Beispiel Firmen, die sich neu in
Leverkusen ansiedeln. Mit ihnen will
„JobnetLev“ frühzeitig in Kontakt treten,
ihren Personalbedarf aufnehmen
und Vermittlungsangebote unterbreiten,
sie über öffentliche Förderangebote
für neu einzustellende Arbeitnehmer
informieren oder erforderliche Qualifizierungen
von Bewerbern kurzfristig
einleiten.
Eine von „JobnetLev“ initiierte Befragung
regionaler Unternehmen hat
gezeigt: insbesondere viele mittelständischen
Betriebe suchen qualifizierte
Kräfte wie Elektroninstallateure, Werkzeugmacher
oder Anlagenmechaniker.
In einigen dieser Berufsgruppen – zum
Beispiel Feinmechaniker und Kälteanlagenbauer
– gibt es zwar zurzeit keine
ausreichende Zahl von Fachkräften.
Doch in den meisten anderen Fällen
könnte „JobnetLev“ den Bedarf kurzfristig
abdecken.
www.jobnetlev.de
Kooperieren:
(v. l.) Rainer Müller, Leiter der Agentur
für Arbeit Leverkusen, Matthias Lauer,
Job@ctive, Martin Klebe, Leiter der Agentur
für Arbeit Bergisch Gladbach und
Reinhard Buchhorn, Stadt Leverkusen.
29

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2

TOPOS von Martin Oberpriller
DER ORT(H)
IN LEVERKUSEN:
DAS TOPOS
Unter einem Topos versteht
man nach landläufiger Auffassung
einen Ort in einem irgendwie
übertragenen Sinn – und
irgendwie könnte der Name jener
Leverkusener Institution an der
Wiesdorfer Hauptstraße kaum
besser passen. An den Wänden der
tiefgezogenen Decke im Haus mit der
Nummer 134 hängen Plakate, die von
längst vergangenen kulturellen Ereignissen
künden. Hinter der Theke sta-
peln sich frisch geputzte Biergläser –
und irgendwie muss auch der hartnäckigste
Nichtraucher von Zweifeln am
von der Landesregierung geplanten
Nichtraucherschutz befallen werden,
wenn er das „Topos“ betritt.
Der Ort ist ganz ohne Frage aus dem
Raum und aus der Zeit. Die Kulturkneipe
im äußersten Westen der Stadt liegt
in der Parterre eines unscheinbaren
Gebäudes, das im Gegensatz zu den
TOPOS
benachbarten Prachtbauten aus den
80er- und 90er-Jahren, die die Leverkusener
Altstadt optisch aufgewertet
haben, kaum architektonische Reize
aufzuweisen hat. Und dennoch, auf das
Innenleben kommt es an.
„Ich fühle mich hier immer wie
auf einer Zeitreise“, erklärt Claudia,
die nach eigenem Bekunden nicht zu
den Stammkunden zählt, sondern nur
hin und wieder in das Lokal schaut. Die
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 3/2007 >>>>>>>>> 31

junge Dame zählt gerade einmal 26
Jahre – und auf einem Tripp durch die
Epochen darf sie sich im Topos in der
Tat fühlen. Denn als Wirt Wolfgang
Orth zum ersten Mal die Kneipe mit
ihren bis heute moderaten Preisen und
dem angenehm entspannten Ambiente
öffnete, da war Claudia noch nicht einmal
in Planung.
1969 war das, in einer Zeit also,
die vielleicht manchem inzwischen
ferner vorkommen mag
wie das Mittelalter, für die, die
damals dabei waren, aber vor
allem eines bedeutet. „Aufbruch“,
schwärmt Claudias Vater Richard Siggelkow.
Alles schien möglich damals:
Lange Haare, freie Sitten – und eben
eine Szenekneipe in dem bis dato doch
eher piefigen Leverkusen.
Das ist natürlich alles längst
Geschichte. Das Topos ist zu einer festen
Größe in der kulturellen Landschaft
der einstigen Farbenstadt geworden.
Und davon können sich Besucher
wieder einmal am ersten August-
Wochenende überzeugen. Dann
steigt auf der unteren Hauptstraße zum
zwölften Mal der „Streetlife“. Auf
drei Bühnen – eine davon direkt vor
dem Topos – geben sich Künstler ein
Stelldichein, die sich bestens auf handgemachte
Live-Musik verstehen. Lutzemann's
Jazzkapelle, Ride On,
Pirple Legion, Zantana, Take Six,
Pirate Radio – das sind nur einige
von insgesamt fast 50 Namen, die
sich zwischen 3. und 5. August
sowie zwischen Moskauer und
Adolfsstraße die Ehre geben.
