Bezirks-Fischertag 2008 - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV
Bezirks-Fischertag 2008 - Rheinischer Fischereiverband von 1880 eV
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Mitglied des <strong>Fischereiverband</strong>es NRW e.V.<br />
Mitglied des Landessportbundes NRW e.V.<br />
Mitglied des Verbandes Deutscher Sportfischer e.V.<br />
Informationsschrift für den den Angler<br />
Ausgabe 4 / <strong>2008</strong><br />
Informationen<br />
Berichte<br />
Meinungen<br />
Kommentare
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Rheinischer</strong> <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V.<br />
Vereinsregister: Bonn Nr. 1931<br />
Geschäftstelle: Frankfurter Str. 86-88<br />
53721 Siegburg<br />
Tel.: 02241/14735-0 mailto: info@rhfv.de<br />
Fax: 02241/14735-19 Internet: www.rhfv.de<br />
Redaktion: Ewald Braun (V.i.S.d.P)<br />
Kontakte:<br />
Vorsitzender: Walter Sollbach<br />
Brukterer Str. 2, 50679 Köln<br />
Tel.: 0221/818006<br />
mailto: sollbach@rhfv.de<br />
stellvertretende Vorsitzende: Eva Rohmann<br />
Alstadener Str. 113, 46049 Oberhausen<br />
Tel.: 0208/843773<br />
mailto: rohmann@rhfv.de<br />
stellvertretender Vorsitzender: Reiner Gube<br />
Nelkenstr. 30-32, 41066 Mönchengladbach<br />
Tel.: 02161/4986385<br />
mailto: gube@rhfv.de<br />
Schatzmeister: Heinrich Homann<br />
Liethenstr. 38, 50259 Pulheim<br />
Tel.: 02234/989768<br />
mailto: homann@rhfv.de<br />
Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Ewald Braun<br />
Maarstr. 17, 52499 Baesweiler<br />
Tel.: 02401/4231<br />
mailto: braun@rhfv.de<br />
Referent für Gewässerverwaltung: Horst Ceulaers<br />
Arndtstr. 8, 53844 Troisdorf<br />
Tel.: 0228/451891<br />
mailto: ceulaers@rhfv.de<br />
Geschäftsstelle: Stephanie Weber, Petra Dierl<br />
Frankfurter Str. 86-88, 53721 Siegburg<br />
Tel.: 02241/14735-0 Fax: 02241/14735-19<br />
mailto: info@rhfv.de<br />
2<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Erscheint viermal jährlich (Auflage 2.000 Stück) am<br />
15.03., 15.06., 15.09. und 15.12. des Jahres.<br />
Redaktionsschluss für eingesandte Beiträge jeweils<br />
4 Wochen vor dem Erscheinungstermin.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die<br />
Meinung der Verfasser, nicht unbedingt die der<br />
Redaktion wieder. Der Abdruck ist honorarfrei.<br />
Anzeigenpreisliste bitte anfordern.<br />
Gedruckt auf chlor- und säurefrei gebleichtem Papier.<br />
Druck: Bonner Werkstätten, 53332 Bornheim<br />
Referentin für Fischen: Angelika Wilms<br />
Am Dickelsbach 13a, 47269 Duisburg<br />
Tel.: 0203/7385750<br />
mailto: angelika.wilms@t-online.de<br />
Referent für Casting: Andreas Bruthier<br />
Anette <strong>von</strong> Droste Hülshoff Weg 6, 42781 Haan<br />
Tel.: 02129/958808<br />
mailto: andreasbruthier@aol.com<br />
Referent für Gewässerfragen: Werner Bosbach<br />
Weyerweg 33, 51381 Leverkusen<br />
Tel.: 02171/ 51710<br />
mailto: werner.bosbach@t-online.de<br />
Referent für Versicherungsfragen: Dietmar Kohl<br />
Sudermannstr. 2, 51557 Windeck<br />
Tel.: 02292/5265<br />
mailto: dietmar.kohl@victoria.de<br />
Referent für Landes- Bundes- und Europafragen:<br />
Klaus Radny<br />
Moerser Str. 180, 47198 Duisburg<br />
Tel.: 02066/30948<br />
mailto: radny@rhfv.de<br />
Verbands-Jugendleiter: Reinhard Rosenkranz<br />
Betweg 5, 47495 Rheinberg<br />
Tel.: 02843/50533<br />
mailto: ray@rrosenkranz.de
Inhalt Seite<br />
Verbands-Fließwasserfischen in der Rur bei Rurich 4<br />
Maifisch-Projekt erringt EU Champion Award <strong>2008</strong> 6<br />
Lachs in NRW - Erfolgsgeschichte zum Nachahmen 8<br />
Fischereibiologische Studie zum Rursee liegt vor 10<br />
Gewässeruntersuchungsprogramm wird fortgesetzt 12<br />
Gefahr für Karpfen durch das Koi-Herpesvirus 16<br />
Fisch des Jahres 2009 - Der Aal 18<br />
Der Eisvogel - Vogel des Jahres 2009 20<br />
Berg-Ahorn ist der Baum des Jahres 2009 21<br />
Der Biber ist wieder da 22<br />
Waldzustandsbericht <strong>2008</strong> 23<br />
30. Rheinische Landesausstellung in Krefeld 24<br />
Leichlinger Obstmarkt <strong>2008</strong> 25<br />
Kurznachrichten 26<br />
19. Bundes-Jugend-Meeres-<strong>Fischertag</strong>e 28<br />
53. Deutsche Casting Meisterschaften 29<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Eifel 30<br />
Bezirk Köln 32<br />
Bezirk Grenzland 34<br />
Bezirk Rhein-Kreis Neuss 34<br />
Bezirk Rhein-Ruhr 35<br />
Bezirk Rurtal 36<br />
Bezirk Sieg 38<br />
Buchbesprechung Angelführer NRW 41<br />
Nachruf 42<br />
Termine 43<br />
Das schönste Geschenk ist Zeit.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelbild:<br />
Verbands-Fließwasserfischen:<br />
Andreas Schmitz vom ASV Forelle<br />
76 Wachtendonk mit Äsche.<br />
Foto: E.Braun (Bericht Seite 4)<br />
Verbandslogo zum Aufnähen, bei<br />
der Geschäftsstelle erhältlich.<br />
Stückpreis 5,00 € zuzügl. Versandkostenpauschale<br />
<strong>von</strong> 4,50 € je Lieferung.<br />
Zeit für sich selbst. Zeit für Familie und Freunde. Zeit zur Besinnung. Zeit, um in Ruhe neue<br />
Kraft zu schöpfen. Mit einem Wort: Weihnachtszeit.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihrer Familie erholsame Weihnachtsfeiertage,<br />
ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2009 und beim Fischen Petri Heil.<br />
<strong>Rheinischer</strong> <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
3
Gemeinschaftsfischen<br />
21. September <strong>2008</strong>; Verbands-Fließwasser-Gemeinschaftsfischen<br />
59 Angler und 1 Anglerin aus 15 Vereinen (7 Bezirken) folgten unserer Einladung<br />
an die Rur bei Rurich.<br />
Im Bürgerhaus Rurich stand, wie immer, ein heißer<br />
Kaffee für die Angelfreunde bereit. Der Vorsitzende des<br />
<strong>Bezirks</strong> Rurtal, Herbert Kloth begrüßte die Teilnehmer<br />
und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.<br />
Diesen Wünschen schloss sich der Vorsitzende der IG<br />
obere Rur, Reiner Zitz an, der schon früh am Morgen<br />
beim Abstecken der Angelplätze geholfen hatte.<br />
Hoffnungsvoll machten wir uns auf den Weg an das<br />
schöne, fischreiche Gewässer. Von großen<br />
Fangergebnissen kann ich leider nicht berichten aber<br />
<strong>von</strong> besonderen Fängen. Elf Angler brachten 5 Barben,<br />
5 Döbel, 1 Bachforelle und 4 Äschen - ein Fang den<br />
man nicht alle Tage macht - zur Waage.<br />
Den schwersten Fisch des Tages landete der erst<br />
14-jährige Rene Wehmeyer vom SAV Bad Godesberg.<br />
Dirk Bernau vom ASV Rheidt freute sich über zwei<br />
gefangene Barben und zwei schöne Äschen begleiteten<br />
Andreas Schmitz vom ASV Forelle 76 Wachtendonk<br />
nach Haus.<br />
4<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Nach dem guten und reichhaltigen Mittagessen<br />
überbrachte Frau Eva Rohmann die Grüße unseres<br />
Vorsitzenden und überreichte Herrn Reiner Zitz für die<br />
IG obere Rur, die uns das Gewässer zur Verfügung<br />
gestellt hatte, einen Zinnteller. Rene Wehmeyer erhielt<br />
aus ihren Händen den Verbandsjubiläumsteller für den<br />
Fisch des Tages. Zum Abschluss wurden allen<br />
Teilnehmern kleine Erinnerungsgaben überreicht.<br />
Ein herzliches Dankeschön richte ich an Herbert Kloth,<br />
Reiner Zitz und meinen Mann Dieter für die<br />
Unterstützung bei der Organisation und Durchführung<br />
der Veranstaltung.<br />
Ich würde mich sehr freuen, wenn im nächsten Jahr<br />
wieder so viele Anglerinnen und Angler an unseren<br />
Gemeinschaftsfischen teilnehmen würden. Bis dahin<br />
wünsche ich noch viel Petri Heil<br />
Angelika Wilms<br />
-Referentin für Fischen -
Gemeinschaftsfischen<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
5
Wanderfischprogramm NRW<br />
European Regional Champion Awards <strong>2008</strong><br />
Brüssel 19.11.<strong>2008</strong>: LIFE-Projekt Maifisch - die Wiederansiedlung des Maifischs im<br />
Rheinsystem - als europaweit bestes maritimes Projekt ausgezeichnet.<br />
Aus über 250 europäischen Mitbewerbern wurde das<br />
Maifischprojekt ausgewählt. Es konnte sich in der<br />
Finalrunde gegen das französische Projekt<br />
„Aquamarina“ zum Küstenschutz und das finnische<br />
Projekt „Baltic Sea Challenge“ zum Schutz der Ostsee<br />
durchsetzen.<br />
Der Präsident des Ausschusses der Regionen, Luc van<br />
den Brande, überreichte die Auszeichnung im Rahmen<br />
eines Festaktes in Brüssel. Der „European Regional<br />
Champion Award“ wird alljährlich vom europäischen<br />
Fachmagazin „The Parliament“ unter den 344<br />
Mitgliedern des EU-Ausschusses der Regionen<br />
veranstaltet und ist eine Auszeichnung für herausragende<br />
regionale europäische Zusammenarbeit.<br />
Das Maifischprojekt ist Teil des nordrheinwestfälischen<br />
Wanderfischprogramms und wird unter<br />
Trägerschaft des Landesamtes für Natur, Umwelt und<br />
Verbraucherschutz NRW <strong>von</strong> der, durch den<br />
6<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Walter Sollbach, Vater der Projekt-Idee und Projektleiter<br />
Dr. Peter Beeck mit der Auszeichnung<br />
Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong> ins Leben gerufenen<br />
Stiftung Wasserlauf durchgeführt. Die Projektdurchführung<br />
geschieht in enger Zusammenarbeit mit
Partnern aus Deutschland, Frankreich und den<br />
Niederlanden. Unterstützer sind zum Beispiel die<br />
nordrhein-westfälische Rheinfischereigenossenschaft,<br />
die HIT-Umweltstiftung, die niederländische Sportfischereivereinigung<br />
sowie Fischereiorganisationen in<br />
der französischen Region Aquitaine, einer Partnerregion<br />
Hessens mit dem größten verbliebenen<br />
natürlichen europäischen Maifischbestand. Von dort<br />
stammen auch die Maifische, die im Rhein und seinen<br />
Zuflüssen ausgesetzt wurden.<br />
In Nordrhein-Westfalen und Hessen wurden in diesem<br />
Jahr insgesamt eine Million Jungfische im Rhein und in<br />
ausgewählten Zuflüssen wie dem Sieg-Unterlauf<br />
ausgesetzt. Bis Ende 2010 werden es fünf Millionen<br />
Maifische sein. In vier bis sechs Jahren wird erwartet,<br />
dass die ersten Maifische als erwachsene Tiere aus der<br />
Nordsee in den Rhein und seine Zuflüsse zum<br />
ablaichen zurückkehren.<br />
Noch vor rund 100 Jahren zogen mehrere 100.000<br />
Maifische pro Jahr im Mai zur Fortpflanzung in den<br />
Rhein. Für die Berufsfischerei war der Maifisch eine<br />
unverzichtbare Einnahmequelle bis in die 30er Jahre<br />
des 20. Jahrhunderts hinein. Noch heute erinnern<br />
Wanderfischprogramm NRW<br />
Namen wie der Maifischmarkt in Düsseldorf oder das<br />
Poller Maispill in Köln an die jahrhunderte alte<br />
Tradition der Maifischfischerei.<br />
Für das Maifischprojekt stehen rund eine Million Euro<br />
zur Verfügung. 500.000 Euro stammen aus dem<br />
Fördertopf des EU-LIFE-Programms. Durch das LIFE-<br />
Programm werden ausgewählte Projekte zum Erhalt<br />
oder Wiederherstellung <strong>von</strong> natürlichen Lebensräumen<br />
und <strong>von</strong> Populationen wildlebender Pflanzen und Tiere<br />
gefördert.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
7
Wanderfischprogramm NRW<br />
Der Lachs in nordrhein-westfälischen Gewässern - eine Erfolgsgeschichte<br />
zum Nachahmen<br />
Buisdorf 14.11.<strong>2008</strong>: Umweltminister Uhlenberg zeigt Schweizer Delegation des WWF die Erfolge<br />
an der Sieg und überreicht Lachspatenschaften an Schulklassen.<br />
Der Lachs ist in den Rhein und in seine Laichgewässer<br />
an der Sieg zurückgekehrt! Dieser Erfolg im nordrheinwestfälischen<br />
Gewässerschutz kann zu Nachahmung<br />
empfohlen werden. Das findet auch der Schweizer<br />
World Wide Fund for Nature (WWF), der sich mit einer<br />
Delegation in Nordrhein-Westfalen über das<br />
Wanderfischprogramm NRW informierte. Schließlich<br />
wäre es prinzipiell möglich, den Lachs auch im Ober-<br />
und Hochrhein in der Schweiz wieder anzusiedeln.<br />
Beim Besuch der Kontrollstation am Siegwehr in<br />
Buisdorf diskutierte die Schweizer Delegation mit<br />
Umweltminister Eckhard Uhlenberg, Experten vom<br />
zuständigen Landesamt für Natur, Umwelt und<br />
Verbraucherschutz (LANUV), vom <strong>Fischereiverband</strong><br />
NRW, der Stiftung Wasserlauf NRW und des<br />
Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> die<br />
Maßnahmen, die für den Erfolg eines solchen Projekts<br />
notwendig sind. Nach Planungen der internationalen<br />
Kommission zum Schutze des Rheins (IKSR) soll der<br />
Lachs bis 2020 auch in die Schweiz zurückkehren.<br />
Dabei können die in Nordrhein-Westfalen erzielten<br />
Erfolge wichtige Hinweise für die Arbeit am Oberrhein<br />
liefern.<br />
8<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Im Rahmen des Wanderfischprogramms Nordrhein-<br />
Westfalens werden seit 1998 der Gewässerschutz,<br />
umfassende Renaturierungsmaßnahmen und die<br />
Wiederansiedlung heimischer Fischarten in ausgewählten<br />
Flüssen Nordrhein-Westfalens vorangetrieben.<br />
Auch die im Laufe der letzten Jahrzehnte<br />
deutlich verbesserte Wasserqualität im Rhein und<br />
seinen Zuflüssen trägt dazu bei, dass sich das Leben in<br />
den Flüssen erholt. Jedes Jahr werden mehrere<br />
Hunderttausend Lachsbrütlinge in die Sieg ausgesetzt.<br />
Die erwachsenen Lachse kehren im Herbst aus dem<br />
Meer über den Rhein zum Ablaichen in die Sieg zurück.<br />
Im Jahr <strong>2008</strong> konnte in Nordrhein-Westfalen wieder<br />
eine Rekordzahl <strong>von</strong> Lachsaufsteigern registriert<br />
werden.<br />
Aktuell wurden über 360 Lachse nachgewiesen, wobei<br />
dies nur der Teil der Laichtiere ist, der an den<br />
Kontrollstationen registriert werden kann. Die Lachse<br />
sollen in den Zuflüssen der Sieg für reichlich<br />
Nachwuchs sorgen. Ein Teil der Tiere wird aber auch zu<br />
den Aufzuchtanlagen in Kirchhundem-Albaum oder an<br />
der Hasper Talsperre gebracht, um Brütlinge für die<br />
Besatzaktivitäten im nächsten Jahr zu gewinnen.
