PEP Nr. 4 2004 - Polarity-Verband Deutschland eV
PEP Nr. 4 2004 - Polarity-Verband Deutschland eV
PEP Nr. 4 2004 - Polarity-Verband Deutschland eV
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polarity<br />
energie energie<br />
post<br />
pep<br />
Informationen<br />
Informationen<br />
aus dem<br />
<strong>Polarity</strong><br />
<strong>Verband</strong> erband<br />
<strong>Deutschland</strong> e.V. e.V<br />
Pierre Pannetier (1914 - 1984) Ende der 70er Jahre<br />
ausgabe 4 / <strong>2004</strong><br />
Inhalt<br />
Astrologisch: PVD Transite<br />
Erinnerung an Pierre Pannetier<br />
Pierre Pannetier »<strong>Polarity</strong> Therapie«<br />
Dr. Stone – Präsenz und Kontakt<br />
Randolph Stone »Chart No.1«<br />
<strong>Polarity</strong> und Familienaufstellungen<br />
<strong>Polarity</strong> mit Stimmgabeln<br />
Geheimtipps aus der <strong>Polarity</strong>-Küche<br />
Raffaels Reinigungsdiät-Tagebuch<br />
Auch Tiere haben Longlines – <strong>Polarity</strong> mit Tieren<br />
Das Gespräch in der <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />
Energie ... und die Gedanken<br />
<strong>Polarity</strong> – Inspirationen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
Videobesprechung & Literaturliste<br />
Rückblick: Mitgliederversammlung <strong>2004</strong> in Berlin und<br />
PVD-Fortbildung <strong>Polarity</strong> & Geburtsarbeit<br />
Ausblick: PVD-Fortbildung Perineal-Work und<br />
PVD-Fortbildung »Auf den Schwingen des Caduceus«<br />
Interna und Mitgliederaufruf<br />
Termine & Adressen
Liebe Leserin, liebe Leser<br />
Wie ihr den astrologischen Anmerkungen<br />
entnehmen könnt, erwartet unseren<br />
<strong>Verband</strong> in den kommenden Jahren<br />
eine arbeitsreiche, aber auch fruchtbare<br />
Zeit. Unser Wirken wird wahrgenommen,<br />
und wenn wir uns der damit verbundenen<br />
Verantwortung gemeinsam<br />
stellen, uns gegenseitig stützen und bereichern,<br />
können wir viel zur weiteren<br />
Entfaltung und öffentlichen Anerkennung<br />
von <strong>Polarity</strong> beitragen.<br />
Anlässlich des Schweizer Kongresses im<br />
Oktober widmete der Newsletter der<br />
APTA »energy« den Titelbericht seiner<br />
aktuellen Ausgabe der »<strong>Polarity</strong> Therapy<br />
in Europe«, speziell der Situation in<br />
<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz. Zum<br />
Kongress selbst werden Vertreter von<br />
mindestens sechs europäischen Ländern<br />
zugegen sein. Eine gemeinsame<br />
2<br />
pep<br />
impressum<br />
»pep - polarity energie post« - Informationen aus<br />
dem <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> e.V.<br />
erscheint einmal jährlich zum Herbst. »pep ist eine verbandsinterne<br />
Mitgliederzeitung und nicht für gewerbliche<br />
Zwecke oder zur entgeltlichen Abgabe gedacht.<br />
Die Namen der Autoren stehen bei den einzelnen Beiträgen.<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren<br />
wieder und müssen im Einzelnen nicht die Meinung<br />
des <strong>Verband</strong>es oder der Redaktion sein.<br />
Fotos und Beiträge<br />
Bitte sendet eure Textbeiträge, Fotos, Termin- und Veranstaltungs-Hinweise<br />
per Post oder Email bis jeweils 15.<br />
August des Jahres an die Redaktion.<br />
editorial<br />
Internetpräsentation der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />
in Europa ist in Arbeit, eine dafür<br />
erstellte Adressliste – mit 15 vertretenen<br />
Ländern – erschien ebenfalls bereits in<br />
der »energy«. Deutschsprachige Buchneuauflagen<br />
werden in Kooperation<br />
zwischen den Schulen und Verbänden<br />
in <strong>Deutschland</strong>, Österreich und der<br />
Schweiz vorangetrieben, unsere erste<br />
PVD-Fortbildung mit einer internationalen<br />
Referentin im November wurde<br />
möglich durch die Zusammenarbeit mit<br />
dem österreichischen <strong>Verband</strong>. Als Ort<br />
seiner jährlichen Mitgliederversammlung<br />
hat der APTA im diesjährigen Oktober<br />
das canadische Toronto gewählt,<br />
zur Jubiläumskonferenz des amerikanischen<br />
<strong>Verband</strong>es (20 Jahre) vom 7. bis<br />
11. Oktober 2005 in der Nähe von Washington<br />
sind alle Interessierten weltweit<br />
eingeladen. Dazu schreibt Paula<br />
Anne Delve Phillips im Editorial der<br />
»energy«: »Our ‘family’ of professionels<br />
extends beyong borders. Modern technology<br />
allow us to communicate<br />
easily and inexpensily<br />
with each other. Let’s explore<br />
the possibilities!« Dem<br />
schließe ich mich gerne an<br />
– im Großen wie im Kleinen.<br />
Als Vorreiter trug der APTA<br />
wesentlich zu unserer <strong>Verband</strong>setablierung<br />
(Standards<br />
u.a.) bei, von nun an scheint<br />
sich die Gesamtentwicklung<br />
von <strong>Polarity</strong> auf ein weltweites<br />
partnerschaftliches Netz<br />
stützen zu können. Die Kraft<br />
dieses Netzwerkes konkret<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
erfahrbar zu machen, ist ein Ziel des<br />
von uns geplanten Europäischen <strong>Polarity</strong><br />
Kongress im Oktober 2006. Möglichkeiten,<br />
sich aktiv in das wachsende<br />
Netzwerk einzubringen, bieten sich täglich.<br />
So möchte ich nicht zuletzt jene von<br />
euch, die nicht die Gelegenheit haben,<br />
im »Ressourcenpool« regelmäßiger Regionaltreffen<br />
zu baden, noch einmal einladen,<br />
alle Wege und Kanäle zu nutzen,<br />
sich mit ihrer Präsenz, ihren Fähigkeiten,<br />
Erfahrungen und Fragen in das Kraftfeld<br />
unseres <strong>Verband</strong>es einzuklinken.<br />
Den zahlreichen AutorInnen, die mit ihren<br />
Beiträgen zum bunten <strong>Polarity</strong>-Kaleidoskop<br />
dieser Ausgabe der »pep«<br />
beigetragen haben, mein herzlichster<br />
Dank! So machen Redaktion und Gestaltung<br />
richtig Spaß! Namentlich erwähnen<br />
möchte ich zumindest Regine<br />
Dermitzel, die uns mit ihrer Neuübersetzung<br />
des »Chart No.1« von Dr.<br />
Stone ermöglicht, innezuhalten und einen<br />
neuen Blick auf das scheinbar Altbekannte<br />
zu werfen, Sigrid Wieltschnig<br />
aus Österreich, die als direkte Schülerin<br />
von Pierre Pannetier unserer Einladung<br />
folgte, anlässlich seines 20. Todestages<br />
an diesen zentralen Lehrer der »ersten<br />
Stunde« zu erinnern, und Gisela Beneke<br />
für ihre vielen schönen Fotos.<br />
Viel Freude bei der Lektüre!<br />
Ulrike Harder im September <strong>2004</strong><br />
»pep« - 4. Ausgabe - Oktober <strong>2004</strong><br />
Herausgeber<br />
<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> (PVD) e.V.<br />
Iris Breuert, 1. Vorsitzende<br />
Schottmüllerstraße 7<br />
14167 Berlin<br />
Tel. 030 / 817 64 95<br />
Redaktion & Gestaltung<br />
Ulrike Harder, 2. Vorsitzende<br />
Ferdinand-Weiß-Straße 129<br />
79106 Freiburg<br />
Fon & Fax: 0761 / 292 51 69<br />
uharder@web.de<br />
www.polarity-verband.de
Liebe Mitglieder<br />
Wieder ist ein Jahr ins Land gegangen<br />
und wir konnten Euch, dank der hervorragenden<br />
Arbeit der Ethik-Kommission<br />
– Barbara Ruß, Irmtraut Liman-<br />
Bolley und Jutta Schollmmayer – unsere<br />
Ethischen Richtlinien übergeben.<br />
Die Bedeutung ethischer Regeln ist gar<br />
nicht hoch genug einzuschätzen, geben<br />
sie uns doch eine Richtlinie für<br />
unser Handeln.<br />
Betrachten wir die Ursprünge der<br />
Worte: Ethik kommt von lat. éthos –<br />
Gewohnheit, Herkommen, Gesittung,<br />
Charakter, was wiederum von griech.<br />
éthos – Sitte, Gebrauch kommt und beides<br />
hat seinen Ursprung im indogermanischen<br />
suédhos – Eigenart, Eigenheit.<br />
Ethik ist so gesehen etwas, dass sich<br />
entwickelt hat durch Gewohnheit und<br />
auch mit unserer Herkunft zu tun hat.<br />
Die Art und Weise wie wir Eigenart als<br />
Gruppe ausdrücken.<br />
Das Lexikon definiert Ethik (griech. Sittenlehre)<br />
als »die, das menschliche Handeln<br />
hinsichtlich sittlicher Forderungen<br />
betreffende praktische Philosophie...<br />
Voraussetzung ist dabei stets die Freiheit<br />
und sittliche Verantwortung des<br />
einzelnen Menschen in seiner jeweiligen<br />
Situation, meist auch die Beziehung auf<br />
Gut und Böse.«<br />
Richtlinie: Richten kommt von althochdeutsch<br />
rihten – gerade machen, in<br />
eine gerade senkrechte Richtung oder<br />
Lage bringen. Aus richten ist auch auf-<br />
grußwort des vorstands<br />
richten geworden. Und eine aufgerichtete<br />
Wirbelsäule, wissen wir als <strong>Polarity</strong><br />
TherapeutInnen, ist sehr zu schätzen.<br />
Da steht jemand für sich ein und übernimmt<br />
Verantwortung für sein Handeln<br />
und dessen Auswirkungen auf ihn und<br />
andere.<br />
Linie schließlich kommt von althochdeutsch<br />
linea – Leine, Schnur, Faden,<br />
das wiederum von lat. linia – mit einer<br />
Schnur gezogene gerade Linie bedeutet.<br />
Es gibt in beiden Wortteilen also eine<br />
deutliche Richtung und die geht gerade<br />
und nach oben. Ethische Richtlinie<br />
bedeutet somit, ich bin aufrecht und<br />
gerade nach oben ausgerichtet, auf<br />
eine höhere Ordnung, die durch unsere<br />
Herkunft als Gruppe in eine philosophische<br />
Dimension vorstößt.<br />
Die Herkunft wird eher am Minus Pol<br />
angesiedelt sein und die Aus- und<br />
Aufrichtung am Pluspol. Wir finden also<br />
in unseren Ethischen Richtlinien die<br />
Achse oben und unten wieder. Eine Verbindung,<br />
die bekanntermaßen nicht<br />
einfach ist, aber zum Menschsein führt<br />
auf dem Weg der Evolution.<br />
Wenn Ihr diese Pep in den Händen haltet,<br />
ist der <strong>Verband</strong> 5 1/2 Jahre alt und<br />
zur nächsten Mitgliederversammlung in<br />
Frankfurt wird es einen großen Wechsel<br />
im Vorstand geben. Auch meine Arbeit<br />
wird dann nach 6 Jahren laut Satzung<br />
beendet sein. Ich hoffe meinen Teil dazu<br />
beigetragen zu haben, dass der <strong>Verband</strong><br />
aus den »Kinderschuhen« herausgewachsen<br />
ist.<br />
Mit 6 Jahren kommt ein Kind in die<br />
Schule. Ein Wechsel findet statt vom<br />
beschützten Rahmen der Familie in die<br />
Welt des Lernens und der Selbstverantwortung.<br />
Die Pionierarbeit ist zu Ende<br />
und der weitere Aufbau und die Verwurzelung<br />
können folgen.<br />
Die Vision, die uns die letzten Jahre beflügelt<br />
hat, die Fortbildung zu etablieren<br />
und auszubauen, wird auch vom<br />
neuen Vorstand weiterverfolgt werden,<br />
der große Kongress 2006 nimmt schon<br />
jetzt langsam Formen an.<br />
Ich wünsche Euch allen eine inspirierende<br />
Zeit und ein Sein auf der vertikalen<br />
evolutionären Achse<br />
Iris Breuert<br />
1. Vorsitzende des PVD e.V.<br />
Der Vorstand des PVD in Berlin (v. l. n. r): Martina Apfelbaum-Marggraf, Barbara Ruß, Iris Breuert, Ulrike Harder,<br />
Christiane Seiwald, Ursula Boger, Jutta Griess (vorne)<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 3
PVD Transite<br />
von Iris Breuert<br />
Wenn die Planeten am Himmel eine<br />
Beziehung zu den Planeten im Horoskop<br />
eines Menschen oder einer Organisation<br />
eingehen, nennt man das<br />
Transit. Transit, von lat. transitus bedeutet<br />
Übergang/Durchgang. Transitiert<br />
ein Planet über einen Planeten in unserem<br />
Horoskop, hat das eine Wirkung<br />
auf diesen Planeten und somit auf uns.<br />
Auch wenn der Planet einen Aspekt, das<br />
heißt einen bestimmten Gradabstand<br />
zu unserem Planeten hat, erfolgt eine<br />
Wirkung, je nach Aspekt gespannt<br />
und handlungsauffordernd oder entspannt<br />
und ruhig.<br />
Auch auf das Haus, in dem sich der Transitplanet<br />
befindet, hat er eine Wirkung.<br />
Die Häuser bezeichnen die Lebensbereiche,<br />
in denen wir Wirkungen erwarten<br />
können.<br />
Pluto Transit im 6. Haus<br />
Beginnen wir mit dem langsamsten Planeten<br />
Pluto, er braucht ca. 250 Jahre,<br />
um einmal durch den ganzen Tierkreis<br />
zu gehen. Er steht für Transformation.<br />
Wobei es ihm ziemlich egal ist, ob wir<br />
diese Transformation wollen oder nicht.<br />
Das Leben ist in einem Bereich zu kris-<br />
4<br />
astrologische anmerkungen zum polarity verband deutschland<br />
tallin geworden und Pluto bricht diese<br />
feste Struktur auf, egal wie sehr wir daran<br />
festhalten, und lässt später neues<br />
Leben wachsen.<br />
Im PVD Radix (Horoskop) befindet sich<br />
dieser Herr der Unterwelt im Transit im<br />
6. Haus, dem Haus der dienenden Arbeit.<br />
Er bildet hier bis 2007 keinen Aspekt,<br />
was im Hinblick auf seine Wirkung<br />
von Vorteil ist. Auch haben wir als junger<br />
<strong>Verband</strong> noch nicht so viele festgefahrene<br />
Strukturen, die zu zertrümmern<br />
notwendig wären.<br />
Trotzdem wird eine tiefgreifende Veränderung<br />
mit unserem <strong>Verband</strong> in den<br />
nächsten Jahren vor sich gehen und erst<br />
2015 abgeschlossen sein.<br />
Pluto fordert uns auf das Notwendige<br />
zu tun und darin eine heilige Aufgabe<br />
zu sehen. Demut und Dienst.<br />
Wir können wie der Welt dienen?<br />
Welchen Beitrag kann <strong>Polarity</strong> zum<br />
Wohlergehen der Menschen leisten?<br />
Wie können wir die Aufgabe wichtiger<br />
nehmen als unser persönliches Ego?<br />
Das sind die Fragen, die Pluto uns stellt<br />
und mit denen wir nicht umhinkönnen<br />
uns zu beschäftigen. Wie ihr seht keine<br />
kleinen Aufgaben.<br />
Saturn Transit im 1. Haus<br />
Der zweite Transitplanet, den es vorzustellen<br />
gilt, ist Saturn. Er steht für Rea-<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
lität und nichts als Realität. Hier gibt es<br />
keine rosa Brille sondern nur nackte<br />
Tatsachen.<br />
Saturn im Transit befindet sich im 1.<br />
Haus des PVD Radix und auch er hat<br />
bis Sommer 2005 keine Aspekte. Das<br />
1. Haus steht für unser Auftreten in der<br />
Welt. So wie der PVD von der Welt gesehen<br />
wird und die Anforderungen, die<br />
die Welt ihm stellt.<br />
Mit Saturn an dieser exponierten Stelle<br />
gibt es viel mehr Arbeit und Verantwortung<br />
zu tragen. Es scheint als wäre das<br />
alles zu viel (Ausbildungsregularien, Prüfungsbeisitz,<br />
Kongress 06 etc). Untätigkeit<br />
wird jetzt bestraft. Nehmen wir die<br />
Verantwortung und Arbeit an, können<br />
wir sehr viel fertig bringen.<br />
Unsere Arbeit wird wahrgenommen<br />
und Projekte werden abgeschlossen.<br />
Unsere Aufmerksamkeit sollte auch<br />
nach innen gehen, d.h. Strukturen<br />
innerhalb des <strong>Verband</strong>es aufzubauen<br />
und zu festigen. Realistische Selbsteinschätzung<br />
zu lernen und auf dieser Basis<br />
die Kleinarbeit zu leisten auf der später<br />
Großes wachsen kann.<br />
Es liegt eine arbeitsreiche Zeit vor uns<br />
und wer von euch daran mitarbeiten<br />
möchte ist herzlich eingeladen.
Zur Erinnerung an<br />
Pierre Pannetier (1914 – 1984)<br />
von Sigrid Wieltschnig<br />
Am 31. Oktober jährt sich Pierre Pannetiers Todestag zum 20.<br />
Mal. Seine Karriere als <strong>Polarity</strong> Therapeut und Lehrer begann<br />
1963 als er Dr. Stone traf und sein Schüler wurde. 1966 eröffnete<br />
er seine erste <strong>Polarity</strong> Praxis, 1971 gab ihm Dr. Stone die<br />
Ermächtigung <strong>Polarity</strong> auch zu unterrichten. Die beiden verband<br />
nicht nur ein großes Engagement für die Sache, sondern<br />
auch eine innige Freundschaft, und als Dr. Stone sich 1973 in<br />
ein Ashram in Indien zurückzog, ernannte er Pierre zu seinem<br />
Nachfolger. In den folgenden Jahren reiste er unermüdlich<br />
durch die USA und Canada, um <strong>Polarity</strong> zu verbreiten und<br />
möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.<br />
Ich hatte das Glück, Pierre 1982 zu treffen und konnte an einem<br />
seiner <strong>Polarity</strong> Trainings teilnehmen. Er beeindruckte mich vor<br />
allem durch seinen Elan und durch die Begeisterung und<br />
Energie, mit der er uns Dr. Stones Lehre nahe brachte. Die<br />
Intensität, mit der vortrug und mit der er ein »specific treatment«<br />
nach dem anderen erklärte und demonstrierte, seine<br />
Liebe gegenüber allem Lebendigen und die Wertschätzung,<br />
die er seinen Klienten entgegenbrachte, sind mir noch gut in<br />
Erinnerung. Wenn er einmal erzählte, war er kaum zu stoppen,<br />
er wollte all sein Wissen mitteilen, und tat dies auf eine<br />
Art und Weise, als wüsste er, dass ihm nicht mehr allzu viel<br />
Zeit dafür blieb.<br />
Ich möchte mit dem folgenden Artikel aus dem Jahr 1980 an<br />
Pierre erinnern. Viel von dem, was ihn für mich als Lehrer und<br />
als Mensch auszeichnet, wird darin sichtbar und spürbar.<br />
Persönlich verdanke ich Pierre sehr viel. Als einer meiner ersten<br />
wichtigen Lehrer im Bereich des Heilwesens hat er mich maßgeblich<br />
beeinflusst. Viele seiner Grundsätze und seine Haltung<br />
in der Arbeit mit Menschen sind auch zu wichtigen Grundlagen<br />
meines Lebens geworden – sie sind mir als Therapeutin<br />
ebenso hilfreich wie in vielen Situationen des täglichen Lebens.<br />
<strong>Polarity</strong> Therapie<br />
von Pierre Pannetier, D.N.<br />
<strong>Polarity</strong> Therapie begann mit Randolph Stone, der 1890 geboren<br />
wurde. Er entwickelte seine Therapie nach vielen Jahren<br />
intensiver Studien in den Vereinigten Staaten, Europa und dem<br />
Orient. Während des Großteils seines Berufslebens unterhielt<br />
er eine Privatpraxis in Chicago, Illinois, in der er Krankheiten<br />
ohne den Einsatz von Medikamenten behandelte. Von 1914<br />
bis 1973 verbrachte er viel Zeit mit dem kontinuierlichen Studium<br />
und der Erforschung der Energieströme und deren Auswirkung<br />
auf den menschlichen Körper, die Seele und den Geist.<br />
Auch versuchte er sein Verständnis auf praktische Art und Weise<br />
anzuwenden und seine Prinzipien allen weiterzugeben, die seinen<br />
Entdeckungen über Theorie und Praxis der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />
offen gegenüberstanden. Zur Zeit dieser Niederschrift widmet<br />
Dr. Stone die letzten Lebensjahre der Vervollständigung<br />
seiner geistigen Arbeit unter der Führung seines Lebensmeisters<br />
in Indien.<br />
erinnerung an pierre pannetier<br />
Ich wurde in Kampot, Kambodscha, als Sohn einer kambodschanischen<br />
Mutter und eines französischen Vaters geboren.<br />
Dies war sehr wertvoll für mich, denn so hatte ich die Möglichkeit<br />
im Rahmen zweier wunderbarer Kulturen aufzuwachsen.<br />
Mein Vater, ein Chirurg, Schriftsteller und Lehrer, widmete<br />
einen Großteil seines Lebens seiner neunköpfigen Familie, in<br />
der ich der fünftälteste war. Er war der Meinung, dass man<br />
die ersten acht Lebensjahre naturnah verbringen sollte, damit<br />
wir von der Natur lernen und unsere inneren Sinne und ein<br />
starkes Gefühl für uns selbst und unsere Umwelt entwickeln.<br />
Er pflanzte in uns das Bedürfnis, Verantwortung für unsere Taten<br />
zu übernehmen und Respekt für alle Lebensformen zu entwickeln.<br />
Durch seine Philosophie der Liebe und des Mitgefühls<br />
wurde uns beigebracht, den freien Willen des Menschen als<br />
ein Hauptanliegen zu schätzen und zu akzeptieren. Ich lebe<br />
noch immer nach diesen Richtlinien, sowohl in meinem<br />
Privatleben als auch bei meiner Arbeit.<br />
Meine formelle Erziehung begann in Bandol an der französischen<br />
Riviera und setzte sich am College von Narbonne und<br />
an der Universität von Montpelier in Frankreich fort. Später<br />
studierte ich in der harten Schule des Lebens. In den Vereinigten<br />
Staaten erhielt ich einen akademischen Grad an der Bernadean<br />
University in Nevada.<br />
Mein Dienst als Offizier in der Freien Französischen<br />
Armee während des Zweiten<br />
Weltkriegs war ein wichtiger Wendepunkt<br />
in meinem Leben. Zwischen 1940 und<br />
1945 kämpfte ich in Libyen, Afrika, Italien<br />
und Frankreich. Fünf Jahre Krieg bestätigten<br />
meinen starken Glauben daran, dass<br />
man nicht Gewalt anwenden und gleichzeitig<br />
erwarten kann, als ein gesunder,<br />
glücklicher und erfolgreicher Mensch zu<br />
fungieren. Nach meinem Militärdienst<br />
ging ich zurück in den Südpazifik und half<br />
dort ungefähr drei Jahre lang meinen<br />
Kriegskameraden, sich wieder in das Zivilleben<br />
einzugliedern. Diese Arbeit konnte<br />
ich erfüllen, indem ich in der Politik eine<br />
aktive Rolle einnahm.<br />
1950 emigrierte ich mit meiner Frau und meinen zwei Töchtern<br />
in die Vereinigten Staaten, ich arbeitete in verschiedensten Bereichen,<br />
unter anderem auch im Gesundheitswesen. Im Alter<br />
von 18 Jahren hatte ich Massage erlernt. Ich war damals professioneller<br />
Rugbyspieler und die Teammasseure ließen mich an<br />
ihrem Wissen teilhaben. Mein Wissen über die Kräuterkunde<br />
erwarb ich von eingeborenen Heilern im Südpazifik. Schließlich<br />
kam ich zu dem Punkt in meinem Leben, wo ich fähig war,<br />
im Bereich der heilenden Künste zu arbeiten, was immer schon<br />
mein größter Wunsch war.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 5
Drei Jahre nach der Begegnung mit Dr. Stone im Jahr 1963<br />
und nach eingehendem Studium begann ich mit der Ausübung<br />
der <strong>Polarity</strong> Therapie. 1971 begann ich <strong>Polarity</strong> zu unterrichten.<br />
Dr. Stone lebte während der letzten zwei Jahren, die er<br />
in Amerika verbrachte, in meinem Haus, sodass wir zusammen<br />
arbeiten und er mich dabei unterstützen konnte, mehr Wissen<br />
für die Arbeit, die ich nun weiterführe, zu erwerben. Dr. Stone<br />
und ich sind weiter in engem Kontakt, da uns sowohl eine tiefe<br />
Freundschaft als auch unser Interesse an der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />
verbindet. 1976 konnte ich ihn in Indien besuchen. All meine<br />
Tätigkeiten widme ich dem Unterrichten der Techniken und<br />
Methoden und dem Vermitteln meiner ganz persönlichen<br />
Erfahrungen mit <strong>Polarity</strong> Therapie als eine unterstützende Lebensweise.<br />
Neben der Anwendung der <strong>Polarity</strong> Körperarbeit,<br />
geben wir den Menschen auch Anleitung zur Ausübung von<br />
Körperübungen, zu Ernährung und Diät und zu einer praktischen<br />
positiven Einstellung in ihrem täglichen Leben. Wir wollen<br />
ein Verständnis der <strong>Polarity</strong> Therapie sowohl für Menschen,<br />
die im Gesundheitswesen tätig sind, als auch für Laien zugänglich<br />
machen.<br />
»Die Prinzipien und Praktiken der <strong>Polarity</strong> Therapie<br />
basieren auf unserer Sicht des Energieflusses im<br />
menschlichen Körper und im Universum. Wir sehen<br />
die Lebensenergie wie sie durch die Knochen, die<br />
Nerven und durch alle Zellen ähnlich den Radiowellen<br />
fließt, jedoch als eine wesentlich strahlendere<br />
Energieform, die sich in alle Bereiche ausdehnt. Es<br />
gibt keine Grenzen hinsichtlich der Leitungen und<br />
Bahnen dieser universellen Energie.« 1<br />
Die Harmonie des Energieflusses im Universum ist eine neutrale<br />
Balance von positiver und negativer Energie. Diese Harmonie<br />
drückt sich auf vielerlei Arten aus – Yin und Yang, anziehende<br />
und abstoßende Kräfte, eigentlich in allen Gegensätzen.<br />
Im Körper drücken sich die vitalen Energien durch Anziehung<br />
und Abstoßung, Sinneswahrnehmung und Handlung aus. Laut<br />
Dr. Stone ist der menschliche Körper ein Energiefeld.<br />
6<br />
»Der Sitz dieser Energie ist im innersten Kern von Gehirn<br />
und Rückenmark, wo sie als eine hoch schwingende,<br />
intensive, ätherische Essenz von neutraler Polarität<br />
existiert, als eine molekulare Energie, die der<br />
Schlüssel zur ganzen Struktur und Funktion des Körpers<br />
ist. So baut sich die drahtlose Anatomie des<br />
Menschen als ein molekulares Feld von Energiesubstanzen<br />
und ihrer Strahlung oder Aura auf. Eine<br />
pierre pannetier – polarity therapie<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
direkte Leitung dieser molekularen Essenz erfolgt<br />
durch das Gehirn und seine Rinde sowie durch die<br />
Gehirnhäute und ihre Zwischenräume, die zu jenen<br />
hoch aufgeladenen elektromagnetischen Feldern von<br />
positiver und negativer Polarität werden und im rechten<br />
und linken Lebensatem durch die beiden<br />
Nasenlöcher ausgedrückt werden.« 2<br />
Dr. Stone beschrieb diese Polaritäten im Körper sehr verständlich.<br />
Die folgenden Diagramme 3 sind Beispiele seiner Arbeit,<br />
diese Energien zu beschreiben und zu erfassen. Sie veranschaulichen<br />
die Einzelheiten und die Komplexität von Dr.<br />
Stones Theorie. Ausgehend von seiner Analyse der Körperströme<br />
entwickelte er die <strong>Polarity</strong> Therapie als eine therapeutische<br />
