PEP Nr. 3 2003 - Polarity-Verband Deutschland eV

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Der Aspekt der Ernährung als Wegbegleiter von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern Die Ernährung nimmt in Familien mit Säuglingen und Kleinkindern oft einen großen Raum ein. Nicht selten spiegeln sich Energiefluss-Störungen der Familie in Still- und Essproblemen wieder. Es ist nicht zu übersehen, dass es dabei nicht nur um das Materielle der Nahrung, sondern auch um die Emotionalen und Mentalen Aspekte und Ebenen der Nahrung geht. Materielle Ebene Hier haben wir Möglichkeiten, beratend zu agieren: Was isst die Mutter und damit der gestillte Säugling, was isst das Kleinkind? Sind alle Elemente vertreten?, auch unter folgenden Aspekten: Gibt es genügend Sauerstoff – Pranaenergie, genügend Obst, frische Nahrung (Luft); Gibt es genügend Sonne, Nahrung, die an der Sonne gereift ist (Feuer); Gibt es genug zu trinken, genug flüssige Nahrung (Wasser); Darf das Kind essen, was es braucht, wird es nicht zu mehr gezwungen (Erde)? Ist die Nahrung liebevoll zubereitet, hat die Mahlzeit Zeit und Raum, ist sie den Bedürfnissen des Kindes entsprechend und nicht nach Plan (Äther)? Alle Elemente sollten ausgeglichen sein, je nach Elemententyp, je nachdem, welches Element mehr oder weniger gelebt wird, braucht es von dem einen oder anderen Element etwas mehr oder weniger. Hierzu gehört auch, abzuchecken, ob das Kind evt. unter einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit oder Allergie leidet, z.B in Zusammenhang mit großem Zuckerkonsum, Farbstoffen, Kuhmilch. Rudolf Merkel, Kinderarzt und Craniotherapeut hat eine Liste von Fragen zusammengestellt, die dazu Hinweise geben können. Wer sich dafür interessiert, die stehen in Auf die Welt gekommen S. 433. Emotionale Ebene Hier haben wir das Augenmerk darauf, dass das Kind ausreichend emotional versorgt wird, ohne in der Nahrung eine Ersatzbefriedigung finden zu müssen. Auf dieser Ebene geht es vor allem um die Dynamik zwischen den Eltern und dem Kind, unter unterschiedlichen Aspekten. Diese Ebene unterstützen wir zum Beispiel durch die Körperarbeit und durch die Innere Achtsamkeit von Eltern und Kind, ebenso durch die Eltern-Kind- Körperübungen. Wie sind die Eltern in Kommunikation mit dem Kind, wie sind sie in Beziehung (Luft). Welche Aktivitäts- und Bewegungsmöglichkeiten gibt es, hat das Kind Gelegenheit, sich um der Bewegung willen zu bewegen – nicht gekoppelt mit Essen. Darf das Kind frei Freude, Glück, Wut, Zorn, Frust ausdrücken, ohne mit Nahrung oder dem Schnuller getröstet zu werden (Feuer). Wie ist die Zusammengehörigkeit, Verbundenheit, Liebe, Geborgenheit, Nestwärme – unabhängig von Nahrung, nicht durch Nahrung ersetzt oder gesteigert (Wasser) Findet das Kind in der Familie Stabilität, Sicherheit, Ruhe, Zufriedenheit, Ordnung, Wohlbefinden auf psychischer Ebene – ohne dass dies durch Nahrung ersetzt wird (Erde). Hat das Kind genügend Raum, sich frei zu entwickeln (Äther). Mentale Ebene Auch hier geht es darum, dieser Ebene Raum zu geben, ohne dass sie an Nahrung gekoppelt oder durch Nahrung ersetzt wird. Diese Ebene unterstützen wir zum Beispiel durch unseren Kontakt mit dem Kind, aber auch durch die Erfahrungen, die die Familie aus unserem Kontakt, aus der Körperarbeit und 14 polarity mit säuglingen und kleinkindern polarity energie post / 2003 der Inneren Achtsamkeit mit nach Hause nimmt. Wie ist der Kontakt und die Anregungen von der Außenwelt – z.B. von uns (Luft); Welchen Platz hat die Phantasie, die Kreativität, Neues kennenlernen – nicht nur der Nahrung (Feuer); Wie ist die geistige Verbundenheit, gibt es schöngeistige