DIE REPORTAGE - made in LEVERKUSEN
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STADTJUBILÄUM von Mart<strong>in</strong> Oberpriller<br />
Es ist alles e<strong>in</strong>e Frage der richtigen<br />
Planung... Alles, wirklich alles? Nun ja,<br />
den Verantwortlichen ist es ja noch<br />
relativ leicht gefallen, den „Leverkusener<br />
Feuerzauber“ auf dem Gelände der<br />
Landesgartenschau um e<strong>in</strong>en Tag auf<br />
den 21. August zu verlegen. Das wurde<br />
nötig, weil zum gleichen Zeitpunkt<br />
rund 30.000 junge Gäste des 20. Weltjugendtages<br />
<strong>in</strong> der Stadt zu Besuch se<strong>in</strong><br />
werden, und es den <strong>in</strong>zwischen kampferprobten<br />
Leverkusener Sicherheitskräften<br />
doch nicht zuzumuten war, gleich<br />
zwei Großveranstaltungen zu schultern.<br />
Aber auf e<strong>in</strong>es haben die Planer nun<br />
doch ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss. „Wir hoffen<br />
natürlich auf schönes Wetter“,<br />
erklärt Michael Wilde, der Pressesprecher<br />
der Stadt. Warum? Weil e<strong>in</strong> Feuerwerk<br />
erst an e<strong>in</strong>em lauschigen Sommerabend<br />
so richtig se<strong>in</strong>e Wirkung entfalten<br />
kann und darüber h<strong>in</strong>aus der<br />
„Leverkusener Feuerzauber“ aus Anlass<br />
des 75-jährigen Stadtjubiläums zur<br />
größten Open-Air-Veranstaltung <strong>in</strong> der<br />
Geschichte Leverkusens werden soll.<br />
Rund 50.000 Besucher werden an diesem<br />
Sonntagabend <strong>in</strong> der Stadt erwartet<br />
– mith<strong>in</strong> mehr als doppelt so viele Menschen,<br />
wie sie bei normalen Bundesligaspielen<br />
von Bayer 04 die Tribünen der<br />
BayArena bevölkern. Der große Andrang<br />
muss aber nicht verwundern.<br />
Denn immerh<strong>in</strong> stehen nicht nur<br />
pyrotechnische Darbietungen auf dem<br />
Programm. Auch die Freunde musikalischer<br />
Kunst sollen auf ihre Kosten kommen.<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>es attraktiven<br />
Gesamtprogramms wird e<strong>in</strong>e Band<br />
erwartet, die nicht nur längst Kultstatus<br />
erreicht, sondern darüber h<strong>in</strong>aus auch<br />
e<strong>in</strong>en Teil ihrer Wurzeln <strong>in</strong> Leverkusen<br />
hat. „De Höhner“ werden jenseits der<br />
rhe<strong>in</strong>ischen Grenzen zwar für gewöhnlich<br />
als „echt kölsche“ Combo verortet,<br />
aber das ist – Leverkusener wissen es<br />
längst – natürlich nur die halbe Wahrheit.<br />
Schließlich stammt der Leadsänger<br />
und zugleich die Seele der Band, Henn<strong>in</strong>g<br />
Krautmacher, aus Schlebusch, das<br />
bekanntermaßen seit 1930 zu Leverkusen<br />
gehört. Nun hatte der erfolgreiche<br />
Sänger damals zwar noch nicht das<br />
Licht der Welt entdeckt. Aber auch so<br />
lohnt e<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong> die Vergangenheit.<br />
Den wagen die Autoren e<strong>in</strong>er umfangreichen<br />
Stadtchronik, die anlässlich des<br />
Jubiläumsjahres im September pünktlich<br />
zur Eröffnung der Kulturspielzeit<br />
2005/06 der Öffentlichkeit präsentiert<br />
werden wird.<br />
Das Buch ist von e<strong>in</strong>em Team von<br />
Leverkusenern oder mit Leverkusen verbundener<br />
Fachwissenschaftler und<br />
Publizisten erarbeitet worden und gibt<br />
erstmals e<strong>in</strong>en Überblick über die<br />
Geschichte der Gesamtstadt von den<br />
frühesten menschlichen Spuren bis zur<br />
Gegenwart. Dabei enthält das Werk bis-<br />
STADTJUBILÄUM<br />
lang Unbekanntes, manches Bekannte<br />
wird durch Quellen bestätigt, anderes<br />
durch neue Erkenntnisse korrigiert.<br />
Der Herbst steht traditionell im Zeichen<br />
der Frankfurter Buchmesse, und<br />
da trifft es sich gut, dass das Sammelwerk<br />
sozusagen zum richtigen Zeitpunkt<br />
der Öffentlichkeit präsentiert<br />
werden kann. Zumal die Leverkusener<br />
Historie – wie sollte es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Jubiläumsjahr<br />
auch anders se<strong>in</strong> – ohneh<strong>in</strong><br />
im Fokus des Interesses steht. Bereits<br />
vor den Sommerferien brachte der Vere<strong>in</strong><br />
„Leverkusen – e<strong>in</strong> starkes<br />
Stück Rhe<strong>in</strong>land“ e<strong>in</strong>e Schülerfibel<br />
heraus, die für drei Euro im örtlichen<br />
Buchhandel erworben werden kann<br />
und den jüngsten Bewohnern der Stadt<br />
e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> Geschichte und<br />
Gegenwart geben will.<br />
E<strong>in</strong> etwas älteres Publikum hat die<br />
„Stadtgeschichtliche Vere<strong>in</strong>igung“,<br />
e<strong>in</strong>er von <strong>in</strong>sgesamt drei Leverkusener<br />
Geschichtsvere<strong>in</strong>en, im Visier.<br />
Die Hobby-Historiker geben unter dem<br />
Titel „Alles im Fluss“ e<strong>in</strong>e zweibändige<br />
Publikation heraus, die die Entwicklung<br />
der Stadt angesichts ihrer geographischen<br />
Lage am Rhe<strong>in</strong>, den wichtigsten<br />
Strom Europas, verdeutlichen will.<br />
Begleitet wird der Doppelband von<br />
e<strong>in</strong>er Ausstellung <strong>in</strong> der Opladener Villa<br />
Römer, die noch bis September zu sehen<br />
ist und die die Geschichte Leverkusens<br />
aus e<strong>in</strong>em etwas anderen Blickw<strong>in</strong>kel,<br />
eben vom Fluss aus, beleuchtet.<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 4/2005 27