Methode zum Abbau von Energieblockaden und für den Ausgleich<br />
der Körperenergie. Er glaubte, dass solche Blockaden<br />
und Unausgeglichenheiten zu Symptomen führten, die in der<br />
Regel als Krankheiten gesehen werden. Dazu schreibt er:<br />
»<strong>Polarity</strong> Therapie ist der Name, den ich dieser Kunst<br />
der Korrespondenz zwischen Körperräumen und -funktionen,<br />
die durch Anziehung und Abstoßung von elektromagnetischen<br />
Energiewellen zustande kommt, gegeben<br />
habe. Diese bilden die Grundlage für die fünf<br />
Sinne, die im Körper sensorisch und motorisch tätig<br />
sind. Die Verbindung mit der Strahlung und Zirkulation<br />
der cerebrospinalen Flüssigkeit brachte die<br />
<strong>Polarity</strong> Therapie in den Bereich der Physiologie;<br />
durch Gehirn, Rückenmark, Nerven und Gerhirnhäute<br />
wurde sie für die Forschung und Praxis in der Heilkunde<br />
nutzbar. <strong>Polarity</strong> Therapie stellt für die elektromagnetischen<br />
Felder und ihre lenkende lebensspendende<br />
Energie im Menschen einen definitiven Standort<br />
dar und kann so als konkrete Kunst in der Therapie<br />
angewandt werden.« 4<br />
<strong>Polarity</strong> Therapie vertritt die Meinung, dass man weder Krankheit<br />
noch die Auswirkungen von Krankheit auf den menschlichen<br />
Körper behandelt. Wir arbeiten mit dem Menschen zusammen,<br />
um ihm zu helfen, der Krankheit auf den Grund zu<br />
gehen. Wir behandeln keine einzelnen Körperteile, weil alle<br />
Teile des Menschen untereinander verbunden sind. Wir konzentrieren<br />
uns auf den Ausgleich der Lebensenergie, die durch<br />
den Körper fließt, um der Natur die Heilung zu erlauben. Wir<br />
lösen die Blockaden in den Teilen des Körpers wo sich die Energie<br />
nicht bewegt, um den Strom wieder frei fließen zu lassen,<br />
wie die Natur es vorgesehen hat. Jede Zelle hat einen »Verstand«<br />
und kennt ihre Funktion, sie wird normal funktionieren,<br />
wenn sie von dem natürlichen Fluss und dem Gleichgewicht,<br />
dieser frei durch den Körper strömenden Energie,<br />
gespeist wird. Die unorthodoxen Methoden, die zum Einsatz<br />
kommen, wurden speziell entwickelt, um dem Patienten die<br />
Möglichkeit zu geben, die Verantwortung für seine Selbstheilung<br />
zu übernehmen. Wir schaffen uns unsere eigene Disharmonie.<br />
Wir können auch unsere eigene Harmonie schaffen,<br />
um unsere Gesundheit zurückzuerlangen.<br />
Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Einfachheit der<br />
Methoden – in einer einfachen, praktische Anwendung der<br />
Lehre. Es gibt in der <strong>Polarity</strong> Therapie keine komplizierten oder<br />
mechanischen Werkzeuge. Ständiges Lernen und Üben bringen<br />
Ergebnisse, und der Gewinn daraus ist sofort erkennbar.<br />
Eine vollständige Gesundung hängt jedoch meist von individuellen<br />
Faktoren ab – vor allem von der Zusammenarbeit und<br />
der Einstellung des Patienten. Die Grundsätze von <strong>Polarity</strong> kön
nen in allen Lebenssituationen erfolgreich angewandt werden.<br />
Diese Therapie ist ein offener und flexibler Vorgang, der die<br />
Bedürfnisse von fast jedem erfüllt. <strong>Polarity</strong> kann von Menschen<br />
jedes Alters und jeder Verfassung in Anspruch genommen werden.<br />
Die fünf wichtigsten Werkzeuge der <strong>Polarity</strong> Therapie für den<br />
Aufbau von Gesundheit sind: Liebe, Gedanken und Einstellung,<br />
Körperarbeit, <strong>Polarity</strong> Dehnübungen und Diät und Ernährung. Ich<br />
werde nun jedes einzelne kurz erklären.<br />
Liebe<br />
»Liebe« ist der wichtigste Faktor in unserer <strong>Polarity</strong> Lebensweise.<br />
Liebe ist die mächtigste Energie, die wir einsetzen können, weil<br />
Liebe Gott ist und Gott die Liebe. Um die Liebe zu verstehen,<br />
sollten wir eine Definition der reinen Liebe geben. Reine Liebe<br />
besteht dann, wenn man gibt, ohne daran zu denken, etwas<br />
zurückzubekommen. Das beste Beispiel reiner Liebe auf dieser<br />
Erde ist die Liebe einer Mutter für ihr Baby. Ganz egal, was<br />
das Baby tut, die Mutter wird es immer lieben – wir sollten<br />
dieselbe Liebe jedem geben, unabhängig von Rasse oder Hautfarbe,<br />
denn wir sind alle Brüder und Schwestern.<br />
Gedanken und Einstellung<br />
Gedanken und Einstellung sind der zweitwichtigste Faktor in<br />
unserer <strong>Polarity</strong> Lebensweise. Wir sagen den Menschen, dass<br />
das Ziel im Leben die Beseitigung von Beschwerden ist, die<br />
aus Krankheit und Unglück entstehen und dass wir alles, was<br />
auf uns zukommt mit Freude annehmen sollten. Wir sollten<br />
eingebettet im Fluss des göttlichen Gesetzes und in Einklang<br />
mit ihm leben. In seinem Buch Health Building (The Conscious<br />
Art of Living Well) spricht Dr. Stone von diesen Lebenszielen<br />
und dem »Juwel des Lebens«:<br />
»Besitztümer, Rang und Namen sind nur Mittel zum<br />
Zweck, nicht das Endziel selbst. Wir müssen weise<br />
mit ihnen umgehen, sonst machen sie uns zu Sklaven<br />
und Dienern ihrer Vorstellung von ständig wachsender<br />
Gier und von Erschöpfung durch Frustration, Strapazen<br />
und schlechter Gesundheit. Wenn du Gesundheit<br />
und Glück erhalten willst, musst du dafür Stunde um<br />
Stunde arbeiten, Tag und Nacht, in Gedanken und in<br />
Werken und dich streng an die eine Idee halten – das<br />
Juwel des Lebens, das sich in dir befindet. Hast du<br />
dich jemals gefragt: Wenn ich Gesundheit erlange,<br />
was mache ich dann damit? Wofür setze ich sie ein?<br />
Habe ich meine Lektion über Disharmonie und Fehler<br />
durch Leiden und durch Krankheit gelernt?<br />
Das gesamte Leben deutet auf diese eine Lektion hin –<br />
die Lenkung des Denkens durch Liebe und Verständnis.<br />
Wenn das nicht das Endziel in unserem Leben ist,<br />
warum sollten wir uns überhaupt um Gesundheit<br />
bemühen? Gesundheit und Glück hängen nicht vom<br />
Körper ab, sondern von den Energien, die ihn in Gang<br />
halten, die durch ihn hindurch strömen und ihn mit<br />
Leben füllen.<br />
Wenn wir gesund sein wollen, müssen wir lernen,<br />
diese Energien vom Zentrum nach außen zu leiten<br />
und sie als normale Ausdrucksweisen von Leben und<br />
Bewegung zu sehen, in einer ehrfurchtsvollen Haltung<br />
gegenüber der Heiligkeit dieses von Gott gegebenen<br />
Geschenks, dessen Verwalter wir sind. Wir sind ver-<br />
pierre pannetier – polarity therapie<br />
antwortlich für dieses Leben und erfahren das durch<br />
Aktion und Reaktion. Das Leben ist nichts anderes als<br />
ein Kindergarten der Erfahrungen. Aus positiven und<br />
negativen Handlungen und Reaktionen in Form von<br />
Ursache und Wirkung lernen wir, sie sind Licht und<br />
Schatten des Lebens.« 5<br />
Daraus wird ersichtlich, wie wichtig unsere Gedankenwelt und<br />
unsere Einstellung für das Erreichen von Harmonie im Universum<br />
sind. Diese Harmonie ist die Basis einer guten Gesundheit.<br />
Körperarbeit<br />
Das dritte Werkzeug der <strong>Polarity</strong> Therapie ist die Körperarbeit<br />
durch einen ausgebildeten Therapeuten. Mit Körperarbeit meine<br />
ich besonders die Verwendung der Hände im Gegensatz<br />
zu äußeren mechanischen Mitteln. Ich muss hervorheben, dass<br />
niemals Gewalt eingesetzt wird. Und das heißt, keine körperliche,<br />
emotionale oder seelische Gewalt. Jeder Kontakt muss<br />
sanft und leicht sein, manchmal tiefer, aber nie hart genug,<br />
um weh zu tun. Eine harte Berührung würde im emotionalen<br />
Körper mehr Blockaden erzeugen, was in eine noch tiefere Bewusstseinsebene<br />
gehen würde. Das wäre den Methoden und<br />
Prinzipien der <strong>Polarity</strong> Therapie entgegengesetzt. Die Behandlung<br />
besteht aus sanfter Berührung mit den Fingern auf drei<br />
verschiedenen Bereichen des Körpers – den positiven, den negativen<br />
und den neutralen Polen, was Dr. Stone als die »Dreifache<br />
Funktion« bezeichnet. Hier findet der Therapeut die blockierte<br />
Energie. Die Kirlian Fotografie zeigt deutlich, dass sich<br />
das Energiefeld jeder Materie über die feste Materienmasse hin<br />
ausdehnt. Da Energie durch die Finger strömt und darüber hinaus,<br />
ist es nicht notwendig, starken Druck auf den Körper auszuüben.<br />
Die Anwendung von Druck, der Schmerz verursacht,<br />
ich muss es wiederholen, würde unsere Zwecke verletzen.<br />
Es ist ein Naturgesetz, dass nichts erzwungen werden kann.<br />
Ich möchte dieses Prinzip der <strong>Polarity</strong> Therapie besonders hervorheben.<br />
Genauso wie die Blockaden zuerst entfernt werden<br />
müssen, damit die Energieströme im Körper frei fließen kön-<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 7
nen, so muss auch im Unterrichten von <strong>Polarity</strong> Methoden und<br />
in der Beratung, dem Patienten die Freiheit gegeben werden,<br />
nur das zu akzeptieren, was er glauben und anwenden kann.<br />
Wir verwenden unsere Hände, unser Wissen, das auf Erfahrung<br />
beruht und unsere Sprache, um eine nährende Umwelt für den<br />
jeweiligen Menschen zu schaffen. Wir verwenden Gefühle,<br />
Wahrnehmung und die reine Liebe (Mitgefühl und Respekt für<br />
den einzelnen als Vertreter des freien Willens). In diesem Sinne<br />
wird in der <strong>Polarity</strong> Therapie die Körperarbeit ausgeführt.<br />
Dehnübungen und Bewegung<br />
Das vierte Werkzeug in unserer Arbeit sind einfache Dehnübungen<br />
und Bewegung. Um den Wert dieser speziellen Übungen<br />
und Körperstellungen zu verstehen, ist es wichtig, die richtige<br />
Vorstellung von Übung zu haben.<br />
»Im allgemeinen sind Körperübungen,« wie Dr. Stone<br />
sagt, »mit der Vorstellung verbunden, durch Muskelanspannung<br />
die Blutzirkulation anzuregen. Es gibt<br />
jedoch noch etwas Feiners, das wie eine ätherische<br />
Energieessenz im Blut fließt und als vitale Energie,<br />
Lebensenergie oder Lebensfunke bezeichnet werden<br />
kann. Sogar in der Bibel ist zu lesen, dass sich das<br />
Leben des Menschen im Blut befindet. Die alten hebräischen<br />
Schriften nannten es ‘Ruach’ oder Lebensgeist,<br />
‘Spirit of Life’. In diesem flüssigen Medium<br />
wohnt ein großes Geheimnis, das uns als Blutstrom<br />
bekannt ist.<br />
Das Ziel aller Körperübungen, Massagen und Gymnastik<br />
ist es, frisches Blut in die Gewebe zu bringen.<br />
1909 schrieb und veröffentlichte der Berliner Arzt<br />
August Bier sein berühmtes Lehrbuch zum Thema<br />
»Hyperaemie«. Er sagte: »Gib jedem Bereich des Körpers<br />
mehr frisches Blut und er wird heilen.« Auf diesen<br />
Prinzipien haben viele Therapien ihre Grundlagen<br />
wie zum Beispiel die Anwendung von Schröpfgläsern,<br />
Dampfbädern, Elektrotherapie, Klopfmassagen usw.<br />
Auch Atemübungen und die damit verbundene Vergrößerung<br />
der Lungenkapazität – durch deren Hilfe<br />
mehr frische Luft in die Lungen gelangt – hatten diese<br />
Prinzipien vor Augen. Die moderne Verabreichung von<br />
Sauerstoff verfolgt den selben Zweck, nur ohne den<br />
anstrengenden körperlichen Einsatz, der für kranke<br />
Menschen nicht geeignet ist. Ehe der Sauerstoff seinen<br />
Platz im Gewebe einnehmen kann, müssen zuerst<br />
aber das Kohlendioxid und die überschüssigen Gase<br />
aus dem Körper ausgeschieden werden, da sie der chemischen<br />
Funktion des Sauerstoffs entgegenwirken.« 6<br />
Neben der Notwendigkeit, Blut ins Gewebe zu transportieren,<br />
heben die <strong>Polarity</strong> Übungen auch die Wichtigkeit des Zustands<br />
und der Ausrichtung des Beckens hervor.<br />
»Wenn das Becken im Lot und in Balance ist, stimmt<br />
die gesamte Grundlage der Körperstruktur. Wenn die<br />
Vitalströme auf natürliche Art und Weise in ihren<br />
Umlaufbahnen kreisen, gibt es weniger Spannung,<br />
Frustration, emotionale Verstimmungen oder<br />
Ruhelosigkeit.« 7<br />
In der modernen westlichen Gesellschaft scheinen wir die<br />
Funktion des Beckens als Basis gesunder Bewegung vergessen<br />
zu haben.<br />
8<br />
pierre pannetier – polarity therapie<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
»Nahezu alle naturnah lebenden Völker kannten das<br />
Geheimnis der Beweglichkeit, das im Becken verborgen<br />
liegt. Die Inselvölker der Südsee und die Bewohner von<br />
Hawaii, die einen exzellenten Körperbau und eine anmutige<br />
Haltung haben, bewahrten sich dieses Aussehen<br />
durch ihre Tänze und deren ungezwungene<br />
Hüftbewegungen. Ob wir sie als Bauchtänze oder als<br />
‘aufreizend’ bezeichnen, ist unwesentlich. Diese rhythmischen<br />
Bewegungen, verbunden mit einem zufriedenem<br />
Geist, erhielten den Inselbewohnern ihre lebhafte,<br />
wachsame, freie und glückliche Mentalität und ihre<br />
spielerische Einstellung zur Arbeit.<br />
Wenn wir so hart für eine perfekte Hüftbewegung arbeiten<br />
würden, wie sie es von klein auf taten, würden<br />
wir unsere oberflächlichen Kommentare über Äußerlichkeiten<br />
vergessen und statt dessen die Erfolge wertschätzen,<br />
die wir für unsere Gesundheit erlangt haben.<br />
Lasst jemanden Ballett lernen und er wird bald<br />
erkennen, was es heißt, ein paar einfache Schritte in<br />
rhythmischer Bewegung ausführen zu können. So wie<br />
das Becken ein Wasserbassin ist, das von der Natur<br />
geschaffen wurde, um neues Leben zu gebären, ist es<br />
auch die Energiequelle, um bereits bestehendes Leben<br />
zu regenerieren und um vorhandene Felder wieder aufzuladen.<br />
Körperübungen sollten kreisend und rhythmisch sein,<br />
um den Körper jung und beweglich zu erhalten. Das<br />
ansonsten ruhende Feld und seine im Becken verborgenen<br />
Kräfte werden so zur Entwicklung des Körpers eingesetzt.<br />
In Verbindung mit Gesang und Tanz werden<br />
auch der Verstand und die Emotionen in die rhythmischen<br />
Übungen einbezogen und die Routine wird vergessen.<br />
Diese Art von Übung kann mit einem laufenden<br />
Turbinenmotor verglichen werden. Die westlichen<br />
Nationen haben den rein körperlichen Einsatz der<br />
Muskeln gegen einen Widerstand überbetont, was eher<br />
dem Kolbenmotor gleichkommt. Der Zwang harter<br />
Arbeit und militärischer Drill haben immer den rein<br />
physischen Aspekt von kraftvollen Bewegungen überentwickelt,<br />
die sich wie ein Kolben in einem Zylinder<br />
bewegen. Dies bringt die Härte und den Zwang innerhalb<br />
einer Zivilisation zum Vorschein.« 8<br />
Leichte Dehnübungen folgen den Kulturen, die in liebevollem<br />
Kontakt mit ihren Körpern geblieben sind. Wir betonen weder<br />
Stress noch sehen wir den Körper als eine Maschine.<br />
»Niemals wird Kraft eingesetzt. Alles, was man zu<br />
tun braucht, ist dem Verstand und den Emotionen<br />
zusammen mit den Muskeln und der Stellung gut<br />
zuzureden. Nicht die Beherrschung der Stellung ist<br />
entscheidend, sondern der Energiefluss, der als Ergebnis<br />
der Stellung in Bewegung kommt. Nicht das<br />
Schwitzen – das nur Auswirkung ist –, sondern die<br />
Entspannung und der natürliche Muskeltonus, der<br />
durch eine sanfte Dehnung erreicht wird, sind von<br />
Bedeutung.<br />
Dieses neue Übungsprinzip – Befreiung des Energieflusses<br />
durch den Wechsel von Dehnung und Entspannung<br />
– ist eine natürlichere Hilfe auf dem Weg zur<br />
Gesundheit als gewaltsames Muskeltraining, das in<br />
vielen anderen Methoden zum Einsatz kommt. Athleten<br />
steigern ihre Lebenserwartung nicht, sondern verkürzen<br />
sie eher durch die Überbelastung des Herzens
und die Überbeanspruchung der gesamten Muskulatur.<br />
Statistiken belegen dies mit traurigen Erfahrungen.« 9<br />
Ein Beispiel für solche Dehnübungen zeigt die folgende<br />
Illustration. 10<br />
Sie zeigt eine Position,<br />
die Blähungen<br />
und Verstopfung<br />
mindert, indem Arme,<br />
Knie und Wirbelsäule<br />
gedehnt<br />
werden.<br />
Zusätzlich zu körperlichenFortschritten<br />
gibt es auch<br />
emotionale und<br />
mentale Gewinne<br />
durch die Ausübung<br />
von <strong>Polarity</strong> Übungen.<br />
»Gestressten Geschäftsleuten würden einige Dehnübungen<br />
auch während der Bürostunden gut tun.<br />
Dann, wenn die Konzentration nachlässt und Blähungen<br />
die geistige Arbeit stören. Ein Spaziergang würde<br />
mehr Zeit in Anspruch nehmen und nicht so viel<br />
Energie ins Fließen bringen, die für neue Blutzufuhr in<br />
den Kopf und für rote Wangen sorgt. Und so unglaublich<br />
es auch klingen mag, diese Wirkung kann weder<br />
durch einen Kopfstand, noch mit Hilfe der Schwerkraft<br />
und ebenso wenig durch gewaltsames Ankurbeln<br />
des Kreislaufs erreicht werden. Auch nicht durch starke<br />
Atemkontrolle. Mit Ausnahme einer Muskeldehnung,<br />
bei der der Brustkorb durch ein natürliches tiefes<br />
Einatmen geweitet wird und die Gewebe mit einem<br />
geräuschvollen Ausatmen in Schwingung gebracht<br />
werden, sind für diese Art der Körperarbeit keine speziellen<br />
Atemübungen nötig.« 11<br />
Die Stellungen werden in einfachen Schritten vermittelt,<br />
sodass sich der Ablauf als eine natürliche,<br />
fortschreitende Annäherung ohne Kraftanstrengung<br />
gestaltet. Diese Körperübungen sind als leicht auszuübende<br />
Tätigkeit gedacht, als ein müheloses Bemühen,<br />
um die tieferen Energieströme des Körpers durch einen<br />
Prozess anzuregen, der im fernen Osten »Wu-Wei«<br />
genannt wird. Wörtlich übersetzt bedeutet dies »Tun<br />
durch Nicht-Tun«. Überlasst das Tun der Mutter<br />
Natur, indem ihr mit ihr zusammenarbeitet und an<br />
ihrer Brust ruht. Lasst so die universellen Ströme die<br />
Arbeit übernehmen. Es ist wortwörtlich ein Reiten auf<br />
den Wellen des Flusses der Lebensenergie und ein Eintauchen<br />
in diesen Fluss. Es ist ein Ruhen im Verstehen<br />
der Naturgesetze und der Polarität der Körperstellungen.<br />
Und diese Stellungen basieren nicht auf der aufrechten<br />
Haltung, die sich der Schwerkraft widersetzt.<br />
Es ist ein müheloser Vorgang, bei dem der Körper nur<br />
in ein Spannungsfeld gebracht wird, in dem die Energieprinzipien<br />
des Luftelements sanft stimuliert werden.<br />
Dadurch können die vitalen Kräfte frei durch den<br />
Körper und seine Muskelgewebe fließen und ihnen<br />
mehr Elastizität und größere Funktionsfreiheit durch<br />
den <strong>Polarity</strong> Ausgleich geben.« 12<br />
pierre pannetier – polarity therapie<br />
Diät und Ernährung<br />
Nun kommen wir zum fünften Werkzeug der <strong>Polarity</strong> Therapie,<br />
der Diät und Ernährung. Dr. Stone betonte, dass eine gute<br />
Diät einer der Schlüssel zur Erhaltung der Gesundheit und der<br />
Energie seien.<br />
»Wenn du an deiner Gesundheit interessiert bist, fang<br />
an, über Ursache und Wirkung nachzudenken, und du<br />
wirst keine Fluchtmechanismen, Wunderpillen oder<br />
Beruhigungsmittel brauchen, die dir die Arbeit abnehmen.<br />
Wir müssen lernen, das Leben zu leben und dem<br />
Körper vollwertige natürliche Nahrungsmittel zuzuführen,<br />
die all die Lebenselemente beinhalten – in<br />
ihren feineren Formen als Enzyme, Hormone, Vitamine<br />
und Mineralstoffe, sowie in Form von Proteinen,<br />
Stärke, Zucker und Fetten, die zur Ernährung der Körpermasse<br />
und als Brennstoff im Verdauungsprozess<br />
dienen.« 13<br />
Wenn der Körper über eine längere Zeit durch falsche Ernährung<br />
vergiftet wurde, ist es oft notwendig, eine reinigende Diät<br />
zu beginnen, um die Gesundheit wiederzugewinnen. Dr. Stone<br />
erklärt dazu:<br />
»Dieser Gesundungsprozess ist eine ernste Angelegenheit,<br />
welche vom Patienten die bestmögliche Aufmerksamkeit<br />
seines Geistes und Willens abverlangt, damit<br />
all die Gifte, Abfälle und Gärstoffe aus dem Körper<br />
ausgeschieden werden können, denn sie sind der<br />
Grund für Krankheit. Der Körper kann die Nahrung<br />
nicht aufnehmen und an Gewicht zunehmen bis nicht<br />
all diese Abfallprodukte aus dem System ausgeschieden<br />
sind, dies gilt auch für untergewichtige Menschen.<br />
Unser Körper ist unser Haus und Tempel, in dem<br />
unsere Seele als Bewusstsein residiert. Es ist unsere<br />
Verantwortung, und die keines anderen, diesen Tempel<br />
fit, rein und gesund zu halten. Selbstmitleid und<br />
Klagen über Krankheit sind absolut keine Lösung; sehr<br />
wohl aber, die Gründe für Krankheit herauszufinden<br />
und sich diese schlechten Angewohnheiten wie<br />
Rauchen, Trinken, zu üppiges oder frittiertes Essen<br />
abzugewöhnen. Dies ist die wichtigste Aufgabe, die<br />
Pflicht und Verantwortung des Patienten, um gesund<br />
zu werden und zu bleiben. Anderenfalls bleibt er ein<br />
Sklave von Appetit und sinnlichem Vergnügen, die<br />
allesamt die natürlichen Energiereserven schwächen.<br />
Ein Mensch sollte immer sein Bestes versuchen, um<br />
seine Hoffnungen und Ziele und seine Bestimmung im<br />
Leben zu erfüllen. Sind wir gewillt, unseren ‘Tempel’<br />
für den Besuch des Meisters in unserem Herzen gesund<br />
zu erhalten? Anstrengung und Fleiß sind der Preis für<br />
GESUNDHEIT UND GLÜCK.« 14<br />
Es gibt ständig ausgezeichnete Informationen über gute Essgewohnheiten<br />
und über die Verwertung von Nahrung. Wir in<br />
der <strong>Polarity</strong> Therapie machen von diesen Informationen Gebrauch.<br />
Die fünf Werkzeuge – Liebe, Gedanken und Einstellung, Körperarbeit,<br />
<strong>Polarity</strong> Dehnübungen, Diät und Ernährung – sind<br />
in die Praxis der <strong>Polarity</strong> Therapie integriert. In diesem ganzheitlichen<br />
Ansatz sehen wir, dass der Mensch als vollständiges<br />
Wesen, bestehend aus vielen komplexen Facetten, zu be-<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 9
trachten und zu respektieren ist. Damit meine ich, dass Körper,<br />
Seele und Geist in Harmonie sein müssen, wenn wir eine gute<br />
Gesundheit und Stabilität erfahren wollen. Wir arbeiten immer<br />
mit dem Ziel, in den Menschen das Vertrauen<br />
aufzubauen, welches notwendig ist,<br />
um sich selbst zu helfen. Wir lehren den<br />
Wert des freien Willens und des besseren<br />
Urteils und der Selbstverantwortlichkeit, um<br />
die Werkzeuge, die zur Verfügung stehen<br />
auch zu verwenden und stark und unabhängig<br />
zu werden. Auf diese Art und Weise<br />
lernen die Menschen sich selbst zu helfen,<br />
und werden so einen gesunden Einfluss auf<br />
ihre Gemeinschaft haben.<br />
Betrachtet man die Menschen als vollständige<br />
Wesen, so führt dies zur Liebe als Basis<br />
unserer gemeinsamen Arbeit. Diese Einstellung<br />
erleichtert die Arbeit und hilft den Patienten<br />
sich zu entspannen.<br />
Es ist allgemein bekannt, dass die Energieströme<br />
im entspannten Zustand viel freier<br />
durch den Körper fließen. Wir sind in der<br />
Lage, den Patienten diese Erfahrung der<br />
Entspannung durch die praktische Anwendung<br />
unserer Methode zu vermitteln. In einem<br />
direkten, sanften, körperlichen Kontakt<br />
anstatt von einer abstrakten Perspektive aus.<br />
Wir schaffen auf eine unterstützende Art<br />
und Weise ein liebevolles und einfühlsames Verständnis für ihre<br />
Probleme. Sie verstehen, dass wir sie in ihren Versuchen, sich<br />
selbst zu helfen, unterstützen, und sie entwickeln ein Verständnis<br />
dafür, dass das, was sie für sich tun können, um ihr Leben<br />
zu verbessern, grenzenlos ist. Das Bewusstsein erweitert sich,<br />
wenn ein gesunder Körper und gesunde Gedankenstrukturen<br />
beginnen, sich zu entfalten. Die Anwendung von <strong>Polarity</strong> entwickelt<br />
eine Stabilität im Menschen, die zu einem erfolgreicheren<br />
Leben führt. Ich kann es auch so sagen: Wenn die Menschen<br />
bereit sind, ihre Einstellung zu ändern, dann werden sie<br />
auch ihr Leben ändern, um mehr Glück anzuziehen.<br />
In den Seminaren und Einzelsitzungen wird die praktische Anwendung<br />
der Methoden der <strong>Polarity</strong> Therapie vermittelt, in<br />
liebevoller Führung und auf eine idividuelle Art und Weise. Dr.<br />
Stones Bücher sind ein wesentlicher Beitrag für weitere eingehende<br />
Studien. Das intensive weiterführende Studium der<br />
Konzepte und Grundlagen der <strong>Polarity</strong> Therapie ist eine fortlaufende<br />
Betätigung, die immer in dem starken Glauben begründet<br />
ist, dass wir die Lehre rein halten sollen. Wir können<br />
unser Wissen ausweiten – unser Bewusstsein erweitert sich<br />
durch die Arbeit mit dem Gesetz der Polarität – aber wir halten<br />
die Lehre immer rein, weil sie auf Wahrheit gründet. Ich<br />
sehe keine Begrenzungen in der Anwendung der <strong>Polarity</strong> Methoden<br />
und ihrer Philosophie, weil die <strong>Polarity</strong> Therapie eine<br />
