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BDA Informationen 2.11 - Bund Deutscher Architekten BDA

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DER ARCHITEKT EINESLEUCHTTURMSZur „Ära Berschneider“ im <strong>BDA</strong> KreisverbandRegensburg-Niederbayern-OberpfalzWolfgang Jean StockSamstag, 30. Mai 2000: Eröffnung der Ausstellung„Aktuelle Architektur der Oberpfalz“im Reitstadel von Neumarkt. Die Einladunghatte uns neugierig gemacht, gerade deshalb,weil wir uns unter der angekündigtenArchitektur nichts Rechtes vorstellen konnten.Natürlich wussten wir, dass besondersin Regensburg tüchtige Büros tätig waren.Aber in der ganzen Oberpfalz? Die Vernissageder Ausstellung bot eine Überraschung.An einer Vielzahl von Beispielen konnte mansehen, dass eine große Region im baukulturellenAufbruch war. Und noch etwas spürteman: Hier verließen sich überwiegend jüngere<strong>Architekten</strong> nicht auf irgendwelche Förderungenvon außen, sondern auf die eigene Kraft.Wie kraftvoll diese Initiative von Anfang anwar, zeigte sich auch daran, dass zur Ausstellungein umfangreicher Katalog erschien, dersich hervorragend zur Werbung für die neueBaukultur eignete. Unser Bericht im Juli-Heftdes „Baumeister“ trug dann die Überschrift„Stolze Provinz“.Unter den vielen neuen Köpfen, die wir kennen lernen durften, wareiner sozusagen der Gastgeber: Johannes Berschneider, Architektin Pilsach bei Neumarkt. Inmitten seiner ebenso motiviertenKollegen sprühte er vor Ideen, wie sich der kulturbewusste Teilder Bevölkerung für eine anspruchsvolle Architektur gewinnenließe, vor allem aber private Bauherren und Investoren. NachdemBerschneider ein Jahr später zum Vorsitzenden des <strong>BDA</strong> Regensburg-Niederbayern-Oberpfalzgewählt worden war, ging es dannSchlag auf Schlag. Der Erste war die Vortragsreihe „Architektur +Baukultur“ in Neumarkt, die im Oktober 2001 begann und dannim Verlauf von zehn Jahren nicht weniger als 61 Veranstaltungenzählte. Außenstehenden war es anfangs ein Rätsel, wie es gelingenkonnte, auch europäische Prominenz in die mittelgroße Kreisstadtzu locken, darunter Klaus Kada aus Graz, Meinhard von Gerkanaus Hamburg und Luigi Snozzi aus Locarno.Warum, haben wir dann selbst erlebt, als wir einen Vortrag überdie moderne finnische Architektur innerhalb eines Jahres an vierOrten hielten: In der TU München war der Hörsaal gut besetzt,in Augsburg war das Publikum schon spärlicher, erst recht inKempten, doch in Neumarkt war der Reitstadel rappelvoll. Dabeihatten etliche Zuhörer eine lange Anfahrt hinter sich. 2004 war esBerschneider und seinem Team offensichtlich gelungen, die Aktivitätenregional zu vernetzen – von Tirschenreuth in der nördlichenOberpfalz über Weiden und Regensburg bis hin nach Landshut,Deggendorf und Passau.Als zweiter Schlag orientierte sich dann das Programm der „ArchitektOurbusse“bereits auf ganz Ostbayern. Sein wachsender Zuspruchlässt sich allein daran ablesen, dass von 2001 bis 2011 übervierzig Fahrten durchgeführt wurden, vorzugsweisein Neumarkt und Landshut. Damitaber nicht genug: Parallel zu den genanntenVeranstaltungen wurden Ausstellungen undFilme gezeigt, Bauherrentage und Podiumsdiskussionenabgehalten. Aber auch der <strong>BDA</strong>selbst kam nicht zu kurz. Um die Leistungenseiner Mitglieder in der Öffentlichkeit bekanntzu machen, wurde dreimal der RegionalpreisNiederbayern-Oberpfalz ausgelobt, dessenErgebnisse jeweils in einer Wanderausstellungdurch das Gebiet des Kreisverbands zusehen waren.Aus der zehnjährigen Erfolgsgeschichte desKreisverbands unter seinem VorsitzendenJohannes Berschneider lässt sich ein Fazitziehen: Anspruchsvolle, beispielhafte undzugleich praxistaugliche Architektur ist dieVoraussetzung – sie muss aber der Bevölkerungnahe gebracht werden, damit aus ihreine neue und auch gesellschaftlich akzeptierteBaukultur hervorgeht. Der Kreisverband hatgezeigt, wie das geht. Er hat auf dem Feldder Architekturvermittlung einen „Leuchtturm“errichtet, an dem sich andere orientierenkönnen.Ohne den tatkräftigen Einsatz seiner Kollegenschmälern zu wollen, darf man wohl sagen,dass dieser Leuchtturm einen <strong>Architekten</strong> hat: Johannes Berschneider.Wir gratulieren ihm zu seiner großen Leistung, die er zusammenmit seiner Ehefrau und Büropartnerin Gudrun erbracht hat,gerade deshalb, weil wir selber stets die These vertreten haben:„Baukultur ist machbar, Herr Nachbar!“48 49

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