DIE REPORTAGE - made in LEVERKUSEN
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„Sie genießen, ich koche. Für<br />
mich e<strong>in</strong>e Herzenssache“. So lautet<br />
das Motto von Dieter Müller,<br />
Chefkoch vom Schlosshotel Lerbach<br />
<strong>in</strong> Bergisch Gladbach. Dieses<br />
Verhältnis zum Kul<strong>in</strong>arischen<br />
wurde dem 57-Jährigen <strong>in</strong> die<br />
Wiege gelegt. Denn nicht nur se<strong>in</strong><br />
Geburtsort Auggen, e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />
We<strong>in</strong>ort <strong>in</strong> Baden, förderte se<strong>in</strong>e<br />
Liebe zu Koch-Genüssen. Zusätzlich<br />
bewirtschafteten se<strong>in</strong>e<br />
Eltern e<strong>in</strong> Restaurant mit Pension.<br />
So konnte sich Müller früh<br />
daran gewöhnen, für Gäste zu<br />
kochen. Bereits mit acht Jahren<br />
half er <strong>in</strong> der Küche mit.<br />
Dieser E<strong>in</strong>satz im familiären Betrieb<br />
führte dazu, dass andere Leidenschaften<br />
zurückstehen mussten: „Ich wäre<br />
am liebsten Fußballspieler geworden.<br />
Aber me<strong>in</strong> Vater me<strong>in</strong>te, dass sonntags<br />
gekocht und nicht Fußball gespielt<br />
wird“, erzählt Dieter Müller. Es kam das<br />
sche<strong>in</strong>bar Unausweichliche: Mit 15<br />
Jahren begann Dieter Müller e<strong>in</strong>e<br />
Kochlehre, die er mit Auszeichnung<br />
absolvierte.<br />
Es folgten e<strong>in</strong>ige Wanderjahre durch<br />
die Küchen Europas. Erst im Februar<br />
1992 f<strong>in</strong>det der Meisterkoch e<strong>in</strong> wirkliches<br />
Zuhause. Da eröffnete er das<br />
„Gourmet-Restaurant Dieter Müller“<br />
im Schlosshotel Lerbach. Und wieder<br />
war es e<strong>in</strong> Familienbetrieb: Denn während<br />
er als Küchenchef fürs Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
der Gäste sorgt, ist se<strong>in</strong>e Frau Birgit<br />
als Gastgeber<strong>in</strong> im Restaurant aktiv.<br />
Als Chefkoch weiß er natürlich, was<br />
die drei Todsünden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Küche<br />
s<strong>in</strong>d: „Am schlimmsten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />
schlechte Qualität, Geschmacksverstärker<br />
und stumpfe Messer“, erklärt Dieter<br />
Müller.<br />
Bei so viel Gewissenheit ist es ke<strong>in</strong><br />
Wunder, dass er mit se<strong>in</strong>em Restaurant<br />
e<strong>in</strong>e wirkliche Traumkarriere h<strong>in</strong>legt:<br />
1993 gibt es den ersten Michel<strong>in</strong>stern,<br />
1994 bereits den zweiten. Im selben<br />
Jahr wird das Restaurant Mitglied bei<br />
Relais & Château und Relais Gourmand,<br />
im Jahr darauf bei Tradition &<br />
Qualité. 1997 wird die Arbeit von Dieter<br />
Müller mit dem dritten Stern im<br />
Guide Michel<strong>in</strong> belohnt.<br />
Im Januar 2005 erfüllte sich<br />
Dieter Müller e<strong>in</strong>en lang gehegten<br />
Traum: Er eröffnete nach mehrmonatiger<br />
Umbauzeit e<strong>in</strong> Kochstudio.<br />
„Ich halte Techniken und Kniffe nicht<br />
geheim. Ich f<strong>in</strong>de es schön, wenn auch<br />
andere sie nutzen. Profis genauso wie<br />
Hobbyköche am heimischen Herd“,<br />
erläutert Dieter Müller.<br />
Die behagliche Atmosphäre <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit handwerklich ausgefeilter<br />
Küchenarchitektur bietet Hobbyköchen<br />
und Profis e<strong>in</strong>e Umgebung, <strong>in</strong> der<br />
sie vom Know-how des Meisterkochs<br />
profitieren können.<br />
Die Eröffnung der Kochschule<br />
Schlosshotel Lerbach – Patronat Dieter<br />
Müller – ist die e<strong>in</strong>zige Kochschule<br />
e<strong>in</strong>es 3-Sterne-Koches mit e<strong>in</strong>em permanenten<br />
Angebot und wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Zeit eröffnet, <strong>in</strong> der das Kochen und<br />
DAS PORTRAIT<br />
viel mehr das geme<strong>in</strong>same Kocherlebnis<br />
im Trend liegt.<br />
„Geme<strong>in</strong>sam mit unseren Partnern<br />
möchten wir mehr Menschen an der<br />
Freude guter Küche und handwerklicher<br />
Innovation teilhaben lassen – wir<br />
wollen mit unserem ausgefallenen Programm<br />
Lust aufs Kochen machen und<br />
empf<strong>in</strong>den heute viel mehr als früher<br />
die Küche als e<strong>in</strong>en Ort der Kommunikation.“,<br />
sagt Dieter Müller über se<strong>in</strong>e<br />
Schule.<br />
Die Programme der Kochschule<br />
gehen von sonntags bis freitags und<br />
bieten e<strong>in</strong>en umfassenden E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
verschiedene Themenbereiche wie<br />
„Kräuter- und Aromenküche“, oder<br />
„Zickle<strong>in</strong>, Lamm und Ziegenkäse“. Dieter<br />
Müller betreut die Kochschule von<br />
dienstags bis freitags. E<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong><br />
kurzweilige technische Hilfestellungen,<br />
geme<strong>in</strong>same Abendessen im Rahmen<br />
des Kurses am Vorabend und dem<br />
geme<strong>in</strong>samen Verkosten, des unter<br />
Anleitung von Dieter Müller erstellten<br />
Menüs, runden den Verlauf e<strong>in</strong>es Kurses<br />
genussvoll ab. Des Weiteren geben<br />
die anderen Gourmetköche der Althoff<br />
Hotels & Residences, wie beispielsweise<br />
Joachim Wissler <strong>in</strong> regelmäßigen<br />
Abständen ebenfalls Kochkurse oder<br />
kle<strong>in</strong>e gastronomische Gastspiele.<br />
Trotz soviel Prom<strong>in</strong>enz gibt es aber<br />
auch jemanden, den Dieter Müller sehr<br />
gerne e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Kochschule<br />
begrüßen würde:<br />
„Wenn ich es mir aussuchen<br />
könnte, würde ich gern e<strong>in</strong>mal<br />
mit Harald Schmidt kochen.“<br />
Die Weitergabe se<strong>in</strong>er Erfahrungen<br />
ist für Dieter Müller e<strong>in</strong> zentrales Motiv<br />
für se<strong>in</strong>e Handlungen. „Die Förderung<br />
des Nachwuchses ist für<br />
mich e<strong>in</strong>e ganz wichtige Sache.<br />
Deshalb gebe ich gern E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>e Kochkunst.“ Dies ist der<br />
Grund, weswegen er sich nach getaner<br />
Arbeit an se<strong>in</strong>en Schreibtisch setzt und<br />
Kochbücher schreibt.<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 >>>>>>>>><br />
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