Täglich wird die Fangkammer gezogen und entleert<br />
Unten: heute eingestiegener Lachs<br />
Minister Uhlenberg überreichte am Freitag außerdem<br />
Lachs-Patenschaften der Stiftung Wasserlauf an<br />
Schulklassen aus der Region. Die Patenschaften<br />
wurden <strong>von</strong> lokalen Unternehmen gestiftet. Die<br />
Stiftung Wasserlauf NRW bietet den Schülerinnen und<br />
Schülern der Region ein Gewässererlebnisprogramm<br />
vor Ort. Dazu zählt ein Besuch an der Kontrollstation<br />
für aufsteigende Wanderfische an der Sieg und das<br />
gemeinsame Auswildern junger Lachse im Frühjahr<br />
2009. Begleitend werden die Schulklassen mit<br />
Informationsmaterial und einem Kurzfilm über das<br />
Wanderfischprogramm versorgt.<br />
Das Patenschaftsprogramm <strong>2008</strong>/2009 wird durch eine<br />
gemeinsame Förderung der HIT Umwelt- und<br />
Naturschutz-Stiftungs-GmbH (Zülpich) zusammen<br />
mit der Deutschen Umwelthilfe (DUD, Radolfzell)<br />
unterstützt. Zusätzlich haben engagierte Unternehmen<br />
und Kooperationspartner aus der Region das<br />
Patenschaftsprogramm durch Zustiftungen an die<br />
Stiftung Wasserlauf NRW in einer Gesamthöhe <strong>von</strong><br />
rund 15.000 Euro unterstützt.<br />
Wanderfischprogramm NRW<br />
Alexander-<strong>von</strong>-Humboldt-Realschule, Siegburg, Kurs<br />
NW-Bio 1, Patenschaft gestiftet <strong>von</strong> der rhenag<br />
Rheinische Energie AG, Siegburg<br />
Alexander-<strong>von</strong>-Humboldt-Realschule, Siegburg, Kurs<br />
NW-Bio 2, Patenschaft gestiftet <strong>von</strong> der Siegwerk<br />
Druckfarben AG, VR-Bank Rhein-Sieg, Firma Paladin<br />
mit dem EFTTA-Jugendprogramm (Vereinigung<br />
Europäischer Angelgerätehändler)<br />
Gymnasium auf der Morgenröthe, Siegen, Lachs-AG,<br />
Patenschaft gestiftet <strong>von</strong> der Volksbank im Siegerland<br />
und den Siegener Versorgungsbetrieben GmbH<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
9
Gewässeruntersuchungen<br />
<strong>Rheinischer</strong> <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V. legt fischereibiologische<br />
Studie zum Rursee vor.<br />
See hat quasi Trinkwasserqualität und 4.500 Kilo an hochwertigen Fischen können dem Gewässer<br />
jährlich durch den Angler entnommen werden. Der Kormoran bedient sich mit 2.500 Kilo jährlich.<br />
Wegen der großen fischereilichen Bedeutung des<br />
Rursees für die Freizeitfischerei und der seit Jahren<br />
rückläufigen Fangergebnisse, wurde das Institut für<br />
Binnenfischerei Potsdam-Sacrow vom Rheinischen<br />
<strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V. im Jahr 2005 mit der<br />
fischereibiologischen Untersuchungen des Rursees<br />
beauftragt. Über einem Zeitraum <strong>von</strong> 3 Jahren wurde<br />
eine Vielzahl <strong>von</strong> Untersuchungen an verschiedenen<br />
Messpunkten durchgeführt. Dabei wurden die Lebens-<br />
und Ernährungsbedingungen für Fische erfasst um<br />
Schlussfolgerungen für eine nachhaltige angelfischereiliche<br />
Nutzung zu ziehen. Die Gesamtkosten<br />
<strong>von</strong> 130.000 € wurden jeweils zur Hälfte durch Mittel<br />
der Fischereiabgabe und <strong>von</strong> der Anglerschaft des<br />
Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong>es <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V.<br />
aufgebracht.<br />
Im Rursee stellt der Freiwasserbereich, der ganzjährig<br />
bis in die Tiefe mit ausreichendem Sauerstoff versorgt<br />
ist, den Hauptlebensraum für Fische dar. Die<br />
wasserchemischen Bedingungen sind hervorragend.<br />
Als vom Menschen geschaffene Talsperre weist der<br />
10<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Rursee, Foto: Wicki Commons<br />
Rursee jedoch äußerst wenige Flachwasserbereiche<br />
auf. Röhrichtsaum und Unterwasserpflanzenbestände<br />
sind nicht wie in einem Naturgewässer ausgebildet.<br />
Damit fehlen den meisten Fischarten entscheidende<br />
Vermehrungs- und Fortpflanzungsbedingungen.<br />
Die hohe Qualität des Wassers und der damit<br />
verbundene geringe Nährstoffgehalt lässt in der Masse<br />
nur eine mäßige biologische Produktivität zu,<br />
vergleichbar den Alpenseen oder anderen klaren,<br />
nährstoffarmen Naturseen. Das klare Wasser des Sees<br />
weist nur ein begrenztes Angebot an Fischnährtieren,<br />
wie Zooplankton oder wirbellosen Bodentierchen auf.<br />
Trotz allgemein guter Lebensbedingungen für Fische<br />
hat dies pro Flächeneinheit einen vergleichsweise<br />
geringen nutzbaren fischereilichen Ertrag zur Folge,<br />
der bei jährlich 7 - 10 kg/ha liegt. Dennoch werden <strong>von</strong><br />
den Anglern pro Jahr auch heute noch 4,5 Tonnen<br />
Fische gefangen, womit die Bestände nicht übernutzt<br />
sind. Das Gewässer ist unter erfahrenen Angler für<br />
seinen außerordentlichen guten Bestand an großen<br />
Barschen und als Hechtgewässer bekannt.
Übersicht der Beprobungspunke TP 1 bis TP 4<br />
Die Fischartengemeinschaft des Rursees besteht aus<br />
21 Arten. Das Ergebnis mehrjähriger Stellnetzbefischungen<br />
weist den Barsch als häufigste Art aus.<br />
Dies ist charakteristisch für nährstoffarme Gewässer<br />
mit großem Freiwasserkörper. Kaulbarsche erreichten<br />
in den Netzbefischungen ebenfalls hohe Stückzahlen.<br />
Rotaugen, Ukelei und Brassen sind die weiteren<br />
Hauptarten des Rursees, neben den Raubfischen Hecht<br />
und Zander. Hinsichtlich der Lebensraumwahl belegen<br />
die Befischungen mit Multimaschenstellnetzen, dass<br />
sich der überwiegende Teil der Fische im See zwischen<br />
der Abend- und Morgendämmerung in den oberen<br />
Schichten zwischen 0 und 12 m aufhält und dort aktiv<br />
auf Nahrungssuche geht. Untersuchungen der<br />
Bruttoenergiegehalte <strong>von</strong> Fischproben bestätigen gute<br />
Kondition und Ernährungszustand.<br />
Der jährliche Gesamtfang ergibt nach Auswertung der<br />
Fangstatistiken ein Gewicht <strong>von</strong> 4,5 - 9 t. Im Mittel<br />
wurden damit <strong>von</strong> jedem Angler in den vergangenen<br />
Jahren 3,5 - 7,5 kg Fisch jährlich gefangen. Damit wird<br />
Gewässeruntersuchungen<br />
das theoretisch ermittelte fischereilich nutzbare<br />
Ertragspotenzial <strong>von</strong> 7 - 10 kg/ha/a annähernd<br />
abgeschöpft. Somit liegt eine mäßige und dem<br />
Gewässer angepasste Nutzung durch die Angler vor.<br />
Der Fischfraß durch Kormorane als zusätzliche<br />
Entnahme wird auf der Basis <strong>von</strong> Zählungen und der<br />
täglich benötigten Fischmenge auf jährlich 2,5 t<br />
entsprechend 3,8 kg/ha/a beziffert und macht somit<br />
einen nennenswerten Faktor in der Entwicklung der<br />
Fischbestände am Rursee aus.<br />
Die Einheitsfänge in den Statistiken der<br />
Jahresscheininhaber zeigen seit dem Jahr 2003 einen<br />
stetigen Rückgang auf ca. 60 % des Ausgangswertes.<br />
Gründe hierfür sind mit hoher Wahrscheinlichkeit das<br />
seit Jahren rückläufige Nahrungsangebot (durch die<br />
verbesserte Wasserqualität, optimierte Klärtechnik im<br />
Einzugsgebiet) aber wahrscheinlich auch im<br />
nennenswerten Umfang der ermittelte Fraßdruck durch<br />
Kormorane.<br />
Die gewässertypischen Fischarten des Rursee sind<br />
Barsch und Rotauge. Hecht und Zander gehören neben<br />
Brassen, Ukelei und Kaulbarsch ebenso zu den<br />
typspezifischen Arten. Etwa 10 weitere Arten in<br />
geringeren Anteilen runden das Leitbild ab. Das Institut<br />
für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow empfiehlt daher,<br />
die bisher erfolgreich durchgeführten Stützungsmaßnahmen<br />
durch Besatz <strong>von</strong> Hecht und Zander<br />
fortzuführen. Möglichkeiten für habitatverbessernde<br />
Maßnahmen durch schwimmende Inseln oder<br />
künstlichen Laichhilfen sind begrenzt, sollten jedoch<br />
genutzt werden. Möglichkeiten zur Optimierung der<br />
Wasserstände im Frühjahr (zeitweise Überschwemmung<br />
<strong>von</strong> Laichgebieten) sollten mit dem<br />
Wasserverband Eifelrur im Rahmen der eigentlichen<br />
Aufgaben der Talsperre wie Hochwasserschutz und<br />
Wasserregulierung besprochen werden.<br />
Die Untersuchung bestätigt eine hohe Qualität und<br />
Attraktivität des Fischbestandes hinsichtlich<br />
Zusammensetzung, Gesundheit, Wachstum und<br />
Ernährung. Fische aus dem Rursee sind nach allen<br />
vorliegenden Befunden völlig unbelastet und <strong>von</strong><br />
hoher Qualität. Der Rursee ist ein einzigartiges<br />
Naturgebiet am Rande des Nationalparks Eifel. Die<br />
Pächtergemeinschaft am Rursee bietet Erholungssuchenden<br />
und Gastanglern ein gutes Angebot mit gut<br />
ausgestatteten Leihbooten und allen Infos für einen<br />
erholsamen Besuch. Es wird zukünftig darauf<br />
ankommen, diese Situation als besonderes Merkmal zu<br />
erhalten und die Besucher der Region darüber<br />
wirkungsvoll zu informieren.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
11
Gewässeruntersuchungen<br />
Gewässeruntersuchungsprogramm wird fortgesetzt<br />
Von Heiner Kreymann<br />
Im Verbandsgebiet des Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong>es wurden seit 2003 insgesamt 58 Gewässer auf ihre<br />
chemischen, biologischen und fischereirelevanten Parameter untersucht. Hauptsächlich handelte es sich dabei um<br />
ehemalige Abgrabungsgewässer der Kiesindustrie, sogenannte Baggerseen oder Baggerlöcher. Aber auch einige<br />
alte Rheinarme oder Seen in Braunkohletagebaugebieten wurden schon in das Untersuchungsprogramm<br />
aufgenommen. Dank des unermüdlichen Einsatzes unseres Verbandsvorstandes können diese Untersuchungen<br />
auch wieder für das Jahr 2009 angeboten werden. Der Grundstein dafür wurde auf der Fischereibeiratssitzung am<br />
8. Oktober <strong>2008</strong> gelegt. Die Entscheidung ist dem Beirat auch deshalb nicht schwergefallen, weil die<br />
Untersuchungsergebnisse mittlerweile <strong>von</strong> allen Fachbehörden anerkannt werden und den teilnehmenden<br />
Vereinen in der Regel fundierte Erkenntnisse über ihre zu bewirtschaftenden Gewässer übergeben werden können.<br />
Untersuchungsumfang<br />
Gewässerstrukturen<br />
Wichtig für eine Bewertung des Gewässers ist die<br />
Erfassung der Strukturen. Wie tief ist das Gewässer?<br />
Wie steil sind die Uferböschungen? Sind Untiefen oder<br />
gar Inseln vorhanden? Welche Unterwasser- und<br />
Uferpflanzen kommen vor? Die Tiefenmessungen<br />
erfolgen mit einem Echolot. Zum Auffinden der<br />
Probenahmestellen wird ein GPS-System eingesetzt.<br />
Erfassung <strong>von</strong> Temperatur-, pH-Wert-,<br />
Leitfähigkeits- und Sauerstoffprofilen<br />
An der tiefsten bekannten Stelle des Sees werden mit<br />
Hilfe <strong>von</strong> Sonden in kurzen Abständen Messungen <strong>von</strong><br />
der Wasseroberfläche bis zum Gewässergrund<br />
vorgenommen. Die Ergebnisse geben zum Beispiel<br />
darüber Auskunft, ob das Gewässer in den<br />
Sommermonaten geschichtet (Sommerstagnation) ist<br />
und sich dadurch ggf. sauerstofffreie Zonen gebildet Vorbereitung Sondenmessung (Rosenkranz)<br />
12<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong>
haben, in denen der Lebensraum für Fische und<br />
Fischnährtiere eingeschränkt ist. Ferner lassen diese<br />
Messungen eine Aussage zu, ob sich der pH-Wert noch<br />
im Wohlfühlbereich der Fische bewegt. Zum Einsatz<br />
kommen modernste Messgeräte aus der Wasseranalytik.<br />
Untersuchung chemischer Wasserinhaltsstoffe<br />
Hierzu erfolgt eine Probenahme <strong>von</strong> etwa 50<br />
Stichproben, verteilt über die gesamte Wasserfläche,<br />
die zu einer Mischprobe vereint werden. Schwerpunkt<br />
der chemischen Untersuchung ist die Bestimmung der<br />
Pflanzennährstoffe, die eine Grundlage für das Leben<br />
im Wasser bilden.<br />
Erfassung der Algenarten und der Fischnährtiere<br />
Die Probenahme der Algen (Phytoplankton) und der<br />
Fischnährtiere des freien Wasserkörpers (Zooplankton)<br />
erfolgt mit vertikalen Netzzügen (Netzmaschenweite<br />
55 µm). Die Beprobung des Zooplanktons wird<br />
entsprechend der Gewässergröße an mindestens 3<br />
Probestellen durchgeführt. Für die Erfassung der<br />
Fischnährtiere in den Sedimenten (Makrozoobenthos)<br />
kommt ein Bodengreifer zum Einsatz. Für<br />
repräsentative Aussagen werden zwischen 9 und 21<br />
unterschiedliche Sedimentproben benötigt. Das<br />
gesamte Probenmaterial wird vor Ort durch ein Sieb<br />