genaue Wissenschaft ist, begründet auf der Kombination aus<br />
alten und modernen Erkenntnissen. Das heißt, dass sie auf den<br />
natürlichen Gesetzen der Schöpfung basiert, denen wir alle<br />
folgen müssen.<br />
<strong>Polarity</strong> Therapie wird weiterhin an Popularität gewinnen, weil<br />
die Menschen ein starkes Bedürfnis erfahren werden, zu erkennen,<br />
dass wir die Welt nicht so formen können, wie wir das<br />
wollen und dass wir uns an das Gleichgewicht der Schöpfung<br />
anpassen müssen. Wir müssen damit beginnen ein Bewusstsein<br />
10<br />
pierre pannetier – polarity therapie<br />
von den natürlichen Gesetzen zu entwickeln, in deren Zentrum<br />
Liebe und Glück als ein Produkt eines Lebens in einer harmonischen<br />
Umgebung stehen. Das beinhaltet alle Bereiche unse-<br />
res Lebens. Lasst uns lernen, uns selbst zu vervollkommnen,<br />
indem wir das Gesetz des »mühelosen Bemühens« in allen Bereichen<br />
befolgen. Das Zeitalter des Wassermanns beginnt bereits<br />
uns zu beeinflussen, indem es sich näher an die Erdschwingungen<br />
heranbewegt und die Sehnsucht jedes lebenden Atoms<br />
nach einem höherem Verständnis seiner selbst, mit sich bringt.<br />
Fußnoten:<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
1 Randolph Stone, 1953, The Wireless Anatomy Of Man<br />
2 Randolph Stone, 1962, Health Building, The Conscious<br />
Art Of Living Well, page ii<br />
3 Randolph Stone, 1953, The Wireless Anatomy Of Man,<br />
charts No. 2, 3, 6<br />
4 Randolph Stone, 1962, Health Building, p. 19<br />
5 Randolph Stone, 1962, Health Building pp. 4-5<br />
6 Randolph Stone, 1954, Easy Stretching Postures For<br />
Vitality And Beauty, p. 3<br />
7 Easy Stretching Postures p.3<br />
8 Easy Stretching Postures pp. 9-10<br />
9 Easy Stretching Postures, p.3<br />
10 Easy Stretching Postures p. 28 Fig. 3<br />
11 Easy Stretching Postures p. 4<br />
12 Easy Stretching Postures pp. 7-8<br />
13 Health Building, p. 5<br />
14 Pierre Pannetier, 1966, A Purifying Diet<br />
Übersetzung: Margit Hammer / Sigrid Wieltschnig<br />
Einleitung: Sigrid Wieltschnig, RPP/CPE, lernte <strong>Polarity</strong> bei Pierre<br />
Pannetier in den USA (Abschluss 1982). Sie praktiziert in Wien<br />
und leitet <strong>Polarity</strong>-Ausbildungen sowie Seminare für Körperund<br />
Energiearbeit im In- und Ausland.<br />
Fotos: Maxine Pannetier, aus: APTA »energy« Herbst 1998
Dr. Stone – Präsenz und Kontakt<br />
von Dr. Richard Strozzi Heckler<br />
»Jedes Unternehmen erweist sich als ein stumpfes Instrument,<br />
wenn nicht der lebendige Geist dahinter aufscheint.«<br />
Albert Einstein<br />
Vor einigen Jahren hatte ich das Glück und Vergnügen unter<br />
Dr. Randolph Stone zu studieren. Von der Tatsache abgesehen,<br />
dass er Osteopath, Chiropraktiker und Naturheilarzt war,<br />
war Dr. Stone ein »großer Mann« und ein Heiler mit enormer<br />
Power. Er entwickelte ein großes und komplexes System um<br />
seine Arbeit herum, das er <strong>Polarity</strong> Therapie nannte.<br />
Er war ein runder liebenswerter<br />
Ball, aber er konnte auch scharf<br />
und durchdringend sein wie<br />
eine Rasierklinge, die leicht und<br />
schnell zum Herzen der Dinge<br />
hindurch schneidet. Er hatte einen<br />
endlosen Vorrat an Informationen<br />
und Techniken, die er<br />
großzügig mit all denen teilte,<br />
die offen genug waren um an<br />
seinem Fest der Fülle teilzuhaben.<br />
Das war nicht immer leicht,<br />
denn er war ein Mann mit einer<br />
überwältigenden Energie; selbst<br />
in seinen Achtzigern schien er<br />
noch unermüdlich in seinen Bemühungen,<br />
anderen zu helfen. Ich erinnere mich, wie entsetzt<br />
ich war, als er einmal schnell aus der Sicherheitszone, die durch<br />
eine Steinbegrenzung markiert war, hinaus in die offene See<br />
schwamm, und als er die Küste wieder erreicht hatte, begann<br />
er einen spontanen Vortrag über sein Lieblingsthema, die<br />
Energieströme, zu halten.<br />
Aber trotz seines enormen Wissens und seiner Fähigkeiten ist<br />
es vor allem seine Präsenz und die Art wie er Kontakt machte,<br />
die einen bleibenden Eindruck bei mir hinterließen. Er behandelte<br />
jeden gleich und doch auch anders. Er hatte ein echtes<br />
und natürliches Mitgefühl, das jedermann in seinen Augen<br />
gleich machte, und zugleich sah er jeden als den, der er war.<br />
Dr. Stone machte sich nicht wichtig, aber ich fühlte, dass fast<br />
alle seine Patienten, oder wenigstens die, die ich sah, beeindruckt<br />
waren von seiner kraftvollen Liebe und Fürsorge. Ich<br />
war es auf jeden Fall. Er hatte eine Präsenz, die die Leute berührte,<br />
und es war diese Präsenz und nicht die Technik, die die<br />
Basis seines Heilens war.<br />
Am Ende eines langen Tagesseminars, wo er viele Patienten<br />
behandelt hatte, fragte er immer nach den hoffnungslosesten,<br />
»unheilbaren« Fällen. Ein Kleinbus fuhr vor mit einem jungen<br />
Mann, der sich zwei Jahre vorher den Nacken gebrochen hatte,<br />
als er in ein flaches Schwimmbecken getaucht war. Er war vom<br />
Nacken abwärts gelähmt und nach zwei Jahren Inaktivität wog<br />
er nun über 115 Kilo. Er wurde mit einer großen Schlinge aus<br />
dem Auto gehievt, und vier von uns mussten diesen riesigen<br />
und schwerfälligen Körper über die Straße transportieren. Alles<br />
an ihm erschien grau und wie totenähnlich. Er war nicht leblos,<br />
aber das Leben, das von ihm ausging, war bitter und hart.<br />
Er sah nichts mehr als lebenswert an und war sehr wütend.<br />
Ich zog mich von ihm zurück und ich sah, dass die anderen<br />
es auch taten. Während wir ihn auf die Liege betteten, schie-<br />
dr. stone - präsenz and kontakt<br />
nen wir uns alle abzuwenden, wobei wir uns heimliche Blicke<br />
zuwarfen und der Raum schwelte von Schuldgefühlen und Verlegenheit.<br />
Endlich kam Dr. Stone aus dem anderen Raum und<br />
summte eine Melodie vor sich hin wie er es oft tat. Als er an<br />
die Liege trat, legte er seine großen Hände auf diesen Mann<br />
und sagte zu niemandem speziell: »Nun, was haben wir denn<br />
hier?«. Ich brach fast zusammen. Seine Entspanntheit und Präsenz<br />
waren so anders als die von uns allen, dass man denken<br />
konnte er käme von einem anderen Stern. Er stand ganz nah<br />
bei diesem großen verwundeten Mann und seine Hände ruhten<br />
auf dessen Brustkorb.<br />
Dr. Stone sah ihm intensiv in seine ärgerlichen Augen, aber<br />
er blieb nicht da wie wir es getan hatten. Es war, als sähe er<br />
durch all die Bitterkeit hindurch zu einem Teil in ihm, wo noch<br />
Licht und Inspiration war. Es war ein sehr kleiner Teil, so klein,<br />
dass alle außer Dr. Stone sich geweigert hatten, dorthin zu<br />
gehen. Und es war dieses winzige bisschen Leben, mit dem<br />
Dr. Stone nun zu kommunizieren begann. Es war so, als fachte<br />
er diesen kleinen Lebensfunken mit einem unausgesprochenen<br />
aber gigantischen »JA« an. Einige Minuten verstrichen und<br />
dann, mit einem Ausdruck plötzlicher Entschlossenheit, brach<br />
er das Schweigen. »Wir müssen die Energieströme bewegen«,<br />
und seine Hände machten eine große fegende Bewegung vom<br />
Kopf zu den Füßen.<br />
Während der nächsten Stunde setzte er seine Manipulationen<br />
fort und instruierte den Rest von uns, wie wir verschiedene<br />
zusätzliche Druckpunkte bearbeiten sollten. Und da waren wir<br />
nun und hantierten emsig wie Arbeitsbienen, die ihre Königin<br />
versorgen. Aber im Herzstück all dieser Aktivität war Dr. Stones<br />
gleichbleibende und lebensspendende Präsenz. Alles was er<br />
tat, seine Berührung, sein Blick, seine Bewegungen, seine Worte,<br />
alles drückte ein großes »JA« zum Lebens aus; während wir<br />
weiterhin eifrig damit beschäftigt waren, dies und das zu tun<br />
und seinen Anweisungen zu folgen. Auch wir waren berührt<br />
von der Energie, die im Raum entstanden war. Als Dr. Stone<br />
weiterhin sein unerschütterliches »JA« verströmte, fing sein junger<br />
Patient langsam und zuerst fast unmerklich an sich zu verändern.<br />
Er wurde weicher und fing an, auf Dr. Stones Blick<br />
und Ermutigungen zu antworten. Ich weiß nicht, was dieser<br />
Mann dachte oder fühlte, als er in Dr. Stones sanftes, weißglänzendes<br />
Gesicht und seine leuchtenden Augen sah, aber<br />
er machte den Eindruck eines Babys, das in das Gesicht seiner<br />
Mutter schaut. Er hatte sich mit etwas in Dr. Stone verbunden,<br />
das ihn nährte. Dann, sozusagen aus dem Nichts, kam<br />
Dr. Stones dröhnende Stimme, die sagte: »Heben Sie Ihre Arme!«<br />
Wir erstarrten. Dr. Stone, der niemals seinen Fokus aufgab,<br />
ermutigte uns weiter zu machen. Dann noch einmal: »Heben<br />
Sie Ihre Arme!« Die Luft im Raum war elektrisch. Das »JA«<br />
in uns allen schien zu einer großen positiven Affirmation des<br />
Lebens zu verschmelzen.<br />
Nun, der Mann bewegte seine Finger, seine Hand und dann<br />
bewegte er ein ganz kleines bißchen seinen Arm. Ich merkte,<br />
dass ich den Atem angehalten hatte und wir sahen uns mit<br />
Erstaunen an. Dann, eine Mischung aus Feststellung und<br />
Triumph, sagte Dr. Stone: »Ihr müsst über die Symptome hinaus<br />
gehen und in das Herz der Dinge gelangen.« Seine großen<br />
Hände machten wieder die gewohnten fegenden Bewegungen<br />
von oben nach unten.<br />
Meine Freunde aus der Wissenschaft schütteln immer ihre<br />
Köpfe bei dieser Geschichte, aber ich war dabei, zusammen<br />
mit den anderen, und ich habe gesehen wie es geschah. Ich<br />
habe mich immer sehr privilegiert gefühlt, ein Zeuge von etwas<br />
so Tiefem, Einfachen und Lebensspendendem gewesen zu sein.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 11
Was hier in diesem Raum passiert war, bestätigte etwas für<br />
mich, das ich seit langer Zeit wusste, aber niemals wirklich auf<br />
der bewussten Ebene angenommen hatte, und zwar, dass es<br />
die Qualität unserer Präsenz und der Kontakt sind, die mehr<br />
als jede Methode oder System das Unmögliche möglich<br />
machen.<br />
Wenn ich an all die Menschen denke, die mich wirklich berührt<br />
haben und mein Leben verändert haben, dann sind es die,<br />
die das mit ihrer Präsenz erreicht haben. Diese Menschen, die<br />
einen tiefen und anhaltenden Eindruck in meinem Leben hinterlassen<br />
haben – angefangen von einem Lehrer der 3. Klasse<br />
und einem Sergeanten in der Marine; meine Großmutter, ein<br />
Meditations-Lehrer, ein Aikido Sensei, ein Therapeut – sie alle<br />
haben das erreicht, indem sie ihrem Geist, der Wahrheit über<br />
sich selbst erlaubten hinüber zu reichen und meinen Geist zu<br />
berühren. Nachdem ich die Kraft der Präsenz dieses Tages mit<br />
Dr. Stone erkannt und angenommen hatte, wurde er zum<br />
Meilenstein meiner Arbeit, meines Lebens und dessen was in<br />
der Lomi Schule und am Tamalpais Aikido Institut gelehrt wird.<br />
Bevor wir fortfahren, ist es notwendig über die Schwierigkeit<br />
zu sprechen, Kontakt und Präsenz zu definieren. Wir können<br />
sie erfahren, wir können sie in anderen fühlen, wir können von<br />
ihnen berührt sein, aber aufgrund ihrer präverbalen Natur ist<br />
es fast unmöglich, sie mit Worten zu beschreiben. Präsenz und<br />
Kontakt sollten die Grundlage von heilenden und pädagogischen<br />
Berufen sein, aber ohne die Erfahrung selbst fehlt uns<br />
die Sprache, sie zu beschreiben. Die Kraft von Präsenz und<br />
Kontakt liegt in der Erfahrung und kann nicht festgenagelt werden<br />
mit »dies« oder »das«. Ihr Magnetismus ist derart, dass<br />
sie direkt zum Herzen vordringen, denn sie sind die Sprache<br />
des Herzens. Wenn man Kontakt aus der lebendigen Präsenz<br />
heraus macht, dann drückt man die Essenz lebendiger Dinge<br />
aus. Es ist zutiefst die Stimme und der Ausdruck der menschlichen<br />
Seele. Wenn man über Kontakt und Präsenz schreibt,<br />
dann versucht man etwas in Worte zu fassen, was grundsätzlich<br />
eine nonverbale Erfahrung ist. Um diese Elemente körperlicher<br />
Weisheit zu verstehen, müssen wir uns vom logischen Denken<br />
freimachen und mit unserem Körper und einem offenen<br />
Herzen zuhören.<br />
Im Kontakt selbst liegt Heilkraft. Eine tief empfundene energetische<br />
Präsenz hat die Kraft, das zusammen zu bringen was<br />
aufgespalten ist, Gleichgewicht herzustellen und Klarheit aus<br />
dem Chaos. Das ist so, weil ein echter Kontakt das ans Licht<br />
bringt, was ursprünglich gut ist und die menschliche Seele<br />
beflügelt. Die Inspiration, die daraus resultiert, macht es möglich,<br />
unser Leben und das Leben, das uns umgibt, mehr zu<br />
schätzen. Ohne den Geist der Präsenz und des Kontaktes, werden<br />
unsere Handlungen flach und mechanisch. Das heißt nicht,<br />
dass Techniken unwichtig sind, aber sie sind nur effektiv in dem<br />
Maße, in dem sie uns in Berührung mit der Lebensenergie bringen,<br />
die uns Informationen liefert, heilt und stärkt.<br />
Dr. Stone floss geradezu über von Techniken und Theorien,<br />
aber sein Reichtum kam mit der Präsenz, die er in eine Situation<br />
einbrachte, zutage. Jahrzehntelang reiste er um die Welt und<br />
besuchte jeden Heiler, erforschte jedes System, das er dessen<br />
für würdig erachtete. Er pflegte immer wieder zu sagen, dass<br />
das was er tat sehr einfach sei. »Ihr müsst die Energieströme<br />
in Bewegung setzen. Ihr müsst unter das Problem, unter das<br />
Symptom gehen, um an die Wurzel der Dinge zu gelangen«,<br />
pflegte er zu sagen, während seine großen Hände beim Reden<br />
die Luft vor ihm streichelten und formten. Manchmal, wenn<br />
er das vor den Zuhörern einer Medizinschule tat, dann zog<br />
sich der PhD in mir und der MD in meinen Freunden und Kol-<br />
12<br />
dr. stone - präsenz und kontakt<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
legen zusammen und lief rot an. Aber tief innen drin wussten<br />
wir immer, dass das was er sagte wahr ist und dass wir uns<br />
danach sehnten, es leben zu können.<br />
Wenn er gefragt wurde, wie er das mache, pflegte Dr. Stone<br />
zu sagen: »Ihr müsst die andere Person in euch drinnen fühlen.<br />
Ihr müsst ihre Gesundheit und ihre Krankheit in euch fühlen<br />
und dann wisst ihr, was ihr tun müsst und tut es einfach.<br />
Das kommt aus der Arbeit, die ihr mit euch selbst macht«. Und<br />
das war es was er tat. Er gelangte direkt zum entscheidenden<br />
Punkt einer Person, dorthin wo am meisten Leben ist und nahm<br />
dann mit dieser Stelle Kontakt auf. Manchmal kommunizierte<br />
er mit einer einzigartigen Liebe und Fürsorge, die alle Negativität<br />
und jeden Widerstand geradezu wegzuschmelzen<br />
schienen. Bei anderen Gelegenheiten konnte er scharf und<br />
schneidend sein, so wie er einmal zu jemand sagte: »Mit Ihnen<br />
ist alles in Ordnung. Sie sind einfach voller heißer Luft. Kommen<br />
Sie wieder runter vom Tisch!« Viele Leute im Raum sahen nach<br />
unten und wurden rot, wenn er das sagte, aber wir alle wussten,<br />
dass er recht hatte. Außerdem sagte er das so, dass sich<br />
garantiert etwas im Leben der Person veränderte. Es waren<br />
eben nicht die Worte, die die Kraft ausdrückten. Es war die<br />
Art, mit der er sie sagte; und das Licht und Leben kamen aus<br />
seiner körperlichen Präsenz, wenn er sie sagte.<br />
Also trotz seiner enormen Kenntnisse und Studien war es wirklich<br />
die Art, wie Dr. Stone sich in jede Situation einbrachte, die<br />
Leben und Verstehen inspirierten. In all den Jahren, die ich mit<br />
ihm zusammengearbeitet habe, sah ich ihn nie mehr als zehn<br />
oder zwölf Techniken benutzen. Er demonstrierte und lehrte<br />
unendlich viele Techniken, aber wenn er wirklich mit jemand<br />
arbeitete, verband sich seine Seele einfach mit der Seele seines<br />
Klienten. Die wenigen Techniken, die er benutzte, erschienen<br />
dabei fast nebensächlich.<br />
Um zu verstehen, was Dr. Stone meinte, wenn er sagte »die<br />
Person in sich fühlen« und »ihr müsst die Gesundheit und<br />
Krankheit innen in euch verstehen«, muss man begreifen, dass<br />
die Fähigkeit jemanden wahrzunehmen, sich mit ihm zu verbinden<br />
und ihn zu begleiten, direkt mit der Tiefe der Verbindung<br />
zu tun hat, die wir zu uns selbst haben. Dr. Stone hatte<br />
eine Meditations-Praxis und er hatte immer einen Forschungsdrang,<br />
die Natur des Lebens betreffend. Als er einmal gefragt<br />
wurde wie er gelernt hätte, was er alles tat, sagte er lächelnd:<br />
»Ich sitze bis spät in der Nacht«.<br />
Um eine verkörperte Präsenz zu entwickeln, braucht man eine<br />
Praxis, die auf irgendeine Weise den Körper einbezieht – Sitzmeditation,<br />
Martial Arts, Bewegung, Arbeit mit dem Atem,<br />
Yoga, Gehen, Tanz. Obwohl diese verschiedenen Techniken<br />
zu praktizieren uns hilft, uns in Richtung Genauigkeit und<br />
Klarheit zu bewegen, müssen wir sie letztendlich als einen Weg<br />
auf das zu praktizieren, was wir Präsenz nennen. Die Technik<br />
ist eine Tür, uns mit der Energie der Präsenz zu verbinden und<br />
von dieser Präsenz ausgehend Kontakt zu machen. Wenn Dr.<br />
Stone mit einem seiner Studenten zufrieden war, hätte er niemals<br />
gesagt, dass er die Technik korrekt anwende. Er hätte zum<br />
Beispiel gesagt: »Du wirst gut werden in dieser Arbeit. Du entwickelst<br />
dich fein.«<br />
Der Originaltext ist ein Auszug aus Richard Strozzi Heckler<br />
»Anatomy of Change: A Way to Move Through Life’s Transitions«,<br />
1993, North Atlantic Books.<br />
Wir danken Dr. Richard Strozzi Heckler für die Genehmigung<br />
von Übersetzung und Abdruck in der »pep«!<br />
Übersetzung: Regine Dermitzel, RPP, Berlin
Chart No. 1 – alte und moderne<br />
Psychophysiologie als Schlüssel<br />
für <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />
von Dr. Randolph Stone, übersetzt von<br />
Regine Dermitzel<br />
In den Schriften von Aristoteles und in den Hindu-Texten Charaka<br />
und Susruta wurde das Herz als das zentrale Organ und<br />
als Sitz des Bewusstseins angesehen. Das ging auf die Tatsache<br />
zurück, dass das Herz-Zentrum mit seinen zwölf Blütenblättern<br />
oder Zweigen von psychosomatischer Bedeutung ist im Zusammenhang<br />
mit den zwei sympathischen Nervenketten und ihren<br />
Ganglien und als Sitz der »egoistischen« Gefühle von Zuneigung<br />
und Bindung, von Angst, Hass, Zweifel, Reue, Stolz und<br />
Eitelkeit. Aber in den Tantrischen Schriften (wie auch bei Galen)<br />
wird der Sitz des Bewusstseins in das Gehirn oder eher in das<br />
Zerebrospinale System gelegt. Die Seele, welche das primäre<br />
Zentrum des Bewusstseins im Körper ist, hat ihren besonderen<br />
Sitz über dem Foramen Monro und der mittleren Kommissur,<br />
durchquert aber auch die ganze zerebrospinale Achse –<br />
rauf und runter – zusammen mit dem mittleren Kanal des Rückenmarks,<br />
den man Sushumna nennt.<br />
In diesem Chart wird Sushumna durch die dicke Linie genau<br />
in der Mitte der aufgerichteten Wirbelsäule und des Rückenmarks<br />
dargestellt. Sie endet als Mikrofilm potentieller Energie<br />
in den Reproduktionsorganen des Menschen. Alle lebenden<br />
Wesen, die Samen ihrer Art tragen, haben diese Kraft sich selbst<br />
fortzupflanzen. Mit einigen Ausnahmen tragen Pflanzen im allgemeinen<br />
ihre Früchte und Samen oben.<br />
Die mittlere Linie in diesem Chart illustriert den Gedanken der<br />
Emanation oder Projektion von Energie von oben nach unten<br />
und nach außen. In der Weise wie in dem alten hermetischen<br />
Axiom »Wie oben so unten. Wie innen so außen«. In moderner<br />
Sprache fasst der Autor James Allen es folgendermaßen<br />
»Wie der Mensch denkt, so ist er«. Das drückt, in Kürze, den<br />
Umgang der Natur mit dem Fluss der feineren Energien aus.<br />
Das Ende des involutionären Kreises ist in der Samenkraft eingewickelt<br />
als »die Grundlage der Tiefe«, von der ausgehend<br />
neue Zyklen der Manifestation beginnen können.<br />
In diesem Symbolismus ist das Mysterium, wie die eine Energie<br />
viele Wesen und Leben werden kann, enthalten. Das Eine in<br />
dem Vielen und das Viele in dem Einen sind in der Manifestation<br />
der Samenkraft als Eines in Allem enthalten – das Geheimnis<br />
der Höhen in den Tiefen des Seins und des Tiefen, das sich<br />
in den Höhen reflektiert.<br />
Die Tiefe ruft nach der Tiefe dieser mysteriösen Kraft der Kreativität<br />
in allen Dingen. Die herabsteigende Kraft ist ein schwingender<br />
Klangstrom in seiner positiven primären Aktion. Die<br />
reflektierende Energie ist der strahlende Lichtstrom in allen Dingen.<br />
In der Art wie »Das Licht von oben scheint in der Dunkelheit<br />
und die Dunkelheit versteht es nicht.« Die tiefste Psycho-<br />
Physiologie ist in der Bibel erklärt, aber die Menschheit hat es<br />
nicht verstanden. Die moderne Wissenschaft findet ihre Tiefe<br />
in den Details der Materie, wie dem Atom; nur werden diese<br />
Erkenntnisse der Materie nicht wieder in das vollständige Ganze<br />
randolph stone – chart no. 1<br />
eingegliedert. Der Verstand und das Denken des Menschen<br />
bleibt in der Peripherie der Manifestation einer endlosen Vielzahl<br />
von Teilchen stecken. Das Verständnis eines Rückstroms,<br />
zurück zur Quelle, fehlt.<br />
Obwohl der Mensch weiß, dass die sensorischen Ströme alle<br />
zu dem Zentrum zurückfließen, von welchem die Energie ausging,<br />
erlaubt er diesen Weg nicht in Bezug auf das allgemeine<br />
Bild von Leben im Individuum oder im Kosmos; vielmehr ist<br />
für ihn das Leben in den motorischen Strömen zentrifugaler<br />
Kraft gefangen. Der große Mittelweg der neutralen Energie<br />
als ein vereinheitlichendes Prinzip und der Weg zurück zur<br />
Quelle hat den Geist des Menschen nicht erreicht. Das Licht<br />
scheint, aber es wird nicht nach oben reflektiert; nur Materie<br />
scheint von Interesse und Anziehung für den Menschen zu sein.<br />
Die Schwingungsaktivität des Lebensliedes ist im Herzen und<br />
im Zentrum aller Dinge, aber der (sterbliche) Mensch hört es<br />
nicht. Schon Hiob sagte: »Und die Plejaden sangen zusammen.«<br />
Im großen und im kleinen – »Das Leben ist ein Lied«.<br />
Der Mensch wäre so viel glücklicher und im Frieden mit sich,<br />
wenn er dieser allgegenwärtigen Lebensenergie vertrauen würde<br />
und nicht zutiefst gefangen und gebunden wäre an äußerliche<br />
Erscheinungen von Selbst und Selbstsucht die materielle<br />
Existenz betreffend.<br />
Das Zeichen des Caduceus – der Stab in der Mitte mit den<br />
Flügeln im Gehirn – gibt eine klare Idee des alten Wissens als<br />
Grundstock der psychosomatischen Konstitution des Menschen.<br />
Er war das Emblem der Ärzte der alten Zeiten in vielen<br />
Ländern – in Indien, in Ägypten und im Mittleren Osten<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 13
William Blakes (1775-1827) Vision der Jakobsleiter<br />
14<br />
randolph stone – chart no. 1<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
– und wird auch heute noch benutzt; aber seine tiefere Bedeutung<br />
ist verloren gegangen. Er hat die Aufmerksamkeit auf das<br />
älteste Wissen der frühen Zivilisationen gezogen, ein Wissen<br />
das der Nachwelt in Form reinen Symbolismus und geometrischer<br />
Zeichnungen hinterlassen wurde. Und das Erstaunliche<br />
ist, dass wir anfangen ähnliche Erkenntnisse wie bei Forschungen<br />
über das Energiefeld und Wirbel vom Gesichtspunkt der<br />
Atome auch bei <strong>Polarity</strong> Potentialen und Verbindungen von<br />
Teilen zu machen, die an die Stelle von rein materiellen Ideen<br />
über solide Materie und Verbindungen von Drähten und Überträgern<br />
oder Röhren treten. Primärenergie ist drahtlos. Die frühe<br />
Anatomie und Physiologie basierte auf diesen kreisenden Feldern<br />
von Energie in der Materie, die als »Chakren« bekannt sind.<br />
Die Flügel, die am Caduceus und dem zerebrospinalen System<br />
angeheftet sind, vermitteln den Eindruck, dass die Psyche oder<br />
die Seele und die Geisteskraft dieses System regelrecht in der<br />
Luft tragen mit den großen Flügeln des legendären Vogels Roc.<br />
Solche Geschichten waren schon immer ein Fingerzeig auf eine<br />
wahre Bedeutung, wenn der Schlüssel zur Anwendung auf den<br />
Körper oder auf das Leben verstanden wurde.<br />
Was bedeutet er nun für uns heute, was hat er für einen psychologischen<br />
Wert?<br />
Dieses geheime Symbol sagt uns etwas über die wahre Natur<br />
der Seele und ihre Kräfte. Der Mensch ist nicht ein Wurm der<br />
Erde, heruntergedrückt von der Schwerkraft und durch sie kontrolliert,<br />
wenn er nur lernt, die Flügel seiner Seele zu öffnen<br />
und das Bewusstsein im Körper durch die Kraft des höheren<br />
