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BDA Informationen 2.11 - Bund Deutscher Architekten BDA

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PERSÖNLICHESALEXANDER VON BRANCAZUM ABSCHIEDErwien WachterSeine Familie, die Architektur, die Baukulturseiner Heimat – sie füllten das LebenAlexander von Brancas aus. Ein Leben, dasvon seinem Talent, seinem Glauben, seinemselbstverständlichen Dienst am Gemeinwesenund der steten Bewahrung seiner Unabhängigkeitgetragen wurde. Es war ein langes, einbewegtes und erfülltes Leben, begleitet vonhohem öffentlichem Ansehen.Den Münchnern ist Alexander von Brancabekannt als Architekt der drei U-BahnhöfeMarienplatz, Theresienwiese, Prinzregentenplatzund natürlich der Neuen Pinakothek.Die Begeisterung der zahlreichen Besucherüber die Präsentation der Bilder und die lobende Beschreibung vonJ. M. Montaner als „ein großartiges Beispiel mit seiner offenenForm und seinen klaren Raumstrukturen“ wurde jedoch überschattetdurch die Kritik der Fachpresse an der Fassadengestaltungdes Museums. Darüber hat er sich beklagt und ist seinen eigenenWeg weitergegangen.In einem halben Jahrhundert hat er ein beeindruckendes Gesamtwerkgeschaffen, das vielfältigste Bauaufgaben einschließt, indem der Sakralbau jedoch den gewichtigsten Anteil einnimmt.Damit begann er sein Leben als Architekt und gewann mit derKlosterkirche Herz Jesu in München Anfang der fünfziger Jahrein Zusammenarbeit mit Herbert Groethuysen die Anerkennungder Fachwelt. Wilhelm Kücker: „In ihrer Synthese von traditionsverpflichteterRaumidee und moderner Gestaltung kann sie alserste Neuinterpretation eines (katholischen) Sakralbaus der Nachkriegszeitgelten.“ Intensiv und lange hat er sich mit jedem seinerKirchenbauten beschäftigt. Der Formel „form follows function“von Louis Sullivan ist er in der gebräuchlichen Interpretation nichtgefolgt. Bezogen auf seine Sakralbauten ist für ihn die Funktioneiner Kirche, „die Menschen aus der Zerstreutheit in die Sammlungzu führen. Wenn ich Sammlung will, muß der Raum so sein, daß erSammlung zulässt.“ Das ist ihm immer wieder aufs Neue gelungen,in besonderer Intensität bei einem seiner letzten Bauvorhaben, derneuen Bischofsgrablege des Bamberger Doms in der Westkrypta,die mit ihrer archaisch anmutenden Schlichtheit nichts als kontemplativeRuhe hervorruft.Auf Initiative von Hans Döllgast wurdeAlexander von Branca im Jahr 1953 in den<strong>BDA</strong> berufen. Hier fand er Weggefährtenund Freunde. Sein Engagement galt einerhochwertigen qualitativen Architektur. Leidenschaftlichäußerte er sich zu aktuellenarchitektonischen Themen und scheute keineAuseinandersetzung. 1999 schrieb er an den<strong>BDA</strong> Bayern: „Das Entscheidende im Ganzenist ja wohl, dass die Verwirklichung der eigenenZielvorstellung in irgendeiner Formin Einklang gebracht werden muss mit demZusammenklang eines Ganzen, was denendient, denen wir dienen. Das Bild unsererUmwelt wird ja noch ganz entscheidendvon uns geprägt.“ Der <strong>BDA</strong> hat einen seinerbedeutendsten Mitstreiter verloren. Am 21.März 2011 ist Alexander von Branca im Altervon 92 Jahren gestorben.62 63

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