mit 0,5 mm Maschenweite gespült. Im Siebrückstand<br />
sind dann Fischnährtiere wie Muscheln, Schnecken<br />
oder Insektenlarven zu finden.<br />
Laboruntersuchung<br />
Die Analytik der chemischen und biologischen Proben<br />
wird bei der LINTEC in Moers beauftragt. Die <strong>von</strong><br />
dieser Gesellschaft angebotenen Labordienstleistungen<br />
werden im Zentrallabor der LINEG<br />
(Linksniederrheinische Entwässerrungsgenossenschaft)<br />
durchgeführt. Das Labor ist gem. DIN EN<br />
ISO/IEC 17025 akkreditiert und verfügt weiter über<br />
entsprechende Zulassungen. Wir halten diese<br />
Vorgehensweise für sehr wichtig, weil durch die<br />
professionelle Abarbeitung der Proben die Akzeptanz<br />
der Ergebnisse einen hohen Stellenwert erhält.<br />
Untersuchung der Fische<br />
Die Bestandserfassungen werden <strong>von</strong> den Biologen<br />
und Fischwirten des Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong>es<br />
durchgeführt. Zum Einsatz kommen benthische<br />
Multimaschennetze mit je 42 m Länge, 3 m Höhe sowie<br />
verschiedenen Maschenweiten <strong>von</strong> 6 bis 75 mm. Die<br />
Netze werden über Nacht gleichmäßig im See verteilt.<br />
Gewässeruntersuchungen<br />
Dreikantmuschel (Kreymann)<br />
Körbchenmuschel (Kreymann)<br />
Köcherfliegenlarve (Kreymann)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
13
Gewässeruntersuchungen<br />
Stellnetzbefischung (Kreymann)<br />
Brassen Stellnetzfang (Kreymann)<br />
Die Aufenthaltszeit beträgt etwa 10 bis 12 Stunden. Der<br />
Einsatz <strong>von</strong> Netzen mit unterschiedlichen Maschenweiten<br />
schließt Massenfänge weitestgehend aus. In<br />
flachen und übersichtlich strukturierten Gewässern<br />
kann alternativ zur Netzbefischung eine Elektrobefischung<br />
erfolgen.<br />
14<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Aus den Netz- oder Elektrofängen werden einige<br />
Fische näher begutachtet. Neben einer Berechnung des<br />
Korpulenzfaktors erfolgen noch eine Altersbestimmung<br />
und die Ermittlung des Bruttoenergiegehaltes.<br />
Besonders der Bruttoenergiegehalt gewinnt<br />
immer mehr an Bedeutung, lässt er doch Aussagen zu<br />
dem Futterangebot bzw. zu den „angefressenen<br />
Fettreserven“ für den Winter zu.<br />
Einschätzung der Ertragsfähigkeit<br />
Zur Ermittlung der fischereilichen Ertragserwartung<br />
finden zahlreiche Verfahren Anwendung. Zurzeit<br />
werden die Verfahren nach SCHRECKENBACH &<br />
ZAHN (Nährtierverfahren) und KNÖSCHE &<br />
BARTHELMES (Phosphorverfahren) favorisiert. Bei<br />
beiden Verfahren handelt es sich um Schätzverfahren.<br />
Die Schätzungen werden wesentlich beeinflusst durch<br />
die Probenahme und sind durch die Dynamik des<br />
gesamten Gewässersystems natürlichen<br />
Schwankungen unterworfen. Trotzdem geben die<br />
Auswertungen wertvolle Hinweise auf den zu<br />
erwartenden fischereilichen Ertrag. Das Verfahren<br />
nach SCHRECKENBACH & ZAHN stützt sich im<br />
Wesentlichen auf das Vorhandensein des Fischnährtierangebots<br />
in den Sedimenten (Makrozoobenthos) und<br />
im freien Wasserkörper (Zooplankton), wobei die<br />
angetroffenen Arten mit einem spezifischen<br />
Futterquotienten in die Berechnung einfließen. Der<br />
Futterquotient ist die Menge [kg] an Nahrung pro<br />
Kilogramm Fischzuwachs. Im günstigsten Fall<br />
benötigt der Fisch, um 1 Kilogramm an Gewicht<br />
zuzulegen, 4 kg Köcherfliegenlarven. An Dreikantmuscheln<br />
muss der Fisch hingegen 27 kg aufnehmen,<br />
um 1 Kilogramm an Gewicht zu gewinnen. Die zweite<br />
Schätzung des zu erwartenden fischereilichen Ertrags<br />
erfolgte auf Grundlage des Phosphor-Primärproduktions-Fisch-Verfahrens<br />
(P-PP-F-Verfahren)<br />
nach KNÖSCHE & BARTHELMES. Die im Projekt<br />
Baggerseen erhobenen Daten lassen eine Berechnung<br />
nach beiden Verfahren zu.<br />
Abschlussbericht<br />
Die Ergebnisse der Untersuchung werden mit dem<br />
teilnehmenden Verein besprochen und in einem etwa<br />
60 Seiten umfassenden Abschlussbericht übergeben.<br />
Neben einer detaillierten Ergebnisdarstellung und<br />
Bewertung findet der Verein Empfehlungen für eine<br />
künftige Gewässerbewirtschaftung. Die Einschätzung
der Reproduktion und der Bestandsentwicklung ist<br />
ebenso Bestandteil wie die Auswertung der Fang- und<br />
Besatzstatistiken einschließlich einer Bilanzierung und<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Ein Hegeplan mit<br />
Vorschlägen zu Besatzmaßnahmen und Struktur<br />
verbessernden Maßnahmen rundet den Bericht ab.<br />
Bisherige Erkenntnisse<br />
- Das chronologische Alter eines Gewässers muss<br />
nicht zwangsläufig mit dem biologischen Alter<br />
übereinstimmen<br />
- In Gewässern finden natürliche und durch Bewirtschaftung<br />
beeinflusste Alterungsprozesse statt<br />
- Rückgang der ehemals vorhandenen Massenfischarten<br />
Rotauge und Brassen<br />
- Es stellen sich keine oder nur kurzzeitige Erfolge<br />
ein, wenn das Problem ausschließlich über<br />
Besatzmaßnahmen angegangen wird<br />
- Barsche werden in sehr hohen Bestandsdichten<br />
nachgewiesen<br />
- Es werden hohe Karpfenbestände mit überwiegend<br />
überalterten Karpfen angetroffen<br />
- Reduzierung der Lebensräume für Fische und<br />
Fischnährtiere durch biochemische Vorgänge in<br />
Gewässern<br />
- Kormorane nehmen Einfluss, sind aber nicht<br />
alleine für die Situation verantwortlich<br />
- Strukturarmut<br />
Auch wenn die meisten Vereine in ihren Gewässern<br />
deckungsgleiche Probleme erkennen, ist eine<br />
individuelle Betrachtung des eigenen Vereinsgewässers<br />
<strong>von</strong> großem Nutzen. Es macht also Sinn,<br />
sich dem Untersuchungsprogramm anzuschließen.<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme am Gewässeruntersuchungsprogramm<br />
- Mitgliedschaft im Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong><br />
- Vorlage des Körperschaftssteuer-Freistellungsbescheids<br />
- Gewährung der Einsichtnahme in Besatz- und<br />
Fangstatistiken<br />
- Vorlage eines gültigen Pachtvertrages, wenn der<br />
Verein nicht Eigentümer ist<br />
- Übergabe eines Lageplanes des Gewässers<br />
- falls vorhanden, Übergabe <strong>von</strong> Voruntersuchungen<br />
und einer Tiefenkarte<br />
Es ist <strong>von</strong> Vorteil - jedoch nicht Bedingung - wenn der<br />
Verein ein Arbeitsboot zur Verfügung stellen kann.<br />
Gewässeruntersuchungen<br />
Finanzierung der Untersuchung und Teilnahme<br />
Durch Förderung des Projektes durch den Rheinischen<br />
<strong>Fischereiverband</strong> und aus der Fischereiabgabe des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen beträgt der Eigenanteil<br />
des Vereins zum Beispiel für ein Gewässer bis 5 Hektar<br />
Fläche (bei max. 50 Kilometer Entfernung <strong>von</strong> Moers)<br />
ca. 660,- EUR. Für größere Gewässer und bei weiterer<br />
Anreise sind moderate Aufpreise zu entrichten. Vereine<br />
überweisen den Eigenanteil in 2 Raten, nämlich bei<br />
Vertragsabschluss und nach Vorstellung des<br />
Abschlussberichtes.<br />
Interessenten wenden sich bitte an unsere<br />
Geschäftsstelle in Siegburg. Insgesamt können für den<br />
Projektbeginn im Sommer 2009 (Ende der Untersuchungen<br />
und Vorstellung des Abschlussberichtes ist<br />
dann der Sommer 2010) bis zu 12 Gewässer<br />
angenommen werden. Um einen reibungslosen Ablauf<br />
zu gewährleisten, wird die Planung für die Gewässeruntersuchungen<br />
im März 2009 abgeschlossen. Der 28.<br />
Februar 2009 ist somit der letztmögliche Anmeldetermin.<br />
Leserbrief vom 27.10.<strong>2008</strong><br />
Sehr geehrter Herr Sollbach,<br />
mittlerweile sind die Arbeiten für die Gewässeruntersuchung<br />
des Rayers See beendet. Erste<br />
Ergebnisse sind uns <strong>von</strong> Herrn Heiner Kreymann an<br />
einem Informationsabend schon vorgestellt worden.<br />
Die Präsentation und detaillierten Aussagen sind bei<br />
den anwesenden Mitgliedern unseres Vereins mit<br />
großem Interesse aufgenommen worden. Herrn Heiner<br />
Kreymann ist nochmals zu danken, für seine Geduld<br />
und Ausdauer bei den Untersuchungen. Es war schon<br />
beeindruckend wie er in Goldgräbermanie den<br />
Schlamm durchgesiebt hat.<br />
Die Maßnahmen zur Biotopverbesserung, in Form <strong>von</strong><br />
schwimmenden Inseln sind auch zum Abschluss<br />
gebracht worden.<br />
Für diese Möglichkeiten und die finanzielle<br />
Unterstützung möchte ich mich im Namen des ASV<br />
Rayers See e.V. bei Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern recht herzlich bedanken.<br />
In der Hoffnung auf große Fische verbleibe ich mit<br />
freundlichen Grüßen und Petri Heil.<br />
Hermann Lambertz<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
15
Fischgesundheit<br />
Gefahr für die Karpfenbestände durch das Koi-Herpesvirus<br />
<strong>von</strong> Armin Nemitz, Verbandsbiologe<br />
Bei einem Zierfischgroßhändler in Süddeutschland<br />
wurde Anfang Mai 2007 der Ausbruch einer Infektion<br />
mit dem Koi-Herpesvirus (KHV) bei Koi-Karpfen<br />
festgestellt. Auch in Zoogeschäften in Baden-<br />
Württemberg, die <strong>von</strong> dem betreffenden Händler<br />
beliefert worden waren, wurde bei verendeten<br />
Zierfischen das Koi-Herpesvirus nachgewiesen. In<br />
<strong>2008</strong> ist nun auch der Neckar betroffen: Hunderte toter<br />
Karpfen in Häfen und im Freiwasser, verbunden mit<br />
der Gefahr, dass sich die Seuche weiter ausbreitet. In<br />
dieser Situation möchte der RHFV seine Mitglieder<br />
aufklären.<br />
Informationen über das KHV stellt das Veterinäramt<br />
des Landkreises Ludwigsburg zusammen, die hier<br />
gekürzt und auf die Angelfischerei zugeschnitten<br />
wiedergegeben werden:<br />
Das Koi-Herpesvirus ist ein für Koi-Karpfen, Nutz-<br />
und Wildkarpfen höchst ansteckendes Virus, welches<br />
die sog. „Koi-Seuche“ verursacht. Die Erkrankung trat<br />
zuerst 1997 bei Koi-Karpfen in Israel, USA und Europa<br />
auf und ist inzwischen weltweit verbreitet. Die KHV-<br />
Infektion ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, für den<br />
Menschen stellt KHV allerdings keine Gefahr dar.<br />
Empfängliche Fischarten:<br />
Koi-Karpfen, Nutz- und Wildkarpfen, Goldfische<br />
können experimentell infiziert werden, zeigen aber<br />
keine Krankheitssymptome. Ebenso können<br />
Graskarpfen, Karausche und Schleie möglicherweise<br />
Virusüberträger sein.<br />
Symptome:<br />
Teilnahmslosigkeit, Futterverweigerung, Atemnot,<br />
eingesunkene Augen, Hautveränderungen<br />
(Abschleimen, Haut fühlt sich an wie Sandpapier),<br />
Veränderung der Kiemen (Blässe/Rötung, Schwellung,<br />
Nekrosen), die inneren Organe sind meist unauffällig.<br />
Verlauf:<br />
Die „Koi-Seuche“ tritt vorwiegend bei<br />
Wassertemperaturen über 18 °C auf, es sind aber auch<br />
Ausbrüche bei niedrigeren Wassertemperaturen<br />
beschrieben. Der Zeitraum zwischen Ansteckung und<br />
Ausbruch der Krankheit liegt zwischen 7 bis 21 Tagen<br />
(abhängig <strong>von</strong> der Wassertemperatur). Die Erkrankung<br />
verläuft seuchenhaft; Verluste bis zu 100 % des<br />
Bestandes sind möglich.<br />
16<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Erkrankter Speisekarpfen, eingesunkene Augen und<br />
Schleimhautablösungen.<br />
Quelle: Niedersächsisches Landesamt für<br />
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit<br />
Diagnose:<br />
Die Diagnose erfolgt mittels genetischer<br />
Untersuchungen. Bei latent infizierten Fischen, die<br />
keine Krankheitssymptome zeigen, ist der Nachweis<br />
der Infektion schwieriger. Daher müssen für den<br />
sicheren Nachweis ggf. mehrere Stichproben und<br />
mehrere Organe (Kiemen, Gehirn, Kopfniere, Milz)<br />
untersucht werden. Allgemein sind für die Diagnostik<br />
ganze Fische mit Krankheitssymptomen (lebend oder<br />
frisch verendet) am besten geeignet.<br />
Einschleppung:<br />
direkt: über Koi- und Nutzkarpfen oder<br />
Trägerfische (z.B. Goldfische)<br />
indirekt: über verseuchte Gerätschaften (Netze,<br />
Kescher, Transportbehälter usw.),<br />
über verseuchtes Wasser, oder über Personen<br />
bzw. deren Schutzkleidung (z. B. Stiefel)<br />
Der Besatz <strong>von</strong> infizierten (Koi-) Karpfen birgt das<br />
höchste Infektionsrisiko. Fische, die die Erkrankung<br />
überstanden haben, bleiben lebenslang infiziert und<br />
sind potentielle KHV-Überträger.