Besucher des Straßenfests mit seinem
abwechslungsreichen Programm von
großer Stilvielfalt bekommen musikalische
Leckerbissen auf der EVL-Bühne
am Topos, auf der Ganser-Kölsch-
Bühne am Barmer Platz sowie auf der
Bayer-Business-Services-Bühne auf dem
Truck der Firma Niesen geboten. Und
was die kulinarische Ergänzung angeht:
Dafür gibt es ja das Topos.
TOPOS
32 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

von Marco Wiefel
Die Fußball A-Junioren von
Bayer 04 Leverkusen haben eine
perfekte Saison gespielt. Nach dem Sieg
im Mittelrhein-Pokal und dem Gewinn
der international hervorragend besetzend
Champions-Trophy in Düsseldorf,
sicherte sich die Mannschaft von Thomas
Hörster auch den Deutschen Meistertitel.
Im Finale vor 22500 Zuschauern
in der bis auf den letzten Platz
gefüllten BayArena bezwangen die
Leverkusener Talente das Nachwuchsteam
des FC Bayern München durch
Tore von Bastian Oczipka und Bastian
Hettich mit 2:1 nach Verlängerung. Für
die Jugendabteilung von Bayer 04 ist
dies nach den Erfolgen in den Jahren
1985 und 2000 der dritte Titelgewinn.
Die LeverkusenerDegenfechterin
Britta Heidemann
hat bei
den Fecht-Europameisterschaften
im
belgischen Gent
die Bronzemedaille
gewonnen. Heidemann unterlag im
Halbfinale der mehrfachen Weltmeisterin
und Olympiasiegerin Laura Flessel-
Colovic mit 9:15. Im Mannschaftswettbewerb
lief es für die TSV-Athletin allerdings
weniger erfolgreich. Das deutsche
Team scheiterte bereits in der Vorrunde.
Einen Achtungserfolg
konnte der
frühere Europameister
Ingo
Schultz beim
Leichtathletik-
Sportfest in
Erfurt verbuchen.
Schultz
absolvierte die 400 Meter in 45,67 Sek.
Und blieb damit erstmals seit 2004 wieder
unter 46 Sekunden. Die Norm für
die am 25. August beginnenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften
in Osaka
(Japan) verfehlte der 31-jähige jedoch
noch.
DER SPORTSERVICE
BLICK ZURÜCK
UND BLICK NACH VORNE
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007
Vor einem Umbruch stehen die
Bayer Giants Leverkusen. Nach
dem Weggang von John Goldsberry
müssen die Leverkusener Basketballer
in der kommenden Saison auch ohne
Brandon Woudstra und Derek Allen
auskommen. Beide gaben bekannt ihre
Verträge nicht verlängern zu wollen.
Allen hat bereits bei den Skyliners
Frankfurt zugesagt.
Auch die Leverkusener Volleyballerinnen
vermelden zwei Abgänge.
Nationalspielerin Kathy Radzuweit verlässt
den Verein nach vier Jahren, die
Mittelblockerin wechselt zum italienischen
Erstligisten Minetti Infoplus
Vicenza. Die bisherige Zuspielerin Jia Yi
Dong sucht ebenfalls eine neue Herausforderung
und geht zum europäischen
Spitzenteam AS Cannes nach Frankreich.
33

DIE BIERBÖRSE von Marco Wiefel
OPLADENER BIERBÖRSE
WIEDER IM GUILDO-FIEBER
Über die Anfänge und Entwicklungen der Bierbörse –
ein Interview mit dem Veranstalter Werner Nolden
Herr Nolden, die Opladener
Bierbörse hat sich in den vergangenen
20 Jahren zu einem Mega-
Event entwickelt. Bleibt in diesen
Tagen auch einmal Zeit für einen
Blick zurück?
Den gönne ich mir öfters und gerne.
1987 erzählte Axel Kaechele von seiner
persönlichen Bierbörse, die er damals
in seiner Tanzschule organisierte. Seine
Tanzschüler verabschiedete er immer
mit der Bitte in die Sommerferien, aus
den jeweiligen Urlaubsorten das dort
typische Bier mitzubringen. Und am
ersten Ferientag der nachfolgenden
Herbstferien wurden die gesammelten
„Werke“ dann in fröhlicher Runde in
der Tanzschule getrunken. Das waren
die Anfänge...