Geistes und der Seele anzuheben und kraft dessen als eine tägliche<br />
Realität zu leben und nicht nur als Glauben oder Theorie.<br />
Die Totempfähle unserer amerikanischen Indianer Vorfahren<br />
enthalten dieselbe Symbolik und Mysterium. Die großen Flügel<br />
des Donnervogels oben auf dem Pfahl stehen (wie der Roc)<br />
für die überströmende Energie der Seele und der Geisteskraft.<br />
Die Seele selbst wird im Cerebrum, ganz oben im Gehirn symbolisiert,<br />
wo die spirituellen Fähigkeiten angesiedelt sind. Die<br />
Symbole dazwischen ähneln den Chakren des alten tantrischen<br />
Systems wie man es in Indien findet. Der bekannte Archäologe<br />
Dr. James Churchward fand die ersten Spuren dieser Symbolik<br />
in einem Tempel in Indien, der in einem Tal liegt, wo ein Nebenfluss<br />
des Brahmaputra entspringt. Er verfolgte die Spur dieses<br />
Symbols bis zu den Osterinseln und dann den ganzen Weg<br />
bis nach Alaska. Das Verständnis solch eines universellen Phänomens<br />
wird dem Mensch die Augen öffnen für das universelle<br />
Konzept von Prinzipien. Dann wird der Mensch seine eigenen<br />
Potenzen der inneren Kräfte entdecken und nicht weiterhin<br />
an rein materiellen Überlegungen und Besitz kleben, die ihn<br />
im Griff der Schwerkraft festhalten.<br />
Die doppelte Ganglienkette des sympathischen Nervensystems<br />
– eine auf jeder Seite der Wirbelsäule – ist im wesentlichen ein<br />
sensorischer und struktureller Mechanismus, der zusammen<br />
mit der Medulla Oblongata die autonomen Funktionen betreibt<br />
und für den Erhalt von Geweben und Organen sorgt. Das wird<br />
illustriert durch die beiden Schlangen des Caduceus. Es ist die<br />
Doppelkraft des positiven und des negativen Lebensatems, welcher<br />
in alle Gewebe des Körpers übertragen wird. In jedem<br />
ovalen Feld kreuzen sie zur anderen Seite. Es gibt fünf solcher<br />
Kreuzungen im menschlichen Körper, die den fünffachen Energiefeldern<br />
in der Natur entsprechen, die in die Konstitution des<br />
Menschen als Empfangssets oder -felder für die Wirkung der<br />
fünf Kräfte oder Senderwellen in der Natur eingebaut sind. Da<br />
wo sie sich in jedem Feld kreuzen, entsteht ein neutrales Funk
tionszentrum. Diese Zentren sind durch Verzweigungen von<br />
Nervenleitungen mit dem zerebrospinalen System verbunden.<br />
Hierzu ist anzumerken, dass in diesen Stromkreuzungen die<br />
Polarität von einer Seite auf die andere wechselt – aber die linke<br />
Seite des Körpers bleibt negativ und die rechte Hälfte bleibt positiv<br />
trotz der zentralen Polarisationen (siehe Buch II, Chart <strong>Nr</strong>.<br />
1, Figur 5). Dieser Lebensatem nimmt zu und stimuliert und<br />
erhält alle Funktionen. Indem er kreuzt wird er heruntertransformiert,<br />
genutzt und vervielfältigt seine Aktionen in verschiedenartigen<br />
Funktionen und Feinheiten der Unterstützung der<br />
Gewebe in ihren Aktivitätsmustern. In diesem Chart und im<br />
Chart <strong>Nr</strong>. 2 im Buch II werden die Hauptfunktionen jedes Ovals<br />
entsprechend ihrem physiologischen Einsatz dargestellt.<br />
Der aufrechte Stab des Caduceus repräsentiert die fünf Energien<br />
des Baums des Lebens, der zum Rückenmark und zur Wirbelsäule<br />
wird. Nachdem diese feineren Ströme drahtloser Energie<br />
Nerven, Arterien, Venen und Verbindungen für sich selbst<br />
geschaffen haben, kann man sich kaum vorstellen, dass jemand<br />
auf die Idee käme, sie würden nun aufhören zu existieren und<br />
zu arbeiten. Jedermann geht davon aus, dass eine einmal gebaute<br />
Radiostation nicht nur weiter existiert, sondern mit Drähten<br />
und drahtlos nun auch arbeitet. Genauso ist es bei der<br />
menschlichen Konstitution, die ein ausgeklügeltes Empfangsnetz<br />
für die kosmischen Kräfte darstellt, die den Menschen<br />
erhalten. Sein feinerer Mechanismus ist sowohl drahtlos als<br />
auch mit Drähten und Überträgern für den speziellen Prozess<br />
der Heruntertransformation von Organen versehen. Dies ist<br />
ein doppelte Aktion – Empfangen und Senden – in den eigenen<br />
Feldern.<br />
randolph stone – chart no. 1<br />
In Ägypten (Relief ca. 350 v. Chr.) war Hermes als der ibisköpfige Gott Thot bekannt.<br />
So wie wir einen Radioapparat brauchen um die Energiemuster,<br />
die als Klang oder Lichtwellen gesendet werden, zu verdichten<br />
und zu reproduzieren, genauso hat der Mensch beide<br />
Mechanismus und einen (Empfangs-)Schirm in den verschiedenen<br />
sensitiven Geweben seines Körpers. Angewandt auf die<br />
Anatomie und Physiologie des Menschen ist das eine aufregend<br />
neue Idee. Doch bei tieferer Reflektion wissen wir, dass<br />
der Mensch niemals ein Radio gebaut oder eine andere Erfindung<br />
gemacht haben könnte, wenn das Prinzip nicht bereits<br />
existierte und im Menschen selbst und im Kosmos wirksam<br />
wäre. Der Mensch stimmt sich nur ein und kopiert die Universellen<br />
Muster und Ideen und passt sie seinem eigenen Gebrauch<br />
an.<br />
Die fünf ovalen Kraftlinien, die dieses großartige Symbol des<br />
Lebens und Atems einschließen, sind die fünf speziellen elektromagnetischen<br />
Sinnenorgan-Wellen, die über den menschlichen<br />
Körper in entgegengesetzter Richtung auf jeder Hälfte fließen;<br />
auf der rechten Seite vorne abwärts und hinten hoch, und auf<br />
der linken Seite vorne aufwärts und hinten runter (siehe Charts<br />
<strong>Nr</strong>. 3, 5, 6, 7, 8, in Buch II). Die Zeichen der Fische, die in die<br />
entgegengesetzte Richtung schwimmen, geben ebenfalls einen<br />
Hinweis auf den Fluss dieser psychologischen Kraft. Dies sind<br />
die direkten Ströme der fünf Sinne und sie kreuzen nicht zur<br />
anderen Seite, sonst würde es zu einer Verwirrung der fünf<br />
Sinne führen. Beide, Mensch und Tier, brauchen einen klaren<br />
Wahrnehmungs-Sinn für ihre Sicherheit und mentale Integrität.<br />
Einer dieser Sinne prädominiert im allgemeinen bei den nichtmenschlichen<br />
Wesen. Vögel wie der Adler und Falke schwingen<br />
sich in große Höhen auf, wobei sie doch eine ganz scharfe<br />
Sicht auf den Boden behalten. Andere Tiere sind auf den<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 15
Geruchssinn oder das Hören als Hauptsinn für die Nahrungssuche<br />
und Gefahreninformation angewiesen, usw.<br />
Diese elektromagnetischen Wellen gleiten über die Körperoberfläche<br />
in einer Entfernung von etwa 1,25 cm. Ihre Natur ist<br />
von magnetisch–sensorischer Anziehung und sie übertragen<br />
definitiv sensorische Impulse von außen und von innen. Sie<br />
fließen über die fünf Finger als ihren neutralen Pol und über<br />
die fünf Zehen als ihren negativen Bewegungspol. Dieses sind<br />
die lebendigen drahtlosen Energiewellen, mittels derer die<br />
Zonen-Therapie ihre phänomenalen Resultate erzielt. Es ist<br />
schade, dass diese Therapieform nur die fünf Linien auf jeder<br />
Seite des Körpers für ihre Behandlung nutzt, da der Erfolg sehr<br />
viel größer hätte sein können, wenn die grundlegenden Ströme<br />
und ihre <strong>Polarity</strong> Funktion bekannt gewesen wären.<br />
In meinen Textbüchern <strong>Nr</strong>. I und II sind diese Prinzipien an<br />
Hand von Zeichnungen dargestellt. Die Prinzipien basieren auf<br />
einem integrativen System von strukturellen und funktionalen<br />
Verbindungen der Ströme. Die Erklärungen für die Richtung<br />
der Wellen gehen ebenfalls aus den Charts <strong>Nr</strong>. 3, 5, 6, 7, und<br />
8 im Buch II übersichtlich hervor.<br />
Dieses symbolische Schlüssel-Chart der <strong>Polarity</strong> Prinzipien führt<br />
uns die großartige Beziehung des Menschen zum Universum<br />
vor Augen und zeigt eine klare strukturelle Verbindung der einzelnen<br />
Teile zueinander. Es gründet alles auf den Gesetzen des<br />
Dreier-Prinzips in Aktion. Der Bau des Menschen und seine<br />
Funktionen sind dieselben wie die des Atoms und des Universums.<br />
Er steht zwischen diesen beiden Polen. Der Mensch kann<br />
die Höhen des Unendlich Großen und die Tiefen des unendlich<br />
kleinen Atoms ausdrücken, welche ihn konstituieren.<br />
Dr. Randolph Stone bei einer Demonstration der Beziehungen der<br />
fünf Elemente zu den fünf Fingern<br />
16<br />
randolph stone – chart no. 1<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Die Seele ist die Essenz des Seins und des Lebens im Körper,<br />
und sie wirkt über das Gehirn und das Zentrum des Rückenmarks<br />
bis zum Ende des Steißbeins als eine doppelte neutrale<br />
Energie. Die Arme und Beine sind Hebel polarisierten Ausdrucks<br />
für Bewegung und Fertigkeiten. Der zerebrospinale Fluid<br />
(Liquor) scheint als ein Sammelbecken und Überträger für ultrasonische<br />
und Lichtenergie zu fungieren. Er badet das Rückenmark<br />
und ist ein Reservoir der feineren Essenzen, welche von<br />
diesem flüssigen Medium durch all die feinen Nervenfasern<br />
als das erste luftige Geist- und Lebensprinzip im menschlichen<br />
Körper geführt werden. Mittels dieser neutralen Essenz agiert<br />
der Geist in und mittels der Materie als das Licht der Intelligenz.<br />
Das macht ihn zum »Regenten« dieser feinen Energie in den<br />
Funktionsfeldern. Geistige Energie ist eine Tatsache, so gewaltig<br />
und sogar noch gewaltiger als atomare Energie. Ein mentaler<br />
Block ist oft eine sehr ernste Sache.<br />
Wer kann die geistige Funktion erneuern oder ausbalancieren?<br />
Die Seele agiert durch die geistige Substanz, energetisiert die<br />
polarisierten Felder des Gehirns für spezifische Funktion und<br />
Bewegung. Die sensorischen Felder sind vorne und an oberen<br />
Teil des Gehirns. Die motorischen Felder sind hinten und am<br />
unteren Teil des Gehirns. Die Bewusstheit des Wachzustandes<br />
liegt im vorderen Teil des Gehirns, an einer Stelle zwischen den<br />
beiden Augen und direkt über der Nase. Im Schlafzustand steigt<br />
die Essenz in tiefere Zentren herab. So sieht dann eine lebendige<br />
Physiologie der Energiefunktionen aus.<br />
In diesem Chart wird das Lebensprinzips der Seele durch die<br />
beiden Flügel als ultrasonische Energie oder positive Aktion dargestellt,<br />
und als strahlende Lichtwellen oder die negative Energie<br />
der Wahrnehmung und der Konzeption von Ideen und Impulsen.<br />
Dies ist das Prinzip der Sehkraft und des Gedächtnisses<br />
als Sammlung von Eindrücken, ähnlich einem photographischen<br />
Prozess. Physikalische Funktionen sind heruntertransformierte<br />
Ströme primärer Energie, die durch Überträger (wie<br />
Nerven, Arterien, Venen und Lymphgefäße) für spezifische<br />
Prozesse agieren.<br />
Obstacles are God`s design<br />
To make a man with a spine.<br />
Quelle: Dr. Randolph Stone »Chart <strong>Nr</strong>. 1, Psycho-Physiological<br />
Key-Chart Ancient and Modern for <strong>Polarity</strong> Therapy« aus Vol.I,<br />
b.III, S.26-30, für »pep« übersetzt von Regine Dermitzel, RPP<br />
in Berlin. Bildauswahl von Ulrike Harder.
<strong>Polarity</strong> und<br />
Familienaufstellungen<br />
von Sonja Becker<br />
Familienaufstellungen sind in den letzten Jahren ja sehr bekannt<br />
geworden. Viele Menschen haben ihren Nutzen erfahren können,<br />
viele haben sich eine Meinung gebildet, mit und ohne<br />
eigene Erfahrungen.<br />
Das Prinzip, mit dem dabei gearbeitet wird und das dabei seine<br />
Heilkraft entfaltet lautet: Jeder, der dazugehört, hat das gleiche<br />
Recht auf Zugehörigkeit.<br />
Nach meiner RPP-Ausbildung 1994 bis 1996 bei Dr. James Feil<br />
in Berlin habe ich an einer einjährigen Fortbildung in Familienaufstellungen<br />
bei Lazslo Mattyasovsky aus Wasserburg bei<br />
München teilgenommen. Seitdem und nach weiteren Fortbildungen<br />
arbeite ich auch mit dieser Methode.<br />
Ich habe von vorn herein das größere <strong>Polarity</strong>-Prinzip gehalten<br />
und das Familienstellen vor diesem Hintergrund betrachtet<br />
und verstanden. Im Äußeren unterscheidet sich eine von<br />
mir geleitete Familienaufstellung wenig von der anderer AufstellungsleiterInnen.<br />
Durch das Halten des <strong>Polarity</strong>-Prinzips je-<br />
polarity und familienaufstellungen<br />
doch ist es für mich zu einer <strong>Polarity</strong>-Arbeit mit anderen Mitteln<br />
geworden. Ich arbeite mit dem Familien- statt mit dem Körpersystem,<br />
berühre nicht beide Pole mit meinen Händen, sondern<br />
halte sie als Positionen im Raum und stelle mich neben<br />
sie, um sie auf- und wahrzunehmen, und habe mit den StellvertreterInnen<br />
sprechende Pole – ein Privileg.<br />
Am Anfang stand für mich die Frage im Mittelpunkt: Wie finde<br />
ich eine Lösung, einen guten Platz für jeden in diesem System?<br />
Mit der Zeit haben sich die Antworten auf diese Frage als leicht<br />
zu finden herausgestellt. Das Bild, mit dem ich arbeitete war<br />
das des Körpers: Wie findet jedes Körperteil einen guten Platz<br />
im Körper? Es gibt die Anatomie, die darauf Antworten hat.<br />
Und das <strong>Polarity</strong>-Prinzip, das jedem Plus-Pol einen guten Platz<br />
im Verhältnis zum Minus-Pol und zum neutralen Pol einräumt.<br />
Auch in Familien gibt es eine Art »Anatomie« der guten Plätze,<br />
der Pole.<br />
Die schwierigere Frage war dann: Wie begleite ich die KlientInnen<br />
von dem Platz ihres bisherigen inneren Bildes zum<br />
neuen Platz im neuen Bild? Welche Schritte sind gangbar, welche<br />
Unterstützung ist notwendig, was ermöglicht einen wirklichen<br />
inneren Schritt, im Zusammenhang mit dem äußeren?<br />
Die gefundene Antwort war: Sicherheit, Vertrauen, genügend<br />
Zeit, Langsamkeit, kleine Schritte. Wir brauchen den Kontakt<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 17
zu Ressourcen, um uns Herausforderungen stellen zu können.<br />
Das ist die gleiche Vorgehensweise wie in der Trauma-Arbeit.<br />
Marie-Louise Muller hat in der <strong>Polarity</strong>-Ausbildung in Zürich<br />
ein schönes Bild für ein Verständnis von Trauma-Geschehen<br />
angeboten: Wie beim Mikado-Spielen kommen einzelne Stäbchen,<br />
das heißt Erfahrungen, Lebensbereiche oder eben Familienmitglieder<br />
durch den »Wurf« des Lebens, durch Schicksal<br />
abhanden, sind »unterkoppelt« mit den anderen. Andere sind<br />
so miteinander »überkoppelt«, dass ein Bewegen des einen<br />
nicht möglich ist, ohne einen anderen mit zu bewegen. Die<br />
angemessene Vorgehensweise zur Klärung ist mit Langsamkeit,<br />
Achtsamkeit, Präsenz, Konzentration und in kleinen Schritten.<br />
Beim Familienaufstellen haben wir es nun sehr häufig mit Traumatischem<br />
zu tun: mit ausgeschlossenen Familienmitgliedern,<br />
schwerem Schicksal wie frühem Tod, Krieg, Flucht, Vergewaltigung,<br />
Trennung, Abtreibung, Verlust, Missbrauch, mit<br />
Opfern und Tätern. Auch wenn sich die konkreten Ereignisse<br />
oft schon vor Generationen ereigneten, so ist oft Überwältigung<br />
ein wesentlicher Bestandteil dieser Erfahrungen.<br />
Die verlorenen Beziehungen und Bindungen wieder zu finden,<br />
sie wieder aufzunehmen, zu Nahes wieder auf einen gesunden<br />
Abstand zu bringen – das sind alles Dinge, die in der<br />
<strong>Polarity</strong>-Körperarbeit wie beim Familienstellen zentral sind.<br />
Nach dem <strong>Polarity</strong>-Modell halte ich in mir beide Pole und finde<br />
angemessene Vorgehensweisen, Angebote, die die Energie zwischen<br />
den beiden Polen wieder in freien Fluss bringen können.<br />
Wir arbeiten also am negativen Pol des Familiensystems,<br />
wie wir bei der Trauma-Arbeit z.B. mit der direction of ease<br />
18<br />
polarity und familienaufstellungen<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
der Zehen als negativem Pol der langen Wasserlinien arbeiten<br />
können.<br />
Die Liebe zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Früheren<br />
und Späteren, Großeltern und Enkeln kann genau so<br />
blockiert sein wie die zwischen Hüften und Schultern oder<br />
Nacken und Kreuzbein.<br />
Dem Ganzen ist am meisten gedient, wenn alle, die dazugehören,<br />
auch dazugehören dürfen, den ihnen gebührenden<br />
Platz, die ihnen gebührende Anerkennung, Würdigung, Achtung<br />
bekommen und Verbundenheit mit dem Ganzen haben.<br />
Die Lösung findet sich mit Hilfe meiner Neutralität, die ich dem<br />
System zur eigenen Ausrichtung anbiete. Wie berührend und<br />
befreiend es ist, wenn sich bisher Getrenntes in Liebe wieder<br />
verbindet, welcher Raum sich dabei öffnet – das kennen wir<br />
wohl alle.<br />
Wenn ich diesen Prozess vor dem Hintergrund der Elemente<br />
betrachte, dann geht es oft um Wasser, das seinen Weg auf<br />
die Erde sucht, Bindungen, die als bestehende anerkannt sein<br />
wollen, Schmerz, der zu Ende gefühlt und ausgedrückt sein<br />
will, und Feuer der Evolution, Verzeihlichkeit, mit klarem Weg<br />
auf die Erde, nämlich der Wiederherstellung klarer Grenzen,<br />
der Übernahme von Verantwortung. Ist der Boden der Tatsachen<br />
einmal erreicht, die Struktur wiederherstellt, findet die<br />
Energie, die Liebe, ihren Weg ganz von allein wieder.<br />
Die Autorin (Text und Bild): Sonja Becker ist Heilpraktikerin,<br />
<strong>Polarity</strong> Therapeutin (RPP) und Familienaufstellerin. Sie praktiziert<br />
und unterrichtet in Berlin und Hamburg.<br />
» Das Leben ist ein Lied. Es hat seinen eigenen Rhythmus der Harmonie. Es ist eine Symphonie von all den Dingen,<br />
die existieren, im Dur und Moll der Polaritäten. Es fügt die Disharmonien durch Gegensätze zu einer Harmonie,<br />
die das Ganze vereint in einer großen Symphonie des Lebens. Durch Erfahrung zu lernen in diesem Leben, sich<br />
dieser Symphonie bewusst zu sein, die Lektionen des Lebens zu wertschätzen und zu verschmelzen mit dem Ganzen,<br />
ist der Sinn unseres Daseins. «<br />
Dr. Randolph Stone<br />
POLARITY
<strong>Polarity</strong> mit Stimmgabeln<br />
Erfahrungen von Rita Rossa<br />
Musik beeinflusst unsere Lebensenergie. Zum »Bindeglied zwischen<br />
Göttern und Menschen« erklärte sie der griechische Philosoph<br />
und Mathematiker Pythagoras, für die Sufi gar ist Leben<br />
selbst »nichts anderes als Musik«. Wenn wir uns ihr hingeben,<br />
kann sie uns aufrütteln, melancholisch oder freudig stimmen<br />
oder in einen Zustand der Stille versetzen, der uns öffnet für<br />
die Ebenen des Unbewussten.<br />
Seit über einem Vierteljahrhundert forscht der amerikanische<br />
Naturheilkundearzt, <strong>Polarity</strong>-Therapeut und Musiker Dr. John<br />
Beaulieu über die Wirkung von Vibration und Klang auf den<br />
menschlichen Körper und seine Energiesysteme. Auf der Basis<br />
von 8 Hz entwickelte er eine Reihe spezifischer Stimmgabeln,<br />
deren Frequenzen die Zellen anregen, sich an ihren ursprünglichen,<br />
vitalen und ausgeglichenen Zustand zu erinnern. Mit<br />
ihrer Hilfe können Klänge, Intervallbeziehungen und ihre Resonanzen<br />
im Körper so einfach wie gezielt zur Selbstheilung beitragen.<br />
Im folgenden möchte ich anhand von zwei Beispielen<br />
aufzeigen, wie breitgefächert die Einsatzmöglichkeiten<br />
und die Wirkungsweise dieser Stimmgabeln im Rahmen<br />
einer <strong>Polarity</strong>-Sitzung sein können.<br />
Hexerei – oder was?<br />
Eine der ersten sehr einprägsamen Erfahrungen mit<br />
der Stimmgabel C 128 machte ich mit einer Patientin,<br />
Mitte 40. Sie kam in meine Praxis mit einem akuten<br />
Hämatom auf der gesamten linken Pobacke, das<br />
sie sich bei einem Treppensturz zugezogen hatte. Es<br />
war ein Farbenschauspiel: violett, blau, grün, gelb bis<br />
schwarz, das Ganze hart und ordentlich geschwollen<br />
(nur noch eine Hose passte ...)! Ich setze rund um das<br />
Hämatom an 7-8 Stellen die schwingende C 128 auf<br />
den Körper, jeweils 2-3 Mal pro Stelle. Schon während<br />
der Behandlung meinte die Patientin, es würde<br />
angenehm »britzeln« ...<br />
Einen Tag nach der Behandlung, Telefonanruf: Schon<br />
am Abend sei die ganze Stelle lediglich rosa gewesen,<br />
am nächsten Morgen war nichts mehr von dem<br />
Hämatom zu sehen und spüren! Keine Farben, keine<br />
Härte, keine Schwellung – worauf ihr Mann gemeint<br />
habe, »bei welcher Hexe sie denn bloß gewesen sei«...<br />
Ein Patientenbericht *<br />
In einer <strong>Polarity</strong>behandlung war ein Zustand der Stagnation<br />
erreicht, es ging nichts auf, es gab keine<br />
Schmerzen, es gab keine deutlichen Hinweise, dass<br />
sich etwas bewegte. Diese Blockade wurde von Frau<br />
Rossa verbalisiert, ich hatte sie noch nicht mal recht<br />
bemerkt. Sie setzte dann die Stimmgabel an verschiedenen<br />
Stellen meines Körpers auf und brachte damit<br />
alles in Schwingung. Ich sah mich in einen Zustand<br />
versetzt, indem ich plötzlich Zugang zu einer anderen<br />
Dimension hatte. Ich hatte ganz unbedingt das<br />
Gefühl, direkt vom Leben gerufen zu werden. Das Leben<br />
hatte etwas wie eine eigene Person, wobei Person<br />
ein durchaus unzulänglicher Hilfsbegriff ist, es ist wie<br />
eine unendliche Wesenheit erfahrbar gewesen, die<br />
mich wach rufen möchte, als Teil ihrer selbst. Mir fielen<br />
dann sehr schnell die Zeilen aus Hesses »Stufen«<br />
aus der polarity-praxis: erfahrungen mit stimmgabeln<br />
ein: »Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, wohlan denn<br />
Herz, nimm Abschied und gesunde.«<br />
Dieser Abschied erschien mir in dem Moment und auch später<br />
im Nachhall der Erfahrung als ein Abschied vom Traumzustand,<br />
ein Abschied von dieser reduzierten Art zu leben. Das<br />
Erlebnis, mich als Teil dieses unendlichen Lebens erfahren zu<br />
dürfen, wirkt weiterhin in mir nach, ich kann es immer wieder<br />
wach rufen, und es wirkt wie eine kontinuierliche Medizin, die<br />
nach und nach eine andere mentale Struktur erschafft, die mich<br />
diesen »Ruf« immer besser in mein Leben integrieren lässt.<br />
Die Nacht nach dieser Erfahrung bescherte mir deutliche Träume<br />
von angstvollen Erlebnissen, die offensichtlich mit meiner<br />
Kindheit zu tun hatten und einen Hinweis auf die Heilung einer<br />
bestehenden Wunde enthielten. Das bestärkte mich in dem Wissen,<br />
dass diese Erfahrung sehr tiefe Schichten meines Körpers<br />
erreicht und berührt, in neue Schwingungen versetzt hatte.<br />
* notiert im Oktober 2003, ca 14 Tage nach der Behandlung<br />
Die Autorin: Rita Rossa, <strong>Polarity</strong>therapeutin (RPP) in Freiburg<br />
Infos zur Forschung von John Beaulieu: www.biosonics.com<br />
Bezugsadresse für Stimmgabeln in <strong>Deutschland</strong> (neu!): Lilo Hehn<br />
Rieck (RPP), Tel. 02225-7046171, lilo_hehn_rieck@yahoo.de<br />
Dr. Stone in einem Vortrag über Energie und Klang in den 70er Jahren<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 19
<strong>Polarity</strong>-Diät Kochbuch in Arbeit!<br />
Geheimtipps aus der <strong>Polarity</strong>-Küche<br />
Bald ist es so weit: Dank Urs Honauer vom Schweizer <strong>Polarity</strong><br />
Zentrum in Zürich, der uns seine umfangreiche Rezeptsammlung<br />
zur Verfügung stellte, sowie einzelner <strong>Verband</strong>smitglieder<br />
und Teilnehmer der aktuellen RPP-Ausbildung in Freiburg, die<br />
unserem Aufruf in der letzten »pep« folgten, kann Lily Merklin<br />
nun an der Fertigstellung eines Diät-Kochbuchs basteln, das<br />
zu Beginn des neuen Jahres über den <strong>Verband</strong> zu beziehen<br />
sein wird.<br />
Als kleiner Vorgeschmack hier schon mal drei ungewöhnliche<br />
Rezepte aus dieser Sammlung:<br />
Auberginenschiffchen<br />
Auberginen (pro Person circa 2 Stück) vorsichtig aushöhlen<br />
und einen circa 1-2 cm dicken Rand stehen lassen. Das Fruchtfleisch<br />
würfeln und in wenig Wasser dünsten. Mit klein geschnittenen<br />
Pflaumen, Zwetschgen und/oder Aprikosen mischen,<br />
abschmecken (wahlweise mit Zimt und Kardamon oder<br />
mit Pfeffer und Koriander). Diese Masse wieder in die Auberginenschiffchen<br />
füllen und im Backofen überbacken.<br />
20<br />
geheimtipps aus der polarity-küche<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Spargel-Erdbeer-Salat<br />
Spargeln schälen (ein Pfund reicht etwa für vier Personen), in<br />
circa 2-4 cm lange Stücke schneiden und in wenig Wasser dünsten.<br />
Erdbeeren klein schneiden und mit den abgekühlten Spargeln<br />
mischen.<br />
Soße:<br />
- Zitronensaft<br />
- das Gemüsewasser vom Dünsten<br />
- möglichst geschmacksneutrales Öl<br />
- Pfeffer<br />
Weißer Engel<br />
(ein ganz besonderer Drink von Petra März)<br />
- 1 Mango<br />
- 1 Banane<br />
- 1-2 EL weißes Mandelmus<br />
- evtl. etwas Ahornsirup<br />
- circa 1/2 l Wasser<br />
im Mixer oder mit dem Pürierstab sämig mixen.<br />
Guten Appetit!