Schutz:<br />
Da zurzeit noch kein Impfstoff zur Verfügung steht,<br />
bietet den sichersten Schutz die Einhaltung folgender<br />
Maßnahmen:<br />
-Um Karpfenbestände vor der Einschleppung des<br />
Koi-Herpesvirus zu schützen, sollten keine Koi-<br />
Karpfen in den Bestand eingebracht werden.<br />
-Das Wasser aus Koi-Haltungen soll nicht in<br />
Wildgewässer eingeleitet werden.<br />
-Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass<br />
Zierfische nicht in Wildgewässer / Karpfenhaltungen<br />
ausgesetzt werden dürfen. Generell darf<br />
nur der Fischereiberechtigte Fische in Gewässer<br />
aussetzen.<br />
-Angelvereine, werden aufgefordert, ihre Fische /<br />
Karpfenbestände verstärkt zu beobachten und im<br />
Verdachtsfall, Meldung zu erstatten (s.u.).<br />
-Im Sinne der Seuchenprävention ist grundsätzlich<br />
ein Umsetzen <strong>von</strong> Fischen <strong>von</strong> einem in ein<br />
anderes (Vereins-) Gewässer kritisch zu<br />
überdenken. Das gilt insbesondere auch für den<br />
Einsatz <strong>von</strong> Köderfischen aus anderen Gewässern.<br />
-Auffällige Fische sollten unmittelbar nach dem<br />
Fang getötet werden. Nicht für eine Untersuchung<br />
bestimmte Teile müssen unschädlich beseitigt<br />
werden und dürfen nicht an fischfressende Vögel<br />
und andere Tiere verfüttert werden. Das<br />
Ausnehmen dieser Fische darf nicht am Gewässer<br />
erfolgen und die auffälligen Tiere sollten für eine<br />
Untersuchung bereitgestellt werden (Meldung und<br />
Absprache weitere Vorgehensweise s.u.).<br />
-Es wird empfohlen, Satzfische nur <strong>von</strong> Betrieben<br />
zu beziehen, die regelmäßig vom Fischgesundheitsdienst<br />
klinisch und virologisch mit<br />
negativem Ergebnis auf KHV untersucht werden.<br />
-Wird in einem Gewässer KHV diagnostiziert,<br />
sollten Angelgeräte oder z.B. Stiefel vor dem<br />
Einsatz in anderen Gewässern mit geeigneten<br />
chemischen Desinfektionsmitteln gereinigt<br />
werden und abschließend ab- bzw. austrocknen.<br />
Für Oberflächen und Gegenstände, die lediglich<br />
Wasserkontakt hatten, wird ein vollständiges<br />
Abtrocknen empfohlen.<br />
Fischgesundheit<br />
Nach dem Tierseuchengesetz kann bestraft werden,<br />
wer unter Tieren eine anzeigepflichtige Seuche<br />
verbreitet (absichtlich oder fahrlässig).<br />
Mit Fragen oder Meldungen über besondere<br />
Vorkommnisse wenden Sie sich bitte an den<br />
Fischgesundheitsdienst des Landes NRW beim<br />
Landesamt für Naturschutz, Umwelt und<br />
Verbraucherschutz, Dezernat Fischereiökologie in<br />
Albaum (02723 7790, Zentrale) oder an Ihr<br />
Kreisveterinäramt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
http://www.fv-heilbronn.de/pdf/Merkblatt_Koi-<br />
Herpes_Virus.pdf<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Anzeige<br />
17
Natur und Umwelt<br />
Gemeinsame Aktion in Deutschland, Österreich und der Schweiz:<br />
18<br />
Fisch des Jahres 2009 - Der Aal (Anguilla anguilla)<br />
Der Verband Deutscher Sportfischer (VDSF), das<br />
Österreichische Kuratorium für Fischerei und<br />
Gewässerschutz (ÖKF), das Bundesamt für<br />
Naturschutz (BfN) und der Verband Deutscher<br />
Sporttaucher (VDST) haben den Aal zum Fisch des<br />
Jahres 2009 gewählt. Erstmalig hat sich an der<br />
gemeinsamen Aktion auch der Schweizerische<br />
<strong>Fischereiverband</strong> (SFV) beteiligt.<br />
Mit dieser Wahl soll darauf aufmerksam gemacht<br />
werden, dass die Bestände des Europäischen Aals<br />
(Anguilla anguilla) fast im gesamten Verbreitungsgebiet<br />
erheblich zurückgegangen sind und dass es gilt,<br />
diesen außergewöhnlichen und einzigartigen Fisch<br />
besser zu schützen.<br />
Der Aal ist mit seinem schlangenförmigen und<br />
langgestreckten Körper unverwechselbar. Er lebt auf<br />
dem Grund unter Steinen, im Schlamm oder in Spalten<br />
und ernährt sich vorwiegend <strong>von</strong> Würmern, (Klein-)<br />
Krebsen, Insektenlarven, Fischlaich, aber auch <strong>von</strong><br />
Fischen.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Die Gründe für den Bestandrückgang sind vielfältig<br />
und bisher nicht ausreichend geklärt. Als Ursachen<br />
werden natürliche und anthropogene, d.h. vom<br />
Menschen verursachte Faktoren in der ozeanischen und<br />
kontinentalen Lebensphase der Aale vermutet, denen<br />
sie im Zusammenhang mit Ihrem Wanderverhalten<br />
ausgesetzt sind.<br />
Aal-Larve (Leptocephalus)<br />
Foto: Uwe Kils/Wikicommons
Aale schlüpfen im Atlantik, in der Sargassosee nahe<br />
den Bahamas. Mit dem Golfstrom werden die Larven<br />
östlich verdriftet und nach etwa drei Jahren erreichen<br />
sie die europäischen Küsten. Umgewandelt zu<br />
Glasaalen, wandern die jungen Aale dann in die<br />
Flußmündungen ein, steigen in den Flüssen auf und<br />
gelangen auch in Seen. Hier wachsen sie dann<br />
innerhalb <strong>von</strong> sechs bis zwölf Jahren als Gelbaale zur<br />
Geschlechtsreife heran. Zur Fortpflanzung wandern<br />
sie, nun Blankaale genannt, wieder tausende Kilometer<br />
zurück in die Sargassosee, wo sie geschlüpft waren.<br />
Dort laichen die Aale ab und sterben. Das Vorkommen<br />
des Europäischen Flussaals erstreckt sich über die<br />
Atlantische Küste Nordafrikas und Europas (inklusive<br />
Nordsee, Ostsee und Mittelmeer).Für den<br />
dramatischen Bestandsrückgang gibt es ein ganzes<br />
Bündel <strong>von</strong> Ursachen.<br />
Da der Aal ein Wanderfisch ist, spielt die Verbauung der<br />
Gewässer durch Wasserkraftwerke eine große Rolle,<br />
welche für ihn oftmals eine unüberwindbare Barriere<br />
darstellt. Vielfach bleibt ihm auf seiner<br />
Rückwanderung oftmals nur der Weg durch den<br />
Turbinenschacht. Abhängig vom Turbinentyp wird der<br />
Aal dabei oft getötet oder schwer verletzt.<br />
Auch die weltweite Nachfrage nach Aal bringt die<br />
Fische in Bedrängnis vor allem der Fang <strong>von</strong><br />
Glasaalen. Der Wegfang der Glasaale und die direkte<br />
Verarbeitung zu Fischkonserven vor allem in<br />
Frankreich, Portugal und Spanien, hat zur Dezimierung<br />
beigetragen. Ebenso wie der Export der Glasaale nach<br />
Fernost für die Aalmast, wo Händler horrende Preise<br />
für die jungen Aale zahlen.<br />
Zusätzlich zu all den vom Menschen verursachten<br />
Gefahren, hat der Aal auch noch biologische Feinde,<br />
wie den Schwimmblasenwurm oder das Aal-<br />
Herpesvirus die den Bestand massiv gefährden. Zu<br />
erwähnen ist auch vornehmlich der Kormoran, der zum<br />
Rückgang der Aalbestände das Seinige beiträgt.<br />
Wissenschaftler untersuchen zudem, ob klimatische<br />
Veränderungen Einfluss auf den Bestandsrückgang<br />
haben.<br />
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat<br />
den Aal deshalb als "außerhalb sicherer biologischer<br />
Grenzen" eingestuft; in Deutschland steht er bereits seit<br />
1998 auf der Roten Liste gefährdeter Arten.<br />
Natur und Umwelt<br />
Glasaal<br />
Foto: Visserijbedrijf v/h Fa. W. Klop & Zonen<br />
Die EU-Fischereiminister haben reagiert und unter der<br />
deutschen Ratspräsidentschaft ein europaweites<br />
Rettungsprogramm für die Aale beschlossen. Bis Ende<br />
des Jahres müssen nun alle EU-Staaten eigene<br />
Managementpläne vorlegen. Ab dem kommenden Jahr<br />
sollen neben anderen Maßnahmen erstmals eine<br />
bestimmte Menge gefangener Glasaale verpflichtend<br />
zur Aufzucht in den Binnengewässern ausgesetzt<br />
werden.<br />
Auch das Weltartenschutzabkommen CITES hat auf<br />
seiner 14. Vertragsstaatenkonferenz, auf Antrag<br />
Deutschlands, ein Rettungsprogramm und strenge<br />
Handelsbeschränkungen für Aale beschlossen, um den<br />
bedrohten Fisch besser zu schützen.<br />
Die Angelfischerei leistet Jahr für Jahr ihren Beitrag<br />
zur Erhaltung des Aals und investiert erhebliche<br />
finanzielle Mittel in Besatzmaßnahmen, ohne welche<br />
die Bestände bereits wesentlich niedriger wären.<br />
Bleibt zu hoffen, dass mit den geplanten Maßnahmen<br />
das Überleben des Europäischen Aals gesichert werden<br />
kann, denn es wäre schade, wenn dieser biologisch so<br />
interessante Fisch in Zukunft nicht mehr in unseren<br />
Gewässern sondern nur noch in unserer Erinnerung<br />
leben würde.<br />
Offenbach, den 17.10.<strong>2008</strong> V. i. S. d. P.<br />
Peter Mohnert<br />
Präsident<br />
Verband Deutscher Sportfischer e. V.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
19
Natur und Umwelt<br />
Der Eisvogel - Vogel des Jahres 2009<br />
Der "fliegende Edelstein" braucht saubere, naturnahe Gewässer zum Überleben<br />
Der Eisvogel braucht sauberes, klares Wasser zum<br />
Fischen und steile, lockere Uferböschungen für seine<br />
Brutröhren<br />
Berlin. Der schillernde Eisvogel ist der Vogel des<br />
Jahres 2009. Der Naturschutzbund Deutschland<br />
(NABU) kürte das spatzengroße Tier mit dem<br />
farbenprächtigen Gefieder am Freitag in Berlin nach<br />
mehr als 30 Jahren zum zweiten Mal.<br />
Die Forderungen <strong>von</strong> 1973, als der «fliegende<br />
Edelstein» mit dem stahlblauen Rücken das erste Mal<br />
Jahresvogel war, seien noch immer aktuell, sagte<br />
NABU-Vizepräsident Helmut Opitz. Der Eisvogel<br />
(Alcedo atthis) brauche sauberes Wasser, naturnahe<br />
Bäche, unverbaute Flüsse und Seen sowie artenreiche<br />
Talauen. Diese Lebensräume sind in Deutschland trotz<br />
mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch<br />
Mangelware.<br />
Nirgendwo komme der Eisvogel in Deutschland häufig<br />
vor, erläuterte der Naturschutzbund. Deutschlandweit<br />
gebe es noch 5600 bis 8000 Brutpaare. Mit der<br />
Wiederwahl des Vogels solle neuer Schwung in die<br />
Debatte um den Gewässerschutz gebracht werden,<br />
betonte Opitz. «Wollen wir dem Eisvogel dauerhaft<br />
eine Heimat bieten, brauchen wir lebendige Flüsse.»<br />
Der Eisvogel ist auch der Wappenvogel des<br />
bayerischen Landesbundes für Vogelschutz, der 2009<br />
sein 100-jähriges Bestehen begeht. Dessen<br />
Vorsitzender Ludwig Sothmann warnte, in Bayern<br />
gebe es angesichts der Goldgräberstimmung bei<br />
regenerativen Energien Pläne, die Wasserkraft an<br />
schnell fließenden Bächen auszubauen. Damit würden<br />
die Lebensräume des Eisvogels beeinträchtigt.<br />
20<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Fotos: M. Delpho, NABU<br />
Der Eisvogel, der im Flug und Sitzen mit einem<br />
flirrenden Farbenspiel fasziniert, ernährt sich<br />
überwiegend <strong>von</strong> kleinen Fischen. Für seine<br />
Brutröhren braucht er natürliche Steilwände. Woher<br />
der Eisvogel seinen Namen hat, ist strittig. Einige<br />
Deutungen gehen vom althochdeutschen Begriff<br />
«eisan» für schillern oder glänzen aus. Andere Autoren<br />
interpretieren den Eisvogel als «Eisenvogel» wegen<br />
seines rostfarbenen Bauchgefieders.<br />
In den 70er Jahren waren die Brutstätten des Eisvogels<br />
durch Wasserverschmutzung und Ausbau <strong>von</strong> Flüssen<br />
stark zurückgegangen. Viele Gewässer sind heute zwar<br />
erheblich sauberer und der Abwärtstrend des Eisvogels<br />
gestoppt, doch der Bestand hat sich nur auf niedrigem<br />
Niveau stabilisiert.<br />
Wo Bäche und Flüsse in ein Korsett aus Stein und Beton<br />
gezwängt wurden und Wehre wandernden Fischen den<br />
Weg versperren, findet der Eisvogel weder genügend<br />
Nahrung noch ausreichend Brutmöglichkeiten. Das<br />
Umweltbundesamt stuft derzeit nur zehn Prozent der<br />
Fließgewässer in Deutschland als naturnah ein. Eine<br />
Gewässerpolitik für naturnahe Flüsse, die dem<br />
Eisvogel nützt, ist auch ein wirkungsvoller<br />
Hochwasserschutz. Randstreifen an Gewässern sowie<br />
Überschwemmungsgebiete müssten eingerichtet<br />
werden. Flüsse und Bäche dürften nicht weiter<br />
ausgebaut werden.<br />
(DPA)
Berg-Ahorn ist der Baum des Jahres 2009<br />
Er kann bis zu 600 Jahre alt werden und spendet edles Holz für die Inneneinrichtung: Der Berg-Ahorn<br />
Der Berg-Ahorn kann bis zu 600 Jahre alt werden<br />
Der Berg-Ahorn ist Baum des Jahres 2009. Der Baum<br />
wächst vor allem in den Alpen, ist aber längst auch in<br />
deutsche Mittelgebirge und in flaches norddeutsches<br />
Land "gewandert". Das harte, gut drechselbare Holz<br />
des bis zu 600 Jahre alten Berg-Ahorns lieben die<br />
Hersteller <strong>von</strong> Musikinstrumenten wie Flöte und<br />
Fagott. Zimmerleute mögen das helle Holz für edle<br />
Treppen und Fußböden, wie das "Kuratorium Baum<br />
des Jahres" im Zoo Berlin mitteilte. Bei Autofahrern ist<br />
der Berg-Ahorn nicht so beliebt. Denn Blattläuse<br />
versprühen oft den gesaugten Zuckersaft, so dass unter<br />
dem Baum geparkte Autos mit einem klebrig-süßen<br />
Film überzogen werden.<br />
Der berühmteste Berg-Ahorn stand nach Angaben des<br />
Baum-Kuratoriums und dessen Präsidenten Silvius<br />
Wodarz im Schweizer Ort Truns. Unter seiner Krone<br />
wurde 1424 der "Graue Bund" geschmiedet.<br />
Regelmäßig bis ins 19. Jahrhundert hinein trafen sich<br />
die Graubündner unter diesem Baum, um ihren Bund<br />
dort zu bestätigen.<br />
Die Menschen haben den nach Ansicht des<br />
Wahlgremiums "ebenso schönen wie ökologisch und<br />
landschaftlich wertvollen Baum" über die Jahrhunderte<br />
gern kultiviert, so dass er sich mittlerweile gut in<br />
Europa ausbreiten konnte.<br />
In Norddeutschland stehen viele Exemplare als Park-<br />
und Straßenbäume, aber auch dichter gedrängt als<br />
Waldbäume. Über Deutschland verbreitete sich der<br />
Baum unter anderem bis nach Südschweden und weit<br />
Natur und Umwelt<br />
Fotos: Prof. Dr. Roloff<br />
nach Osten bis ins europäische Russland hinein. Selbst<br />
übers Meer wurde er "verschleppt": Der Berg-Ahorn<br />
kommt heute auch in England, Irland, Nordamerika<br />
und sogar in Südamerika vor.<br />
In Europa gibt es den Volksglauben, dass Ahornholz als<br />
Türschwelle eine besondere Eigenschaft hat: Zauberer<br />
und Hexen sollen sich nicht über eine solche Schwelle<br />
trauen. Auch die fünflappigen an gespreizte Hände<br />
erinnernden Blätter würden unheimliche Wesen aller<br />
Art fernhalten, hieß es lange Zeit. In vielen Alpen-<br />
Gegenden stellen deshalb bis heute die Menschen<br />
belaubte Zweige des Berg-Ahorns ins Fenster.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
(DPA)<br />
21
Natur und Umwelt<br />
Der Biber ist wieder da<br />
Über 250 Tiere haben bereits Nordrhein-Westfälische Gewässer zurückerobert<br />
Düren. Die jüngste Biber-Geschichte in Nordrhein-<br />
Westfalen begann 1981 mit Adam und Eva. Die beiden<br />
gehörten zu den sechs Bibern, die das Landesforstamt<br />
«in geheimer Aktion» im Eifeler Hürtgenwald<br />
aussetzte.<br />
«Das Paar lebt bis heute am Frenkbach», berichtete der<br />
Forstmann Dieter Fink, der damals mit dabei war. Nur<br />
diesem einen Paar waren wirkliches Glück und langes<br />
Leben beschieden. Das Weibchen des zweiten Paars<br />
lief dem Männchen weg, vom dritten Paar wurde das<br />
Weibchen überfahren. Trotz der Widrigkeiten lebt<br />
heute in der Eifel mit über 200 Tieren der älteste und<br />
größte Biberbestand in Nordrhein-Westfalen nach der<br />
Ausrottung vor rund 130 Jahren. Schätzungen zufolge<br />
könnten es in 20 Jahren 2000 Tiere sein.<br />
Da Biber auch Konfliktstoff bieten, gründete das Land<br />
Nordrhein-Westfalen am Mittwoch die landesweite<br />
Arbeitsgruppe Biber. Sie soll für ein friedliches<br />
Miteinander <strong>von</strong> Mensch und Biber sorgen. Bis ins<br />
19. Jahrhundert war der Biber mit seinem dichten<br />
warmen Fell eine begehrte Beute. Wegen seines mit<br />
Schuppen besetzten Schwanzes erklärte ihn die Kirche<br />
zum Fisch, und so durfte Biberfleisch auch freitags<br />