Die dann von Ihnen fortgesetzt
wurden. Zu einer Zeit, in der man
sich noch ohne Computer und
Internet organisieren musste....
Ich bin damals wirklich nur mit
Papier und Bleistift bewaffnet durch
die Supermärkte in Leverkusen, Köln
und Düsseldorf gelaufen und habe auf
den Flaschenettiketten nach Adressen
gesucht. Über die Telefonauskunft
erfolgte dann beispielsweise der Kontakt
zur Holsten-Brauerei in Hamburg,
um dort nach einem Ansprechpartner
in unserer Umgebung zu fragen, den
ich für unsere Bierbörse gewinnen
wollte. Anfangs war es wirklich zeitaufwendig,
zum Teil kompliziert und
mit jeder Menge Detailarbeit verbunden.
Sind Sie nach 20 Jahren immer
noch mit dem gleichen Elan bei
der Sache? Immerhin veranstalten
Sie inzwischen eine Vielzahl
großer Events in ganz Deutschland.
Wenn ich abends mit meinem Hund
spazieren gehe, sage ich zu meiner
Frau: Ich bin zur „Bierbörse!“ Das
Gelände an der Kastanienallee heißt
für uns einfach Bierbörse, egal ob im
Winter, an Karneval oder Ostern. Auch
an Heiligabend laufe ich über die Bierbörse.
Das hat alles nicht nur mit Tradition
zu tun. Ich lebe dieses Fest.
Sie sind mit ganzem Herzen
dabei. Und auch noch immer mit
vollem Einsatz?
Bis auf die zwei, drei Wochen rund
um die Veranstaltung „Kölner Lichter“
hat man die Bierbörse permanent im
Kopf und ist mit der Organisation
beschäftigt. Aber es gibt auch eine
Besonderheit. Mit der Opladener Bierbörse
endet ja auch die Sommersaison.
Und wenn ich am Dienstag nach der
Bierbörse auf die Stelle blicke, an der
das Festzelt gestanden hat, überkommt
mich jedes Mal ein Gefühl von Wehmut.
34 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Mit wie vielen Mitarbeitern
„stemmen“ Sie organisatorisch
eine Saison?
Ich weiß wie es geht, aber ich habe
mittlerweile drei, vier Leute, die es
können. Das ist das Entscheidende.
Und dabei geht es nicht um die Organisation,
sondern auch um die Ideen.
Arbeiten Sie in puncto Sicherheit
ebenfalls mit einer gewissen
Routine und Gelassenheit?
Bei der Opladener Bierbörse laufen
im Bereich der Organisation bestimmte
Automatismen ab. Egal ob Polizei,
Straßenverkehrsamt oder Rotes Kreuz:
Jeder kennt die Abläufe, die Strukturen,
usw. Das läuft alles ohne große
Hektik und ohne großes Aufsehen.
21. Opladener
Man kann sich wirklich aufeinander
verlassen.
Wie verhält es sich mit dem
Thema Jugend und Alkohol?
Wir hatten in all den Jahren vielleicht
ein, zwei knifflige Situationen.
Wir haben vor einigen Jahren das Konzept
Ü-16 beschlossen. Kein Jugendlicher
unter 16 Jahren darf das Gelände
der Bierbörse ohne Begleitung der
Eltern betreten. Das Konzept funktioniert
reibungslos. Allerdings war es für
mich erschreckend zu erleben, wie
sich einige Eltern von unter 16-jährigen
über diese Maßnahmen beschwert
haben. Aber daran erkennt man ja
auch, wo die eigentlichen Probleme
liegen.
10.-13. August 2007
Lev.-Opladen - An der Schusterinsel
Täglich von 15.00 - 24.00 Uhr
Freitag, 10.08.2007 Unser Bühnenprogramm:
Freitag 10.08.2001
20.00 Uhr Breakfast in L.E.
17.00 Uhr History of Supertramp
Samstag, Fassanstich und 11.08.2007
Eröffnung der
20.00 BIERBÖRSE Uhr Jukebox Heroes
20.00 Uhr STARLIGHT EXCESS
Sonntag, 12.08.2007
Samstag, 11.08.2001
16.00 Uhr The Black Shadows
19.00 Uhr KÖBES UNDERGROUND
Montag, 13.08.2007
20.30 Uhr GUILDO HORN
Eintritt frei !!!
musikalisches
HÖHENFEUERWERK
Über der Wupper:
Sonntag, 12.08.2007 ab 22.30 Uhr
www.bierboerse.com
DIE BIERBÖRSE
Des weiteren haben wir mit den
Brauereien und den Betreibern der
Stände schon vor Jahren die Vereinbarung
getroffen, dass keine sogenannten
‚Alcopops’ verkauft werden dürfen.