Reinigungsdiät-Tagebuch<br />
von Raffael Zimmermann<br />
Montag, 19. Juli <strong>2004</strong><br />
Aufstehen mal früher als sonst, wenn ich um 8 Uhr arbeiten<br />
muss. Andrea ist bei mir, also erst 6.50 raus und ab in die Küche:<br />
2 Grapefruit, 2 Orangen, 2 Zitronen schälen, in kleine Stückchen<br />
schneiden, das Weiße wegmachen. Danach 6 Knoblauchzehen<br />
und 6 Esslöffel Olivenöl in den Püriertopf. Rein mit dem<br />
Stab, die linke Hand schützend über den Topf und ran mit den<br />
Watts. In Sekundenschnelle wühlt sich der Pürierstab durch die<br />
Fruchtstücke und schon ist er fertig, der erste sogenannte<br />
Leberflash, der die Leber wie eine Schiffsmaschine auf hoher<br />
See auf Touren bringen soll, mit<br />
dem Knoblauch, welcher die Ver-<br />
kalkung der Arterien wieder auflösen<br />
soll. Ein Putzmittel der Natur.<br />
Als die beiden Schalen vor uns<br />
stehen, schaue ich schon ein<br />
wenig unsicher: Kein Käffchen,<br />
keine Croissant mit Butter, nein:<br />
Leberflash und das war’s.<br />
Während wir »speisen« köchelt<br />
unser Reinigungstee vor sich hin. Zehn Minuten soll das dauern,<br />
dann ist der Tee fertig.<br />
Als ich mit dem Rad zur Arbeit fahre, horche ich in mich hinein:<br />
Tut mir das gut oder muss ich jetzt kotzen, wenn sich Knoblauch-<br />
bzw. Olivenölgeschmack irgendwie im Gaumen durchsetzen<br />
werden. Nichts dergleichen. Ich komme pünktlich an,<br />
kein Kollege riecht was, also ran.<br />
Beim Vesper stellt uns die Kundin<br />
Bauernwürste mit Brot und Kaffee<br />
hin. Meine Kollegen schlagen zu,<br />
Raffael trinkt seinen Reinigungstee<br />
und isst die Banane, welche<br />
ich probehalber mitnahm. Ob ich<br />
danach noch Hunger habe? Ich<br />
habe keinen Hunger und wir arbeiten<br />
munter fort.<br />
Am Nachmittag in den Migros<br />
Freiburg. Einkaufen. Alles sind für<br />
mich ferne Welten: Schokolade,<br />
Erdbeertörtchen, Fisch, Nudeln,<br />
Käse. Ich komme zu einem Regal,<br />
bei dem ich noch nie stehenblieb:<br />
Studentenfutter, Rosinen, Feigen,<br />
Salatmischung (mit Sonnenblumen,<br />
Kürbis- und anderen Kernen)<br />
werden munter eingepackt.<br />
Danach Grapefruit, gute Orangen<br />
und annehmbare Zitronen.<br />
Zuhause Käffchen-, nein Tea-Time:<br />
Reinigungstee köcheln, Studentenfutter<br />
ausgepackt und los<br />
geht’s: Tour de France angeworfen, doch leider: es wird nichts,<br />
es ist Ruhetag. Also Zeitung lesen, 2 Liter Reinigungstee trinken.<br />
Er schmeckt und das Studentenfutter auch.<br />
Abendessen. Gleich ran mit einem selbsterfundenen Rezept:<br />
Bohnen in 3/4 Liter Wasser 17 Minuten im Wasserdampf köcheln.<br />
Dazu ein Dip aus: Avocadostückchen, 1 kleingeschnittenen Zwiebel,<br />
1 Esslöffel Olivenöl, 2 kleingeschnittene Knochblauchzehen,<br />
raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />
»Denn die natürliche Nahrung wirkt wie Medizin,<br />
die in einem kranken und verunreinigten Körper<br />
tiefgreifende Heilkrisen hervorruft. Sie ist wie ein<br />
frischer Luftzug, der durch einen verschlackten Ofen<br />
fährt und schlechte Gase und alten, abgelagerten<br />
Ruß durch den Schornstein peitscht...«<br />
»Die Speisen müssen nicht nur nahrhaft, sondern<br />
auch wohlschmeckend sein und abwechslungsreich<br />
hergestellt werden. Es ist nicht einzusehen, warum<br />
nicht auch wir unsere Nahrung mit Vergnügen essen<br />
sollen! Darum lege ich bei meinen Rezepten sehr<br />
viel Gewicht darauf, dass sie anregend, ja pikant<br />
schmecken.«<br />
»Ebenso wichtig wie die richtige Zubereitung der<br />
Speisen ist der Wechsel in der Nahrung. Der<br />
Wechsel der Jahreszeiten bietet immer etwas Neues.<br />
Im Frühling die Salate, die Kräuter, Radieschen,<br />
Rhabarber und die frischen Eier. Zu Sommers<br />
Anfang Beeren und Kirschen, junge Gemüse, frische<br />
Grasbutter etc. Der Herbst schüttet das gehäufte<br />
Füllhorn seiner Gaben aus, und der Winter hat<br />
Hülsenfrüchte, Kraut- und Wurzelgemüse, Äpfel<br />
und Nüsse. Immer sollte vor allem das gegessen<br />
werden, was die Jahreszeit bietet und unser eigener<br />
Boden hervorbringt. Das ist für unser Wohlbefinden<br />
das wichtigste, weil naturgewollt.«<br />
viel grob gemahlenem Pfeffer und kleingeschnittenes Peperonistück.<br />
Mit dem Pürierstab bearbeiten.<br />
Pünktlich zu den Abendnachrichten ist das Essen fertig. Und:<br />
Es schmeckt wunderbar. Die Bohnen werden in den Dip getaucht<br />
und ich vermisse nichts.<br />
Dienstag, 20. Juli<br />
Das Zubereiten des Leberflashes jetzt schon fast Routine. Nachmittags<br />
läuft endlich Tour de France und das Studentenfutter<br />
schmeckt noch besser. Die Banane reichte wieder gut aus und<br />
die Kartons brechen nicht über mir zusammen. Der Umzug<br />
läuft gut.<br />
Abends mal Abwechslung: Zucchini und Aubergine werden in<br />
1/4 Liter Wasser gedämpft (10 Minuten). Dazu ein Dip aus Tomaten,<br />
Zwiebel, Knoblauch, Peperoni und Olivenöl. Vorher ein grüner<br />
Salat mit Radieschen und kleinen Tomaten.<br />
Mittwoch, 21. Juli<br />
Ich freue mich morgens schon<br />
richtig auf die Früchte mit dem<br />
Knoblauch und dem Olivenöl. Ich<br />
weiß jetzt, dass es mir schmeckt,<br />
dass ich satt werde und mich gut<br />
fühle. Vielleicht werde ich ja auch<br />
noch abnehmen, wer weiß? Wäre<br />
nicht schlecht.<br />
Dann furchtbarer Umzug mit Schubladen, in denen tausende<br />
Teilchen nicht verrutschen dürfen. Speise das Vesper draußen<br />
in einem Park mit Banane und Reinigungstee. Sehe die<br />
Kollegen ein überbackenes Käseteilchen essen und es kommt<br />
mir vor wie eine ferne Welt. Mir schmeckt meins und ich bin<br />
vollkommen zufrieden. Danach gehe ich auf den nahegelegenen<br />
Markt und kaufe mit Lust<br />
Heidelbeeren, Paprika aus dem<br />
Kaiserstuhl und Cherry-Tomaten.<br />
Was es doch Gutes gibt vom<br />
Markt!<br />
Doch die nachmittäglichen Studentenfutteressen<br />
und die abendlichen<br />
Dip- und zusätzlichen Salatessen<br />
drehen meinen Magen<br />
durch die Mangel. Ich habe das<br />
Gefühl, viel zu viel zu essen und<br />
beschließe, am Abend es bei einem<br />
gemischten Salat zu belassen.<br />
Gesagt, getan, ich halte<br />
mich dran und bin, ich kann es<br />
kaum glauben, einfach satt.<br />
Donnerstag, 22. Juli<br />
Der gemischte Salat vom Abend<br />
hat mir sehr gut getan. Nach dem<br />
morgentlichen Lebertrunk starten<br />
wir in einen netten Umzug: Es<br />
geht nach Schönau, zu einem kleinen<br />
Bauernhof mitten in hügliger<br />
Landschaft. Alles steht schon im<br />
»Schopf«, so dass die Arbeit leicht von der Hand geht. Um<br />
11 Uhr sitzen wir draußen im Gärtchen auf der Bank. Ich mit<br />
Reinigungs-Tee und Banänchen. Die Welt ist schön und mein<br />
Magen zufrieden. So bisschen spüre ich jetzt beim Arbeiten<br />
ein bestimmtes Rieseln in meinen Armen und Beinen.<br />
»Schlacken alle raus!« denke ich und stoße virtuell an auf ein<br />
Glas »Sekt Nature« auf meine körperliche Reinigung.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 21
Nachmittags schönerweise kein zweiter Umzug. Also nichts<br />
wie nach Hause: Tour de France. Ritt über das Dach der diesjährigen<br />
Tour in den Alpen. Armstrong vor Klöden zusammen<br />
mit Rosinen, Nüssen und Reinigungstee.<br />
Müde, müde, müde... Ich könnte ewig schlafen. Will der Körper<br />
Ruhe für das Entschlacken...? Weiß nicht, aber da ich schlafen<br />
will, schlafe ich. Nur Andreas Anruf reißt mich bisschen<br />
aus den Federn: »Gut’s Nächtle«.<br />
Abends dann gekochte Zucchini mit Tomaten, Peperoni,<br />
Knoblauch, Olivenöl-Dip. Eine Zucchini reicht mir. Früher wären<br />
es gewesen: Lammkoteletts, Reis, Zucchini und Salat. Komisch,<br />
kein Hunger…<br />
Freitag, 23. Juli<br />
Nach dem Lebertrunk erwartet<br />
mich ein sehr komischer Umzug:<br />
Balken, Bretter, Holz über Holz.<br />
Wir müssen zweimal fahren, weil<br />
es soviel ist. Während ich die<br />
Bretter im immer heißer werdenen<br />
LKW aufschichte, läuft mir<br />
der Schweiß nur so runter und<br />
alles rieselt in mir. Vorsichtig<br />
beim Hochkommen nach dem<br />
Bücken! Gibt es Schwindelgefühle?<br />
Es gibt keine, der Orangen-<br />
Knobi-Olivenöltrunk ist Klasse.<br />
Doch die Rieselgefühle werden<br />
stärker, mein Bauch weniger,<br />
schön... Der Holzgeruch füllt den<br />
ganzen Wagen und nährt meine<br />
Seele. Holz ist einfach toll!<br />
Am Nachmittag eine mittelinteressante<br />
Tour-Etappe. Ich beschließe,<br />
vom Studentenfutter<br />
zu lassen und mal ein Früchtedessert<br />
auszuprobieren: Heidelbeeren,<br />
Pfefferkörner, Saft einer<br />
Zitrone in den Pürierstab geben,<br />
Dazu dann geröstete Salatnuss-<br />
Mischung drüberstreuen.<br />
Samstag, 24. Juli<br />
Der heutige Umzug ist oberhart: 5. Stockwerk, irre viel Stufen.<br />
Ob jetzt mein Lebertrunk reicht? Wir hauen 130 Kartons in<br />
eineinhalb Stunden mit 3 Leuten runter in den LKW. Ich schwitze,<br />
meine Adern, Gelenke rieseln und rieseln, mein Hemd hängt<br />
und liegt nicht mehr am Bauch, keiner beschwert sich über<br />
Knoblauchgeruch. Wir sind alle am Ende. 10 Uhr gibt es Frühstück<br />
von der Kundin. Griff zu Banane und Reinigungstee. Es<br />
genügt mir.<br />
Nachmittags ganz kurz: eine halbe Stunde Zeitfahren bei der<br />
Tour. Lance vor Ullrich, wie gehabt. Reinigungstee und Studentenfutter,<br />
dann ab nach Basel. Bei Andrea einen wunderbaren<br />
Mischsalat, danach den Super-Super-Dip (gekochte Aubergine,<br />
gekochte Paprika (gelb), Olivenöl, frische Knoblauchzehen<br />
(2), eine frische Tomate, durch den Pürierstab gedreht, danach<br />
2 Stunden im Kühlschrank) und zwei weitere Dips (einen mit Avocado<br />
als Grundlage, einen mit Radieschen) zu wunderbar schmekkenden<br />
einfachen Gurkenscheiben. Ein Essen zum Verlieben.<br />
Danach auf dem Balkon die Nacht hereinziehen lassen...<br />
Sonntag, 25. Juli<br />
Ach schönes Basel. Jetzt am Morgen gab es normalerweise gu-<br />
22<br />
raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />
»Wir Vegetarier werden sehr oft gefragt, wie oft wir<br />
am Tage essen. Der Fragesteller glaubt nämlich,<br />
dass wir zu Hause stets das Brotmesser neben uns<br />
liegen haben und Obst immer in erreichbarer Nähe.<br />
Wenn wir spazieren gehen, so sucht man in Gedanken<br />
in unseren Taschen immer Äpfel und Nüsse<br />
(das war bei den Vegetariern der alten Schule allerdings<br />
auch oft der Fall), kurz, wir sollen so etwas<br />
wie menschliche Wiederkäuer sein, weil man unserer<br />
Nahrung keine rechte Kraft zutraut. Dass gerade<br />
das Gegenteil der Fall ist, das wird uns jetzt von der<br />
Wissenschaft bewiesen, indem sie der nährsalzund<br />
vitaminreichen Früchte- und Gemüsenahrung<br />
die Hauptbedeutung für die menschliche Ernährung<br />
zumisst. Während der Gemischtköstler zumeist 4<br />
bis 5 Mahlzeiten am Tage zu sich nimmt, braucht<br />
kein Vegetarier mehr als drei.<br />
Man muss bedenken, dass erst nach 4 Stunden der<br />
Magen leer ist nach einem einfachen Mahl. Wie soll<br />
er seine Arbeit bewältigen, wenn ihm schon nach 2<br />
Stunden eine neue Ladung aufgebürdet wird. Er<br />
wird selbstverständlich bald nichts mehr als<br />
Pfuscharbeit liefern können, genau so, wie ein mit<br />
Arbeit überlasteter Mensch.«<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
ten Milchkaffee, frische Croissants und die Sonntagszeitung<br />
der Neuen Zürcher. Nun gibt es Leberflash und einen Spaziergang<br />
bei schönem Wetter. Wir bewundern die Blumen des Kiez.<br />
Abends essen wir das Restprogramm vom Vortag. Trotz aller<br />
Genüsse blieb soviel für uns übrig... Zufrieden, ohne Hungergefühle<br />
reise ich nachts nach Freiburg.<br />
Montag, 26. Juli<br />
Bei den Umzügen ist mir zunehmend leichter. Alles geht besser<br />
von der Hand. Der Schritt ist schwungvoller, die Grundstimmung<br />
besser. Die Kollegen staunen ein bisschen: Raffael<br />
isst »nichts« und bricht trotzdem<br />
nicht zusammen. Die Müdigkeit<br />
nachmittags und abends ist nach<br />
wie vor groß. So weit ich kann,<br />
gebe ich ihr nach.<br />
Dienstag, 27. Juli<br />
Die Umzüge häufen sich. Zwei am<br />
Tage jetzt normal. Alles will jetzt<br />
umziehen. Das Essprogramm läuft<br />
gewohnt weiter und es geht mir<br />
gut. Jetzt winken schon die <strong>Polarity</strong>-Tage,<br />
dann wird’s gemütlicher.<br />
Schön...<br />
Mittwoch, 28. Juli<br />
Am Abend kommt Andrea, da<br />
muss was Besonderes her. Also<br />
gehe ich in den Migros Freiburg,<br />
hole noch gescheite Grapefruit<br />
und Orangen und dann gibt’s am<br />
Abend Diät-Schlemmerei. Vorspeise:<br />
Melonenschnitze (gelbe Melonen),<br />
darauf einen Dip aus: Heidelbeeren,<br />
1/2 frischen Peperoni, Saft<br />
einer Zitrone. Zum Verzieren frischen<br />
Schnittlauch darüber. Wir<br />
sehen, essen und es ist einfach<br />
Spitze... Wir nehmen eine zweite<br />
Portion und »verzichten« auf den Salat. – Hauptspeise: 45 Minuten<br />
in Zitronenwasser gekochte Artischocken, dazu den von mir verfeinerten<br />
Samstagsdip aus Basel mit nun: 1 gekochter Aubergine,<br />
1 gekochten roten und einer gelben Kaiserstuhlpaprika, 1/2 frischen<br />
Peperoni, 2 frischen Knoblauchzehen, 3 gekochten Karotten,<br />
mit Pürierstab gemixt und danach über Nacht im Kühlschrank<br />
aufbewahrt. Als wir gegessen haben, stelle ich fest: Das Essen<br />
war wunderbar... Auf zur <strong>Polarity</strong>-Woche!<br />
Donnerstag, 29. Juli bis Mittwoch, 4. August<br />
Abends treffen wir uns in der Runde zum Gespräch im Tagungszentrum<br />
Hohenwart. Wir tauschen in der <strong>Polarity</strong>-Ausbildungsgruppe<br />
unsere Erfahrungen mit der Diät aus und nach einigen<br />
Redebeiträgen, Gedanken und Anregungen aus der<br />
Gruppe spüre ich, dass diese Reinigungs-Diät noch eine ganz<br />
andere Dimension besitzt: Sie führt zur inneren Einkehr, hin<br />
zu den wesentlichen Bedürfnissen meines Lebens.<br />
Wollte ich denn wirklich immer essen, wenn ich aß...?<br />
Wenn ich den normalen Ess-Müll aus nicht gelebten Gefühlen,<br />
hineingestopften Ersatzbefriedigungen, das schlechte Essen aus<br />
Gedankenlosigkeit, Nicht-Wissen, aus Sorglosigkeit und systematisiertem<br />
Betrogenwerden durch die Ess-Industrie wegschiebe,<br />
was bleibt dann?
Es geht also nicht nur um die neuen Rezepte, es geht um ein<br />
mögliches neues Leben nach der Reinigungsdiät. Denn mit<br />
jedem Tag dieser Diät gewinne ich nach 46 Jahren Lebenszeit<br />
Abstand zum bisherigen Essen, sammle Erfahrungen mit einer<br />
Kost allein mit Gemüse und Obst. Die Sicherheit wächst mit<br />
jedem Tag Diät und ohne Hast und Gier kann ich in Ruhe überlegen,<br />
mit Behutsamkeit in meinen Körper hineinhorchen, was<br />
er denn wirklich braucht...<br />
Was erkenne ich als sinnlosen Müll an?<br />
Was bleibt für mich als wesentliches Leben, als gutes Essen,<br />
als schöner, begründbarer Genuss?<br />
Die Küche Hohenwarts wurde<br />
schon öfter von <strong>Polarity</strong>-Diätgruppen<br />
in Anspruch genommen.<br />
Doch sie leistete so etwas wie<br />
»Dienst nach Vorschrift« und das<br />
tat mir nicht wirklich gut. Schön<br />
war der immer gefüllte Nüsse-<br />
Mandeln-Rosinenteller in der<br />
Mitte unseres Arbeitsraumes.<br />
Sozusagen das Zentrum gegen<br />
Hungerängste. Doch wir stellten<br />
alle fest, dass uns Gemüse, Obst<br />
und Olivenöl durchaus in dieser<br />
Woche die Mägen füllten. Nur Begeisterung<br />
und Liebe der Küche<br />
fehlten halt...<br />
Donnerstag, 5. August <strong>2004</strong><br />
Schon der Morgen mit dem selbst zubereiteten Lebertrunk und<br />
dem guten Reinigungstee brachte freudige Lebensgeister wieder<br />
zurück. Am Abend hatte ich Lust auf ein Zucchini-Gemüse.<br />
Einfach Zucchini-Stückchen köcheln und danach mit einer Knoblauch-Olivenöl-Soße<br />
vermischen. Dazu einen Salat mit wieder einmal<br />
lebendigen, guten Tomaten und scharfen Zwiebeln. Was will<br />
mensch mehr...!<br />
Freitag, 6. August<br />
Nach dem Lebertrunk die Banane mit Reinigungstee eingepackt<br />
und ab zum Umzug. Ich freute mich auf den Abend.<br />
Wir waren zum Geburtstag meines jüngsten Bruders eingeladen<br />
und ich hatte mir schon vor der Diät vorgenommen,<br />
dort ein Glas gekühlten Sekts zu trinken. Andrea und ich brachten<br />
unseren Lieblingsdip aus Aubergine, Paprika, Tomate, Olivenöl<br />
und Knoblauch mit. Zusammen mit Gurkenscheiben waren sie<br />
unser ultimatives Abendessen, mit dem wir uns gegen die Geburtstags-Schlemmereien<br />
wappneten.<br />
Ich horchte und horchte in mich hinein. Was passierte nun in<br />
mir nach dem Glas Sekt? Irgendwie nichts Aufregendes. Der<br />
Ausflug in die »Normalität« ging sang und klanglos unter. Witzig<br />
war, dass die übrige Geburtstagsgesellschaft vom Thema<br />
Diät so gar nichts wissen wollte...<br />
Samstag, 7. August<br />
Nach dem Umzug gings gleich nach Basel zu Andrea. Sie hatte<br />
aus dem Buch von Marilyn Diamond »Fit fürs Leben« (Mit über<br />
350 Rezepten) ein wunderbares Gemüsegericht gezaubert.<br />
Blumenkohl und Mangold mit Senfkörnern, Gelbwurz, Koriander,<br />
Kreuzkümmel, Ingwer und Zwiebeln gewürzt, geköchelt. Danach<br />
mit 1/4Tasse Kokosflocken und eineinhalb Esslöffeln Zitronensaft<br />
abgeschmeckt. Mir wurde klar, dass es endlos viele Möglichkeiten<br />
gibt, Gemüse gut zuzubereiten und dass wir einfach<br />
raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />
»Auch die Kunst des Anrichtens, das Schmücken<br />
des Tisches mit Blumen und Grün trägt zur Bekömmlichkeit<br />
des Mahles bei. Durch den schönen<br />
Anblick wird unser Appetit auf ganz natürliche<br />
Weise gereizt. Das Wasser läuft uns, wie man so<br />
schön und treffend sagt, im Munde zusammen. Der<br />
Magen sondert seine Säfte, sein Peptin, in verstärktem<br />
Maße ab, und die Nahrung ist schon halb verdaut,<br />
wenn sie kaum gegessen ist. Im Übringen lebt<br />
man ja nicht vom Grobstofflichen der Nahrung<br />
allein, sondern auch von ihrem Aroma. Denn wie<br />
der Duft von Blumen, ist auch der Duft von Speisen<br />
Nervennahrung.«<br />
oft nur zu träge und einfallslos sind, mal anzuschauen, was<br />
die Erde für uns so bereitstellt.<br />
Sonntag, 8. August<br />
Nach dem Lebertrunk machen wir eine Wanderung und nehmen<br />
uns als Wegzehrung ein Sommer-Gazpacho (nach Marilyn<br />
Diamond) mit: Es ist eine Kaltschale und sollte länger gekühlt<br />
werden: Tomaten, Paprikas, Frühlings-Zwiebeln, 1/2 Gurke pürieren.<br />
Danach Olivenöl, gepresster Knoblauch, Zitronen-Saft<br />
zugeben. War bei der Hitze sehr erfrischend und sättigte vollkommen.<br />
– Am Nachmittag dieses Sonntages beschloss ich,<br />
ab Montag zur Aufbaudiät überzugehen, weil mir nun klar war,<br />
dass ich diese Aufbaudiät ganz<br />
langsam angehen musste, um mir<br />
klar zu werden, welche Lebensmittel<br />
mir gut tun und welche<br />
nicht. Das bedeutete aber, für<br />
mindestens 10 Tag jeweils nur ein<br />
neues »Nicht-Obst bzw. Nicht-<br />
Gemüse-Lebensmittel« wieder in<br />
mein Essen einzugliedern.<br />
Zum Abendessen gab’s dann -<br />
ich wunderte mich, dass ich erst<br />
jetzt darauf kam – eine ultimative<br />
Bruschetta à la Diät: in kleine<br />
Stücke geschnittene reife Tomaten<br />
und eine große kleingeschnittene<br />
Zwiebel werden mit ganz wenig<br />
Wasser in einer gusseisernen<br />
Pfanne weichgekocht. Danach wird<br />
eine Oliven-Öl-Knoblauch-Soße zugegeben. Ebenfalls noch einige<br />
Blätter Basilikum. Zum Hineinlegen, meinte Andrea.<br />
Montag, 9. August<br />
Heute galt es Viertel vor 5 Uhr aufzustehen, um den Zug zur<br />
Arbeit nach Freiburg zu erreichen. Andrea hatte mir schon eine<br />
Grapefruit für den Trunk und die Zitrone für das heiße<br />
Zitronenwasser liebevoll auf dem Küchentisch hingestellt. Die<br />
Kollegen beim Umzug witzelten über meine Banane mit<br />
Zitronenwasser und meinten, ein richtiges Steak wäre für mich<br />
doch jetzt genau das Richtige. Ich aber wusste, auf was ich<br />
mich heute freute: Auf Reis mit weichgekochter Paprika an Olivenöl-Knoblauch-Soße.<br />
Zum ersten Mal wieder Reis. Jeder Bissen<br />
eine Reise in altbekanntes-unbekanntes Land. Ein absoluter<br />
Leckerbissen.<br />
Dienstag, 10. August<br />
Für heute war mir klar, dass ich das Essen von Montag wiederholen<br />
würde mit einem Zusatz: Es würde Tomatensalat mit<br />
Zwiebeln, Basilikum und Mozzarella geben. Dafür nahm ich einen<br />
ganzen Mozzarella-Käse zur Feier des Tages...<br />
Mittwoch, 11. August<br />
Wir arbeiteten in Zähringen und der Kunde wollte uns in einem<br />
Café ein Frühstück bezahlen. Ich nahm mein Zitronenwasser<br />
mit und wusste, als ich das dunkle schöne Brot im Café sah:<br />
Jetzt ist es soweit. Das erste Brot seit dreieinhalb Wochen.<br />
Abends dann eine Bruschetta...<br />
Donnerstag, 12. August<br />
Abends kam Andrea zu Besuch. Zur Feier des Tages gab es<br />
Zander mit Reis und Zucchini. Dazu einen Salat des Sommers<br />
mit allem, was der Freiburger Markt so bietet... Aber noch keinen<br />
Wein, stattdessen Bio-Randen-Saft.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 23
Freitag, 13. August<br />
Ein schönerweise kleiner Umzug und the first day with coffee...!<br />
Ich war dumm und doof – ich hätte einfach bis Basel<br />
warten sollen und einem gepflegten eidgenössischen Kaffee<br />
diese Ehre erweisen sollen –<br />
denn ich ließ mich von den Kolle-<br />
gen anstecken und trank einen<br />
Kaffee in einem ganz normalen<br />
Rieselfelder Stehcafé. Wie sagte<br />
mein Vater immer: Abwaschwasser...<br />
Nun ja. Dafür<br />
gab es am Abend noch einmal<br />
Reis mit Paprika...<br />
Samstag, 14. August<br />
Schon früh am Morgen ging es<br />
ins Donautal, die Kinder vom<br />
ersten Kindercamp abzuholen. In<br />
Beuron wieder der gleiche Fehler:<br />
Schöner Ort verführt zu einer<br />
Tasse schlechtem Kaffee... Dafür<br />
abends dann in Basel ein Gemüsegericht<br />
mit dem ersten Glas<br />
Rotwein seit über 5 Wochen:<br />
unserem Regaleali aus Sizilien. Er<br />
schmeckte so gut, dass ich wieder<br />
sinnlich erfuhr, warum er unsere<br />
Hausmarke wurde...<br />
Epilog<br />
»Wenn du die Absicht hast,<br />
dich zu erneuern, tu es jeden Tag.«<br />
Konfuzius<br />
Es ist schön, keinen überfüllten Magen zu haben. Obst und<br />
Gemüse machen satt und schmecken gut. Vom Wohlstandsmüll<br />
bin ich durch die Diät zur vorläuftigen neuen Mitte meiner<br />
Bedürfnisse gekommen.<br />
Die Weißmehlerzeugnisse der Bäckereien, Schokolade, vergiftetes<br />
und verstrahltes Obst und Gemüse, verzuckerte Getränke<br />
sind mir so ferne gerückt, dass ich sie aus Matterhorn-<br />
Entfernung in frischer Luft zwar betrachte, sie mich aber nicht<br />
mehr wirklich berühren. Ich brauche und will das nicht mehr.<br />
Ich erlebe, dass die Hälfte von dem, was ich bisher gegessen<br />
habe, mir genügt und mich sättigt. Schade zwar, irgendwie,<br />
»Viel-Essen« war doch bisher immer so schön. Doch mein Magen,<br />
mein Herz, meine Adern sind empfindlicher geworden<br />
und melden mir hartnäckig und zweifelsfrei: Stopp...<br />
Das frische Obst am Morgen statt Croissants und Milchkaffee<br />
werde ich wohl beibehalten. Dazu einen Tee oder heißes Zitronenwasser.<br />
Dabei kann ich einfach besser schleppen, entspannter<br />
atmen, schöner lächeln. So kann ich mich danach ab und<br />
zu nachmittags auf einen wirklich guten Kaffee freuen.<br />
Die Abendessen werden völlig anders ablaufen. Die zwangskulturelle<br />
Einteilung in Beilagen, Gemüse, Salat und ab und<br />
zu Fleisch/Fisch werde ich vollkommen einstellen. Gegessen<br />
wird, auf was ich Laune habe und es kann sein, dass es öfters<br />
24<br />
raffaels reinigungsdiät-tagebuch<br />
»Das Essen ist die Andacht des Körpers. Daher sollte<br />
man nur solche Speisen zu sich nehmen, die dieses<br />
Gefühl des inneren Gehobensein in uns wecken<br />
können. Das ist alles, was die Natur unverfälscht<br />
bietet... Frohe Gedanken sollen am Tische laut werden,<br />
heitere Reden das Mahl würzen – so werden<br />
die Genießenden sich gesund essen.<br />
Wer aber Kummer oder Sorgen hat, wer übermüdet<br />
ist, oder Kopfschmerzen hat, der vermeide es zu<br />
essen, denn es wird ihm keinen Segen bringen, sondern<br />
seinen Organismus störend belasten. Wir essen<br />
selten zu wenig, fast immer aber zu viel. Und essen,<br />
wenn der Körper widerstrebt, heißt schneller verblühen<br />
und schneller altern. Wir aber wollen unserem<br />
Leben einen neuen Sinn geben, dass Frohsinn, Güte<br />
und Jugend auch nicht im Alter von uns scheiden.«<br />
Zitate aus: »Die Rohkostküche. Gesundheit durch<br />
vitaminreiche Nahrung.« Von Lisbeth Ankenbrand,<br />
Süddeutsches Verlagshaus GmbH Stuttgart 1928<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
einfach gekochtes Gemüse mit Olivenöl-Knoblauch-Steinsalzsauce<br />
oder einen wunderbar vielfältigen Salat geben wird.<br />
Nudeln mit weißer Steinpilzsauce ja, aber eben nur bei ganz<br />
argem Bedürfnis, will heißen richtigem Hunger, leerem Magen.<br />
Ansonsten fülle ich meinen Magen<br />
nur sinnlos steinemäßig an und –<br />
damit ich das Ganze auch aushalte!<br />
– leere noch drei Gläser<br />
Rotwein dazu, damit der Pegel<br />
stimmt und ich nicht mehr ganz<br />
begreife, wie ich mir schade.<br />
Natürlich wird es den gepflegten<br />
Braten mit frischem Rosmarin, den<br />
hauchdünnen Flammenkuchen<br />
mit Weißmehl, den wunderbar<br />
duftendenden weißen Hefezopf<br />
an einem Sonntagmorgen, das so<br />
ungesunde aber höllisch lecker<br />
schmeckende selbstgebackene<br />
Speck- oder Zwiebelbrot mit<br />
einem wohltemperierten Rotwein<br />
weiterhin geben. Aber eben: Ab<br />
und zu, als kulturelle Duftmarken,<br />
als Selbstverständigung sinnlicher<br />
Erlebnisse von 46 Jahren, ohne die<br />
ich orientierungslos im gesunden<br />
Neuland treiben würde.<br />
Das viele Ungesunde, welches ich nicht mehr benötige, wird<br />
meinen Geldbeutel enorm anschwellen lassen und es mir locker<br />
ermöglichen, hochwertigere teuerere Lebensmittel zu kaufen.<br />
Ich werde viele neue Rezepte entdecken, mein Leben wird<br />
also vielfältiger und wahrscheinlicher genussreicher werden.<br />
Alléz hopp, auf in ein neues, schöneres Leben...<br />
Der Autor: Raffael Zimmermann, Teilnehmer der RPP-Ausbildung<br />
in Freiburg.