gegessen werden. 1877 war der Biber in NRW<br />
ausgerottet - bis Adam und Eva kamen.<br />
Die Freude war groß - bis die Tiere dem Menschen ins<br />
Gehege kamen. Da war etwa die ältere Frau im Örtchen<br />
Blens, die sich eines Morgens wunderte, warum es im<br />
Haus so hell war. «Wenn die dann vor die Haustür tritt<br />
und sieht, der Birnbaum, den der Mann vor Jahren<br />
gepflanzt hatte liegt vor der Tür, dann ist die bestimmt<br />
nicht biberfreundlich», erzählt Fink. Er hat noch mehr<br />
solcher Beispiele parat: Da schickte ein Mann in dem<br />
kleinen Eifelort seinen Sohn in die Garage, um die<br />
Winterreifen zu holen. Die Garage war geflutet,<br />
nachdem ein Biber über Nacht in dem angrenzenden<br />
Flüsschen fleißig einen Damm gebaut hatte. «Wir<br />
haben festgestellt, die Probleme gingen los, als die<br />
Biber mit bewohnten Gebieten in Berührung kamen»,<br />
so Fink. Es drohte eine biberfeindliche Stimmung. Als<br />
Gegenmaßnahme wurde in dem Biber-Pionier-Gebiet<br />
eine regionale Arbeitsgruppe mit wohlmeinenden<br />
Vertretern aus Forst-, Wasser-, und Landwirtschaft<br />
gegründet. Ein Biberberater ist direkter Ansprechpartner<br />
für geschädigte Menschen. Bei dem klingelt im<br />
Schnitt zwei Mal die Woche das Telefon. «Wenn der<br />
Biber im Garten ist, kann man mit einfachen Mitteln<br />
22<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Foto: dpa<br />
das Problem in den Griff bekommen», sagt Lutz<br />
Dalbeck <strong>von</strong> der Biologischen Station im Kreis Düren.<br />
Einen Anstrich <strong>von</strong> Baumstämmen mit Quarzsand mag<br />
der Biber gar nicht.<br />
Das Problem ist auch in Bayern bekannt. In 3.000<br />
Revieren leben dort 12.000 Tiere - nach der ersten<br />
«Ausbürgerung» 1966. Für den bayerischen<br />
Biberberater Gerhard Schwab ist der Konflikt auch ein<br />
psychologisches Problem. Der Mensch habe immer<br />
versucht, die Dynamik aus der Natur zu nehmen.<br />
«Dann kommt so ein Vierbeiner und dreht das wieder<br />
herum.» Problematisch sei manchmal auch Unkenntnis<br />
- etwa wenn dem Vegetarier unterstellt werde, er fresse<br />
die Fischbestände auf. Der Biber gestalte wie keine<br />
zweite Tierart seinen Lebensraum nach eigenen<br />
Vorstellungen. Da<strong>von</strong> profitierten viele Arten.<br />
Fischarten und Amphibienarten etwa hätten sich<br />
teilweise verdoppelt. «Der Biber ist ein Baumeister der<br />
Artenvielfalt.»<br />
Mittlerweile hat der Biber die Nordeifel in Beschlag<br />
genommen. Eine weitere Ansiedlung gibt es am<br />
Niederrhein im Kreis Wesel und eine geplante 2009 an<br />
der Lippe. Das Land setzt nach der blutrünstigen<br />
Vergangenheit auf ein friedliches Miteinander<br />
zwischen Mensch und Biber. Dafür soll eine am<br />
Mittwoch gegründete landesweite Arbeitsgruppe Biber<br />
mit ihrer Grundlagenarbeit zur Konfliktvermeidung<br />
und -lösung sorgen. Für den konkreten Notfall sollen<br />
örtliche Arbeitsgruppen und Biberberater eingesetzt<br />
werden.<br />
(Quelle: Aachener Nachrichten)
Waldzustandsbericht <strong>2008</strong>:<br />
Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es etwas besser<br />
Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es, wie<br />
schon 2007, insgesamt etwas besser. Das ist das<br />
Ergebnis des Waldzustandsberichts <strong>2008</strong>, den<br />
Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute in<br />
Düsseldorf vorstellte. Der Anteil der<br />
ungeschädigten Bäume hat sich demnach im<br />
Vergleich zum Vorjahr um erfreuliche weitere<br />
zwei Prozent verbessert. Der Anteil deutlich<br />
geschädigter Bäume hat ebenfalls um 2 Prozent<br />
abgenommen. Der Bestand der schwach<br />
geschädigten Bäumen bleibt mit 44 Prozent<br />
stabil auf Vorjahresniveau.<br />
„Das Jahr <strong>2008</strong> ist gekennzeichnet durch einen, für das<br />
Waldwachstum, günstigen Witterungsverlauf", so<br />
Minister Uhlenberg. „Der Borkenkäfer hat sich durch<br />
das feuchte Wetter nicht groß vermehren können. Auch<br />
die Wiederbewaldung nach Kyrill geht jetzt in die<br />
entscheidende Phase und wir bereiten den Wald mit<br />
unserem Wiederbewaldungskonzept auf den<br />
Klimawandel vor. Der Wald in Nordrhein-Westfalen<br />
stabilisiert sich also, hat aber immer noch mit<br />
Schadstoffeinträgen zu kämpfen, wodurch Bäume und<br />
Böden geschädigt werden. Deshalb ist es ein wichtiges<br />
Anliegen der Landesregierung, Schadstoffeinträge<br />
weiterhin zu minimieren."<br />
Bei der Betrachtung der einzelnen Baumarten haben<br />
sich vor allem Fichte und Buche positiv entwickelt. Der<br />
Anteil der Bäume ohne Schäden ist bei der Fichte <strong>von</strong><br />
31 Prozent im letzten Jahr auf 36 Prozent in diesem Jahr<br />
gestiegen. Bei der Buche weisen 29 Prozent der Bäume<br />
keine Schadensmerkmale auf, eine Steigerung um acht<br />
Prozent im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Der Kiefer dagegen geht es in diesem Jahr schlechter<br />
als noch 2007. Hier stieg der Anteil der deutlich<br />
geschädigten Bäume <strong>von</strong> 13 auf 20 Prozent. Auch bei<br />
der Eiche haben die Schäden zugenommen. 51 Prozent<br />
der Eichen weisen deutliche Schäden auf, das sind 8<br />
Prozent mehr als 2007. Hauptursache hierfür ist das<br />
verstärkte Auftreten <strong>von</strong> Eichenmehltau in Verbindung<br />
mit einer mittleren Fraßbelastung durch<br />
Eichenwickler- und Frostspannerraupen.<br />
Besondere Befürchtungen bestanden nach den<br />
Orkanen Kyrill und Emma, dass sich der Borkenkäfer<br />
stark ausbreitet. Das atlantisch geprägte, feuchte Wetter<br />
hat aber <strong>2008</strong> einen starken Befall durch den<br />
Borkenkäfer verhindert. Unterstützt wurde dies durch<br />
eine konsequente und schnelle Aufarbeitung des<br />
Sturmholzes. Eine Entwarnung kann allerdings noch<br />
Natur und Umwelt<br />
nicht gegeben werden. Die Entwicklung des<br />
Borkenkäfers muss in Zukunft gut beobachtet werden,<br />
um geeignete Maßnahmen gegen Massenvermehrungen<br />
einleiten zu können.<br />
Auch die Wiederbewaldung nach Kyrill tritt in eine<br />
entscheidende Phase. Mit dem Wiederbewaldungskonzept<br />
des Umweltministeriums wurden Empfehlungen<br />
gegeben, wie ein zukunftsfähiger Mischwald mit Blick<br />
auf den Klimawandel aussehen kann. Dazu gehört die<br />
Anpflanzung heimischer Baumarten wie Buche, Eiche<br />
oder Kirsche sowie bewährter fremdländischer<br />
Baumarten wie zum Beispiel die Douglasie. Hinzu<br />
kommt eine natürliche Verjüngung durch Birke, Weide<br />
oder Vogelbeere. Die Wiederbewaldung mit diesen<br />
Bäumen wird vom Umweltministerium gefördert.<br />
Ebenfalls gefördert wird die Kalkung <strong>von</strong> Böden in<br />
Privat- und Kommunalwald. Besonders Stickoxide und<br />
Ammoniak in der Luft greifen die Wälder an. In den<br />
Waldböden werden Schadstoffe zudem über<br />
Jahrzehnte gespeichert, so dass die Böden inzwischen<br />
stark versauert und nährstoffarm sind. Durch die<br />
Bodenschutzkalkungen wird der Waldboden<br />
stabilisiert und die Versauerung für einen Zeitraum <strong>von</strong><br />
rund 10 Jahren neutralisiert.<br />
Um den Waldzustandsbericht <strong>2008</strong> zu erstellen, haben<br />
im Juli und August geschulte Fachleute den<br />
Baumkronenzustand <strong>von</strong> etwa 9.500 zufällig<br />
ausgesuchten Bäumen erhoben. Die Analyse des<br />
Zustandes <strong>von</strong> Blättern und Nadeln gibt Auskunft über<br />
die gesundheitliche Verfassung der Bäume. Zusätzlich<br />
werden Klimawerte, Ergebnisse aus Dauerbeobachtungsflächen<br />
und Erhebungen zum Schädlingsbefall<br />
ausgewertet. Der Waldzustandsbericht wird seit<br />
1984 jährlich erstellt, die Ergebnisse <strong>2008</strong> können im<br />
Internet unter www.wald-und-holz.nrw.de eingesehen<br />
werden. (Quelle: MUNLV-NRW)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
23
Messen & Ausstellungen<br />
30. Rheinische Landesausstellung in Krefeld<br />
Der RhFV präsentierte mit dem Bezirk Grenzland die Fischerei<br />
Am 29.08.<strong>2008</strong> öffneten sich wieder die Tore zur<br />
Rheinischen Landesausstellung in Krefeld, es war die<br />
30. ihrer Art. Wir waren wieder dabei !<br />
Es galt viel vorzubereiten. Fast eine ganze Woche<br />
Arbeit lag bis dahin hinter uns. Aber mit dem<br />
bewährten Team ging alles fast <strong>von</strong> selbst.<br />
Während der 10-tägigen Messe waren fast 110.000<br />
Besucher vor Ort. Da<strong>von</strong> hat eine Vielzahl auch<br />
unseren Stand besucht, wobei sich sehr viele gute<br />
Informationsgespräche ergaben.<br />
Meinen Mitstreitern A. Giesen, H. Vollmer, D. Krüger,<br />
J. Knabenreich, sowie unserem Referenten für<br />
Öffentlichkeitsarbeit Ewald Braun gilt mein ganz<br />
besonderer Dank für den tollen Einsatz. Nicht zu<br />
vergessen: unser Vorsitzender Walter Sollbach, der wie<br />
immer am Eröffnungstag an unserer Seite war. Aller<br />
Aufwand war deshalb viel leichter.<br />
24<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Die Messeleitung war über unseren Stand voll des<br />
Lobes. Auf ein Neues in den nächsten 30 Jahren !<br />
(Gube)
Leichlinger Obstmarkt 03.-05.10.<strong>2008</strong><br />
Messen & Ausstellungen<br />
<strong>Rheinischer</strong> <strong>Fischereiverband</strong> und ASG Ford Köln informierten über die Fischerei an<br />
der unteren Wupper<br />
Barsche, Hechte, und Zander, Rotaugen und Karpfen,<br />
einige der Fischarten der Wupper waren in einem<br />
großen Aquarium zu sehen und erweckten das erstaunte<br />
Interesse der ca. 15.000 Besucher, die trotz widriger<br />
Witterungsverhältnisse den Weg zum Obstmarkt<br />
gefunden hatten. „Die leben alle hier in unserer<br />
Wupper?“ war eine häufig gestellte Frage. Besonders<br />
die bunten „Zebrafische“ -die Flussbarsche- zogen die<br />
kleinsten Besucher magisch an.<br />
Umwelt- und Artenschutz im Allgemeinen sowie<br />
Fisch- und Gewässerschutz im Besonderen -die<br />
Hauptanliegen der Fischerei- wurden anhand der<br />
Arbeit der Stiftung Wasserlauf und des Wanderfischprogramms-NRW<br />
aber auch mit dem Fischlehrpfad im<br />
Brücker Feld an der Wupper, der im kommenden Jahr<br />
um einen Botanischen- und Ornithologischen Lehrpfad<br />
erweitert wird, dargestellt.<br />
Eine kindgerechte Aufarbeitung der Thematik ist Frau<br />
Uta Ecker mit ihren Jugendbüchern „Fridolin der<br />
Wanderfisch“ und „Klara wohnt im Wald“ gelungen,<br />
die auch am Ausstellungsstand zu erwerben waren.<br />
Die ASG-Ford informierte über die Angelmöglichkeiten<br />
im Kölner Raum, die Jugendarbeit im Verein,<br />
ihre Erfolge im Casting-Sport bei Welt-, Europa- und<br />
Deutschen Meisterschaften aber auch über die<br />
Fischerprüfung, die Voraussetzung zur Ausübung der<br />
Fischerei ist.<br />
Unser herzlicher Dank gilt allen Helfern, insbesondere<br />
den Eheleuten Ecker, die in bewährter Weise die<br />
Präsentation organisiert und während des Obstmarktes<br />
den Ausstellungsstand betreut haben sowie der<br />
Fischzucht Pilgram aus Lohmar welche die Fische zur<br />
Bestückung unserer Aquarien bereitgestellt hat.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
25
Nachrichten<br />
Fliegenfischer Grundlehrgang<br />
01. und 02.11.<strong>2008</strong><br />
Radevormwald: Eine Anglerin und acht Angler<br />
(da<strong>von</strong> 2 Jugendliche) des ASV Radevormwald hatten<br />
sich <strong>von</strong> der Begeisterung ihrer Vereinskollegen, die im<br />
Frühjahr den Lehrgang besucht hatten, überzeugen<br />
lassen nun auch den Fliegenfischer Grundlehrgang zu<br />
absolvieren.<br />
Selbst Dauerregen konnte die angehenden Fliegenfischer<br />
nicht aufhalten<br />
Lehrgangsleiter Wolfgang Neysters vermittelte an den<br />
beiden Unterrichtstagen das notwendige theoretische<br />
Hintergrundwissen, die Gerätekunde und insbesondere<br />
die richtigen Wurftechniken. Für das leibliche Wohl<br />
sorgte Vereins-Jugendleiterin Angelika Kapp, die eine<br />
warme Mahlzeit vorbereitet hatte; ausreichend Kaffee<br />
und Getränke wurden ebenfalls bereitgehalten.<br />
Bedauerlicher Weise herrschte am ersten Lehrgangstag<br />
Dauerregen, was die Wurfübungen erheblich<br />
erschwerte. Am zweiten Tag wurden die Teilnehmer für<br />
ihr Durchhaltevermögen mit strahlendem Sonnenschein<br />
belohnt und die Würfe gingen auch direkt viel<br />
besser <strong>von</strong> der Hand.<br />
Zum Abschluss bestätigte Wolfgang Neysters allen<br />
Absolventen die erfolgreiche Teilnahme mit einer<br />
Urkunde.<br />
(Wilms)<br />
Interessenten für unsere Fliegenfischerlehrgänge<br />
wenden sich an: Frau Angelika Wilms<br />
Referentin für Fischen<br />
Am Dickelsbach 13a<br />
47269 Duisburg<br />
Tel.: 0203/7385750<br />
angelika.wilms@t-online.de<br />
26<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Rainer Deppe im Bundesvorstand<br />
der Landschaftspfleger<br />
Auf dem Deutschen Landschaftspflegetag in Eisenach<br />
wurde Rainer Deppe, Landtagsabgeordneter aus dem<br />
Rheinisch-Bergischen Kreis, in den Vorstand des<br />
Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL)<br />
gewählt.<br />
Der DVL ist der Dachverband der 140 Landschaftspflegeverbände<br />
und Biologischen Stationen in<br />
Deutschland. In diesen arbeiten Politiker, Landwirte<br />
und Naturschützer gemeinsam an Maßnahmen zum<br />
Erhalt der Kulturlandschaft und zur Förderung<br />
ländlicher Räume. Diese Zusammenarbeit spiegelt sich<br />
auch in der Zusammensetzung des Vorstands des DVL<br />
wieder. Vorsitzender des DVL ist Josef Göppel MdB.<br />
Der Abgeordnete und Förster aus Mittelfranken<br />
(Bayern) führt den Verband bereits seit seiner<br />
Gründung im Jahr 1993. Er wurde mit überwältigender<br />
Mehrheit wiedergewählt. Aus Nordrhein-Westfalen<br />
vertritt Dieter Pasch, Geschäftsführer der Biologischen<br />
Station Euskirchen, als stellvertretender Vorsitzender<br />
den Bereich Naturschutz im Vorstand.<br />
Dieter Pasch, Josef Göppel, Rainer Deppe<br />
Florian Meusel vertritt als zweiter stellvertretender<br />
Vorsitzender den Bereich Landwirtschaft. Im Beirat<br />
des DVL arbeitet Frank Herhaus, Geschäftsführer der<br />
Biologischen Station des Oberbergischen Kreises aus<br />
Nümbrecht mit.<br />
Rainer Deppe geht mir großem Elan diese neue<br />
Aufgabe an. “Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr mir<br />
Landwirtschaft, Naturschutz und Politik am Herzen<br />
liegen. Ich bin fest da<strong>von</strong> überzeugt: Nur gemeinsam<br />
und durch bewusste Bewirtschaftung können wir<br />
unsere Natur und Landschaft erhalten.”<br />
(PM Deppe vom 10.10.<strong>2008</strong>)
75 Jahre Sieg Fischerei-<br />
Genossenschaft<br />
Siegburg: Der Vorstand<br />
der SFG hatte zu einem<br />
festlichen Empfang in<br />
Hennef, am Freitag, dem<br />
14.11.<strong>2008</strong>, aus Anlass des<br />
75-jährigen Bestehens<br />
geladen und viele, viele<br />
kamen...<br />
An der Spitze Regierungspräsident,<br />
H.P. Lindlar, der<br />
Landrat des Rhein-Sieg-<br />
Kreises, F. Kühn,<br />
Ministerialrat im MUNLV,<br />
H. van Elsbergen, der<br />
Präsidenten des FV/NRW, E. Heddergott, der<br />
Vorsitzenden des RhFV <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V., W. Sollbach, die<br />
Bürgermeister der umliegenden Städte und<br />
Gemeinden, Vertreter der Pächter und Vereine sowie<br />
der diversen Behörden und Institutionen u.v.a.m.<br />
In seiner Festansprache betonte Herr van Elsbergen<br />
insbesondere die hervorragende und sehr gute<br />
Zusammenarbeit der SFG mit den Behörden und<br />
Institutionen seit ihrer Gründung vor 75 Jahren. Dies<br />
sei nicht zuletzt dem Ehrenvorsitzenden, H.G. Hardt<br />
