10.07.2015 Aufrufe

Der geschärfte Blick Heft Nr. 1/09 - Arbeitsstelle Kinder- und ...

Der geschärfte Blick Heft Nr. 1/09 - Arbeitsstelle Kinder- und ...

Der geschärfte Blick Heft Nr. 1/09 - Arbeitsstelle Kinder- und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Heft</strong> 1/<strong>09</strong>Zwischen konfessionellen Trägern <strong>und</strong> Wirtschaftsunternehmen –stabile TrägerlandschaftenAnalysen zur Trägerstruktur von Tageseinrichtungen sind selten zu finden. Dies hängt einerseits damit zusammen, dass die Datenlagebis 2006 kaum differenzierte Erkenntnisse ermöglichte <strong>und</strong> andererseits sich Veränderungen zumeist auf der lokalen Ebene vollziehen<strong>und</strong> selten eine landes- oder b<strong>und</strong>eseinheitliche Strategie damit verb<strong>und</strong>en ist. Seit 2006 hat sich die Datenlage erheblich verbessert.Mit dem neuen Datenmaterial können nun auch zeitliche Entwicklungen zwischen drei Zeitpunkten beschrieben werden. Nebeneinem allgemeinen Überblick zur Trägerlandschaft in West- <strong>und</strong> Ostdeutschland werden zwei aktuelle Fragestellungen behandelt. Inden letzten Jahren haben die Kirchen angekündigt, dass sie sich angesichts der wegbrechenden Kirchensteuereinnahmen z.T. aus derTrägerschaft von Tageseinrichtungen zurückziehen müssen, da sie den finanziellen Eigenanteil (teilweise bis zu 19% der Betriebskosten)nicht mehr aufbringen können. Zeigt sich dieser angekündigte Rückzug auch in der Realität? Zudem sollte im Lichte der anstehendenAusbauanstrengungen der Angebote für unter 3-Jährige die öffentliche Förderung auch auf nicht gemeinnützige, privatgewerblicheTräger ausgeweitet werden. Hat sich die Trägerlandschaft in dieser Hinsicht verändert?Die Trägerlandschaft in West<strong>und</strong>OstdeutschlandWelche Träger in welchem Umfang Tageseinrichtungenbetreiben, hängt sehrstark von den regionalen Gegebenheitenab, insbesondere davon, ob die Regionin West- oder Ostdeutschland liegt.Deshalb muss die Trägerlandschaft fürWest- <strong>und</strong> Ostdeutschland getrenntdargestellt werden. In Westdeutschlandhaben die evangelischen <strong>und</strong> katholischenKirchengemeinden sowie diekirchlichen Wohlfahrtsverbände immernoch die größte Bedeutung bei den Angebotenim <strong>Kinder</strong>gartenalter. Fast dieAbb. 1: <strong>Kinder</strong> in Tageseinrichtungen nach Alter <strong>und</strong> Art des Trägersder besuchten Einrichtung (West- <strong>und</strong> Ostdeutschlandeinschl. Berlin; 2008; Angaben in %)Westdeutschlandunter 3 Jahren3bisunter8Jahre8bisunter14Jahreunter 3 Jahren3 bis unter 8 Jahre8bisunter14JahreÖffentlicherTräger29,5 32,1 14,1 19,8 4,434,6 48,1 10,9 6,0 0,441,6 26,3 15,9 15,6 0,60 20 40 60 80 100in %Ostdeutschland38,9 11,1 33,8 15,041,9 12,2 31,1 14,00 20 40 60 80 100in %EKD/Diakonie<strong>und</strong> kath.Kirche/Caritas59,1 5,2 23,2 12,3Hälfte (48%) aller <strong>Kinder</strong> im Alter von 3bis 8 Jahren besuchen einen kirchlichen<strong>Kinder</strong>garten (vgl. Abb. 1). Bei den unter3-Jährigen beträgt der Anteil der Kirchenca. ein Drittel. In diesem Bereichhaben sich insbesondere die sonstigenTräger, zumeist Elterninitiativen, mitknapp 20% etabliert.Wirtschaftsunternehmen, die nichtgemeinnützig ausgerichtet sind, habennur bei den Angeboten für unter 3-Jährigeeine nennenswerte Bedeutung. IhrAnteil beläuft sich dort auf 4,4%. Beiden Hortangeboten stellen die öffentlichenTräger mit 42% den größten Anteil.SonstigeTräger1,20,70,2Nicht konfessionelleWohlfahrtsverbändeWirtschaftsunternehmenQuelle: StaBa: Statistiken der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe – <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> tätige Personenin Tageseinrichtungen 2008; eigene BerechnungenIn Ostdeutschlandhaben dieKirchengemeindeninallenAltersgruppennur einesehr geringe Bedeutung.Bei den<strong>Kinder</strong>n im Altervon 3 bis 8 Jahrenliegt ihr Anteil zwischen11% <strong>und</strong>12%. In Ostdeutschlandhabendie nicht konfessionellenWohlfahrtsverbände(ca. 30%)<strong>und</strong> die öffentlichenTräger (ca.40%) die größteBedeutung. DieAngebote fürSchulkinder sindmit einem Anteilvonfast60%weiterhineineDomänederöffentlichen Träger.Bedeutungsabnahme deröffentlichen Träger inOstdeutschlandÜber alle Altersgruppen ist der Anteilder öffentlichen Träger zwischen 2006<strong>und</strong> 2008 um jeweils 4 Prozentpunktezurückgegangen. Die Rückgänge beidenöffentlichenTrägernhabensichinsbesondere zu Gunsten der sonstigenTräger verschoben. Dahinter verbergensich in erster Linie einzelne juristischePersonen wie z.B. Elterninitiativen.Absolut hat die Anzahl der <strong>Kinder</strong>,die Einrichtungen solcher Trägerbesuchen, um 25.000 <strong>Kinder</strong> zugenommen.Dieses Ergebnis könnte einHinweis darauf sein, dass es bestimmteBedarfslagen gibt, die die traditionellenTräger nicht mehr bedienen wollenoder können <strong>und</strong> hier verstärkt dieEigeninitiative von Betroffenen gefragtist.Abbau von <strong>Kinder</strong>gärten beikonfessionellen <strong>und</strong> öffentlichenTrägern in WestdeutschlandBetrachtet man die zeitliche Entwicklungder Trägeranteile in Westdeutschland,so deuten sich zwischen 2006<strong>und</strong> 2008 nur sehr geringfügige Veränderungenan. So ist etwa der Anteil derKirchen bei den Angeboten für 3- bisunter 8-Jährige (<strong>Kinder</strong>garten) von48,6% auf 48,1% (-0,5 Prozentpunkte)gesunken, der Anteil der öffentlichen16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!