Auch Tiere haben Long Lines –<br />
Polaritätstherapie mit Tieren<br />
von Erika Merklin<br />
Das Unbehagen vieler Menschen über die Schulmedizin hat dazu<br />
geführt, dass sie im Krankheitsfall nicht nur alternative Heilmethoden<br />
für sich selber suchen, sondern auch für ihre geliebten<br />
Vierbeiner. So gibt es inzwischen Tierheilpraktiker, Akupunkteure,<br />
Homöopathen und viele andere, die sich mit komplementären<br />
Methoden für Pferd und Hund einsetzen, warum also nicht auch<br />
Polaritätstherapie für Tiere?<br />
Unsere Gesellschaft insgesamt hat eine gespaltene Einstellung<br />
gegenüber Tieren. Viele Menschen haben Haustiere, die sehr<br />
geliebt und umsorgt werden. Andererseits werden Tiere für<br />
genetisch vorprogrammierte Automaten gehalten, die man<br />
selbstverständlich ausbeuten kann – siehe Massentierhaltung<br />
in industriellen Viehzuchtbetrieben und Forschungslaboratorien.<br />
Die ersten Tiere, die domestiziert wurden, waren Wölfe,<br />
nach neuesten DAN Untersuchungen schon vor über 100.000<br />
Jahren. So ist es möglich, dass die uralte Gemeinschaft mit Hunden<br />
eine wichtige Rolle in der Evolution des Menschen gespielt<br />
hat. Im alten Ägypten z.B. wurden Hunde verehrt und jede<br />
Stadt hatte einen eigenen Friedhof ausschließlich für Hundebestattungen.<br />
Der Gott der Toten war der hunde- oder schakalköpfige<br />
Anubis.<br />
Sosehr in früheren Zivilisationen domestizierte Tiere von den<br />
Menschen ausgebeutet wurden, gab es doch noch durchweg<br />
das Gefühl eines Verbundenseins von Mensch und Tier. Viele<br />
Tierarten galten als heilig, genau wie heute noch Kühe, Elefanten<br />
und Affen in Indien als heilig gelten. Vor allem die Kuh<br />
wird als Symbol der Fruchtbarkeit (die mythische Kuh erfüllt<br />
alle Wünsche), der Erde und des Mütterlichen verehrt. Auch<br />
in anderen Kulturen wurden Tiere als Verkörperung von Gottheiten<br />
verehrt.<br />
In unserem Privatleben ist die uralte Verbundenheit mit Tieren<br />
erhalten geblieben, indem wir Haustiere halten, die keinem<br />
nützlichen Zweck dienen. Auf die wir aber nicht verzichten<br />
polarity mit tieren<br />
So lässt sich’s leben! Beispiele für die uralte Verbundenheit zwischen Mensch und<br />
Tier(en) lassen sich überall finden.<br />
Das Prinzip der Polarität: Mit hochgelegten Beinen und auf dem<br />
Rücken ist gut ruhn!<br />
möchten, die zu einem Bestandteil unseres Leben geworden<br />
sind und uns zeigen, dass unsere menschliche Natur untrennbar<br />
mit der Natur der Tiere verbunden ist.<br />
Verbundenheit zwischen Mensch und Tier<br />
Rupert Sheldrake bringt in seinem Buch »Der siebte Sinn der<br />
Tiere« eindrucksvolle Beispiele für diese Verbundenheit von<br />
Mensch und Tier. Er zeigt auf, dass der Mensch und sein tierischer<br />
Gefährte durch ein gemeinsames morphisches Feld verbunden<br />
sind und so eine unglaubliche Kommunikation stattfinden<br />
kann.<br />
Wir sind mit den Tieren aber nicht nur durch ein gemeinsames<br />
morphisches Feld verbunden, sondern wir teilen mit ihnen<br />
auch Prana – die Lebensenergie. Mehr noch, Tier und Mensch<br />
sind dem gleichen Rhythmus von Involution und Evolution unterworfen.<br />
Denn wie könnten Tiere krank werden, wenn nicht<br />
auch bei ihnen die Energie in der Form stecken bleibt, nicht<br />
mehr frei fließt und es so zu Störungen und Krankheitsbildern<br />
kommt?<br />
Stone selbst sagt, dass die Lebensprinzipien für alle Wesen<br />
gleich sind. In vielen religiösen Traditionen haben Tiere eine<br />
Seele, d.h. sie sind bewusste Wesen mit eigenen Gefühlen, Bewusstseinsformen<br />
und Bedürfnissen. Wer je in engem<br />
Kontakt mit einem Tier stand, wird dies nur<br />
bejahen, denn jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit,<br />
die sich in unterschiedlichem Charakter,<br />
Emotionen und Verhaltensweisen ausdrückt und<br />
ist unverwechselbar.<br />
Ausgehend von den Säugetieren, die stammesgeschichtlich<br />
jüngste und höchstentwickelte<br />
Klasse der Wirbeltiere, möchte ich nun darstellen,<br />
dass auch die physischen Voraussetzungen gegeben<br />
sind, um die Prinzipien der feinstofflichen Anatomie<br />
auf Tiere anzuwenden.<br />
Der größte Unterschied zwischen Mensch und<br />
Säugetier liegt darin, dass der Mensch auf zwei<br />
Beinen geht, Tiere auf allen vieren. Gemeinsam ist<br />
uns ein geschlossenes Blutsystem und ein rückenseitig<br />
im Wirbelkanal und Schädel geschützt<br />
gelegenes Zentralnervensystem. Tiere haben ein<br />
kleineres Großhirn als wir, allerdings hat man festgestellt,<br />
dass bei ihnen manche Gehirnfunktionen<br />
in anderen Bereichen liegen. Alle Säugetiere ha-<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 25
en 7 Halswirbel, Brustwirbel, Lendenwirbel und ein Kreuzbein.<br />
Auch sie haben ein Zwerchfell, einen Bauchnabel (meist eine<br />
nach außen gestülpte kleine Erhebung) und ein Becken.<br />
Wir sehen hier also die physischen Auswirkungen der ovalen<br />
Felder, die auch bei Tieren ihren Ursprung in den Chakren haben<br />
und die energetische Anatomie wird auch hier ergänzt<br />
durch die Spiralströme, Ost-West-Ströme und Long Lines. Die<br />
Energie fließt in den gleichen Phasen und Mustern wie beim<br />
Menschen und auch hier gilt das universelle Gesetz des »wie<br />
oben so unten«.<br />
Gesundheit beruht auf dem freien Fluss der Lebensenergie und<br />
anhand der 4 Säulen der Polaritätstherapie möchte ich nun<br />
aufzeigen, wie wir das <strong>Polarity</strong>-Modell wir für unsere Vierbeiner<br />
nutzen können.<br />
Zunächst zur Ernährung<br />
Da sich unsere Haustiere ihre Nahrung in der Regel nicht mehr<br />
in der freien Natur suchen, liegt es an uns, sie artgerecht mit<br />
gesunder Nahrung zu versorgen. Was uns nicht gut tut, bekommt<br />
ihnen meist auch nicht. Daher ist auch für sie frisch<br />
zubereitete, möglichst naturbelassene Nahrung am besten. Das<br />
industriell hergestellte Fertigfutter hingegen besteht bei fast<br />
allen Marken in erster Linie aus Abfallprodukten und ist Gift<br />
für unsere Tiere.<br />
Tiere haben eine eigene Reinigungsdiät. Von Zeit zu Zeit legen<br />
Hunde und Katzen einen Tag ein, an dem sie ausgiebig Gras<br />
fressen um Magen und Darm durchzuputzen.<br />
Ein freudig galoppierendes Pferd und eine strahlende Reiterin:<br />
Das ist Lebensenergie im freien Fluss!<br />
26<br />
polarity mit tieren<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Auch eine Form des Yoga: Wenn Tiere ausreichend Gelegenheit<br />
haben, sich draußen zu bewegen, sich zu räkeln, zu dehnen und<br />
zu wälzen, brauchen sie keine spezielle Gymnastik.<br />
Zur Achtsamkeit<br />
In erster Linie sind wir Menschen dazu verpflichtet, Achtsamkeit<br />
den Tieren gegenüber zu üben. In vielen Fällen haben wir die<br />
Tiere aus ihrem natürlichen Lebensraum verdrängt und ausgerottet<br />
und auf ein Leben im Zoo reduziert.<br />
Oder wir halten Tiere unter skandalösen Bedingungen<br />
als reine Fleischlieferanten oder<br />
Versuchsobjekte für die Industrie. Anstatt der<br />
Aufforderung zu folgen, uns die Erde untertan<br />
zu machen, sollte unser Ziel sein, die<br />
Schöpfung auch für nachfolgende Generationen<br />
zu bewahren. Das wird unser aller Gesundheit<br />
nur förderlich sein.<br />
Was die Achtsamkeit bei den Tieren selbst<br />
anbelangt, so leben sie wie die Kinder im Hier<br />
und Jetzt und sind ganz bei der Sache, die<br />
sie gerade tun. So geraten sie nicht wie wir<br />
in Versuchung, viele Dinge gleichzeitig zu tun<br />
und z.B. zu frühstücken, Zeitung zu lesen<br />
und noch Radio zu hören.<br />
<strong>Polarity</strong> Yoga<br />
Was <strong>Polarity</strong> Yoga anbelangt, können wir von<br />
den Tieren nur lernen. Tiere haben ihr eigenes<br />
Yoga, bei dem sie sich dehnen, beugen,<br />
strecken und schütteln. Kein Hund und keine<br />
Katze wird aufstehen, ohne sich ausgiebig zu<br />
dehnen und zu strecken. Das öffnet die Energiebahnen.<br />
Wenn Tiere sich schütteln, hat<br />
das die gleiche Wirkung.<br />
Beim Schlafen nehmen Tiere gerne eine foetale<br />
Lage ein, wenn sie sich wie eine Schneckennudel<br />
zusammenrollen. Beim Liegen in<br />
seitlicher Position legen sie gerne Vorder –<br />
und Hinterpfoten zusammen, manchmal berühren<br />
sich auch alle vier Pfotenenden. Dies<br />
dient alles dem Energieausgleich.<br />
Erinnern möchte ich auch noch an das »Spiel<br />
der fünf Tiere« aus dem Qi-Gong. Dies ist<br />
eine Bewegungsform, bei der die Menschen
die Bewegungen von fünf Tierarten, nämlich Tiger, Schlange,<br />
Bär, Affe, und Vogel in spielerischer Form nachahmen um sich<br />
gesund zu erhalten und das Leben zu verlängern.<br />
Die Körperarbeit<br />
Bei der Körperarbeit mit Tieren bekommen wir einen ganz<br />
neuen Zugang zum Tier. Wir können mit der Berührung sein<br />
Vertrauen gewinnen und sein Herz erobern. Bei den Tieren gilt<br />
wie bei uns, dass sie nicht immer alle Räume ihres Hauses –<br />
sprich ihres Körpers – bewohnen. Durch die Körperarbeit vermitteln<br />
wir dem Tier Bewusstheit für den eigenen Körper und<br />
die betreffenden Körperteile. Es kann lernen sich zu entspannen,<br />
was vor allem für nervöse aber auch für aggressive und<br />
ängstliche Tiere wichtig ist. Ein entspanntes Tier hat mehr Spaß<br />
am Leben, gewinnt mehr Selbstvertrauen und ist lernfähiger.<br />
Auch Pferde lieben`s: Gegen Körpertherapie hat kaum ein Tier<br />
etwas einzuwenden.<br />
Grundlagen der Körperarbeit beim Tier<br />
Imfolgenden beziehe ich mich auf die Arbeit mit dem Hund,<br />
sie ist aber auch auf andere Tiere übertragbar.<br />
Es ist wichtig, den Hund bei der Körperarbeit aufmerksam zu<br />
beobachten um rechtzeitig auf Abwehrreaktionen reagieren<br />
zu können. Denn im Gegensatz zum menschlichen Patienten<br />
reagieren unsere tierischen unter Umständen mit Zuschnappen<br />
oder Beißen. Auch sollten wir die Grundregel beachten, dem<br />
Hund nicht in die Augen zu starren, da er dies als bedrohlich<br />
empfindet. Wir sollten uns nicht von der Seite oder von hinten<br />
nähern, ohne uns vorher bemerkbar zu machen und wäh-<br />
polarity mit tieren<br />
rend der Behandlung leise und liebevoll mit ihm sprechen.<br />
Ein wunderbarer Einstieg in jede Form der Körpertherapie ist<br />
die Ohrenarbeit nach Linda Tellington-Jones bei Hunden. Sie<br />
beruhigt hyperaktive Hunde, dient der Kreislaufstabilisierung<br />
z.B. nach Schock oder Unfall und kann die Angst vor Gewittern<br />
nehmen. Dabei streichen wir die Ohren sehr sanft aus und ziehen<br />
sie nicht.<br />
Verspannte Schultermuskulatur wirkt sich auch beim Hund negativ<br />
auf die Bewegungsfreiheit, die Rückenmuskulatur und<br />
die Atmung aus. Hier können wir mit sanften Lockerungsbewegungen<br />
und ausgleichenden Griffen Linderung verschaffen.<br />
Grundsätzlich können wir an allen verspannten Körperteilen<br />
arbeiten, bei Gelenkerkrankungen mit unseren Händen<br />
»Raum geben« und Schmerzen lindern, Wirbelblockaden lösen<br />
und wenn wir mit dem Hund sehr vertraut sind, auch am Maul<br />
arbeiten. Dies aktiviert das limbische System im Gehirn, dass<br />
die Emotionen kontrolliert und Lernprozesse steuert.<br />
Schon durch einen einfachen Ausgleichsgriff Nacken/Kreuzbein<br />
werden wir hörbare Darmreaktionen hervorrufen.<br />
Man kann noch viele andere Polaritätsbehandlungen auf Tiere<br />
übertragen und ich möchte dazu ermutigen, dies auszuprobieren.<br />
Stone selber war nicht dogmatisch und ermunterte seine<br />
Studenten, selbst zu experimentieren und so den Wert seiner<br />
Ideen zu bewerten.<br />
Das wichtigste dabei jedoch ist die Liebe. Sie ist, um mit Pierre<br />
Pannetier zu sprechen, die Essenz des Lebens überall im Universum.<br />
Um diese Energie zum Aufbau der Gesundheit zu nutzen,<br />
müssen wir uns auf sie einstimmen. Sie ist der wichtigste<br />
Faktor in der <strong>Polarity</strong>-Therapie.<br />
Und da gibt es keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier.<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Spezialliteratur außer den <strong>Polarity</strong>büchern<br />
F. V. Salomon und H. Geyer: Atlas der angewandten<br />
Anatomie der Haustiere<br />
Rupert Sheldrake: Der siebte Sinn der Tiere<br />
Linda Tellington – Jones: Tellington – Training für Hunde<br />
Linda Tellington – Jones, Sybil Taylor: Der neue Weg im<br />
Umgang mit Tieren<br />
Elizabeth Marshall Thomas: Das geheime Leben der Hunde<br />
Die Autorin: Erika Merklin ist <strong>Polarity</strong>-Therapeutin RPP. Von ihrer<br />
Tochter, die unter anderem als Reitlehrerin und Körpertherapeutin<br />
für Menschen und Tiere arbeitet, sowie von Schäferhund<br />
Jalla hat sie sich mit der Begeisterung für unsere Vierbeiner<br />
anstecken lassen. Dieser Bericht ist im Zuge ihrer <strong>Polarity</strong>-Diplomarbeit<br />
entstanden und wurde für die <strong>PEP</strong> überarbeitet.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 27
Das Gespräch in der <strong>Polarity</strong>-<br />
Therapie nach Dr. Stone<br />
von Frank Zurmühlen<br />
»Im Himmel, der das meiste Licht empfängt,<br />
War ich, und Dinge sah ich, die zu sagen<br />
Keiner vermag, der niederkehrt von dorther;<br />
Denn auf den Spuren seines Sehnens eilt<br />
In uferlose Tiefe unser Geist<br />
Und findet, sich erinnernd, nicht zurück.«<br />
Dante, Paradiso, übersetzt von Voßler<br />
Geschult und erfahren wurde und werde ich im Bereich der<br />
Psychologie und Psychotherapie. Im letztgenanntem Bereich<br />
dominieren Therapieformen, die Sprechen als Medium benutzen<br />
im Verhältnis zu Therapieformen, bei denen am und mit<br />
dem Körper gearbeitet wird – ganz zu schweigen von Therapieformen,<br />
bei denen Ernährung eine Rolle spielt. Diese Bereiche<br />
scheinen anderen Professionen zugeordnet zu werden (Ärzten,<br />
Heilpraktikern, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern…).<br />
Deren Vertreter wiederum scheinen oft wenig Ausbildung und<br />
Bewusstsein über das Potential der Sprache zu haben. In der<br />
traditionellen westlichen Wissenschaft und Berufsausbildung<br />
gibt es eine deutliche Trennung zwischen Körper und Geist<br />
(ganz zu schweigen von der Seele) und eine Spezialisierung<br />
in Teilbereiche, die Gesamtzusammenhänge bewusst ausklammert.<br />
Historisch sind Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie als<br />
explizite benannte Disziplinen auch noch recht jung. Auch klassische<br />
westliche Sichtweisen psychischer Phänomene sind körperorientiert<br />
– vgl. Typologie des Aristoteles (384-322 v. Chr.)<br />
und des Arztes Galen (130-201 n. Chr.): sanguinisch, melancholisch,<br />
phlegmatisch, cholerisch und das Mischungsverhältnis<br />
der Körpergrundbestandteile: Blut, schwarze Galle, gelbe Galle,<br />
Schleim – oder mythologisch-religiös (Besessenheit von Geistern<br />
und Dämonen).<br />
In der bisherigen deutschen Gesundheitspolitik gibt es zusätzlich<br />
das Gefälle, dass sprachliche Therapien seltener bzw. begrenzter<br />
und verhältnismäßig geringer von den Krankenkassen<br />
bezahlt werden als körperbezogene Therapien. Auch beim<br />
Klientel war bisher die Bereitschaft größer oder das Heilverständnis<br />
verbreiteter, sich bei körperlichen Problemen behandeln<br />
zu lassen (»Patient« vom lateinischen »patere« = leiden,<br />
erdulden, zulassen), als sich bewusst und offen mit einer persönlichen<br />
Problematik zu beschäftigen.<br />
Kommt man in Kontakt mit der <strong>Polarity</strong>-Therapie von Dr. Randolph<br />
Stone kann man begeistert und beeindruckt feststellen<br />
und erleben (!), dass dieser eine einheitliche, klare und systematische<br />
Sicht- und Behandlungsweise auf körperlichen, geistigen<br />
und seelischen/spirituellen Ebenen entwickelt hat. In meiner<br />
Grundausbildung lernte ich auch, dass die <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />
auf den vier Säulen: Körperarbeit, Ernährungsweise, Yogaübungen<br />
und heilendem Gespräch besteht.<br />
Allerdings musste ich bei der Durchsicht von Literatur zur <strong>Polarity</strong>-Therapie<br />
und zum Ayurveda feststellen, dass auch hier der<br />
Bereich des Gesprächs unterrepräsentiert und häufig sehr vage<br />
28<br />
das gespräch in der polarity therapie<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
ist. Dies ist vielleicht dadurch zu erklären, dass Ayurveda und<br />
vermutlich auch die traditionelle chinesischen Medizin, welche<br />
als Hauptwurzeln der <strong>Polarity</strong>-Therapie gelten, ihren Behandlungsschwerpunkt<br />
ebenfalls eher auf die Behandlung am<br />
Körper ausrichten, Sprache dort eher in Form von Mantren<br />
und Tönen (s. Ha-Atmung) zum Einsatz kommt. Auch die Ausbildungen,<br />
die Dr. Stone durchlief, waren eher auf die Körperebene<br />
und auf spirituelle Ebenen ausgerichtet (Osteopathie,<br />
Chiropraktik, Naturheilverfahren, Naprapathie (?), Neuropathie<br />
und Diäten; Esoterik, Religion und Mystik/Meditation 1).<br />
Damit möchte ich nicht behaupten, dass Dr. Stone Gespräche<br />
nicht zur Heilung nutzen konnte, sondern lediglich, dass in<br />
seinen Werken und den Werken seiner Nachfolger die Ebene<br />
des Gespräches nicht näher beschrieben wird.<br />
Meine Idee mit diesem Artikel ist es, jeden <strong>Polarity</strong>-Therapeuten<br />
auf diese im Schriftlichen bisher wenig repräsentierte Ebene<br />
des Gespräches bzw. der Sprache in der <strong>Polarity</strong>-Therapie nach<br />
Dr. Stone hinzuweisen und jeden von euch einzuladen sich<br />
einmal zu fragen, welche Bedeutung das Gespräch und die<br />
Sprache in Euren <strong>Polarity</strong>-Behandlungen hat:<br />
- Wann, wie und warum verwendet ihr Sprache in der<br />
<strong>Polarity</strong>-Behandlung (nicht)?<br />
- »Was sagt ihr, nachdem ihr eure Patienten begrüßt habt?«<br />
- Wie reagiert ihr auf Fragen eurer Patienten?<br />
- Welche Arten und Weise Sprache zu verwenden seht ihr?<br />
- Welche Informationen findet ihr beim sprachlichen Ausdruck<br />
der Patienten? Worauf achtet ihr dabei (nicht)?<br />
Wie nutzt ihr diese Informationen?<br />
- Wie wendet ihr welche <strong>Polarity</strong> Prinzipien hier an?<br />
- Welche Schwierigkeiten seht ihr beim Einsatz von Sprache<br />
in der <strong>Polarity</strong>-Therapie (Dr. Stone lehnte z.B. bestimmte<br />
Formen von Hypnose ab 2)?<br />
- Welche Ideen, Therapierichtungen, Techniken sind hier für<br />
euch hilfreich?<br />
- Welche Kommunikations- und Ausdrucksmittel verwendet<br />
ihr außer Sprache noch (Symbole, künstlerische Materialien,<br />
Pantomime …)?<br />
- Welche Erfahrungen habt ihr in der Rolle des Patienten<br />
mit Sprache gemacht?<br />
- Welche Literatur kennt ihr, die den Aspekt des Gespräches<br />
in der <strong>Polarity</strong>-Therapie nach Dr. Stone erwähnt?<br />
- Auf welche Weise möchtest du dich an einer Sammlung<br />
und Systematisierung von Ideen zu und Erfahrungen<br />
mit Sprache in der <strong>Polarity</strong>-Therapie beteiligen?<br />
Ich bin an euren konkreten Meinungen, Ideen und Erfahrungen<br />
interessiert. Bitte mailt mir unter: fzurmuehlen@web.de oder<br />
schreibt an: Frank Zurmühlen, Ohlengasse 1 in 37603 Holzminden.<br />
Es wäre schön, wenn dieser Artikel eine Diskussion,<br />
einen Austausch und eine Verbreitung von hilfreichen Möglichkeiten<br />
zur Folge hätte! Gerne bin ich bereit, weitere Ausführungen<br />
zu diesem Thema für die »pep« zu schreiben.<br />
Fußnoten:<br />
1 Stone, Randolph (1986). <strong>Polarity</strong> Therapy. Volume 2, pp. 234f<br />
2 Stone, Randolph (1986). <strong>Polarity</strong> Therapy. Volume 1, pp. 66f<br />
Der Autor: Frank Zurmühlen ist <strong>Polarity</strong>-Praktizierender (APP)<br />
in Holzminden.