Nahrung (Wasser); Gibt es in der Familie genügend Stille, Leere, Frieden, Freizeit, Ordnung (Erde); Wird die Verbundenheit zur Quelle, zu Gott gesehen und anerkannt? (Äther) Abschlussgedanken Ich denke, es ist klar geworden, dass die vier Säulen der Polaritätstherapie in vielfältiger Weise sinnvolle Wegbegleiter einer Familie mit Säugling oder Kleinkind sein können. Es ist jedes Mal ein Geschenk, einem Säugling oder Kleinkind begegnen zu dürfen. Das besondere an dieser Begegnung gibt vielleicht diese Anekdote wieder, die mir ein Bekannter von der Familie eines amerikanischen Freundes erzählt hat und die ich auch zu meiner Überraschung in dem Buch von William Emerson Remembering our Home wiedergefunden habe. William schreibt, dass diese Anekdote in ähnlicher Form in vielen Familien aus eigenen Erfahrungen erzählt wird: Die vierjährige Schwester macht immer wieder an ihrem Babybruder herum, möchte unbedingt mit dem Babybruder alleine im Kinderzimmer sein. Die Eltern stimmen zögernd zu, hören aber über das Babyphon mit. Sie hören, wie die vierjährige zum Baby sagt: »Tell me about god – I’m already forgetting. Erzähl mir von Gott – ich bin bereits dabei zu vergessen.« Literatur Judy Hall: Die karmische Reise - Geburtshoroskop, Karma und Reinkarnation Raymond Castellino: The Polarity Therapy Paradigm Regarding Pre-conception, Prenatal and Birth Imprinting Thomas Harms (hrsg.): Auf die Welt gekommen Wendy Anne McCarty: Being with Babies Dr. Randolph Stone: Health Building Dr. Randolph Stone: Polarity Therapie (Volume One) William Emerson: Remembering Our Home Mitschriften aus dem Kurs Barbara Temelie, Beatrice Trebuth: Die Fünf Elemente Ernährung für Mutter und Kind Kontaktadresse »Ein Stück Wegbegleitung« Praxis für prä- und perinatale Körperarbeit, Biodynamische Craniosakraltherapie, Polarity, Heilpädagogik - für Säuglinge, Kinder und deren Familien und für Erwachsene Regina Bücher Hinterhofen 21 79291 Merdingen Tel.: 07668 / 950864 email: regina_buecher@optosolar.de Diesen Vortrag hielt Regina Bücher im Rahmen der Diplomprüfungswoche der Freiburger Polarity Schule im März 2002. Herzlichen Dank für die Bereitstellung für pep! PVD-Fortbildung: Polarity & Geburtsarbeit Am 25. April 2004 leitet Regina Bücher die PVD-Fortbildung »Polarity & Geburtsarbeit« in Berlin, siehe hinten Seite 31.
Das Geldthema in der Therapie von Stephan von Stepski-Doliwa, Auswahl und Einleitung von Ulrike Harder »Über Geld spricht man nicht« – sollte man aber, wenn man erfolgreich therapieren will. Denn wo es um’s Geld geht, da geht es oft ganz grundsätzlich um die Fähigkeit zu Geben und Nehmen, um den Wert schließlich, den wir dem beimessen, was wir als Therapeutin oder Therapeut leisten. Zum Beginn der Polarity-Ausbildung stellt sich die Geldfrage noch nicht so explizit: Wir freuen uns über jeden Bekannten, Freund oder Verwandten, der sich unseren Händen anvertraut, uns die Möglichkeit gibt, unsere neu gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten praktisch zu erproben. Willkommen sind auch Talentgeschäfte: Autoreparatur, Flyerlayout, ein leckeres Abendessen... vieles bietet sich als »Energieaustausch« für die Behandlung an. Spätestens mit der Praxisgründung aber wird Geld zu einem ernsthaften Thema: Wieviel nehme ich für eine Sitzung? Wieviel wäre mir selbst als Klient diese Stunde in meiner Praxis wert? Wie gehe ich mit der Situation um, wenn ein Patient mir mitteilt, dass er sich die Therapie derzeit nicht mehr leisten kann? Wie steht es um die Kassenanerkennung? ... In der Beschäftigung mit diesen Fragen stieß ich auf ein Kapitel des durch Stephan von Stepski-Doliwa übermittelten Buches »Sai Baba spricht über