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20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

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Hochwasser-EinsatzDie Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13xxBesuch angekündigt: VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière undSachsen-Anhalts Ministerpräsi<strong>de</strong>ntReiner Haselhoff wollen sehen, obdas Umspannwerk von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgehalten wer<strong>de</strong>n kann. DieLage hatte sich in <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n zuvorverschärft: In ganz Sachsen-Anhaltmussten rund 44<strong>000</strong> Menschen ihreWohnungen verlassen. Auch bei <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr rechnet man mit <strong>de</strong>mSchlimmsten. „Wenn sich <strong>die</strong> Lageweiter zuspitzt, müssen wir <strong>de</strong>n Sammelpunktevakuieren“, sagt FregattenkapitänSabzog.Als Politiker und Journalistentrossauf <strong>die</strong> La<strong>de</strong>fläche <strong>de</strong>s 10-Tonnerssteigen wollen, um zumUmspannwerk zu fahren, macht sichUnruhe breit. Bislang war <strong>die</strong> Kreuzungvor <strong>de</strong>m Autohaus nochtrocken, doch auf einmal kommt dasWasser. Erst ist nur ein kleines Rinnsal,das am Bordstein entlangfließt,doch dann wird es langsam, aber stetigimmer mehr, bis schließlich <strong>die</strong>ganze Kreuzung unter Wasser steht.Erst später kommt <strong>die</strong> Entwarnung:An einer an<strong>de</strong>ren Stelle wur<strong>de</strong> zeitweiseWasser abgelassen, um <strong>de</strong>mDruck nachzugeben.Langsam rollt <strong>de</strong>r 10-Tonnerdurch das Wasser, bis nach einer Viertelstun<strong>de</strong>das Umspannwerk erreichtist. Dort bietet sich <strong>de</strong>m Verteidigungsministerund <strong>de</strong>m Ministerpräsi<strong>de</strong>ntendas vertraute Bild <strong>de</strong>r vergangenenTage: Dutzen<strong>de</strong> <strong>Soldaten</strong>Außergewöhnliche Einsätze erfor<strong>de</strong>rn außergewöhnlicheMetho<strong>de</strong>n: Ein Fahrzeug <strong>de</strong>s Technischen Hilfswerksbringt Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten an ihren Einsatzort.stehen hüfttief im Wasser und bil<strong>de</strong>nMenschenketten, um Sandsäcke von<strong>de</strong>n Lkw an <strong>die</strong> Stellen zu bringen,<strong>die</strong> abgedichtet wer<strong>de</strong>n müssen. DasUmspannwerk liegt ein Stück unterhalb<strong>de</strong>r überfluteten Straße, was <strong>die</strong>Lage noch erschwert. Da, wo sonst<strong>de</strong>r Bürgersteig ist, sind Sandsäckeaufgestapelt. Und <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> stapelnweiter: Immer breiter, immerDer erste Einsatz führt RudolfMatuschinski nicht ins Kosovoo<strong>de</strong>r nach Aghanistan, son<strong>de</strong>rnnach Sachsen-Anhalt.höher, <strong>de</strong>nn niemand weiß, wie stark<strong>de</strong>r Pegel noch ansteigen wird. DerMinister springt vom Lkw ins Wasser,stört sich nicht daran, dass seineJeans bis zu <strong>de</strong>n Knien nass wer<strong>de</strong>n.De Maizière geht auf <strong>die</strong> Männer undFrauen zu, schüttelt Hän<strong>de</strong>, spartnicht mit Lob für <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>. Hier,weit weg von Berlin und allen unbequemenFragen <strong>die</strong>ser Tage, scheintPackt auch mit an, wenn esnötig ist: Generalmajor CarstenJacobson, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r 1.Panzerdivision.Der Straßenverlauf ist bei <strong>de</strong>m trüben Wassernicht immer ersichtlich – zum Glücksteht <strong>de</strong>r Transportpanzer zur Hilfe bereit.sich <strong>de</strong>r Minister wohlzufühlen.Während <strong>de</strong> Maizière <strong>de</strong>n Journalistenein kurzes Statement gibt, reihtsich im Hintergrund GeneralmajorCarsten Jacobson, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r1. Panzerdivision, in <strong>die</strong> Kette seiner<strong>Soldaten</strong> ein und reicht Sandsäckeweiter. Ein Zweisterne-General, <strong>de</strong>rsich nicht einfach nur ein Lagebildverschafft, son<strong>de</strong>rn mit anpackt – daskommt gut an.Nach etwa <strong>20</strong> Minuten verlässt<strong>de</strong>r Tross das Umspannwerk. Nur <strong>die</strong>Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong> bleiben imWasser zurück und kämpfen weiter<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut – bis <strong>die</strong> Ablösungkommt. In <strong>de</strong>r Nacht entspannt sich<strong>die</strong> Situation: Überraschend sinkt <strong>de</strong>rPegel <strong>de</strong>r Elbe um mehrere Zentimeter.Der Kampf um das Umspannwerkist gewonnen. Die Flutwellezieht jedoch weiter gen Nor<strong>de</strong>n undsorgt für an<strong>de</strong>re Schreckensmeldungen:Rund 40 Kilometer weiter brichtein Deich, binnen Minuten sind zweiDörfer vollgelaufen. Für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrist <strong>die</strong>ser Einsatz noch langenicht vorbei. ■

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