Nochmal zurück zur Tradition:
Der Auftritt des „Meisters“ ist
Pflicht!?
Niemand fragt mehr, wer montags
im Festzelt auf der Bühne steht. Und
auch in diesem Jahr wird Guildo Horn
sein Versprechen geben, im nächsten
Jahr wiederzukommen.
Das läuft alles unkompliziert und
reibungslos. So wie eigentlich alles auf
der Opladener Bierbörse.
Chronik der
Opladener Bierbörse:
1987
Erfindung der Bierbörse durch
Axel Kaechele in der Tanzschule
Zwei Jahre
Bierbörse in der Fußgängerzone
ausgerichtet von der AGO Opladen,
organisiert von Axel Kaechele
zusammen mit Armin Kotterheidt
10 Jahre
Bierbörse an der Kastanienallee
und auf der Schusterinsel
ausgerichtet von der AGO Opladen,
organisiert von Werner Nolden
10 Jahre
Bierbörse an der Kastanienallee
und auf der Schusterinsel
in Eigenregie von Werner Nolden
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007 35
Bierbörse ® = Schutzmarke DPA, Marken Nr. 396 56 796

SPORT IN LEVERKUSEN
von Marco Wiefel
Unser Redakteur Marco Wiefel
sprach mit Heide Ecker-Rosendahl
VOM MÄZEN
ZUM SPONSOR
Die neue
Bayer-Sportpolitik
Heidemarie Ecker-Rosendahl
1947: geboren in Hückeswagen
1969: Weltrekord im Fünfkampf
(5155 Punkte)
1970: Weltrekord im Weitsprung
(6,84 m)
1972: Olympische Spiele München:
Silbermedaille im Fünfkampf
Goldmedaille im Weitsprung
Goldmedaille in der
4 x 100-m-Staffel (Weltrekord)
1970 bis 1972 jeweils
Sportlerin des Jahres
1973 Ende der aktiven Laufbahn
1974 Heirat mit John Ecker
(ehemaliger Basketballspieler)
1976 bis 1990 Trainerin in der
Leichtathletik-Abteilung von
TuS-Bayer 04
Ihr Sohn Danny Ecker gehört zur
Spitze der Deutschen Hochspringer.
Neben anderen Ämtern ist Heide Rosendahl
im Vorstand des TuS-Bayer 04.
Sie ist Diplom-Sportlehrerin und betreibt
u.a. ein Ernährungsinstitut im Ärztehaus
auf der Birkenbergstraße
in Opladen.
36 DAS REGIONALE REGIONALE FREIZEITMAGAZIN FREIZEITMAGAZIN 4/2007 4/2007

Die Bayer AG hat vor kurzem
bekannt gegeben, den Spitzensport
in Leverkusen nicht länger finanziell
zu unterstützen. Inwiefern hat
Sie diese Entscheidung überrascht?
Überraschend kam diese Meldung für
mich nicht, schließlich wurden finanzielle
Kürzungen ja schon seit längerem
angekündigt. Aber die Art und Weise,
wie die Entscheidung publiziert wurde,
empfand ich, für einen Unternehmen
dieser Größenordnung, als nicht sehr
professionell. Es entstand der Eindruck,
als ob beim TSV Bayer 04 Leverkusen jetzt
die Lichter ausgehen würden. Gerade wir
in der Leichtathletik sind sehr gut aufgestellt
mit unserer hochmodernen Trainingshalle,
mit unserem Leichtathletikstadion
und mit unseren hochqualifizierten
Trainern. Uns entfällt auch in den
beiden kommenden Jahren nicht der
komplette Etat. Wir werden auch künftig
mit 80 Prozent des bisherigen Budgets
planen können. Von daher empfand ich
die Darstellung der Situation seitens
Bayer alles andere als gelungen.
Sind denn die Argumente, auf
denen die Entscheidung des Konzerns
basieren, für Sie nachvollziehbar?