Energie ... und die Gedanken<br />
Ungewöhnliche Alltagserlebnisse mit<br />
<strong>Polarity</strong> von Doris Knittel<br />
Es war in der Grundausbildung. Wir beschäftigten uns mit den<br />
Händen und den Polen, welche mensch ihnen zuordnen kann.<br />
Der rechten Hand werde der positive, der linken – ihr wisst<br />
schon... Tja, da ich keine Strenggläubige bin und nicht bereit,<br />
mich irgendwelchen Dogmen zu unterwerfen, beschloss ich,<br />
es praktisch auszuprobieren.<br />
Wie geht so was. Ist doch ganz einfach. Mensch gehe in eine<br />
Werkstatt, hole sich von dort ein richtiges Strommessprüfgerät<br />
und warte einen ruhigen Versuchszeitpunkt (z.B. abends im<br />
Bett) ab. Ich hielt den Stromprüfstab mit der rechten Hand<br />
ganz fest und schaltete das Messgerät ein: Es kam Plus! Danach<br />
dasselbe mit der linken Hand: Super – Minus.<br />
Jetzt war ich erst mal überzeugt. Doch schon kam die nächste<br />
Information aus dem Kurs: Die Energie folgt den Gedanken...<br />
Das würde doch bedeuten, dass ich die Pole verändern könnte,<br />
dass ich es mental schaffen könnte, die Hände umzupolen.<br />
Also wieder ran an den Stromprüfer und siehe da, die rechte<br />
Hand war Minus, die linke Plus.<br />
War ich jetzt glücklich? Nein, denn jetzt begannen erst die wirklichen<br />
Probleme. Erst mal allgemein gesagt: Die Verhältnisse<br />
zwischen verschiedenen Elektrogeräten und mir komplizierten<br />
sich auf ungeahnte Weise. Da hatte ich einen Haarfön, alt, aber<br />
ein Profigerät, er lief gerade, ich klemmte ihn zwischen meine<br />
Knie um mir die Haare zu kämmen – er zersprang.<br />
Ich wollte einen Rührkuchen<br />
backen; das Kochbuch schrieb<br />
mir vor, den Teig auf der dritten<br />
Stufe des Rührgerätes zu rühren.<br />
Schlecht für mich, denn mein<br />
Rührgerät hatte nur 2 Stufen. Aus<br />
einer Laune heraus sagte ich zum<br />
Rührgerät: »Du könntest doch<br />
ein bisschen schneller rühren!«<br />
Auch wenn ihr’s nicht glaubt: Das<br />
Rührgerät rührte schneller, es arbeitete<br />
sozusagen auf dem nicht<br />
eingezeichneten dritten Gang.<br />
Ich erschrak darüber und dachte,<br />
das Rührgerät gehe kaputt.<br />
Also schaltete ich auf die erste<br />
Stufe, doch der dritte Gang blieb<br />
unbeirrt drin. In meiner Not zog<br />
ich den Stecker; da war es ruhig.<br />
Jetzt machte ich den Stecker wieder<br />
rein. Und da lief die zweite<br />
Stufe mit der normalen Schnelligkeit<br />
der zweiten Stufe. Da wurde<br />
mir irgendwie klar, dass es mit<br />
der Energie, welche den Gedanken<br />
folgt, ganz schön was auf<br />
sich haben muss.<br />
Ich kaufte einen neuen Trockner.<br />
Wenn mensch die Trocknertüre<br />
öffnet, dann hält dieser normalerweise<br />
sofort an. Tat sie ja auch<br />
– aber eben nicht immer. Eines<br />
energie ... und die gedanken<br />
Tages öffnete ich die Trocknertür – ich hatte kleine Babyteile<br />
im Trockner – und diese wirbelten nun in schönen Kreisbewegungen<br />
in meiner Wäschekammer und um meinen Kopf<br />
herum. Obgleich ich wieder an die Energie und die Gedanken<br />
dachte, holte ich destotrotz einen Elektriker: Für was kauft<br />
mensch sich schließlich einen neuen Trockner?! Der stellte fest,<br />
was ich schon ahnte: Alles okay, der Trockner hält sofort still,<br />
wenn er die Türe öffnet. Nach 30 (?) Versuchen zog er wieder<br />
ab – wie peinlich für mich.<br />
Ich hatte frisches Brot gebacken mit starker Kruste. Als ich es<br />
mit der Brotschneidemaschine schneiden wollte, merkte ich,<br />
dass sie es nicht schaffte. Die Kruste war zu dick. Scheiß Brotmaschine,<br />
dachte ich, ich war richtig wütend. Dumm für mich:<br />
Die Brotmaschine gab ihren Geist auf. Neues Gerät. 500 damals<br />
noch DM.<br />
Als ich auf einem landwirtschaftlichen Hof lebte, probierte ich<br />
mich auch im Baggerfahren. Irgendwann einmal versetzten<br />
mich die vielen Hebel, die verschiedensten Möglichkeiten der<br />
Bewegung der Greifarme des Geräts in einen meditativen Zustand.<br />
Auf Anweisung eines Mitarbeiters sollte ich rückwärts<br />
einparken und den Motor abstellen. Noch während ich auf<br />
die Worte hörte, strich ich unmerklich mit meiner rechten Hand<br />
über den Schlüssel. Sofort würgte der Motor ab.<br />
Für alle Erlebnisse gilt, dass ich, während ich sie hatte, immer<br />
in einem sehr emotionalen bzw. meditativen Zustand war. Sie<br />
fanden in der Zeit statt, in welcher durch die <strong>Polarity</strong>-Ausbildung<br />
vieles bei mir im Umbruch war, meine Energien sich neu<br />
ausbildeten.<br />
Die Energie folgt den Gedanken...<br />
Die Autorin: Doris Knittel ist <strong>Polarity</strong>-Therapeutin (RPP) in<br />
Freiburg<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 29
Die Zeit ist reif … für <strong>Polarity</strong>!<br />
Inspirationen zur Öffentlichkeitsarbeit<br />
von Kornelia Kilb<br />
»Die wichtigste Stunde in unserem Leben<br />
ist immer der gegenwärtige Augenblick,<br />
der bedeutsamste Mensch in unserem Leben<br />
ist immer der, der uns gerade gegenübersteht,<br />
das notwendigste Werk in unserem Leben<br />
ist stets die Liebe.« Lew Tolstoj<br />
Interesse an <strong>Polarity</strong> wir –<br />
neben Praxis und Ausbildung –<br />
mit diesem Angebot wecken<br />
konnten, dass wir euch gern<br />
mit einem kleinen Einblick in<br />
dieses Projekt inspirieren möchten,<br />
selbst mehr Infos und vor<br />
allem auch Kurse rund um<br />
<strong>Polarity</strong> anzubieten.<br />
Angefangen hat alles mit einem<br />
Infoabend über die <strong>Polarity</strong><br />
Reinigungskur. Gut die Hälfte<br />
der anwesenden Mütter, Lehrer<br />
und Kindergärtnerinnen machten<br />
anschließend gleich die Kur<br />
und waren begeistert. Seitdem<br />
haben frisch gepresste Säfte<br />
Einzug gehalten in die Kinderzimmer.<br />
Mittlerweile bieten wir dreimal<br />
jährlich eine Reinigungskur an<br />
– im Frühling, im Sommer und<br />
30<br />
polarity – inspirationen zur öfentlichkeitsarbeit<br />
Seit einigen Monaten arbeiten<br />
mein Mann Jürgen und ich<br />
jetzt gemeinsam daran, <strong>Polarity</strong><br />
»unter die Leute« zu bringen.<br />
Sein Know-how in Sachen<br />
grafische Gestaltung hat<br />
unserem Institut in Hattersheim<br />
ein neues Auftreten nach<br />
außen ermöglicht, die Homepage<br />
wurde aktualisiert und<br />
bietet nun zusammen mit verschiedenen<br />
Flyern und Publikationen<br />
aktuelle anschauliche<br />
Informationen rund um unsere<br />
Angebote.<br />
Im August haben wir ganz<br />
spontan ein Sommerprojekt<br />
gestartet »für Kurzentschlossene«.<br />
Die Resonanz war so<br />
groß und wir waren so glücklich<br />
und begeistert, wie viel<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
die bestimmte Organe, Gewebe,<br />
Körperhöhlen und Systeme<br />
aktivieren: Äther und Luft, Luft<br />
und Feuer, Feuer und Wasser,<br />
Wasser und Erde. Im Aufbau<br />
enthalten sind jeweils: <strong>Polarity</strong><br />
Übungen, physiotherapeutische<br />
Übungen und Dehnungen,<br />
Informationen über Lage und<br />
Aufgaben der Organsysteme<br />
(Anatomie und Physiologie für<br />
Laien), Zilgrei, neurophysiologische<br />
Entspannungsübungen<br />
und Meditation. Darüber hinaus<br />
Raum für Fragen, Fragen,<br />
Fragen …<br />
Unser nächstes großes Projekt<br />
wird sein, mit <strong>Polarity</strong> ins Business<br />
und Management einzusteigen,<br />
<strong>Polarity</strong> als Modell und<br />
Lebenskonzept auch diesem<br />
Lebens- und Arbeitsbereich zugänglich<br />
zu machen. Das Projekt<br />
wächst und gedeiht und<br />
erfüllt uns schon jetzt mit großer<br />
Freude.<br />
im Herbst. Der Kurs besteht<br />
aus drei Modulen:<br />
1. Einführung, Infos über das<br />
Verdauungssystem, Lebensmittelkombinationen,Ernährung<br />
und die 5 Elemente, Infos<br />
und Anleitung für die Kur<br />
und <strong>Polarity</strong> Yoga.<br />
2. Erfahrungsaustausch, Körperhygiene,<br />
<strong>Polarity</strong> Yoga und<br />
Selbstbehandlung.<br />
3. Bewusstes Einfädeln in den<br />
Alltag, Betrachtung von Ernährungsgewohnheiten<br />
und Speiseplangestaltung.<br />
Im Zuge dessen wuchs das<br />
Interesse an <strong>Polarity</strong> Yoga. So<br />
kam es, dass wir jetzt auch <strong>Polarity</strong><br />
Yoga Intensivkurse anbieten.<br />
Diese Kurse bestehen aus<br />
vier Modulen, wobei sich jedes<br />
Modul auf eine Kombination<br />
von Elementen konzentriert,<br />
Wir wünschen euch für eure <strong>Polarity</strong> Arbeit genauso viel Freude<br />
und Erfolg! Und wir hoffen, dass wir euch mit unseren Erfahrungen<br />
ein bisschen inspirieren können, <strong>Polarity</strong> offensiv an<br />
die Öffentlichkeit zu bringen und viele Menschen darüber zu<br />
informieren, was <strong>Polarity</strong> alles zu bieten hat!<br />
Herzliche Grüße von Jürgen und Kornelia Kilb, <strong>Polarity</strong> Institut<br />
Frankfurt
Video: <strong>Polarity</strong> Therapy –<br />
Working with the Life Energy<br />
von Anette von Burkersroda & Judith Jahn<br />
Der Film führt den Betrachter mit anregendem Textmaterial<br />
zu eindrücklichen Naturszenen und mikroskopischen Aufnahmen<br />
in das Energiekonzept ein. In einem historischen Überblick<br />
wird darauf hingewiesen, dass es die energetische Sichtweise<br />
schon seit mindestens 7000 Jahren gibt. Das Fließen von<br />
Energie zwischen zwei Polen wird anhand eines Magneten verdeutlicht.<br />
In einer sehr gelungenen Demonstration wird mit<br />
Hilfe der Chakrenfarben und der transparenten Grafik eines<br />
Menschen gezeigt, wie die universelle Energie über den Ultraschallkern<br />
in den Organismus einströmt, die Chakren bildet<br />
und sich im Körper ausbreitet. Auch auf die Entstehung von<br />
Blockaden wird eingegangen, indem Ursachen für Energieverlust<br />
und krankmachende Faktoren benannt werden. Danach<br />
wird der Ablauf einer Therapiesitzung mit Vorgespräch, Diagnoseformen<br />
und der Demonstration einer Behandlung mit dem<br />
fünfstrahligen Stern überzeugend dargestellt. Das <strong>Polarity</strong> Yoga<br />
wird nur kurz angerissen, weit mehr Aufmerksamkeit erhält das<br />
Thema Ernährung. Gute Grafiken und Animationen verdeutlichen<br />
den Nutzen der »inneren Reinigung«, indem sie zeigen,<br />
dass Schlacke-, Kristallisations- und Gärungsstoffe aus den betroffenen<br />
Organsystemen herausgelöst, in das Gefäßsystem des<br />
Körpers aufgenommen und ausgeschieden werden. Die ansprechenden<br />
Bilder über vitale und energiereiche Lebensmittel<br />
machen Appetit und regen dazu an, den Körper über Ernährung<br />
aufzubauen und gesund zu erhalten. Mit Zitaten von<br />
Albert Einstein und einem Bericht über Harold Burr, der einen<br />
wissenschaftlichen Nachweis für die Existenz und Messbarkeit<br />
der Lebensenergie erbringt, endet das Video.<br />
Der Film gefällt uns überwiegend gut. Er ist anregend, informativ<br />
und transportiert auf vielfältige Weise die Komplexität<br />
und Kompetenz der <strong>Polarity</strong> Therapie und ihre variablen Zugangswege<br />
zu gesundheitlichen Störungen und deren Lösung.<br />
Die Darstellung des Caduceus erhält von uns ein extra Sternchen,<br />
die finden wir ganz toll. Die »blutigen Szenen« würden<br />
wir eher weglassen, die Behandlungsdemonstration eines Patienten<br />
mit starkem Tremor hingegen mit einem Kommentar<br />
versehen. Von den <strong>Polarity</strong> Yoga-Übungen würden wir gern<br />
ein bisschen mehr erfahren und schade finden wir, dass das<br />
Thema »<strong>Polarity</strong> als Entwicklungsmodell und Lebensschule«<br />
in dem Video gar nicht zur Sprache kommt. Die »vierte Säule«<br />
der <strong>Polarity</strong> Therapie liegt uns besonders am Herzen, weil sie<br />
uns zu jeder Zeit trägt. Auch und gerade in Lebensphasen, in<br />
denen die Entwicklung unserer geistigen Fähigkeiten die einzige<br />
Möglichkeit ist, um mit einer gegebenen<br />
Lebenssituation besser zurecht zu<br />
kommen. Dennoch ist der Film auf jeden<br />
Fall empfehlenswert und bereichernd.<br />
»<strong>Polarity</strong> Therapy – Working with the Life<br />
Energy« ist eine Videoproduktion des<br />
Norwegischen Instituts für <strong>Polarity</strong> Therapy.<br />
Sprache: englisch / norwegisch mit<br />
englischem Untertitel. Bestelladresse:<br />
www.masterworksinternational.com.<br />
polarity – lesen, hören und sehen<br />
Bibliografie – Literatur und mehr<br />
rund um <strong>Polarity</strong><br />
ausgewählt von Ulrike Harder<br />
Dr. Randolphe Stone<br />
Polaritätstherapie. Ganzheitliches Heilen durch harmonischen<br />
Energiefluss<br />
Hugendubel/Irisiana 1989 (derzeit noch vergriffen, Restexemplare<br />
über die Freiburger <strong>Polarity</strong> Schule und das <strong>Polarity</strong> Institut<br />
Frankfurt, Wiederauflage in Arbeit)<br />
- Übersetzung von <strong>Polarity</strong> Therapy Vol I, das Standardwerk für<br />
jeden Studenten der <strong>Polarity</strong> Therapie, enthält die wichtigsten<br />
Tafeln zur energetischen Anatomie und Körperarbeit.<br />
Gesundheit aufbauen. Die bewusste Kunst, gesund zu leben<br />
ViaNova 2002, Judith Jahns Übersetzung von Health Building,<br />
- Erfrischende Einstiegslektüre in die <strong>Polarity</strong>-Ernährungslehre,<br />
Körperübungen und Stones Grundverständnis von Gesundheit<br />
und Heilung - auch für Patienten! www.verlag-vianova.de<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy<br />
Vol I: Energy, Wireless Anatomy of Man, and <strong>Polarity</strong> Therapy.<br />
General theory and cosmology and specific instructions for bodywork<br />
and exercise (s.o.)<br />
Vol II: The Mysterious Sacrum, Vitality Balance and Evolutionary<br />
Energy Charts, Publikationen von Stone aus den Jahren 1954-<br />
1957. CRCS Publications - PoVS arbeitet an der Übersetzung.<br />
Health Building<br />
CRCS Publications - A complete health program, recommended<br />
as the first book for new students.<br />
Mystic Bible<br />
Radha Soami Satsang Beas, Punjab India 1956<br />
- Interpretation der Bibel. Stone: »The purpose of The Mystic<br />
Bible is to bring to light the meaning of The Holy Word and<br />
how to find it as an actual, living Reality within ourselves«<br />
neu: The Dr. Stones Lectures 1956 - 1965 (Tonaufnahmen)<br />
Masterworks International Ltd <strong>2004</strong> - »These tapes of Dr. Stone<br />
lecturing between 1956 and 1965 have been digitally re-mastered<br />
and enhanced for your listening enjoyment. Most are of<br />
good to excellent audio clarity. There ist still sigificant distortion<br />
in the middle of the 1959 lecture (all 45 minutes of tape<br />
2 side 2 and the first 6 minutes of tape 3 side 1) plus a citizens<br />
band radio announcer! It is best to listen to these portions<br />
on low volume. This unique archive material is a must<br />
for all students of <strong>Polarity</strong> Therapy.«<br />
- ein Hör-Vergnügen der besonderen Art! Mit der Tonqualität<br />
ist es bisweilen so eine Sache und leider liegt der Sammlung<br />
(Box mit 8 Audiokassetten - nicht auf CD erhältlich) bisher kein<br />
thematisches Inhaltsverzeichnis bei. Doch die Tatsache, endlich<br />
auch hierzulande Dr. Stone selbst über <strong>Polarity</strong> sprechen<br />
hören zu können, lohnt die Anschaffung – zur Ergänzung und<br />
Bereicherung des <strong>Polarity</strong>-Unterrichts ebenso wie der persönlichen<br />
Vertiefung in das <strong>Polarity</strong>-Modell!<br />
Tipp: in der Gruppe anhören – dann können sich die sprachlichen<br />
Kenntnisse ergänzen und spannende Diskussionen über<br />
den Inhalt gleich entfalten.<br />
Bestelladresse: www.masterworksinternational.com<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 31
Franklyn Sills<br />
Energie-Arbeit<br />
Goldmann Verlag 1993 (vergriffen)<br />
- orig. The <strong>Polarity</strong> Process, herausragendes, anschauliches und<br />
übersichtlich strukturiertes Grundlagenwerk der <strong>Polarity</strong> Therapie,<br />
ausgezeichnet mit dem Dr. Stone Award der APTA<br />
John Beaulieu<br />
Polaritätstherapie-Arbeitsbuch<br />
Sphinx Verlag 1994 (vergriffen)<br />
- orig. <strong>Polarity</strong> Therapy Workbook, reich bebildertes Arbeitsbuch<br />
zur <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, Beaulieu ist Gründungsmitglied und<br />
ehem. Präsident der American <strong>Polarity</strong> Therapy Association.<br />
Alan Siegel<br />
Fließende Kräfte – Durch Polarität zu dynamischem Gleichgewicht<br />
VAK, 1993 (vergriffen, Restexemplare über den PVD)<br />
- orig. <strong>Polarity</strong> Therapy. The Power That Heals, praxisorientierter<br />
Leitfaden zu <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, Yoga und Ernährung<br />
John Chitty / Mary Louise Muller<br />
Einfach mehr Energie<br />
VAK, Verlag für Angewandte Kinesiologie 2003<br />
- orig. Energy Exercises, umfangreiche illustrierte und ausführlich<br />
erklärte Sammlung von Energieübungen / <strong>Polarity</strong> Yoga<br />
Phil Young<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy in der Praxis<br />
Aurum Verlag 1993 (vergriffen)<br />
- orig. The Art of <strong>Polarity</strong> Therapy: A Practitioner's Perspective,<br />
Leitfaden für die <strong>Polarity</strong> Praxis<br />
Michelle Guay<br />
Selbstheilung durch Energieausgleich – Autopolarität in der Praxis<br />
Ryvellus / Neue Erde Verlag 2002<br />
- orig. Thérapie de la Polarité: L’Autopolarité, <strong>Polarity</strong> Selbsthilfe<br />
Arbeitstafeln der Freiburger <strong>Polarity</strong> Schule<br />
(über die Schule erhältlich)<br />
Arbeitstafeln des <strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt<br />
(über die Schule erhältlich)<br />
<strong>Polarity</strong> englisch / französisch<br />
Burger, Bruce<br />
Esoteric Anatomy – The Body As Conciousness<br />
North Atlantic Books 1998<br />
- Umfangreiche, inspirierende Darstellung der energetischen<br />
Anatomie, <strong>Polarity</strong> Körperarbeit, spirituell geprägt von zahlreichen<br />
Studienreisen des Autors nach Asien und Indien.<br />
Campbell, Morag<br />
Quinta Essentia<br />
- Exploration of the five elements<br />
(diverse Artikel u.a. von Morag Campbell und Phil Young siehe<br />
auch: www.masterworksinternational.com)<br />
Castellino, Ray<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy Paradigm Regarding Pre-Conception, Pre-Natal<br />
and Birth Imprinting<br />
32<br />
bibliografie<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
- explores using <strong>Polarity</strong> principles for conscious prenatal and<br />
birth experiences, and in the healing of trauma, Gewinner des<br />
Dr. Stone Award der APTA (siehe auch: www.raycastellino.com)<br />
Chitty, John<br />
Explaining <strong>Polarity</strong> Therapy Effects: Two Models<br />
- Dr. Randolph Stone Award Prize Winner 2000, als pdf über<br />
die Homepage der APTA (siehe auch: www.energyschool.com)<br />
Francis, John<br />
<strong>Polarity</strong> Self-Help Exercises<br />
- Illustrated manual of Dr. Stone's <strong>Polarity</strong> Yoga exercises.<br />
Gordon, Richard<br />
Your Healing Hands<br />
- An introduction to <strong>Polarity</strong>. A practical, hands-on approach<br />
with great illustrations.<br />
Michelle Guay<br />
L’anatomie energétique et la polarité<br />
- En même temps qu’on voit le corps humain comme un temple<br />
merveilleux porteur de vie dans son essence, ce livre permet<br />
de démystifier ce qui souvent semble magique et irrationnel.<br />
(siehe auch: http://pages.infinit.net/polarite/)<br />
Kiewe, Howard<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy Technique Vol I - V<br />
- Basic Protocols, The Elements, Nervous System, Structure &<br />
Posture, Cranial Sacral Therapy<br />
New Paradigms for Life, Energy and <strong>Polarity</strong> Therapy<br />
- Surveys 60+ studies on life energy and hands-on healing.<br />
Includes original research measuring electromagnetic changes<br />
after <strong>Polarity</strong>.<br />
Korn, Leslie<br />
Somatic Empathy<br />
- Cross-cultural, feminist scholarship integrating <strong>Polarity</strong>, psychotherapy<br />
and energy medicine for the treatment of traumatic<br />
stress disorder.<br />
Morningstar, Amadea<br />
The Ayurvedic Guide to <strong>Polarity</strong> Therapy. Hands-On Healing a Self-<br />
Care Guide, Lotus Press 2001<br />
Muller, Mary Louise<br />
Somatic Re-Sourcing<br />
- Synthesis of Somatic, <strong>Polarity</strong>, and Craniosacral Therapy for<br />
healing trauma.<br />
Ruggieri, Mary Jo<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy and Myofascial Release Integration<br />
- Sections include evaluation process, energy/fascia concepts<br />
& therapies, <strong>Polarity</strong>/fascial manipulation techniques, general<br />
<strong>Polarity</strong>/fascial areas of treatment, treatment protocols,<br />
appendix/charts, bibliography.<br />
Options for Cancer Care & Cancer Prevention<br />
- <strong>Polarity</strong> therapy as a complimentary cancer therapy & a preventative<br />
cancer approach<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy & Lymphatic Health Care<br />
Sections include <strong>Polarity</strong> exercises, <strong>Polarity</strong> bodywork, herbs,<br />
anatomy, references. (siehe: www.columbuspolarity.com)
Astrologie<br />
Arroyo, Stephen<br />
Astrologie, Psychologie und die Vier Elemente<br />
Iris Bücher & mehr, Amsterdam, Niederlande 2001<br />
- lesenwertes Einsteigerbuch in die Zusammenhänge von Astrologie,<br />
Elementenlehre und Psychologie, enthält im Anhang<br />
einen Exkurs zu Astrologie und <strong>Polarity</strong> von Pierre Pannetier<br />
Kelley, Valerie<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy and Astrology: A Body-Mind and Spiritual Approach<br />
to Healing<br />
- Discusses using the birth chart as a stress evaluation tool in<br />
<strong>Polarity</strong> Therapy.<br />
Riemann, Claus<br />
Der tiefe Brunnen. Die zwölf Archetypen der psychol. Astrologie<br />
Arkana / Goldmann Verlag München 2003<br />
- eine inspirierende Fundgrube für alle, die ihr Verständnis für<br />
den persönlichen Mythos und die individuelle Entwicklung eines<br />
Menschen ergänzen möchten um den reichen Erfahrungsschatz<br />
aus Astrologie, Märchen, Mythen, Legenden, Psychologie<br />
und Archetypenlehre. In der Tradition von Carl Gustav<br />
Jung, der in der Astrologie ein qualifiziertes Werkzeug der typologischen<br />
Diferenzierung erkannte, interpretiert Claus Riemann,<br />
Astrologe, Psychologe und Sohn des bekannten Psychologen<br />
Fritz Riemann, die zwölf Tierkreiszeichen und die ihnen zugrunde<br />
liegenden archetypischen Muster und Lebensthemen.<br />
Ernährung / Reinigungs-Diät<br />
Murrieta Foundation<br />
Murrieta Vegetarian Cookbook<br />
- Recipes for Dr. Stone's Health Building & Purifying diets –<br />
das <strong>Polarity</strong> Kochbuch!<br />
Morningstar, Amadea<br />
Ayurvedic Cooking for Westerners<br />
- A blend of recipes, Ayurvedic principles and understanding;<br />
<strong>Polarity</strong> Health Building and Purifying diets are discussed.<br />
Die Ayurveda-Küche<br />
Heyne 1992<br />
- orig. Ayurvedic Cookbook. A Personalized Guide to Good Nutrition<br />
and Health, Hintergründe ayurvedischer Heil- und Kochkunst,<br />
leckere Rezepte nach Konstitutionstypus und Jahreszeit<br />
Daniel Gagnon u.a.<br />
Breathe Free. Nutrition and Herbal Care for Your Respiratory<br />
System, Lotus Press 1998<br />
<strong>Polarity</strong> Ernährung und Reinigungs-Kur<br />
Reader des <strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt, Kornelia Kilb<br />
(dort erhältlich)<br />
Diät-Kochbuch<br />
Hrsg. <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong>, Autoren: <strong>Polarity</strong> Zentrum<br />
Zürich, Lily Merklin u.a. (ab 2005 über den <strong>Verband</strong>)<br />
bibliografie<br />
Craniosacraltherapie<br />
John E. Upledger<br />
Auf den inneren Arzt hören<br />
Irisiana bei Heyne 2000 – orig. Your Inner Physician on You<br />
Mary Louise Muller<br />
Selbsthilfeübungen zur Kranialen Integration<br />
VAK 1999 - orig. You Have a Fine Head on Your Shoulders - Self-<br />
Help for Cranial Integration<br />
Franklyn Sills<br />
Craniosacral Biodynamics Vol I und II<br />
North Atlantic Books 2001 / <strong>2004</strong><br />
– Illustration: Dominique Degrangés<br />
Hugh Milne<br />
Aus der Mitte des Herzens lauschen, Band I & II<br />
ViaNova Verlag 1999 – orig. The Art of Listening: A Visionary<br />
Approach to Craniosacral Work<br />
Daniel Agustoni<br />
Craniosacral Rhythmus. Praxisbuch zu einer sanften Körpertherapie,<br />
Irisiana/Hugendubel 1999<br />
Antony Arnold<br />
Rhythmus und Berührung. Grundlagen und Praxis der Cranio-<br />
Sacral-Therapie<br />
Goldmann 2001<br />
Gesprächsbegleitung / Focusing<br />
Eugene T. Gendlin<br />
Focusing. Selbsthilfe bei der Lösung persönlicher Probleme<br />
Rowohlt Tb. 1998<br />
Focusing in der Praxis<br />
Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1999<br />
Dein Körper, Dein Traumdeuter.<br />
Müller (Otto), Salzburg 1987<br />
Focusing-orientierte Psychotherapie. Ein Handbuch der erlebensbezogenen<br />
Methode.<br />
Klett-Cotta /J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger 1998<br />
(siehe auch: www.focusing.org)<br />
Ann Weiser Cornell<br />
Focusing – Der Stimme des Körpers folgen<br />
Rowohlt Tb - Anleitungen und Übungen zur Selbsterfahrung<br />
Sabine Weinberger<br />
Klientenzentrierte Gesprächsführung<br />
Beltz 2003<br />
Friedemann Schultz von Thun<br />
Miteinander reden I – III<br />
Rowohlt Tb 1981-1998<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 33
Formbildender Prozess / Energ. Anatomie<br />
Stanley Keleman<br />
Verkörperte Gefühle. Der anatomische Ursprung unserer<br />
Erfahrungen und Einstellungen<br />
Kösel Verlag 1992<br />
Forme dein Selbst. Wie wir Erfahrungen verkörpern und umgestalten,<br />
Kösel Verlag 1994<br />
Körperlicher Dialog in der therapeutischen Beziehung<br />
Kösel 1990<br />
Alex Grey<br />
Sacred Mirrors. Die visionäre Kunst des Alex Grey<br />
Verlag Zweitausendeins 2002<br />
Mythologie / Archetypen<br />
Jean Shinoda Bolen<br />
Göttinnen in jeder Frau. Psychologie einer neuen Weiblichkeit<br />
Sphinx bei Heyne 1999<br />
Götter in jedem Mann. Besser verstehen, wie Männer leben und<br />
lieben, Sphinx bei Heyne 1998<br />
Walter Köster<br />
Spiegelungen zwischen Körper und Seele<br />
Haug Verlag 1993<br />
- Psychosomatik aus homöopathischer Sicht; aufgrund seiner<br />
Verknüpfungen von Organfunktionen und Beschwerden mit<br />
den »Symbolen des Unterbewussten« auch im Zusammenhang<br />
mit <strong>Polarity</strong> ein lesenwertes Nachschlagewerk<br />
Musik / Heilkraft der Klänge<br />
Beaulieu, John<br />
Music and Sound In The Healing Arts<br />
Station Hill Press 1987 (siehe auch: www.biosonics.com)<br />
Psychologie / Neurobiologie<br />
Joachim Bauer<br />
Das Gedächtnis des Körpers – Wie Beziehungen und Lebensstile<br />
unsere Gene steuern<br />
Eichborn Verlag 2002<br />
Michael Gershon<br />
Der kluge Bauch – Die Entdeckung des zweiten Gehirns<br />
Goldmann Verlag 2001<br />
- angenehm zu lesende, informative Einführung in das enterale<br />
Nervensystem vom Initiator der Neurogastroenterologie<br />
34<br />
bibliografie<br />
Rainer Schandry<br />
Biologische Psychologie. Lehrbuch<br />
Beltz 2003<br />
Arnold Mindell<br />
Der Leib und die Träume – Prozessorientierte Psychologie<br />
Junfermann 1987<br />
- Mit seiner Theorie vom »Traumkörper« als Zugang zum Unbewussten<br />
verbindet der Begründer der Prozessorientierten Psychologie<br />
Träume, Körpersymptome, Haltungen und Gesten.<br />
Trauma<br />
Levine, Peter / Ann Frederick<br />
Trauma-Heilung. Das Erwachen des Tigers<br />
Synthesis Verlag<br />
- Einführung in die Theorie und Praxis der Traumaarbeit<br />
(siehe auch: www.traumahealing.com)<br />
Diane Poole Heller, Larry Heller, Peter Levine (Vorwort)<br />
Crash Course: A Self-Healing Guide to Auto Accident Trauma and<br />
Recovery, North Atlantic Books (inzwischen auch auf deutsch!)<br />
Träume<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Andreas Huber<br />
Die Sprache der Träume verstehen<br />
Ariston Verlag 2003<br />
- Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse der modernen<br />
Traumforschung, Anregungen zum kreativen, individuellen Umgang<br />
mit der Weisheit der Träume.<br />
Eugene T. Gendlin<br />
Dein Körper, Dein Traumdeuter, Müller )(Otto) Salzburg 1987<br />
Carl Gustav Jung<br />
Traum und Traumdeutung, Dtv 2001<br />
Symbole und Traumdeutung. Ein erster Zugang zum Unbewussten.<br />
Walter-Verlag 1998<br />
Der besondere Tipp für Praxis & Alltag<br />
Karen Kingston<br />
Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags<br />
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2000<br />
- Schubladen voller Kruscht und Erinnerung, Regale gelesener,<br />
nicht zu Ende gelesener oder gar nie begonnener Bücher,<br />
Berge von Klamotten, die man bei Gelegenheit ... usw. Eigenes<br />
und fremdes Gerümpel, sein Einfluss auf Körper, Geist und Seele<br />
– und wie man sich davon befreit ... Mit diesem Buch macht<br />
das Ausmisten richtig Spaß! Energieschub garantiert!
