DIE REPORTAGE - made in LEVERKUSEN

PORTRAIT von Marco Wiefel
Der „SCHATTENMANN“
sorgt für neue Lichtblicke
Viele Jahre war Achim Kuczmann Co-Trainer bei den
Basketballern der Bayer Giants. In der neuen Saison hat der
51-Jährige als Chef-Coach das Sagen
Fremd ist ihm die Rolle als Cheftrainer
nicht. In der Saison 2001/02 übernahm
Achim Kuczmann schon einmal
kurzfristig für drei Monate das Kommando
beim Basketball-Bundesligisten
Bayer Giants Leverkusen. Nur damals
war diese Personalie noch eine Art
spontane Zwischenlösung. Ab der
kommenden Saison ist der bisherige
Co-Trainer Kuczmann endgültig als
Headcoach für den Rekordmeister verantwortlich.
„Ich war nicht unbedingt überrascht,
habe mich aber sehr über
dieses Angebot gefreut.“ So etwas
sei in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.
„Es ist zwar eine andere Aufgabe
als bisher. Aber an meinen
Gewohnheiten oder an den Abläufen
werde ich nichts ändern.“ Es ist diese
angenehme Zurückhaltung und die
Bescheidenheit, die den 51-Jährigen
auszeichnet und die er sich mit Beginn
seiner Karriere dauerhaft bewahrt hat.
Denn Kuczmann arbeitet immerhin
seit 36 Jahren an seiner ganz persönlichen
Basketball-Erfolgsgeschichte.
Von 1970 bis 1984 spielte er für
Bayer 04 Leverkusen, absolvierte insgesamt
302 Spiele, holte in dieser Zeit
vier Meistertitel und drei Pokalsiege.
Dann wechselte Kuczmann vom Parkett
an die Linie. Als Cheftrainer
betreute er zunächst die Damen-Nationalmannschaft
sowie das Damen-
Bundesliga-Team von Bayer 04 Leverkusen.
Und als Jugendtrainer holte er
weitere Meistertitel. Dementsprechend
legt Kuczmann auch in Zukunft großen
Wert auf den Nachwuchs: „Es wird
trotz der neuen Ausländerregelung für
unsere jungen Talente nicht einfacher,
in die Mannschaft zu kommen. In der
neuen Saison wird zum Beispiel Tim
Ohlbrecht die Chance erhalten.“
PORTRAIT
Es war und ist nicht nur die fachliche
Kompetenz, sondern auch die Loyalität,
mit der Achim Kuczmann beeindruckt.
Damit ist nicht nur die Verbundenheit
gegenüber dem Verein, sondern
vor allem die jahrelange Kollegialität
als Assistenztrainer gemeint.
Als „Schattenmann“ von Dirk
Bauermann, Calvin Oldham und
Heimo Förster brachte er sein
Wissen als Co-Trainer ein. Dirk
Bauermann holte ihn zudem zur
Nationalmannschaft.
Dass er in Leverkusen für die neue
Saison eine komplett neue Mannschaft
formieren muss, bereitet Kuczmann
keine Kopfzerbrechen: „So ist halt die
Situation. Wir müssen jetzt sehen, wie
wir mit bescheideneren finanziellen
Mitteln ein konkurrenzfähiges Team
zusammenstellen. In erster Linie will
ich Spieler, die über die nötige Spielintelligenz
verfügen. Alles andere wird
sich ergeben.“
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 33