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BDA Informationen 2.11 - Bund Deutscher Architekten BDA

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EIN SCHÖNES STÜCK EUROPAUlrich Karl PfannschmidtWer hat schon gewusst, bevor er Luxemburg betrat, dass der berühmteHauptmann von Köpenick dort auf dem Liebfrauenfriedhofbegraben worden ist. Die Fama sagt, ein Trupp französischer Soldatensei dem Leichenzug begegnet und habe ihm das Ehrengeleitgegeben, als er erfuhr, dass der berühmte „Capitaine de Coepenick“zu Grabe gefahren werde. Ein wahrhaft standesgemäßer Abschiedfür den vielfach vorbestraften Schuster Wilhelm Voigt, dereinmal Preußen in den Grundfesten erschüttert hatte. Das geschaham 3. Januar 1922, also lange vor Gründung der Europäischen Union.Die Stadt pflegt seit 1975 das Grab des denkwürdigen Diebesund Hochstaplers, das der Zirkus Sarasani seinerzeit gestiftet hat.Ein Schelm, wer einen Zusammenhang mit der Tatsache sehen will,dass heute mehr als 170 Banken in der Stadt ansässig sind.Die Studienreise des Kreisverbandes von Freitag, 20. Mai bis Sonntag,22. Mai 2011 diente allerdings weniger dem Sammeln vonErkenntnissen zu Wilhelm Voigt, sondern einigen Schwerpunktender Architektur in Luxemburg und Metz. Interessiert hat, wie Hermann& Valentiny das Dorf Schengen-Remerschen und andere Ortemit ihren Bauten verwandelt haben und was die Stadt Luxemburgdurch ihre Rolle in der Europäischen Gemeinschaft an internationalerArchitektur gewonnen hat. Auf dem Kirchbergplateau stehenheute Bauten von Dominique Perrault, Ieoh Ming Pei, Christiande Portzamparc, Gottfried Böhm, Ingenhoven Architects, Ricardo,Bofill, Wilhelm Kücker und vielen anderen.Großartige Parkanlagen vom Büro Latz &Partner lockern die Bebauung auf. Das eineoder andere Kunstwerk von Richard Serraoder Frank Stella reichert das Stadtbild an.Ursprünglich als Arbeitsort geplant, wird esjetzt allmählich zum Standort für das Wohnenweiter entwickelt. Ausgezeichnete Mitarbeiterdes Büros Hermann & Valentiny, wie Letz undChristmann führten in Schengen und Heisdorf,während in Luxemburg Damen des Tourismusbürosuns sehr instruktiv durch die neuePhilharmonie und den Stadtteil Kirchbergführten. Die alte Festungsstadt Luxemburg mitihren riesigen Mauern und steilen Schluchtenfasziniert. Um ihre wunderbar gepflegtenParks könnte man sie beneiden. Nach all dermodernen Architektur betrachteten die 25Teilnehmer der Reise ein wenig verwundertam Sonntag die seltsame Cité Judicaire, dieam Rand der Altstadt von Rob und Leon Kriererrichtet worden ist.Ein letzter, nicht zu übertreffender Höhepunktwar die Außenstelle des Centre Pompidouin Metz von Shigeru Ban. Ein räumlich differenzierterBau, nicht einfach zu verstehen,überrascht von Geschoß zu Geschoß mitneuen Eindrücken und großartigem Inhaltunter seinem auffallenden Dach. Das Hausbesetzt einen Unort hinter dem Bahnhof, aufden Bilbao-Effekt vertrauend. Und der Besucherstromrechtfertigt das Vertrauen. ShigeruBans Museum lockt die Menschen in Scharenan. Was kann man zu solch einem <strong>Architekten</strong>noch sagen außer voller Bewunderung:Saupreiss, japanischer.54

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