und dem ehemaligen Geschäftsführer, W. Fettweiß zu<br />
verdanken, welche beide über 50 Jahre ihre Ämter in<br />
der Genossenschaft bekleideten.<br />
In seiner Ansprache verwies der Vorsitzende der SFG,<br />
H. Linden, u.a. auf die ehemalige Funktion als<br />
„Schutzgenossenschaft“ hin und legte allen<br />
Anwesenden die hervorragend gelungene Festschrift<br />
ans Herz.<br />
W. Sollbach und S. Cunz zeichneten im Anschluss an<br />
die Grußworte noch zwei verdiente Mitarbeiter der<br />
Genossenschaft mit dem "silbernen Ehrenzeichen des<br />
RhFV" aus. Dies waren die Angelfreunde Th.<br />
Heilbronner (Geschäftsführer) und D. Grunwald<br />
(Einsatzwart). In seiner Laudatio hob der <strong>Bezirks</strong>vorsitzende<br />
hervor, dass D. Grunwald bereits über 30<br />
Jahre für die SFG „im Einsatz“ ist und Th. Heilbronner<br />
als Geschäftsführer und „Allroundman“ aus den<br />
Reihen der Genossenschaft nicht mehr wegzudenken<br />
sei.<br />
Mit Liedvorträgen und einem kleinen Imbiss klang<br />
dann der festliche Abend aus.<br />
(S. Cunz)<br />
Nachrichten<br />
Justiziar für den Verbandsvorstand<br />
gesucht<br />
Der Verbandsvorstand benötigt für seine Tätigkeit hin<br />
und wieder einen juristischen Rat. Wenn wir uns diesen<br />
„extern“ einholen, dann kostet eine Beratung viel Geld.<br />
Keinen Rat einzuholen, könnte aber noch teurer<br />
werden. Unter unseren ca. 50.000 Mitgliedern gibt es<br />
mit Sicherheit Rechtsanwälte, Staatsanwälte, usw.,<br />
kurz gesagt „angelnde Juristen“, die dem Verband<br />
und damit der Fischerei hin und wieder mit Rat und Tat<br />
zur Seite stehen würden.<br />
Wir, der Rheinische <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V.,<br />
möchten gerne alle „Juristen unseres Verbandes“ zu<br />
einem Informationsaustausch einladen. Das Dilemma<br />
jedoch ist, dass wir sie nicht kennen. Bitte rufen Sie uns<br />
an, wenn Sie juristisch tätig sind und geben Sie uns Ihre<br />
Anschrift und Telefonnummer bekannt.<br />
Da nicht alle Vereinsmitglieder diese INFO erhalten,<br />
bitten wir jeden Vereinsvorstand: Durchforsten Sie<br />
Ihre Mitgliederkartei und teilen Sie uns Namen und<br />
Anschriften der in Ihrem Verein organisierten Juristen<br />
mit, damit wir den oben genannten Personenkreis<br />
einmal einladen können.<br />
Für die Fischerei und deren Zukunft ist dies wirklich<br />
wichtig. Der Verbandsvorstand bedankt sich schon im<br />
Voraus für Ihre Bemühungen und hofft auf Erfolg.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Anzeige<br />
27
Verbandsjugend<br />
19. Bundes-Jugend-Meeres-<strong>Fischertag</strong>e (BJMFT) in Heiligenhafen<br />
RhFV stellt <strong>2008</strong> den Jugend-Meister im Brandungsfischen<br />
In diesem Jahr sind wir mit der Jugend-Abordnung des<br />
RhFV zeitig losgefahren, um vor Ort die Möglichkeit<br />
zu bieten, sich im Brandungsfischen zu üben. Ein<br />
Filmbeitrag über die Ostsee und praktisches Wissen<br />
und Anwendungen wurden den Teilnehmern<br />
vermittelt. An verschiedenen Orten haben wir in der<br />
Brandung gefischt, leider mit mäßigem Erfolg. Die<br />
Bedingungen waren trotz schönem Wetter nicht<br />
optimal. Bei Ausflügen in die nähere Umgebung zeigte<br />
Thomas Janitschke seine Qualitäten als hervorragender<br />
Reiseführer, der sich vor Ort bestens auskannte.<br />
Am Donnerstag, nach der Eröffnung der 19. BJMFT im<br />
Gillhus zu Heiligenhafen und der Ausgabe der<br />
Meeresköder, besetzten wir am Abend den zugeteilten<br />
Strandabschnitt. Auflandiger Wind bescherte bessere<br />
Angelbedingungen. Das Fischerglück, oder war es das<br />
vorherige Üben, zahlte sich aus. Schöne Plattfische und<br />
ein guter Dorsch ließen sich an den Strand ziehen. Auch<br />
wenn einige Teilnehmer anderer Teams mit<br />
Wurfweiten <strong>von</strong> bis zu 145 m aufwarteten, der Erfolg<br />
war auf unserer Seite.<br />
28<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Am Freitagvormittag stand ein Fachvortrag mit<br />
anschließender Beantwortung <strong>von</strong> Fragebögen auf<br />
dem Programm. Den Nachmittag nutzten wir zu einem<br />
weiteren Ausflug in die holsteinische Schweiz.<br />
Sehenswerte Seengebiete und Küstenabschnitte mit<br />
einem wunderschönen Sonnenuntergang gaben Kraft<br />
für den nächsten Tag. Aufgeteilt auf 2 Kutter ging es<br />
zum Fischen mit Kunstköder auf alles was sich in der<br />
Ostsee vor Heiligenhafen fangen lässt. Unser Kapitän<br />
gab sich zwar redlich Mühe aber besser gefangen haben<br />
leider die Konkurrenten auf dem andern Kutter.<br />
Erbeutet wurden Dorsch, Hering, Hornhecht, Makrele<br />
und Wittling.<br />
Abends hatte der VDSF-Jugendvorstand zu einem<br />
reichhaltigen Buffet geladen. Anschließend wurden die<br />
Sieger in den einzelnen Disziplinen geehrt. Unsere<br />
Vermutung bestätigte sich: Lars Abramowski war in<br />
diesem Jahr der erfolgreichste Brandungsangler unter<br />
den 39 Jugendlichen die nach Heiligenhafen<br />
gekommen waren und der RhFV stellt damit den<br />
Jugend-Meister im Brandungsfischen <strong>2008</strong>. Leider hat<br />
es in den anderen Disziplinen zu keinem der vorderen<br />
Plätze für unser Team gereicht aber jeder Teilnehmer<br />
wurde mit einer Erinnerungsgabe bedacht.<br />
Siegerehrung; ganz links: Lars Abramowski<br />
Das Zusammensein, das Miteinander sowie die<br />
Kontakte mit den anderen Teams waren wieder<br />
großartig und einfach Klasse. Wichtiger Grundsatz:<br />
„Dabei sein ist das Motto“.<br />
Zu Unterkunft, Verpflegung und zum Programm der<br />
Tage ist die einhellige Meinung: „Das war gut, hat sich<br />
gelohnt und Spaß gemacht.“<br />
(Rosenkranz, Verbandsjugendleiter)
53. Deutsche Casting Meisterschaften in Halle an der Saale<br />
Mit Michael Hasenhütl stellt die ASG-Ford einen Deutschen Meister im Casting<br />
Das Casting-Team NRW<br />
Vom 21. bis 24.08.<strong>2008</strong> fand die 53. Deutsche Casting<br />
Meisterschaft in Halle an der Saale statt, am Start 19<br />
Damen und 52 Herren aus 12 Bundesländern. Der<br />
Bezirk Köln war durch die ASG-Ford vertreten und<br />
erzielte für das Team Nordrhein-Westfalen<br />
hervorragende Ergebnisse.<br />
Michael Hasenhütl <strong>von</strong> der ASG-Ford wurde<br />
Deutscher Meister mit 100 Punkten in der Disziplin 1<br />
(Fliege Ziel). Weiterhin errang er in der Disziplin 3<br />
(Gewicht Präzision) mit 98 Punkten die Bronze<br />
Medaille. Auch die Damen zeigten sich sehr<br />
erfolgreich. Sonja Heeg, ebenfalls aus den Reihen der<br />
ASG-Ford, erreichte in der Disziplin 5 (Gewicht Weit<br />
Einhand) und in der Mannschaftswertung jeweils die<br />
Bronze Medaille.<br />
In der Mannschaftswertung der Herren belegte<br />
Nordrhein-Westfalen mit dem Team Michael<br />
Hasenhütl (ASG-Ford), Michael Harter (SAV Bayer<br />
Leverkusen) und Andreas Bruthier (CAV Erkrath) den<br />
vierten Platz.<br />
Die NRW-Damen Sonja Heeg (ASG-Ford) und<br />
Michaela Bruthier (CAV Erkrath) errangen die Bronze<br />
Medaille der Mannschaftswertung.<br />
Casting<br />
Michael Hasenhütl ganz oben auf dem Siegertreppchen<br />
Mit diesen Erfolgen stellte die ASG-Ford das beste<br />
Team in NRW. Hier sei ein besonderer Dank an die<br />
Casting Gruppe gerichtet. Es ist aber auch ein Zeichen<br />
dafür, dass die Jugendarbeit in der ASG-Ford einen<br />
hohen Stellenwert einnimmt. An diesen Erfolg werden<br />
wir natürlich anknüpfen und die Jugendgruppe weiter<br />
ausbauen.<br />
(Ecker; ASG Ford)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
29
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Eifel;<br />
ASV Rursee e.V. Woffelsbach<br />
ermöglicht barrierefreies Angeln<br />
Rurberg. Der Angelsportverein Rursee zeigt soziale<br />
Verantwortung, dies wurde heute (05.09.<strong>2008</strong>) bei der<br />
offiziellen Eröffnung des «barrierefreien und<br />
behinderten-gerechten Angelstegs» deutlich.<br />
Nach fast acht Jahren Projektplanung, zahlreichen<br />
Finanzierungslöchern und einem hohen Arbeitsaufwand<br />
in der Bauphase kann der Verein nun den<br />
großen Erfolg feiern: Die Fertigstellung eines<br />
barrierefeien Angelsteges am Eiserbachsee mit<br />
rollstuhlgerechter Zufahrt, sodass auch behinderte<br />
Angelfreunde mit Begeisterung ihrem Hobby<br />
nachgehen können.<br />
«Das war nicht so einfach. Wir müssen uns hier bei<br />
denen bedanken, die wirklich geholfen haben», so<br />
Henry Lossner, der Vorsitzende des Vereins, der<br />
inzwischen über 1000 Mitglieder zählt. Ausdrücklich<br />
nannte er als Sponsoren und Spender RWE Düren, die<br />
Kreissparkassen Düren und Aachen sowie Dipl.-Ing.<br />
Manfred Breuer aus Strauch und Bauunternehmer<br />
Alfred Hilger aus Rollesbroich. Auch die Gemeinde<br />
Simmerath und den Wasserverband Eifel-Rur schloss<br />
Henry Lossner in seine Würdigung mit ein.<br />
Spezielle Angelplätze für Menschen mit Behinderung<br />
sind in Deutschland bisher immer noch sehr selten<br />
anzutreffen. Damit ab sofort mehrere Rollstuhlfahrer<br />
oder Behinderte auf dem großen Steg Platz und vor<br />
allem Sicherheit finden, waren nicht nur mehrere<br />
tausend Euro erforderlich, auch 240 unentgeltliche<br />
Arbeitsstunden wurden <strong>von</strong> den Mitgliedern des<br />
Vereins geleistet.<br />
Unterstützung wird weiterhin benötigt für eine gut<br />
erkennbare Beschilderung, Sponsoren und interessierte<br />
Angeler sind im ASV Rursee immer willkommen.<br />
(Quelle: Aachener Nachrichten, Foto: Mira Kleine)<br />
30<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Freundschaftsfischen im Bezirk Eifel<br />
Am 14.September <strong>2008</strong> versuchten 42 Angler aus 11<br />
Vereinen des <strong>Bezirks</strong> Eifel dem Rursee möglichst viele<br />
Fische zu entlocken. Um 7.00 Uhr traf man sich unter<br />
einer dicken Nebelwand am Yachthafen in<br />
Woffelsbach.<br />
Nachdem um 8.00 Uhr alle Experten Ihre Plätze<br />
eingenommen hatten riss der Nebel auf, und die<br />
Temperaturen kletterten trotz Ostwind auf + 5 Grad.<br />
Nicht gerade die besten Wetterbedingungen um viel<br />
Fisch zu fangen. Als um 12.00 Uhr die gefangenen<br />
Fische zur Waage gebracht wurden, stellten wir fest<br />
dass die großen Fische es vorgezogen hatten noch<br />
einige Zeit weiter im Rursee zu schwimmen.<br />
Den schwersten Fisch fing Karl Nester ASV Rursee OV<br />
Woffelsbach mit einem Rotauge <strong>von</strong> 250gr., gefolgt<br />
<strong>von</strong> Karl-Heinz Potschernik vom SFV Düren mit<br />
einem Rotauge <strong>von</strong> 240gr.<br />
Ebenfalls einen Pokal bekam Josip Spoljar ASV Rursee<br />
OV Rurberg für ein Rotauge <strong>von</strong> 200gr.<br />
Beim anschließend gemütlichen Plausch in der<br />
Zanderklause wurde passend zum Wetter Grünkohl mit<br />
Mettwurst gereicht, und es wurde über Fische<br />
gesprochen die weitaus größer und schwerer waren als<br />
die am Morgen gefangenen.<br />
Der Bezirk bedankt sich bei der Fischerei-<br />
Pächtergemeinschaft Rursee e.V. für die Bereitstellung<br />
des Gewässers sowie bei allen ehrenamtlichen Helfern<br />
und beim THW aus Stolberg.<br />
(Tiepelt/Hilgers)
Jugend-Umwelttag im Bezirk Eifel<br />
Der Jugendausschuss des <strong>Bezirks</strong> Eifel im RhFV hatte<br />
für den 18.10.<strong>2008</strong> die Jugendlichen der Vereine,<br />
welche regelmäßig an den <strong>Bezirks</strong>veranstaltungen<br />
teilnehmen, zu einem Umwelttag eingeladen.<br />
Auf dem Gelände der BSG Prym in Stolberg fanden<br />
sich ca. 30 Jugendliche ein, um sich <strong>von</strong> Herrn Ottmar<br />
Hartwig <strong>von</strong> der Natur- und Umweltschutz-Akademie<br />
NRW in die Thematik der Gewässerbetrachtung und<br />
–Untersuchung einweisen zu lassen. Das Ziel war die<br />
Dokumentation des Zustandes des Vichtbaches. Dazu<br />
wurden die Teilnehmer in 3 Gruppen mit verschiedenen<br />
Aufgaben eingeteilt.<br />
Während eine Gruppe damit beschäftigt war, die<br />
Struktur des Vichtbaches zu beschreiben, wurde durch<br />
eine weitere Gruppe mit modernen Geräten die<br />
chemischen Gewässerparameter, wie z.B. PH-Wert,<br />
Sauerstoff, Härte etc. gemessen. Die weitaus größte<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Gruppe sammelte im Bach unter Steinen und im<br />
Sediment Indikatortiere. Im Umweltbus<br />
"LUMBRICUS" wurden dann die Funde und Daten mit<br />
Hilfe <strong>von</strong> Mikroskopen analysiert. Zum Abschluss<br />
stellten die einzelnen Teilnehmer die Ergebnisse ihrer<br />
Untersuchungen vor. Alle Informationen wurden wie<br />
ein Puzzle zusammengefügt und so der Zustand eines<br />
Teils des Lebensraumes "Vichtbach" dokumentiert.<br />
Alle teilnehmenden Jugendlichen waren mit<br />
Begeisterung bei der Sache und auch die anwesenden<br />
Betreuer, Eltern und Vorstandsmitglieder konnten neue<br />
Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.<br />
Ottmar Hartwig im “LUMBRICUS”<br />
Nach getaner "Arbeit" wurden alle <strong>von</strong> der Familie<br />
Ullrich und Ihren Helfern mit einem leckeren Imbiss<br />
beköstigt. Dank gilt den Organisatoren, dem <strong>Bezirks</strong>-<br />
Jugendwart K.J. Billmann und <strong>Bezirks</strong>-Sportwart<br />
A. Ullrich, der BSG Prym für die Nutzung des<br />
Vereinsgeländes sowie dem Fischereipächter, Herrn<br />
Willems.<br />
Ein besonderer Dank des <strong>Bezirks</strong>vorstandes gilt<br />
Ottmar Hartwig, der mit seiner lockeren Art den<br />
Kindern und Jugendlichen einen emotionalen und<br />
rationalen Bezug zur Umwelt vermittelte. Die selbst<br />
gewonnenen Einsichten haben sicherlich einen tieferen<br />
Eindruck <strong>von</strong> der Natur hinterlassen, als jedes<br />
theoretische Lehrbuch.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
(Hilgers)<br />
31
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Köln;<br />
ASG-Ford e.V. präsentiert sich beim Ford-Kindertag <strong>2008</strong><br />
Am Sonntag den 24.08.<strong>2008</strong> richtete die Ford-Freizeitorganisation<br />
(FFO) den Ford-Kindertag <strong>2008</strong> aus,<br />
schon seit Jahren ist dies Tradition und findet sehr<br />
große Resonanz.Auch in diesem Jahr wurde eine<br />
stattliche Besucherzahl (ca. 3000) verbucht. Neben der<br />
ASG-Ford (Angelsportgruppe-Ford) beteiligten sich<br />
auch zahlreiche Vereine, wie Radsport Club,<br />
Pferdesport Verein, Old-Timer Club, die Fotogruppe<br />
und andere, die ebenfalls in der FFO beheimatet sind.<br />
Die Angelsportgruppe Ford präsentierte sich mit einem<br />
Casting-Stand, einem Kinder-Angelbecken und einem<br />
Kinderbücherstand. In zahlreichen Gesprächen wurde<br />
Eltern dargelegt, dass Angeln und die Beschäftigung<br />
mit der Thematik Fischerei sich äußerst positiv auf die<br />
kindliche Entwicklung auswirken kann. Die<br />
Bedingungen zur Aufnahme in die ASG-Ford wurden<br />
dargelegt und die zu beachtenden gesetzlichen<br />
Bestimmungen erläutert.<br />
Besonders das Kinder-Angeln bereitete Eltern und<br />
Kinder großen Spaß. In einer langen Schlange mussten<br />
sich die Kinder Geduld üben bis sie endlich ihre erste<br />
Angel in der Hand hielten. Streitigkeiten waren dabei<br />
keine Seltenheit. Ein Junge stand letztlich zur Freude<br />
seiner Eltern mitten im Angelbecken.<br />
Neben dem Kinder-Angeln wurde das Casting<br />
ebenfalls stark frequentiert. Hier sei ein besonderer<br />
Dank an die Jugendgruppe der ASG-Ford gerichtet, die<br />
großes Engagement zeigte. Am frühen Nachmittag<br />
führte dann der frisch gebackene Deutsche Meister im<br />
Casting, Michael Hasenhütl, seine Künste in dieser<br />
Disziplin vor. Es war sehr erstaunlich, mit welchem<br />
Interesse diese moderne Sportart vom Publikum<br />
