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BDA Informationen 2.11 - Bund Deutscher Architekten BDA

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die Begründung für die Wahl des Motivs: statisch und konstruktivsei die Form des Ausschnitts beliebig gewesen, und es sei nun einmalnichts beliebiger als das Ornament. Die <strong>Architekten</strong> bedienensich mit einer bis dato seltenen Unbefangenheit des historischenMotivs und des von ihm ausgehenden ästhetischen Reizes, ohneihm eine über diesen Reiz hinausgehende Bedeutung zuzubilligen.Bei der Sanierung eines Gründerzeithauses in Berlin wünschte dieBauherrschaft die Wiederherstellung der nach dem Krieg nichtwieder rekonstruierten Fassade. Als Vorlage diente eine historischeFassadenzeichnung. Die <strong>Architekten</strong> ließen diese Zeichnungeinschließlich aller Schraffuren auf Kunststoff-Dämmelementeübertragen und der Fassade applizieren. Die dem Vernehmen nachzufriedene Bauherrschaft bekam also nicht eine Rekonstruktion derFassade, sondern das applizierte Bild der Fassade.In beiden Fällen findet ein raffiniert-distanzierendes, ja ironischesSpiel mit historischen Formen statt, die ihrerseits dem Historismusdes 19. Jahrhunderts entstammen und damit bereits eine Transformationvon Bedeutungsträgern eines historischen Stils hin zueklektizistischen Versatzstücken durchlaufen haben. Ähnlich wiebei Venturi und Stirling vierzig Jahre zuvor findet Geschichte in denEntwurf nur als Zitat und ironisches Spiel Eingang.Auch in der Spätmoderne ist ein „monumentalischer“ Umgang mitder Geschichte nicht möglich. Die Architektur der Moderne bewegtsich weiterhin in ungelöster Spannung zwischen „kritischer“ Geschichtsauffassungund kulturellem Gedächtnis.SIEBEN FRAGEN ANINGRID BURGSTALLER1. Warum haben Sie Architektur studiert?Es begann mit einem kindlichen Erfolgserlebnis:Mit Acht habe ich den ersten Entwurfzum geplanten häuslichen Dachausbau gezeichnet.Ich vermute auf Basis der Gesprächemeiner Eltern. Es wurde dann genau so!Später konnte ich trotz der Warnungen vordiesem Beruf keine für mich besser passendenAlternativen finden.2. Welches Vorbild haben Sie?Persönlichkeiten, die wissen, wie es um dieWelt bestellt ist und trotzdem nicht aufgeben,an eine bessere glauben zu wollen und daranaktiv arbeiten.3. Was war Ihre größte Niederlage?Frei nach Uwe Dick: „Fehler machen alle. Die Dummen immer wiederden Gleichen, die Gescheiten immer wieder einen Anderen.“Das findet er spannender. Ich auch.4. Was war Ihr größter Erfolg?Sich selbst immer wieder/immer noch aus dem Sumpf ziehen zukönnen.5. Was wäre Ihr Traumprojekt?Ein größeres komplexes Stück Stadt zu planen, dabei ein Schlüsselprojektbauen zu dürfen, in einem an der Sache konstruktivinteressierten Umfeld.6. Inwiefern haben sich Ihre Vorstellungen erfüllt?Mit 30 dachte ich, mein Horizont sei grenzenlos, mit 40 sah ichdessen Begrenzung, seitdem ich 50 bin, erkenne ich möglicheWege dorthin.7. Was erwarten Sie sich vom <strong>BDA</strong>?Eine Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, die mich inspiriert.Ambitionierte und trotzdem solidarische Mitglieder, die umihre gesellschaftliche Verantwortung als <strong>Architekten</strong> und Stadtplanerwissen und dies nach außen glaubwürdig vermitteln. Ein Poolvon Kollegen, die ich jederzeit gerne treffen möchte.44 45

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