Wenn der Konzern sagt, er möchte im
Bereich Spitzensport künftig nur den Fußball
unterstützen, ist das eine Entscheidung,
die man zu akzeptieren hat. Ich
kann ja nicht auf ein Geschenk pochen,
bloß weil ich es in der Vergangenheit
immer erhalten habe. Und
Bayer wird ja nach wie
vor durch sein finanzielles
Engagement
im Breiten-, Behinderten-
und Jugendsport
einer der
größten Sport-Sponsoren
in Deutschland
bleiben. Wir
sind ein Verein,
bei dem
Dinge möglich
sind,
die woanders
nicht
möglich
sind. Allerdings haben gerade die Erfolge
in den Bereichen, die jetzt von den Kürzungen
betroffen sind, in der Vergangenheit
zu dem Image des besonderen Sport-
Sponsors beigetragen. Und von daher hat
man uns schon wehgetan, denn man
gewinnt den Eindruck, dass die Erfolge
der Vergangenheit nichts mehr mit dem
Image zu tun haben.
Die Bayer AG setzt künftig nur
noch auf die Karte Fußball, nicht
zuletzt wegen der Fernsehpräsenz...
Man muss es realistisch sehen. Der
Fußball hat nach der WM noch mal
einen Boom erlebt und hat nun mal eine
enorme Fernsehpräsenz. Die Leichtathletik
wird dagegen im Fernsehen nicht
mehr so häufig gezeigt. Aber ich denke,
dass sich Fernsehsender nach den Ereignissen
der letzten Zeit für die Zukunft
genau überlegen, welche Sportarten sie
übertragen. Ich glaube, dem Image von
Bayer würde es auch künftig gut zu
Gesicht stehen, wenn man Sportarten,
die sich im Augenblick positiv darstellen,
auch weiterhin über das normale Maß
des Breitensports hinaus fördert.
Fürchten Sie, dass es im TSV bald
weniger solidarisch zugeht?
Ich habe die große Sorge, dass die Vereinsführung
in diesem Punkt nicht konsequent
genug durchgreift. Es wäre fatal,
wenn man jetzt jede von den finanziellen
Einschnitten betroffene Abteilung alleine
vor sich hin wurschteln ließe. Wir brauchen
unbedingt professionelle Hilfe. Mit
der Leichtathletikabteilung sind wir
dieses Problem auch schon angegangen,
haben schon mit entsprechenden
Partnern Kontakt aufgenommen.
Allerdings kann
man bislang nur berichten,
dass wir aktiv geworden sind,
denn solche Dinge benötigen
natürlich eine gewisse Zeit. Aber
immerhin – wir arbeiten dran.
Im Gespräch
mit ihrem langjährigen Trainer
Gerd Osenberg
SPORT IN LEVERKUSEN
Kann man zukünftig in Leverkusen
jungen, talentierten Sportler
eine Perspektive bieten?
Das Wichtigste ist, dass wir es schaffen
unsere Trainer zu behalten. Die bleiben
natürlich nur, wenn sie auch gute Athleten
trainieren können. Das ist die Voraussetzung,
um auch junge Athleten nach
Leverkusen zu holen. Wenn allerdings
diese Grundlagen wegbrechen, wird es
unmöglich sein, künftig in Leverkusen
Talente zu fördern.
Ist die Situation, wie sie sich jetzt
darstellt, nicht nur Herausforderung
sondern vielleicht auch eine
neue Chance?
Natürlich ist es für die Abteilungen Basketball,
Handball und Volleyball in der
Kürze der Zeit wesentlich schwieriger,
den Verlust der Spitzenförderung zu kompensieren.
Wir in der Leichtathletik
haben in den nächsten zwei Jahren mit
den Olympischen Spielen 2008 in Peking
und den Weltmeisterschaften 2009 in
Berlin zwei Ereignisse, die sicherlich positiv
dazu beitragen die Chance zu nutzen.
Haben Sie sich in den letzten
Wochen eigentlich häufiger an die
„guten (und erfolgreichen) alten
Zeiten“ erinnert?
Man denkt nicht über einzelne Phasen
nach, denn der Verein war immer ein bisschen
besser als die anderen. Und das
wollen wir auch in Zukunft sein. Worüber
man ab und an nachdenkt ist die Tatsache,
dass wir Athleten
in der Vergangenheit
viel
erhalten, aber
eben auch
viel gegeben
haben.
DAS REGIO- 37

38
KULTUR von Martin Oberpriller
100 JAHRE
BAYER-
KULTURABTEILUNG
Einhundert Jahre besteht in diesem Jahr die Bayer-Kulturabteilung. Ein Pfund, mit dem die
Stadt, aber auch der Konzern zu wuchern wissen. Und so kommt es, dass pünktlich zum runden
Geburtstag ein anspruchsvolles Programm auf die Leverkusener wartet.