angenommen wurde. Ob Alt oder Jung, man konnte am<br />
Casting-Stand keine Langeweile verbuchen.<br />
32<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Großes Interesse fand auch der Kinderbücherstand. Die<br />
Kinderbuchautorin, Frau Uta Ecker, stellte ihr neues<br />
Kinderbuch „Klara wohnt im Wald“ vor. Nicht weniger<br />
interessant war „Fridolin der Wanderfisch“. In vielen<br />
Gesprächen wurden die Bücher wegen ihrer sehr guten<br />
Darstellung gelobt. Viele Eltern ließen sich beraten und<br />
so fand manches Buch einen neuen Besitzer.<br />
Der Ford-Kindertag <strong>2008</strong> war für die ASG-Ford ein<br />
großer Erfolg. Man konnte die Eltern da<strong>von</strong><br />
überzeugen, dass der Angelsport für die Jugend eine<br />
sinnvolle Freizeitgestaltung ist und die Kinder dabei<br />
einen Bezug zur Natur finden. Bei solchen<br />
Veranstaltungen kann Interesse geweckt und der<br />
Grundstein für die Zukunft gelegt werden.<br />
Allen Beteiligten der ASG-Ford, die diese<br />
Veranstaltung ermöglicht haben, sei hier ein herzliches<br />
Dankeschön gesagt. Ein besonderer Dank geht an<br />
dieser Stelle den beiden Jugendangler, Martin Willam<br />
und Sven Skyde.<br />
(Ecker)
Berichte aus den Bezirken<br />
<strong>Bezirks</strong>-Jugendfischen im Zündorfer Yachthafen<br />
Kölner <strong>Bezirks</strong>jugend traf sich zum gemeinsamen Fischen und demonstrierte fischereiliches Wissen bei der<br />
Beantwortung <strong>von</strong> Fragebögen.<br />
Zündorf: Jugendliche aus vier Kölner Fischereivereinen<br />
waren mit ihren Betreuern der Einladung der<br />
<strong>Bezirks</strong>-Jugendleitung zum Zündorfer Yachthafen<br />
gefolgt. Gemeinsam wurde ein Gesamtfang <strong>von</strong> 2100g<br />
Fisch zur Strecke gebracht, der anschließend einer<br />
sinnvollen Verwertung (Verarbeitung zu Fischfrikadellen)<br />
zugeführt wurde.<br />
Neben dem Gemeinschaftserlebnis stand auch<br />
"Lehrreiches" auf dem Programm. Wem das<br />
Stippfischen und der sachgerechte Umgang mit der<br />
Kopfrute noch nicht geläufig war, der konnte sich in<br />
dieses Handwerk einweisen lassen.<br />
Fischereilisches Fachwissen wurde mittels Fragebögen<br />
abgefragt und dabei der <strong>Bezirks</strong>-Jugendmeister <strong>2008</strong><br />
ermittelt. Sieger in dieser Disziplin waren Kevin Braun<br />
(ASV Immendorf) mit 17 Punkten gefolgt <strong>von</strong> Canluzr<br />
Wengere (ASG Ford) mit 15 Punkten und Hendrik <strong>von</strong><br />
Schalla mit 14 Punkten. Die bestplatzierten können im<br />
kommenden Jahr zur Teilnahme am Verbands-<br />
Jugendwettstreit gemeldet werden.<br />
(Braun)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
33
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Grenzland;<br />
ACV Viersen 1969 e.V. errichtet<br />
Fischlehrpfad am Ufer der Niers<br />
Auf dem Niersdamm, einem beliebten Freizeit- und<br />
Wanderweg zwischen Niers und Niers-See, hat der<br />
ACV Viersen sein jüngstes Projekt in Angriff<br />
genommen. Der renaturierte Baggersee und auch der<br />
Fluss in diesem Bereich unterliegen der fischereilichen<br />
Bewirtschaftung durch den Verein, ideale<br />
Voraussetzung an dieser Stelle die Fischerei und die<br />
Aktivitäten des ACV Viersen mit einem Fischlehrpfad<br />
zu präsentieren. Die ersten Schautafeln wurden aus<br />
Vereinsmitteln finanziert, in Eigenleistung gefertigt<br />
und sind bereits errichtet.<br />
34<br />
T. Janitschke, Eva Rohmann, W. Sollbach<br />
Thomas Janitschke, Vereins-Jugendleiter und<br />
Mitinitiator stellte heute das Projekt dem Vorstand des<br />
Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong>es vor und erläuterte die<br />
weitere Planung. Für den Ausbau des Fischlehrpfades<br />
sucht der ACV Viersen Sponsoren und Unterstützer,<br />
Ansprechpartner ist der Vereinsvorsitzende Franz<br />
Aarts, franzaarts@online.de.<br />
Blick auf die Niers (Braun)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Bezirk Rhein-Kreis Neuss;<br />
Umweltminister Uhlenberg unterzeichnet<br />
Rahmenvereinbarung<br />
zum Erftumbau<br />
Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute<br />
(24.09.<strong>2008</strong>) die Rahmenvereinbarung zum Erftumbau<br />
unterzeichnet. Mit den Vertragspartnern RWE Power<br />
und dem Erftverband wurde somit die langfristige<br />
finanzielle Absicherung für den Erftumbau vereinbart<br />
und die Weichen für den Rückbau der Erft in ein<br />
naturnahes Gewässer gestellt.<br />
„Die Landesregierung setzt mit diesem Vertrag und der<br />
damit verbunden finanziellen Absicherung des<br />
Erftumbaus, ein Zeichen für eine gute Lebensqualität<br />
und die Gewässerentwicklung in Nordrhein-<br />
Westfalen,“ so Minister Uhlenberg.<br />
„Durch den Umbau wird die zurzeit technisch<br />
ausgebaute Erft in ein naturnahes Gewässer<br />
zurückgebaut. Damit entsteht für die Bürgerinnen und<br />
Bürger der Region ein naturnaher Erholungsraum und<br />
eine natürliche Auenlandschaft mit einer großen<br />
Artenvielfalt. Mit dem Erftumbau übernehmen wir<br />
zusammen mit RWE Power und dem Erftverband<br />
schon heute die Verantwortung für künftige<br />
Generationen und geben einen bedeutenden Impuls für<br />
einen ökologischen Strukturwandel.“<br />
Der Erftumbau erfolgt in drei Stufen bis zum Jahr 2045.<br />
Die Gesamtkosten <strong>von</strong> 70 Millionen Euro teilen sich<br />
das Land Nordrhein-Westfalen (52,5 Millionen Euro),<br />
der Erftverband (9,5 Millionen Euro) und RWE Power<br />
(8 Millionen Euro). Als eine der ersten Maßnahmen<br />
wird der Erftverband am rechten Ufer der Erft im<br />
Bereich der Museumsinsel Hombroich auf einer Länge<br />
<strong>von</strong> 750 Metern die Uferbefestigungen entfernen. Das<br />
Gewässer kann sich dann auf dieser Seite ungehindert<br />
und aus eigener Kraft entwickeln.<br />
Mit dem Erftumbau und der damit verbundenen<br />
Renaturierung werden zudem die Vorgaben aus der<br />
EG-Wasserrahmenrichtlinie erfüllt. Damit gibt die<br />
Europäische Union einen verbindlichen Handlungs-<br />
und Zeitplan vor, der eine ökologisch orientierte<br />
Entwicklung der Flüsse und Seen in Europa erreichen<br />
will.<br />
Weitere Informationen zur EG-Wasserrahmenrichtlinie<br />
sind zu finden unter www.umwelt.nrw.de<br />
(Quelle: MUNLV-NRW)
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Rhein-Ruhr;<br />
Gemeinschaftsveranstaltung am Rhein-Herne-Kanal<br />
40 Angler aus den Vereinen des <strong>Bezirks</strong> Rhein Ruhr trafen sich zur traditionellen Veranstaltung am<br />
"Erntedank" Sonntag<br />
Trotz extrem schlechter Wetterbedingungen trafen sich<br />
noch fast 40 Angler aus den Vereinen des <strong>Bezirks</strong><br />
Rhein-Ruhr zu ihrer traditionellen Veranstaltung am<br />
„Erntedank“ Sonntag, auf dem Gelände des<br />
Rudervereins Oberhausen am Gasometer. Leider<br />
fanden sich bei diesem Wetter keine Zuschauer und<br />
Gäste ein, wie in den vergangenen Jahren. So blieb man<br />
diesmal ganz unter sich.<br />
Nach gut fünf Stunden Regen, Kälte und Sturm,<br />
verbracht mit Fischen und einem Casting-Wettbewerb<br />
auf das Arenbergtuch, schmeckte anschließend das<br />
gemeinsame Essen im Lokal besonders gut.<br />
Bei der Siegerehrung konnte die <strong>Bezirks</strong>vorsitzende<br />
Eva Rohmann dem neuen Fischerkönig gratulieren und<br />
ihm für <strong>2008</strong> den Wanderpokal überreichen.<br />
Peter Blauth <strong>von</strong> den Angelfreunden Mülheim, hatte<br />
ein Rotauge <strong>von</strong> 700 Gramm präsentiert, und damit<br />
zum dritten Mal -mit mehr jährigem Abstand- jeweils<br />
den schwersten Fisch gefangen.<br />
Beim Zielwerfen auf das Arenbergtuch war an diesem<br />
Tag Horst Steinfeld, vom Anglerclub Kettwig vor der<br />
Brücke der beste Werfer.<br />
Die <strong>Bezirks</strong>vorsitzende ehrte nicht nur die besten<br />
Teilnehmer, sondern -auch das ist mittlerweile<br />
Tradition- sie las alle Casting-Ergebnisse vor, die dann<br />
<strong>von</strong> den Anwesenden kommentiert wurden. Manchmal<br />
auch Spott ertragen können, austeilen und einstecken<br />
auch dass gehört dazu. Es kann ja jeden treffen der mal<br />
einen schlechten Tag erwischt hat und die Revanche im<br />
nächsten Jahr ist gewiss - vielleicht umso schöner -<br />
denn dann sind alle wieder dabei. Das hat man sich<br />
gegenseitig versichert.<br />
Jeder angemeldeter Teilnehmer erhielt auch in diesem<br />
Jahr eine praktische Erinnerungsgabe.<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
(Rohmann)<br />
35
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Rurtal; Angeljugend fischt in der Rur<br />
Am Sonntag, den 14. September fand das alljährliche Jugendfischen des <strong>Bezirks</strong> Rurtal im Rheinischen<br />
<strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> e.V. statt.<br />
An diesem Tag wird den Jugendlichen die Möglichkeit<br />
geboten unter Anleitung erfahrener Jugendwarte im<br />
Fließgewässer zu fischen. Pünktlich um 8.00 Uhr<br />
wurden die zahlreich erschienenen Mädchen und<br />
Jungen <strong>von</strong> den Jugendwarten eingewiesen.<br />
Nach dem Aufbauen kontrollierten die <strong>Bezirks</strong>-<br />
Jugendleiter Theo Mergelsberg, Friedrich Kohnen und<br />
Günther Schiffer die, für den Fischfang vorgeschriebenen,<br />
Gerätschaften. Dann, kurz nach<br />
Angelbeginn, stellten sich die ersten Fänge ein, es<br />
waren einige sehr schöne Bachforellen die überlistet<br />
werden konnten.<br />
Nach dem Fischen hatten alle Jugendliche die<br />
Möglichkeit an einem Castingtunier teilzunehmen. Vor<br />
dem Wettbewerb wurden die Teilnehmer durch<br />
Friedrich Kohnen, assistiert <strong>von</strong> Peter Richter und<br />
Egon Luettke, in die verschiedenen Wurftechniken<br />
eingewiesen. Damit jeder gestärkt in das Castingturnier<br />
gehen konnte gab es zunächst ein gemeinsames<br />
Frühstück, bei dessen Zubereitung die Jugendwarte<br />
keinen Aufwand scheuten. Nach dieser Stärkung war es<br />
eine Freude, selbst den jüngsten Teilnehmern, beim<br />
36<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Überkopf- oder Seitwärtswurf auf die Arenbergscheibe<br />
zu zuschauen. Sehr zur Freude der anwesenden<br />
Mütter und Väter gelangen den Meisten selbst diese<br />
schwierigen Würfe.<br />
Während des Turniers galt es noch das theoretische<br />
Wissen unter Beweis zu stellen. Mittels Fragebögen<br />
zeigten die jugendlichen Teilnehmer in wie weit ihnen<br />
die Zusammenhänge in der Natur geläufig sind.<br />
Zur Siegerehrung überbrachte Ewald Braun vom<br />
Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong> <strong>von</strong> <strong>1880</strong> Grußworte<br />
und bescheinigte allen Teilnehmern Talent beim<br />
Casting. Nach der Gesamtauswertung freute sich auf<br />
dem 1.Platz, Nicholas Kolonko (ASV Arsbeck) und auf<br />
den Plätzen 2 und 3, Bastian Holten und Aron Püsche<br />
(beide ASV Oberbruch).<br />
Ein besonderer Dank richtet sich an die langjährigen<br />
Sponsoren dieser Veranstaltung:<br />
-Fleischerei Schaller aus Übach-Palenberg und<br />
-Angelsportgeschäft Will Nellis aus Landgraaf (NL)<br />
(Lüttke)
Berichte aus den Bezirken<br />
<strong>Bezirks</strong>-<strong>Fischertag</strong> <strong>2008</strong><br />
Rurtaler Angler fischen, casten und fachsimpeln im Naherholungsgebiet an der Wurm in Übach-Palenberg<br />
Bei schönstem Herbstwetter versammelten sich<br />
zahlreiche Teilnehmer aus den <strong>Bezirks</strong>vereinen zum<br />
gemeinsamen Fischen und zum anschließenden<br />
Casting. Im Gegensatz zum letztem Jahr, in dem das<br />
Fischen in der Wurm wegen Hochwasser ausfallen<br />
musste, zeigte sich der Fluss beim diesjährigem<br />
<strong>Bezirks</strong>fischen der Senioren <strong>von</strong> seiner besten Seite.<br />
Das Pegelstand war sehr niedrig und das Wasser<br />
kristallklar.<br />
Nach dem Fischen bedienten sich die Angler am Grill,<br />
um dann gestärkt mit dem Casting zu beginnen. Nach<br />
einigen Übungswürfen folgten bald die Wertungswürfe.<br />
Die gemeldeten Teilnehmer waren konzentriert<br />
und bemüht ihr Wurfgewicht treffsicher zu platzieren.<br />
Hans-Peter Richter, assistiert <strong>von</strong> Egon Luettke,<br />
bescheinigte allen Teilnehmern eine beachtliche<br />
Zielgenauigkeit. Überzeugen konnte Rainer Milde<br />
vom ASV Oberbruch, er belegte mit seiner<br />
Treffsicherheit den 1. Platz.<br />
Ein besonderes Dankeschön richtet sich an den<br />
langjährigen Sponsor des <strong>Fischertag</strong>es, die Firma Zoo-<br />
und Angelcenter Rupp in Heinsberg und Hückelhoven<br />
sowie an die Stadt Übach-Palenberg, die den<br />
Wurmpark für das Casting zur Verfügung stellte.<br />
(Lüttke)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
37
Berichte aus den Bezirken<br />
Bezirk Sieg;<br />
25 Jahre ASF Hennef 1984 e.V.<br />
Der Verein, klein aber fein - mit zurzeit 31 Mitgliedern,<br />
so bekundete der <strong>Bezirks</strong>vorsitzende Siegfried Cunz in<br />
seiner Laudatio, könne stolz sein auf das Geschaffene<br />
mit seinem herrlichen Vereisgewässer und dem<br />
dazugehörigen Umfeld. Auch der Vereinsvorsitzende<br />
Konrad Maier betonte dies und hob besonders die<br />
Verdienste <strong>von</strong> Angelfreund Friedhelm Dresbach<br />
hervor, welcher die Geschicke des Vereins seit seiner<br />
Gründung maßgeblich geprägt hat.<br />
Der <strong>Bezirks</strong>vorsitzende überreichte dem Vorsitzenden<br />
Konrad Maier im Auftrage des VDSF die „Silberne<br />
Ehrenmedaille“ nebst entsprechender Urkunde. Für<br />
25-jährige Mitgliedschaft erhielten die Angelfreunde<br />
Johann Wieneke und Gerald Knispel das „Silberne<br />
Treuezeichen des RhFV“. Angelfreund Konrad Maier<br />
erhielt das „Silberne Ehrenzeichen des RhFV“ und der<br />
seit der Vereinsgründung als Geschäftsführer tätige<br />
Angelfreund Friedhelm Dresbach das „Goldene<br />
Ehrenzeichen des RhFV“.<br />
Ob des schönen Wetters, der guten Atmosphäre und des<br />
hervorragenden Buffet war es ein gelungenes Fest.<br />
(Cunz)<br />
38<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
INFO-Veranstaltung Bezirk Sieg<br />
Hauptthema: Auswirkungen und Erkenntnisse der<br />
EU-WRRL auf unsere Gewässer und die Fischerei.<br />
Am 17.10.08 führte der Bezirk Sieg seine<br />
turnusmäßige, jährliche INFO-Veranstaltung im Haus<br />
Dürresbach in Hennef-Söven, durch. Hauptthema war<br />
"Auswirkungen und Erkenntnisse der EU-WRRL auf<br />
unsere Gewässer und die Fischerei".<br />
In seinem 1 1/2 stündigen Vortrag legte der Vorsitzende<br />
Siegfried Cunz die Ergebnisse der bisherigen "Runden<br />
Tische" (14!) im Planeinzugsgebiet 1000-1300 (Sieg)<br />
vor. Obwohl sich die Ergebnisse nur auf das<br />
Einzugsgebiet des rheinischen Siegsystems bezog,<br />
erstreckte sich die einbezogene Fließwasserstrecke auf<br />
über 700 km !!<br />
Wichtigste Parameter waren, die Gewässergüte, die<br />
Gewässerstrukturgüte und die Fischfauna. Anhand <strong>von</strong><br />
erklärendem Bildmaterial konnten wesentliche<br />
Erkenntnisse und Daten erklärt werden. Dabei wurden<br />
in der Kausalanalyse die wichtigsten Faktoren<br />
angesprochen:<br />
1. Landwirtschaft; 2. Durchgängigkeit; 3. Morphologie;<br />
4. Kommunen/Haushalte (Kläranlagen).<br />
Die entsprechende Maßnahmenplanung hierzu wurden<br />
erläutert und vorgetragen, wobei sich der Schwerpunkt<br />
auf die landwirtschaftliche Bewirtschaftung mit den für<br />
die Fischfauna sehr schädlichen Einträgen ins<br />
Gewässer befasste. Die Priorisierung der einzelnen<br />
Wasserkörpergruppen im Maßnahmenkatalog wurde<br />
vorgestellt, sowie eine erste Kostenschätzung und das<br />
weitere Procedere bis zur Offenlegung im Frühjahr<br />
2009.