PVD-Wochenende in<br />
Berlin<br />
von Barbara Ruß<br />
Dieses Jahr hatte der Vorstand die Mitglieder<br />
des PVD nach Berlin geladen.<br />
Am 4. Wochenende im April gab es vier<br />
Veranstaltungen rund um die 6. Mitgliederversammlung.<br />
Tagungsort war der<br />
Weg der Mitte, der vor kurzem aus einem<br />
Bauhaus in ein Jugendstilhaus um-<br />
gezogen ist. Mit freundlichen Farben<br />
und gelungener Einrichtung ist hier eine<br />
anregende Atmosphäre für Therapie<br />
und Seminare geschaffen worden. Iris<br />
Breuert und ihre Berliner Kolleginnen<br />
hatten das Wochenende perfekt vorbereitet<br />
und uns mit köstlichen Speisen<br />
verwöhnt. Am Freitag tagte schon der<br />
Vorstand und traf die letzten Vorbereitungen<br />
für die MV. Zum ersten Mal<br />
haben sich an diesem Abend auch alle<br />
Schulleiter und LehrerInnen zusammengesetzt,<br />
um die Arbeit des Ausbildungsausschusses<br />
umzusetzen und weiterzuführen.<br />
Dieses gelungene Treffen war<br />
der Start dazu und soll in Zukunft<br />
regelmäßig wiederholt werden.<br />
Zur Mitgliederversammlung am Samstag<br />
kamen 23 Mitglieder des PVD. Bettina<br />
Becher stimmte uns ein mit einer<br />
rückblick: mitgliederversammung & pvd-fortbildung <strong>2004</strong><br />
Meditation über die Elementequalitäten<br />
im Körper. Darauf folgten die Berichte<br />
der Vorstandsmitglieder über alle Aktivitäten<br />
des Vorstands im letzten Jahr.<br />
Die Versammlung hat den Vorstand<br />
dann gemeinsam entlastet. In diesem<br />
Jahr waren keine Neuwahlen im Vorstand<br />
nötig, so dass er als eingespieltes<br />
Team weiterarbeiten kann.<br />
Den Ausblick auf das neue Jahr mit Zielen<br />
und Aufgaben gab uns Iris Breuert.<br />
Nach dem gelungenen Schritt, allen<br />
Mitgliedern regelmäßig und kostengünstig<br />
anspruchsvolle Fortbildungen<br />
anzubieten, liegt ein Schwerpunkt der<br />
Arbeit nun in der Darstellung von <strong>Polarity</strong><br />
in der Öffentlichkeit. Eine anschließende<br />
Diskussion zeigte das übereinstimmende<br />
Interesse, dass <strong>Polarity</strong> in<br />
aller Klarheit als umfassende Lebensphilosophie<br />
vermittelt werden<br />
soll. Ein weiteres<br />
Ziel ist die enge Zusammenarbeit<br />
mit den<br />
anderen europäischen<br />
Verbänden sowie die<br />
Organisation eines<br />
europäischen Kongresses.<br />
Im kommenden<br />
Jahr stehen die Neuwahlen<br />
für vier freiwerdende<br />
Positionen im<br />
Vorstand an, die Mitglieder<br />
wurden zur aktiven<br />
Mitarbeit eingeladen.<br />
Anschließend<br />
stellte der Ausbildungsausschuss seine<br />
Arbeit vor mit<br />
der Sammlung<br />
und dem Vergleich<br />
der Schul-<br />
Curricula sowie<br />
Vorschlägen zur<br />
Lehrerqualifikation.<br />
Die Mitglieder<br />
des Ausschusses<br />
– Rita<br />
Rossa, Gisela Beneke<br />
und Dorothee<br />
Wiederhold<br />
– beenden hiermit<br />
ihre mehrjährige<br />
Tätigkeit.<br />
In den Lehrer-<br />
treffen wird ihre Arbeit fortgesetzt, so<br />
dass der Ausbildungsausschuss vorerst<br />
nicht neu besetzt wird. Der Ethik-Ausschuss<br />
stellte der Mitgliederversammlung<br />
die erstellten Ethischen Richtlinien<br />
vor. Der Text wurde gemeinsam gelesen.<br />
Zwei Textstellen wurden diskutiert<br />
und daraufhin gestrichen. Danach hat<br />
die Mitgliederversammlung den Text<br />
akzeptiert. Die Ethischen Richtlinien geben<br />
nun allen Mitgliedern einen bindenden<br />
Rahmen für ihre Arbeit und ihr<br />
Verständnis als <strong>Polarity</strong> Praktizierende.<br />
Ursula Boger stellte einen Vorschlag von<br />
Dietrich Lentsch zur Neugestaltung der<br />
Internetseite vor. Der Vorschlag wurde<br />
von der Mitgliederversammlung akzeptiert<br />
und der Auftrag zur Erstellung vergeben.<br />
Weitere Themen waren die<br />
nächsten Fortbildungen und internationale<br />
Kontakte. Mit einer kurzen Meditation<br />
endete die Versammlung um<br />
17.00 Uhr.<br />
Zum Abendprogramm machte sich ein<br />
Großteil der Mitglieder erst mit der U-<br />
Bahn und dann zu Fuß auf in die regnerische<br />
Berliner Innenstadt. Iris führte uns<br />
vorbei an bedeutenden Bauwerken<br />
zum ehemaligen Palast der Republik,<br />
der gerade umgebaut wird. Dort be-<br />
suchten wir die Ausstellung der tönernen<br />
Soldaten des ersten Kaisers von<br />
China. In ihrer Größe und Vielzahl waren<br />
sie sehr beeindruckend. Den runden<br />
Abschluss dieses Tages bildete ein<br />
gemeinsames Abendessen beim »Kult-<br />
Inder« mit unendlich vielen Gerichten<br />
zum Probieren und einer lautstarken<br />
Austauschrunde. Am Sonntag führte<br />
uns Regina Bücher in das Thema »<strong>Polarity</strong><br />
und Geburtsarbeit« ein. Sie gab uns<br />
einen faszinierenden Einblick in die Zusammenhänge<br />
von Schwangerschaft,<br />
Geburtsverlauf und dem Lebensweg.<br />
Gestärkt von vielen neuen Impulsen<br />
und der gemeinsamen <strong>Verband</strong>sarbeit<br />
sind wir am Sonntag Abend wieder<br />
nach Hause aufgebrochen.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 35
<strong>Polarity</strong> und Geburtsarbeit<br />
– Rückblick<br />
auf ein gelungenes<br />
Seminar<br />
von Frank Zurmühlen<br />
Am 25.04.04 hatte ich das Vergnügen,<br />
in den Räumen vom Weg der Mitte e.V.<br />
das Seminar »<strong>Polarity</strong> und Geburtsarbeit<br />
– Begleitung von Schwangerschafts-<br />
und Geburtserinnerungen in<br />
der <strong>Polarity</strong>-Behandlung« zu besuchen.<br />
Dies war die zweite vom <strong>Verband</strong> organisierte<br />
Fortbildung und für <strong>Verband</strong>smitglieder<br />
kostenlos. Regina Bücher aus<br />
Freiburg stellte hier ihre <strong>Polarity</strong>-Arbeit<br />
als »Kindzentrierte Familientherapie«<br />
und als Gruppentherapie mit Erwachsenen<br />
vor.<br />
Ursprünglich war ich davon ausgegangen,<br />
dass in diesem Seminar – wie<br />
bei meinen bisherigen <strong>Polarity</strong>-Semi-<br />
36<br />
rückblick: mitgliederversammung & pvd-fortbildung <strong>2004</strong><br />
naren – viel Eigenerfahrung durch<br />
praktische Übungen und Behandlungseinheiten<br />
enthalten sein würden. Ich<br />
wurde überrascht: Es wurden vergleichsweise<br />
wenig Übungen gemacht,<br />
dafür konnte ich gleichzeitig auf drei<br />
Ebenen lernen. Zum einen vermittelte<br />
Regina das theoretische Konzept, die<br />
Rahmenbedingungen ihrer Arbeit,<br />
prae- und postnatale Entwicklungsphasen.<br />
Zum anderen wies sie uns immer<br />
wieder auf die Befindlichkeiten bei<br />
uns selbst und der Atmosphäre in der<br />
Gruppe hin.<br />
Weiterhin – für mich am bedeutsamsten<br />
– lebte sie ihre therapeutische Grundhaltung<br />
in der Leitung und Gestaltung<br />
des Seminare und im Umgang mit den<br />
TeilnehmerInnen vor: Beeindruckend<br />
war nicht nur die klare Struktur, die<br />
anschauliche Vermittlung und der<br />
große Erfahrungsschatz, über den Regina<br />
offensichtlich verfügte. Es gelang<br />
ihr – gleichzeitig – ihren Vortragsstil, das<br />
Befinden und die Interessen der<br />
Gruppenmitglieder als auch eine klare<br />
und in sich geschlossene Struktur des<br />
Themas im Auge zu behalten und harmonisch<br />
zu moderieren.<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Hauptgegenstand war weniger eine<br />
Vermittelung von Techniken und Energielandkarten,<br />
als vielmehr eine bewusste<br />
Achtsamkeit (»Zeugenbewusstsein«)<br />
im Umgang mit einem selbst und<br />
im Kontakt mit seinem Gegenüber.<br />
Im »Gebärmutter-Raum« der Gruppe<br />
war es oft selbst spür- und erlebbar, wie<br />
bestimmte Lebensthemen bereits ab<br />
dem Zeitpunkt der Empfängnis auf uns<br />
einzuwirken beginnen. Wie Dr. Stone<br />
schreibt, wird unserer Körper im Mutterleib<br />
aus den Energiequalitäten der<br />
vier aktiven Elemente »gewebt«. Regina<br />
stellte hier zusätzlich endscheidende kritische<br />
Phasen der praenatalen Entwicklung<br />
und der Geburt sehr anschaulich<br />
dar und ließ das Wunder und Abenteuer<br />
der Reise in die Welt neu erwachen.<br />
Dieses Seminar fand ich sehr bereichernd<br />
und wie es schien, war ich nicht<br />
der einzige, der sich eine Fortsetzung<br />
– auch im größeren Rahmen – wünschte.<br />
Ich bedanke mich bei Regina, den<br />
anderen Teilnehmerinnen und bei Iris<br />
Breuert, die alles so gut organisiert<br />
hatte, für ein wunderbares Seminar!
Auf den Schwingen des Caduceus<br />
Fortbildung mit Michael Schubert<br />
Was meint eigentlich Präsenz?<br />
Wie komme ich an diesen Ort –<br />
und auch wieder nach Hause ?<br />
© Schubert<br />
So wie Hermes Trismegistos in der Lage war, als Seelenführer<br />
zwischen den Welten zu wandeln, so sollte auch ein guter Therapeut<br />
Eingang halten können in verschiedene Bewusstseinsebenen.<br />
Er sollte seine Patienten dort abholen können, wo sie<br />
Perineal Work<br />
Fortbildung mit Mary Jo Ruggieri<br />
»All reflexes come from below...«<br />
Immer wieder betonte Randolph Stone die fundamentale Bedeutung<br />
der Arbeit am Beckenboden als Sitz unserer »Seelenreste«,<br />
körperlichen, geistigen oder seelischen »Abfallprodukte«<br />
ebenso wie als »Sprungbrett in den Kosmos«. Dem Thema<br />
»Beckenboden« gewidmet ist auch die erste dreitägige PVD-<br />
Fortbildung »Perineal Work« vom 26. bis 28. November <strong>2004</strong><br />
in Freiburg. Im Vordergrund steht die Befundung und der<br />
Ausgleich des zentralen, parasympathischen und sympathischen<br />
Nervensystems über die Reflexe am Beckenboden und<br />
die Arbeit am Ganglion impar als negativer Pol des Nervensystems,<br />
immer auch in Bezug auf die entsprechenden Elemente<br />
und den fünfstrahligen Stern / die energetische Ana-<br />
ausblick: pvd-fortbildungen <strong>2004</strong> / 2005<br />
im Moment sind, mitnehmen und begleiten können in die<br />
Präsenz und auch wieder hinaus. Manch einer meint, dass,<br />
wenn er sich ein wenig entspannen würde, er schon präsent<br />
wäre. So wie wir manchmal der Ansicht sind, der Hügel vor<br />
unserer Haustüre wäre ein riesiges Gebirge...<br />
Auch sollten wir uns, bevor wir Patienten in die Präsenz einführen,<br />
vergewissern, ob sie bereit dafür sind. Wir gehen auch<br />
nur mit Leuten in die Berge zu Schnee und Eis, wenn sie entsprechend<br />
ausgerüstet sind – sonst holen sie sich Erfrierungen<br />
und/oder einen Gletscherbrand.<br />
Diese Weiterbildung bringt uns in Kontakt mit der tiefen Bedeutung,<br />
der Verantwortung, aber auch mit der Kraft des Hermesstabes<br />
oder Caduceus, wie er auch genannt wird.<br />
Wie benutze ich den Caduceus als Werkzeug?<br />
Was sind die Gefahren des Ebenenwechsels und der<br />
Präsenz – für mich und für den anderen?<br />
Wie komme ich wieder nach Hause in meinen »normalen«<br />
Zustand?<br />
Wie kann ich wissen, ob mein Patient »reif« dafür<br />
ist?<br />
In dieser Weiterbildung werden wir die grundlegenden Unterschiede<br />
von Konzentration – Aufmerksamkeit – und Präsenz<br />
erarbeiten und definieren lernen. Wir werden durch Übungen<br />
in die einzelnen Zustände gehen und die Unterschiede erfahren.<br />
Wir transferieren die Erfahrungen in die Praxis und lernen,<br />
den Stab des Hermes tatsächlich zu benutzen.<br />
Kursleitung: Michael Schubert, Leiter der <strong>Polarity</strong>-Schulen<br />
Freiburg – Hannover – Aarau<br />
Termin: Sonntag, 17. April 2005<br />
Ort: Hattersheim<br />
Kosten: für PVD-Mitglieder kostenlos<br />
tomie. Neben theoretischen Erläuterungen zur Indikation der<br />
Arbeit am Beckenboden und zur physiologischen wie energetischen<br />
Anatomie bilden die Demonstrationen und die eigene<br />
Arbeit und Erfahrung der »Perineal-Work« den Schwerpunkt<br />
der Fortbildung.<br />
Kursleitung: Mary Jo Ruggieri, PhD, RPP, CPE, Ohio/USA<br />
Termin: 26. - 28. November <strong>2004</strong><br />
Ort: Freiburg<br />
Kurssprache: Englisch mit deutscher Übersetzung<br />
Kosten: 300 EUR (für Externe), 150 EUR (für Mitglieder)<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong> 37
Eure Stimme zählt !<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
<strong>Polarity</strong>-Zuwachs in Freiburg<br />
Die Freiburger <strong>Polarity</strong>-Schule freut sich riesig mit den Diplomanten der neunten RPP<br />
Ausbildung über die bestandene, anspruchsvolle Diplomprüfung im April <strong>2004</strong>. Es<br />
ist dies der neunte Kurs in Folge, der von der Grundausbildung, ohne Unterbrechung,<br />
direkt in die Vollausbildung überging. Die beste Prüfung absolvierte Birgit Groh, dicht<br />
gefolgt von einigen anderen. Wir freuen uns über den Zuwachs an motivierten <strong>Polarity</strong>-<br />
TherapeutInnen, namentlich: Maria Antritter, Ursula Boger, Silke Eisfeld, Birgit Groh,<br />
Julia Heß, Elisabeth Jung, Waltraud Kamenisch, Sigrid Laubichler, Erika Merklin, Veronika<br />
Panther und Theresia Sand.<br />
38<br />
interna<br />
PVD-Mitgliederversammlung 2005 in Hattersheim<br />
Im April 2005 stehen unserem <strong>Verband</strong> wichtige Neuwahlen bevor: Nach 6-jähriger<br />
Amstzeit verlassen Iris Breuert (1. Vorsitzende) und Barbara Ruß (Schriftführerin) gemäß<br />
Satzung den Vorstand des PVD. Vakant werden zudem zwei Positionen als neutrale<br />
Beisitzer. Somit gilt es, vier der insgesamt sieben Positionen im Vorstand neu zu besetzen.<br />
Und nicht nur dafür seid ihr gefragt! Auf der Mitgliederversamlung erfahrt ihr,<br />
was der Vorstand im Laufe des Jahres getan hat, um eure Interessen zu vertreten und<br />
die Entfaltung von <strong>Polarity</strong> in <strong>Deutschland</strong> und international voranzutreiben. Hier ist<br />
der Ort, einander kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen, im »Ressourcenpool«<br />
des Netzwerks zu baden, Entwicklungen und Fragen zu diskutieren und gemeinsam<br />
die weitere Kursrichtung unserer Aktivitäten zu bestimmen.<br />
Für Oktober 2006 planen wir einen Europäischen <strong>Polarity</strong> Kongress in <strong>Deutschland</strong>.<br />
Ein großes Ereignis für unseren noch relativ jungen <strong>Verband</strong>, aber auch ein schönes<br />
Ziel! Und je mehr helfende Hände, Köpfe und Seelen sich an diesem und den anderen<br />
Vorhaben des PVD beteiligen, desto schöner und leichter wird es! Ich selbst bin<br />
nun bald zwei Jahre im Vorstand aktiv und stelle immer wieder fest, wieviel ich von<br />
dieser Tätigkeit für meine eigene Praxis, mein Verständnis von <strong>Polarity</strong> und mein Leben<br />
überhaupt profitiere. Auch wenn uns auf den Vorstandsitzungen manchmal die Köpfe<br />
rauchen, dieser unmittelbare Anschluss an den innersten Motor unseres <strong>Verband</strong>es<br />
hat auch etwas Nährendes.<br />
Mit der Satzung, den Standards für Ausbildung und Lehrerqualifizierung, den Ethischen<br />
Richtlinien, Internetseite, Flyer und Newslettern sowie regelmäßigen Fortbildungsangeboten<br />
sind wesentliche Grundlagen geschaffen, nun geht es an die Feinarbeit<br />
und Weiterentwicklung. Was wir brauchen sind Leute, die <strong>Polarity</strong> lieben und hinter<br />
dem <strong>Polarity</strong>-Modell stehen, konstruktiv denken, gern kommunizieren und Lust haben,<br />
ein bisschen Zeit und Kraft in ein konkretes Projekt oder eine regelmäßige Mitarbeit,<br />
im Team oder einzeln, zu investieren, um <strong>Polarity</strong> bekannter zu machen und das Feld<br />
auch von innen heraus zu stärken.<br />
Bitte denkt darüber nach, ob das für euch vorstellbar wäre und wenn ja, welche Aufgabengebiete<br />
euch besonders interessieren würden. Ein Gebiet, das in den nächsten<br />
Jahren verstärkt vorangetrieben werden muss, ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Doch die Möglichkeiten, sich mit seinen individuellen Interessen und Fähigkeiten<br />
einzubringen, sind nahezu unbegrenzt.<br />
Ein <strong>Verband</strong> ist so stark wie seine Mitglieder: Bitte beteiligt euch aktiv an der Jahresversammlung<br />
und den Neuwahlen am 16. April in Hattersheim. Eure Stimme zählt!<br />
Ulrike Harder, RPP in Freiburg, 2. Vorsitzende des PVD<br />
Michael Schubert, Leiter der Ausbildung in Freiburg/Hannover/Aarau<br />
polarity energie post / <strong>2004</strong><br />
Fortbildung<br />
und Supervision<br />
Die Satzung des PVD e.V. schreibt jährlich<br />
12 Stunden Fortbildung / Supervision<br />
vor. In den ersten drei Jahren der<br />
Mitgliedschaft werden ausschließlich<br />
<strong>Polarity</strong> Aus- und Fortbildungen anerkannt,<br />
in den folgenden Jahren auch ergänzende<br />
Therapieformen.<br />
In Anlage zu dieser »pep« findet ihr ein<br />
Formular für eure Fortbildungsnachweise<br />
im Jahre <strong>2004</strong>. Bitte sendet es bis zum<br />
Jahresende an <strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
e.V., z.Hd. Iris Breuert, Schottmüllerstraße<br />
7, 14167 Berlin.<br />
PVD-Termine 2005<br />
Lehrertreffen, Mitgliederversammlung<br />
und Fortbildung<br />
2005 in Hattersheim<br />
15. April 2005, 18 Uhr<br />
Lehrer- und Schulleitertreffen<br />
16. April 2005 10-17 Uhr<br />
Mitgliederversammlung<br />
mit Vorstands-Neuwahlen (!)<br />
17. April 2005 9-17 Uhr<br />
Fortbildung mit Michael Schubert<br />
Redaktionsschluss »pep«<br />
15. August 2005<br />
Redaktionsschluss »pep«<br />
Lehrertreffen und 3-tägige<br />
Fortbildung<br />
10. November 2005 (in Planung)<br />
Lehrer- und Schulleitertreffen<br />
11.-13. November 2005 (in Planung)<br />
Fortbildung mit externem Referenten
termine & adressen<br />
Datum <strong>Polarity</strong>-Kurse / Ausbildungsstart der Schulen Leitung Ort/Kontakt<br />
/ Weiterbildungsangebote / Sonstiges<br />
<strong>2004</strong><br />
Oktober<br />
02.-03.10. <strong>Polarity</strong> Kongress Schweiz PoVS & Schulen Rheinfelden/PoVS<br />
08.-10.10. <strong>Polarity</strong>-Ausbildung nach Dr. R. Stone (Start APP) Sonja Becker Berlin/SB<br />
09.-10.10. Einführungsseminar in das <strong>Polarity</strong> Konzept (Start APP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
09.-10.10. Emotionen und das Wasserelement (Fortbildung für APPs) Oliver Bansmann Gütersloh/PZ<br />
15.-17.10. Einführung ins Focusing (Start der 5-teiligen Ausbildung) Frank O. Lippmann Berlin/JJ<br />
29.10. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Aarau/APS<br />
29.-20.10. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Aarau/APS<br />
29.-31.10. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />
November<br />
1.11. Beginn <strong>Polarity</strong> Yoga Intensiv Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
5.-7.11. Beginn der Grundausbildung (APP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
07.11. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />
12.-14.11. Fortbildung <strong>Polarity</strong> & Faszientechnik« Mary Jo Ruggieri (USA) Neumarkt/PVÖ<br />
19.11. <strong>Polarity</strong>nachmittag zum Kennenlernen Sonja Becker Hamburg/SB<br />
20.11. Workshop »Geschichten, die die Füße erzählen« Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
21.11. Austausch und Fallbesprechung für APPs Sonja Becker Hamburg/SB<br />
25.11. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Freiburg/PVD<br />
26.-28.11. PVD-Fortbildung »Perineal-Work« Mary Jo Ruggieri (USA) Freiburg/PVD<br />
2005<br />
Januar<br />
07.-10.01. Trauma Lösung (Teil III) Jim Feil Berlin/WDM<br />
13.-16-01. Beginn der Vollausbildung (RPP) Michael Schubert Hannover/DW<br />
14.-16.01. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />
15.01. <strong>Polarity</strong> zum Kennenlernen Oliver Bansmann Bielefeld/Ama<br />
24.01. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) KorneliaKilb Hattersheim/PIF<br />
29.01. <strong>Polarity</strong> Refresh Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
30.01. Regionaltreffen RheinMain Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
Februar<br />
18.02. Beginn der Grundausbildung Oliver Bansmann Bielefeld/Ama<br />
März<br />
04.-06.03. Fortbildung für APPs Sonja Becker Berlin/SB<br />
12.03. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />
April<br />
11.04. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
15.04. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Hattersheim/PVD<br />
16.04. Mitgliederversammlung des PVD PVD Hattersheim/PVD<br />
17.04. PVD-Fortbildung »Auf den Schwingen des Caduceus« Michael Schubert Hattersheim/PVD<br />
Mai<br />
06.-08.05. Focussing-Einführungsseminar Teresa Dawson Hattersheim/PIF<br />
30.05. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
Juni<br />
04.06. Mini Workshop <strong>Polarity</strong> Therapie Iris Breuert Berlin/WDM<br />
www.polarity-verband.de
Datum <strong>Polarity</strong>-Kurse / Ausbildungsstart der Schulen Leitung Ort/Kontakt<br />
/ Weiterbildungsangebote / Sonstiges<br />
2005 (Fortsetzung)<br />
Juli<br />
07.07. <strong>Polarity</strong> – Die Power der 5 Elemente (Info Abend) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
September<br />
16.-18.09. Beginn der Grundausbildung (APP) Iris Breuert Berlin/WDM<br />
30.09.-02.10. Fortbildung Geburt und vorgeburtliches Leben Regina Bücher Hattersheim/PIF<br />
Oktober<br />
7.-11.10. Jubiläumskonferenz des APTA »Exploring the Essence APTA Maryland/APTA<br />
of Inner Stillness and Health« Washington, USA<br />
21.23.10. Beginn der Fachausbildung (RPP) Kornelia Kilb Hattersheim/PIF<br />
November<br />
10.11. Lehrer- und Schulleitertreffen (in Planung) PVD /PVD<br />
11.-13.11. PVD-Fortbildung (in Planung) n.n. /PVD<br />
18.11. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />
19.-20.11. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert Freiburg/FPS<br />
& Elisabeth Merklin<br />
2006<br />
Januar<br />
27.01. Einführung in <strong>Polarity</strong> (Vortragsabend) Michael Schubert Freiburg/FPS<br />
28.-29.01. Einführungswochenende <strong>Polarity</strong> Michael Schubert<br />
& Elisabeth Merklin<br />
Freiburg/FPS<br />
März<br />
11.-12.03. Beginn der Grundausbildung Michael Schubert Freiburg/FPS<br />
& Elisabeth Merklin<br />
Mai<br />
12.5. Lehrer- und Schulleitertreffen PVD Freiburg/PVD<br />
13.5. Mitgliederversammlung des PVD PVD Freiburg/PVD<br />
14.5. PVD-Fortbildung »<strong>Polarity</strong> und Atmung« Bettina Becher Freiburg/PVD<br />
Oktober<br />
5.-8. oder Europäischer <strong>Polarity</strong>-Kongress (in Planung) PVD /PVD<br />
12.-15.10.<br />
Adressen für <strong>Polarity</strong> Aus- und Weiterbildung<br />
Berlin/WDM<br />
Weg der Mitte<br />
Ahornstr. 18<br />
14163 Berlin Zehlendorf<br />
Tel.: 030/8131040<br />
www.wegdermitte.de<br />
Berlin/Hamburg/SB<br />
Praxis Sonja Becker<br />
Lauenburger Strasse 39<br />
12169 Berlin Steglitz<br />
Tel.: 030/7962650<br />
www.sonjabecker-hp.de<br />
Bielefeld/Ama<br />
Amara Schulen für<br />
Heilpraxis und Naturheilkunde<br />
Bahnhofstr. 48<br />
33602 Bielefeld<br />
Tel.: 0521/67379<br />
www.amara.de/bielefeld/<br />
Gütersloh/PZ<br />
<strong>Polarity</strong> Zentrum Gütersloh<br />
Oliver Bansmann<br />
Unter den Ulmen 8<br />
33330 Gütersloh<br />
Tel.: 05241/3006699<br />
Hattersheim/PIF<br />
<strong>Polarity</strong> Institut Frankfurt<br />
Rossertstr. 100<br />
65795 Hattersheim<br />
Tel.: 06190/930862<br />
www.polarity.de<br />
Hannover/DW<br />
Eilenriedestift e.V.<br />
Dorothee Wiederhold<br />
Bevenser Weg 10<br />
30625 Hannover<br />
Tel.: 0511/54042006<br />
www.eilenriedestift.de<br />
Freiburg/Aarau/FPS<br />
Freiburger Cranio- & <strong>Polarity</strong>schule<br />
Batzenbergstr. 4<br />
79227 Schallstadt<br />
Tel.: 07664/600731<br />
www.polarity-schule.de<br />
Adressen Sonstige / Verbände<br />
Berlin/JJ<br />
Praxis Judith Jahn<br />
Teltower Damm 23<br />
14169 Berlin<br />
Tel: 030 8119 5119<br />
www.polarityverband.ch (PoVS)<br />
www.polarity-austria.at (PVÖ)<br />
www.polaritytherapy.org (APTA)<br />
Aktueller Terminkalender auch im<br />
Internet: www.polarity-verband.de<br />
<strong>Polarity</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschland</strong> (PVD) e.V., Schottmüllerstraße 7, D-14167 Berlin, Tel. 030 / 817 64 95<br />
www.polarity-verband.de