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Der geschärfte Blick Heft Nr. 1/09 - Arbeitsstelle Kinder- und ...

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März 20<strong>09</strong>Tab. 1: Leistungen der Hilfen zur Erziehung 1 nach Hilfearten(Deutschland; 2007; Aufsummierung andauernder<strong>und</strong> beendeter Hilfen; Anteile in %)Hilfen zur Erziehunginsgesamt(N=725.742)Hilfen zur Erziehungohne Erziehungsberatung(N=302.979)LeistungssegmenteInsgesamt 100 100dv. Beratung 2 58 /dv. amb. Hilfen 3 23 54dv. VZ u. Heim 4 19 461 Einschl. der Hilfen für junge Volljährige; 2 Erziehungsberatung(§ 28); 3 Familienunterstützende <strong>und</strong> ergänzende Hilfen (§§ 27(ambulante Hilfen), 29-32,35); 4 Familienersetzende Hilfen (Vollzeitpflege,Heimerziehung, §§ 33,34 <strong>und</strong> 27 (stationäre Hilfen)).Quelle: StaBa: Statistiken der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe – ErzieherischeHilfen 2007; eigene BerechnungenAkteure auf dem ›Markt‹ dererzieherischen HilfenEin für die <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe typischesCharakteristikum ist ihre Trägervielfalt.Bislang war es jedoch über dieamtliche Statistik nicht möglich, die Pluralitätder Akteure hinsichtlich derDurchführung erzieherischer Hilfen abzubilden.Lediglich für die familienunterstützenden<strong>und</strong> -ergänzenden Hilfenstanden Informationen über die Maßnahmendurchführungnach öffentlichen<strong>und</strong> freien Trägern ohne eine weitereDifferenzierung zur Verfügung.Doch schon bei der Frage nach demAnteil einer bestimmten Trägergruppe,z.B. eines Wohlfahrtsverbandes, konntedie Statistik keine Auskunft geben.Und bei der Heimerziehung war es erstgar nicht möglich, die Fälle überhauptin irgendeiner Form nach Trägern zu differenzieren.Mittels der reformierten Erhebungssystematikhat sich dies geändert. Mitden 2007er-Ergebnissen liegen erstmaligDaten zu den im Feld der Hilfenzur Erziehung agierenden Trägern <strong>und</strong>ihrem Engagement bei der Maßnahmendurchführungfür alle Hilfen vor.Wirft man einen ersten <strong>Blick</strong> auf diebislang vorliegenden Ergebnisse, sosind zwischen den Erziehungsberatungen,weiteren ambulanten Hilfen sowieden stationären Maßnahmen deutlicheUnterschiede im Hinblick auf die Relevanzeinzelner Trägergruppen festzustellen(vgl. Abb. 2). So wirddie Erziehungsberatung inder Regel von einem öffentlichenTräger oder aber vonden Wohlfahrtsverbändendurchgeführt. Letzteres giltb<strong>und</strong>esweit für 57% der Fälle.Allein Caritas <strong>und</strong> Diakonieführen zusammen 45%aller Hilfen durch. Danebenhaben sonstige anerkannteTräger der Hilfen im Feld derErziehungsberatung mit 4%aller Fälle nur eine marginaleBedeutung.Hiervon unterscheidetsich das Spektrum der beteiligtenTräger bei den ambulantenHilfen zur Erziehung%-Anteil100deutlich. Lediglich 19% dieserfamilienunterstützenden<strong>und</strong> -ergänzenden Leistungenwerden vom öffentlichenTräger selbst durchgeführt. 2Und auch der Anteil derWohlfahrtsverbände ist mit40% deutlich geringer als beider Erziehungsberatung. Immerhinetwa jeder dritte Fallwird von so genannten sonstigenanerkannten Trägernder Jugendhilfe durchgeführt.Knapp 9% der Hilfenwerden zudem von Wirtschaftsunternehmenbzw.sonstigen juristischen Personengetragen. Signalisiertwird hierüber nicht nur einebeachtliche Trägerpluralität,sondern auch eine bemerkenswerteempirische Relevanzprivatgewerblicher Träger(vgl. auch Pluto u.a.2007).Ein heterogenes Trägerspektrumzeigt sich ebenfalls für die stationärenHilfen. Hierzu lagen zwar bislang überdie Einrichtungsstatistik <strong>und</strong> die dort erfasstenPlatzzahlen bereits Daten zurTrägerverteilung vor, doch über die Zahlder durchgeführten Hilfen in diesen Einrichtungenfehlten Informationen (sieheKasten auf S. 4). Mit diesen erstmaligvorgelegten Bef<strong>und</strong>en zeigt sich, dass500der Anteil der öffentlichen Träger an derMaßnahmendurchführung bei lediglich12% liegt. Knapp 44% der Hilfen werdenlaut dieser Daten von den Wohlfahrtsverbändendurchgeführt, dabeietwa jeweils 15% von Caritas <strong>und</strong> Diakonie.<strong>Der</strong> Anteil der sonstigen anerkanntenTräger der Jugendhilfe liegt mit39% noch einmal höher als bei den ambulantenLeistungen. Zu berücksichtigensind allerdings auch hier die angedeutetenAbgrenzungsschwierigkeitenzwischen den genannten Trägerkategorien(siehe Fußnote 2).Die dargestellten B<strong>und</strong>esergebnissebeinhalten erhebliche Ost-West-Unterschiede.Lässt man die Erziehungsberatungunberücksichtigt, so wird dieAbb. 2: Hilfen zur Erziehung 1 nach Art des Trägers(Deutschl.; 2007; Aufsummierung andauernder <strong>und</strong>beendeter Hilfen; in %) 20,34,056,838,9ErziehungsberatungWirtschaftsunternehmen,sonstige juristische PersonSonstiger anerkannter Träger8,532,040,219,3AmbulanteHilfen5,539,043,512,0StationäreHilfenWohlfahrstverbändeÖffentlicher Träger1 Einschließlich der Hilfen für junge Volljährige; 2 Erziehungsberatungensind Hilfen gem. § 28; ambulante Hilfen entsprechenHilfen gem. §§ 27 (amb. Hilfen), 29-32, 35 <strong>und</strong> schließen damitdie teilstationären Hilfen mit ein; stationäre Hilfen sind Leistungengem. §§ 27 (stat. Hilfen) <strong>und</strong> 34. Maßnahmen der Vollzeitpflege(§ 33) bleiben unberücksichtigt.Quelle: StaBa: Statistiken der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe – ErzieherischeHilfen 2007; eigene Berechnungen———————————————2 Die Grenzen zwischen den hier gebildeten Kategorien»Wohlfahrtsverbände« <strong>und</strong> »sonstigefreie Träger« sind an einigen Stellen nichttrennscharf. Dies gilt nicht zuletzt für den anerkanntenTräger der Jugendhilfe, der Mitgliedim ›Paritätischen‹ ist. Obwohl laut Erläuterungenzur amtlichen Statistik ein solcher Falldem ›Paritätischen‹ zugeschlagen werdensollte, scheint dennoch eine in Teilen uneinheitlicheMeldepraxis in diesen Fällen wahrscheinlich.Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist voneinem höheren Wert für die Wohlfahrtsverbändeauszugehen (siehe Kasten auf S. 4).3

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