Psychotherapie«. Einen Auszug daraus möchte ich euch im Folgenden gern als Gedankenanregung und Diskussionsgrundlage weitergeben. polarity praxis – das geldthema in der therapie Das Geldthema beim Therapeuten »... Was sollte er (der Therapeut) tun? Ich halte es für die sauberste Lösung, wenn er im Allgemeinen nicht über die Kasse abrechnet. Dies hat viele Vorteile: Erstens muss er so gut sein, dass Patienten zu ihm kommen, obwohl sie woanders die Therapie von der Kasse vergütet bekämen. Dies fördert durch Auslese seine Leistung. Dies ist richtig, denn die ganze Welt ist so aufgebaut, dass, wer leistet, bekommt! Zweitens kommen dadurch bestimmte Patienten zu ihm, nämlich solche, die wirklich etwas in ihre Gesundheit, in ihre Veränderung, in ihr Wachstum investieren wollen. Dies ist für alle die beste Voraussetzung für einen erfolgreichen Verlauf der Behandlung. Drittens verhindert dies, dass Patienten in die Therapie kommen, die überhaupt nicht motiviert sind. Nur ganz wenige Menschen würden gerne Therapie machen, können es sich aber wirklich nicht leisten. Viele können sich eine Therapie aber deshalb nicht leisten, weil sie schlicht zu faul oder zu phlegmatisch sind, das nötige Geld zu verdienen. Sie werden weder in der Therapie noch im Leben weit kommen. Viertens ist dadurch Geld immer wieder direkt Thema in der Therapie. Wie geht der Patient damit um, wie kommt er zurecht? Warum hat er im Moment Schwierigkeiten, die Stunden zu bezahlen? Was geschieht gerade in seinem Leben? Was passiert in der Beziehung zwischen Therapeut und Patient? Wofür steht das Geldproblem? Was verschweigt er seinem Therapeuten, spricht stattdessen aber über Geld? Und fünftens: Arbeitet der Therapeut so intensiv an dem Thema Geld, dass der Patient sich die Therapie auch immer leichter leisten kann? Therapie sollte sich nämlich selbst finanzieren. Dies ist der unbedingte Maßstab! Patienten sollten durch die Therapie so viel klarer im Umgang mit Geld, so viel effizienter, so viel strukturierter, so viel positiver und auch so viel mutiger sein, dass sie mehr sparen, mehr verdienen, leichter von einer schlecht bezahlten Tätigkeit zu einer besser vergüteten wechseln können. All dies muss die Therapie leisten. Denn es gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Und genau an diesen rein materiellen Ergebnissen kann der Patient auch ablesen, dass sich seine vielen Mühen und sein großer Einsatz an Zeit, Mut und Geld lohnen. Für all dies sind zwei Voraussetzungen unabdingbar: Die Therapie muss tatsächlich sichtbaren Erfolg bringen, und sie muss erschwinglich sein. Viele Preise, die heute verlangt werden, finde ich einfach unanständig. An die 1.000 Mark für drei oder gar weniger Tage zu fordern finde ich unfair, denn hier ist die Zahl derjenigen, die sich dies leisten können, doch sehr eingeschränkt. 250 Mark und mehr für eine Einzelstunde zu verlangen ist ebenfalls deutlich überzogen, es sei denn, der Therapeut ist so gut, dass der Patient mit einer Stunde im Monat auskommt. Und genau das ist mein Maßstab: Therapie sollte im Jahresdurchschnitt nicht mehr als Ganesha, der Hindu-Gott des Anfangs und des Gelingens. Bildnisse des freundlich-pfiffigen Sohnes der Parvati, der seinen Elefantenkopf einem Zornesausbruch Sivas verdankt, begegnen vor allem Südindien auf Schritt und Tritt. Vor jedem neuen physischen und geistigen Unternehmen wird er um seinen Segen angerufen – ob man eine Reise antritt, eine Maschine in Gang setzt, ein Buch zu schreiben beginnt, ein geschäftliches Projekt anpackt, sich einem Examen zu stellen hat oder Hochzeit feiert. polarity energie post / 2003 15
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