„Zur Eröffnung der neuen
Spielzeit am 1. September erwarten
wir Bundespräsident Horst
Köhler zu einem Festakt“, erzählt
Norbert Drehkopf von Bayer
Communications. Der Besuch des
Staatsoberhauptes ist dabei so
etwas wie der Ritterschlag für
das kulturpolitische Engagement
der Firma.
Helmut Müller-Brühl dirigiert das Kölner
Kammerorchester zum Festkonzert am
1. September. Das Orchester interpretiert
Werke von Joseph Haydn, Ludwig van
Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart.
Solistin ist die französische Pianistin
Claire Le Guay.
Ein Engagement, das zu Zeiten seines
Beginns gleichwohl nicht allein
selbstlosen Zwecken diente. Denn
schließlich breitete sich im Leverkusener
Raum nach der Wende vom 19.
zum 20. Jahrhundert noch so etwas
wie kulturelle Ödnis aus. Erst 16 Jahre
zuvor war Bayer aus dem engen Wuppertal
in Elberfeld an den großen
Strom gezogen. Mit dem Konzern
kamen viele Menschen
ins damalige Wiesdorf,
und diese
wiederum galt es
auch in ihrer Freizeit
zu umsorgen.
Aus den relativbescheidenen
Anfängen
ist längst ein
Kulturbetrieb
geworden, der
laut Bayer-Vorstandsvorsitzenden
Werner
Wenning zu
einem „Fundament“
wurde, zu einem Fundament
für ein Mehr
an Lebensqualität
für die Menschen in
der Stadt und in der
Region.
Bei ihrem 100. Spielplan setzt
die Kulturabteilung auf Klassiker
aus den verschiedensten Epochen.
Das „War Requiem“ von Benjamin
Britten, dirigiert von Helmuth Rilling;
Strawinskys „Sacre du Printemps“
in einer Choreografie von Pina Bausch;
Claus Peymanns Inszenierung von
Brechts „Heilige Johanna der Schlachthöfe“.
Dies sind nur drei Beispiele
aus dem Programm
2007/2008.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2007

Das besondere daran ist, dass sich in
den einzelnen Angeboten die Ge-schichte
des zurückliegenden Jahrhunderts mit
seinen kulturellen Bräuchen wie auch
Kontinuitäten widerspiegeln soll. Mehr
als 100 Veranstaltungen aus den Bereichen
Musik, Tanz, Theater, Film und Bildende
Kunst stehen in der Jubiläumssaison
auf dem Terminkalender.
Dabei besteht für die
Leverkusener Kunstinteressierten
die berechtigte Hoffnung, dass
sich das Bayer Kulturprogramm
bestens mit den Aktivitäten der
KulturStadtLev zusammenfügt.
Die Spielzeit 2007/2008 steht dort
unter dem Leitthema „Fremde Welten“.
Die Zauberwelten der Märchen,
Sagen und Mythen sollen dabei entdeckt
werden.
Und auch bei der KulturStadtLev hat
man es geschafft, namhaftePersönlichkeiten
und Institutionen
für Auftritte
in der Farbenstadt
zu
gewinnen.
KULTUR
So werden sich unter anderem
Konstantin Wecker, die Hamburger
Kammerspiele, das Staatstheater
Darmstadt, aber auch die
Russische Staatliche Philharmonie
Irkutsk, Hubbard Street
Dance Chicago das Staatsschauspiel
Dresden ein Stelldichein am
Rhein geben.
Keine Frage, seit jenen Tagen, in
denen mit der Gründung der Bayer-
Kulturabteilung die Kultur nach Leverkusen
kam, hat sich einiges verändert.
Doch klar bleibt auch, dass sich die
Firma, so Sprecher Drehkopf, „keinesfalls
aus der Förderung der schönen
Künste“ zurückziehen wird. Zumal mit
dem Erwerb von Schering die Bayer-
Kultur demnächst noch ganz neue
Wege einschlagen kann.
Es wird weltstädtisch – wer
hätte das vor hundert Jahren
gedacht! Kontinuität und Wandel –
tatsächlich spiegelt sich die Geschichte
nicht zuletzt in der Entwicklung der
Bayer-Kulturabteilung wieder.
Spielpläne im Internet unter:
www.kultur.bayer.de und
www.Kulturstadtlev.de
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