Abschließend betonte der Vorsitzende, dass als<br />
Ergebnis festgehalten werden kann, dass die konkrete<br />
Durchsetzung der EU-WRRL für die Fischerei <strong>von</strong><br />
großem, unbezahlbarem, Vorteil ist. Eine solche<br />
Chance würde man nicht ein zweites mal bekommen.<br />
Das 2. Thema des INFO-Abends war "Beseitigung der<br />
Herkulesstaude“. Eine unendliche Geschichte nannte<br />
der Vorsitzende dieses Thema, da man im<br />
Einzugsgebiet der Sieg schon jahrelang dies mit den<br />
zuständigen Behörden (Bez.-Reg.-Köln, ULB-<br />
Siegburg etc.) erörtere und bespreche. Man höre nur<br />
Ausreden, wie "sind nicht zuständig", "es ist kein Geld<br />
dafür da", "dafür haben wir kein Personal", bis<br />
"Herbizide? Nein!"...<br />
In Sachen Beseitigung macht uns das Land Rheinland-<br />
Pfalz etwas vor! Seit 2 Jahren läuft ein sehr<br />
erfolgversprechendes Pilotprojekt an der Nister, wie<br />
der Vorsitzende eingehend erläuterte. Da alle<br />
Argumentationen nicht gefruchtet haben, entschloss<br />
sich der Vorsitzende, die Politik einzuschalten und bat<br />
alle politischen Parteien des Kreistages Siegburg, um<br />
Unterstützung. Was viele nicht bedenken, die<br />
verbrieften Rechte des Anglers (LFG § 3 und § 20)<br />
werden beschnitten wenn man zur Ausübung der<br />
Fischerei nicht mehr ans Gewässer kann, da der Weg<br />
durch Korridore <strong>von</strong> Herkulesstauden versperrt ist,<br />
welche eine Höhe <strong>von</strong> 2-3m erreichen, 5m breit und bis<br />
zu 100m lang sind (wie an der Sieg anzutreffen).<br />
Wir haben schon genug Probleme mit dem "Drüsigen<br />
Springkraut", bemerkte der Vorsitzende zum Abschluss<br />
und wünschte allen nach gut zwei Stunden eine gute<br />
Heimfahrt, nicht ohne sich für das Kommen zu<br />
bedanken.<br />
(Cunz)<br />
Berichte aus den Bezirken<br />
Kormoran Vergrämungs- und Reduzierungsmaßnahmen<br />
im NSG Sieg und<br />
deren Nebengewässer<br />
Man glaubt es kaum, aber der Antrag der Sieg<br />
Fischerei-Genossenschaft vom 18.7.2006 wurde<br />
tatsächlich schon am 9.10.<strong>2008</strong>!! <strong>von</strong> der<br />
<strong>Bezirks</strong>regierung entschieden und das in überwiegend<br />
positivem Sinne!<br />
Obwohl der Antragsteller die SFG war, erlaube ich mir<br />
(als Beteiligter im Anhörungsverfahren) zu diesem<br />
Vorgang einige Bemerkungen, insbesondere zum<br />
Vorgehen der Behörden.<br />
Der Antrag auf letale Vergrämung des Kormorans,<br />
gestellt am 18.7.2006 wurde mit Datum vom 27.3.2007<br />
wegen u.a. zu pauschaler Formulierung abschlägig<br />
beschieden. Dies stellte man nach 8 Monaten fest...<br />
Am 11.4.2007 erfolgte dann der berechtigte<br />
Widerspruch durch die SFG, es folgten Monate des<br />
"Hinhaltens" durch die Behörden...<br />
Am 20.12.2007 kam dann die lange erwartete<br />
Ergänzung zur Kormoran-VO über die Zulassung <strong>von</strong><br />
Ausnahmen zur Schutzvorschrift vom MUNLV. Unter<br />
diesen neuen und für uns vorteilhaften<br />
Gesichtspunkten trafen sich alle beteiligten<br />
Institutionen, Verbände und Behörden am 26.2.<strong>2008</strong><br />
im Kreishaus in Siegburg um einen Konsens zu finden.<br />
Da dieser Konsens nicht gelang, weil die Hardliner der<br />
Naturschutzverbände alles grundsätzlich ablehnten,<br />
wollte man eine zusätzliche Stellungnahme des<br />
LANUV (ehem. LÖBF) abwarten wobei die ULB-<br />
Siegburg den Vorgang am 8.9.<strong>2008</strong> zur<br />
Entscheidungsfindung an die <strong>Bezirks</strong>regierung Köln<br />
abgab.<br />
Von dort aus erfolgte dann die oben geschilderte,<br />
teilweise Genehmigung zur letalen Vergrämung<br />
innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mit den<br />
entsprechenden (bürokratischen) Vorgaben und<br />
Richtlinien im NSG Sieg.<br />
Dieser Entscheid bedeutet einen Fortschritt in Sachen<br />
Kormoran zeigt aber auch deutlich auf, dass man einen<br />
sehr-sehr langen Atem haben muss, um zu einer<br />
Behördenentscheidung zu kommen. Jeder Bürger der<br />
zu einer Stellungnahme o. ä. <strong>von</strong> einer Behörde<br />
aufgefordert wird und dem nicht innerhalb eines<br />
bestimmten Zeitraumes nachkommt wäre schon längst<br />
mit Ordnungsgeld etc. "bedacht" worden.<br />
Hoffen wir, dass die Erkenntnisse aus der letalen<br />
Vergrämung (welche nur für das Jahr <strong>2008</strong> genehmigt<br />
ist) auch zu Genehmigungen in den kommenden Jahren<br />
führt.<br />
(Cunz)<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
39
Anzeigen<br />
40<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
Das passende Geschenk für die bevorstehenden Festtage!<br />
„Fridolin der Wanderfisch“<br />
Das Buch schildert den Lebenslauf einer Meerforelle, die als Wanderfisch<br />
große Strecken zurücklegt.<br />
Beginnend als Jungfisch im Süßwasser folgt sie den Flußläufen ins Meer,<br />
um nach mehreren Jahren als ausgereifter Fisch zum Ablaichen in<br />
diejenigen Flüsse zurück zu finden, aus denen sie stammt.<br />
Die Ereignisse im Lebenslauf sind biologisch korrekt wiedergegeben,<br />
jedoch kindgerecht dargestellt.<br />
Die Illustrationen sind Aquarelle, die <strong>von</strong> der Autorin angefertigt wurden.<br />
Dieses Buch wird vom Rheinischen <strong>Fischereiverband</strong> <strong>1880</strong> e.V.<br />
empfohlen.<br />
Es richtet sich vor allem an die Verbandsjugend, aber auch an alle<br />
naturkundlich interessierten Kinder, und natürlich an all jene, die<br />
Tiergeschichten lieben.<br />
Dieses Kinderbuch wurde auf der Frankfurter Buchmesse 2007 vorgestellt<br />
Verlag: BoD Book on Demand / ISBN: 978-3-8334-9518-2<br />
Paperback, Format 17 x 22 cm / 79 Seiten<br />
Ladenpreis: Euro 11,80<br />
Kinder- und Jugendbuch<br />
Das passende Geschenk für die bevorstehenden Festtage!<br />
„Klara wohnt im Wald“<br />
Dieses Buch erzählt aus dem Leben einer Waldohreule.<br />
Als kleiner Jungvogel wächst sie in einem schönen Mischwald auf, der an<br />
einen Bauernhof grenzt. Im Laufe eines Jahres geschieht so manches<br />
Aufregende und Interessante im Leben der kleinen Eule während sie<br />
erwachsen wird.<br />
Die Illustrationen sind Aquarell-/Gouache-Bilder, die <strong>von</strong> der Autorin<br />
angefertigt wurden.<br />
Dieses Kinderbuch wurde auf der Frankfurter Buchmesse <strong>2008</strong> vorgestellt<br />
Verlag: BoD Book on Demand / ISBN: 978-3-8334-7660-0<br />
Paperback, Format 17 x 22 cm / 72 Seiten<br />
Ladenpreis: Euro 9,90
Angelführer Nordrhein-Westfalen <strong>2008</strong> / 2009<br />
– Gewässer, Angeln und Fischerei des Landes –<br />
Der <strong>Fischereiverband</strong> Nordrhein-Westfalen e.V. gibt<br />
den Angelführer Nordrhein-Westfalen heraus.<br />
Mit diesem Werk steht erstmalig auch für Nordrhein-<br />
Westfalen ein zuverlässiges und zentrales Nachschlagewerk<br />
für die Angelfischerei im Land zur<br />
Verfügung. Die Kombination aus Gewässerlisten,<br />
Tourismusführer und Branchenbuch macht das<br />
Medium Angelführer einzigartig und unverzichtbar für<br />
jeden Anglerhaushalt. Das Buch <strong>von</strong> Robin Schäfer,<br />
Landschaftsökologe und selbst begeisterter Angler,<br />
vermittelt u. a. einen Überblick über die unterschiedlichen<br />
Angelmöglichkeiten für Gastangler in See und<br />
Fluss zwischen Rhein und Weser. Eingeteilt in die<br />
Regionen des Landes, findet der interessierte<br />
Freizeitfischer das Gewässer seiner Wahl.<br />
Durch Piktogramme und Inhaltsverzeichnisse kann der<br />
Leser schnell auf die für ihn interessanten Fischereigewässer,<br />
deren wichtige Daten sowie auf Adressen der<br />
Kartenausgabe- und Informationsstellen etc. zugreifen.<br />
Zusätzlich wird der Angler über die aktuellen<br />
gesetzlichen Grundlagen der Angelfischerei in<br />
Nordrhein-Westfalen, z.B. die Schonzeiten und<br />
Schonmaße der Fische, die Arbeit der Fischereivereine<br />
und -verbände sowie Wissenswertes rund um die<br />
Fischerei informiert. Im Besonderen gibt das<br />
integrierte Branchenbuch der Angelfischerei<br />
nützliche Adressen für alle Interessierten. Es werden<br />
die in NRW ansässigen Unternehmen wie Fischzuchten,<br />
Teichwirtschaften, Angelgerätehändler usw.<br />
aufgeführt.<br />
Das Buch ist ein umfassender Leitfaden für<br />
Petrijünger und alle, die sich informieren bzw. einmal<br />
neue Gewässer und Angelvereine/-gruppen sowie<br />
Unternehmen im Land kennen lernen möchten. Auch<br />
nicht zuletzt für Touristen und auswärtige Gäste, die<br />
Ihren Urlaub im westlichsten Bundesland verbringen<br />
möchten, bietet der Angelführer eine Übersicht der<br />
angeltechnischen Möglichkeiten <strong>von</strong> ganz Nordrhein-<br />
Westfalen. Der Leser wird u.a. darüber informiert, ob es<br />
sich bei den Angelkartenverkaufstellen um Unternehmen<br />
mit Übernachtungs-, Camping- und Speisemöglichkeiten<br />
handelt.<br />
Der Angelführer Nordrhein-Westfalen <strong>2008</strong>/09 ist in<br />
Buchform auch bei leistungsfähigen Angelgerätefachgeschäften<br />
und ausgewählten Tourismusbüros oder im<br />
Buchhandel erhältlich.<br />
Buchbesprechung<br />
- Titel: Angelführer Nordrhein-Westfalen <strong>2008</strong>/09<br />
- Autor: Robin Schäfer<br />
- Herausgeber: <strong>Fischereiverband</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen e.V.<br />
- Verlag: Landwirtschaftsverlag GmbH,<br />
Münster Hiltrup<br />
- Umfang: Auf 480 Seiten (225 mm x 120 mm) über<br />
500 Angelmöglichkeiten da<strong>von</strong> 120 Angelanlagen -<br />
Forellenseen mit insg. über 300 Fotos/Graphiken<br />
Sowie ca. 350 Branchenbucheinträgen.<br />
- 1. Ausgabe <strong>2008</strong>/2009, ISBN: 978-3-7843-3492-9<br />
- Preis: 24,95 Euro<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
41
Nachruf<br />
42<br />
Der Verband Deutscher Sportfischer e.V. trauert um sein Präsidiumsmitglied<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
Wolfgang Düver<br />
* 19.05.1949 † 13.09.<strong>2008</strong><br />
Wir sind bestürzt und tief betroffen über den Tod <strong>von</strong> Wolfgang Düver, der am Samstag, den 13. September<br />
im Alter <strong>von</strong> 59 Jahren unerwartet verstarb.<br />
Wolfgang Düver hat wesentliche Akzente zum Wohle der deutschen Fischerei gesetzt und sich große<br />
Verdienste erworben. Im Januar 1993 hatte ihn das Präsidium des VDSF zum Referenten für Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit berufen. Wolfgang Düver hatte sich als gelernter Journalist und langjähriger<br />
Chefredakteur der Zeitschrift “Fisch und Fang“ bereit erklärt, dieses arbeitsintensive und anspruchsvolle<br />
Amt zu übernehmen. Souverän vertrat der Verstorbene fortan den VDSF in der Öffentlichkeit und prägte<br />
entscheidend das Profil der „AFZ Fischwaid“. Als Präsidiumsmitglied waren sein Rat und seine Meinung<br />
auch innerhalb des Verbandes stets hoch geschätzt. Als eines der Gründungsmitglieder bewegte sich<br />
Wolfgang Düver im Rahmen der European Anglers Alliance auch auf internationalem Parkett.<br />
Sein besonderes Interesse galt dem Schutz der Wandersalmoniden was durch seine langjährige Mitarbeit in<br />
der Arbeitsgemeinschaft Fischarten- und Gewässerschutz in Norddeutschland zum Ausdruck kam. Auch<br />
hauptberuflich, als Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes Weser - Ems galt sein ganzer Einsatz der<br />
Fischerei. In seiner knapp bemessenen Freizeit zog es Ihn natürlich zum Angeln, mit Vorliebe zu den<br />
Lachsen in der schwedischen Mörrum.<br />
Mit Wolfgang Düver verlieren die deutschen Angelfischer eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten. Wir<br />
trauern mit seiner Familie und werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Angedenken bewahren.<br />
Präsidium, Geschäftsführung und Mitarbeiter der VDSF Geschäftstelle
Termine 2009<br />
28.02.2009 Verbands-Beiratssitzung<br />
07.03.2009 Jugendbeiratssitzung<br />
28.03.2009 Hauptversammlung <strong>Fischereiverband</strong> NRW<br />
29.03.2009 Verbands-Jugendtag<br />
25.04.2009 Mitgliederversammlung<br />
17.05.2009 Verbands-Stillwasserfischen<br />
Terminplanung<br />
05. - 07.06.2009 Casting-Lehrgang für Jugendleiter und Jugendhelfer in Duisburg-Wedau<br />
26. - 28.06.2009 Verbands-Jugendfischertage<br />
20.09.2009 Verbands-Fließwasserfischen<br />
16.10.2009 VDSF Hauptversammlung in Berlin<br />
16. - 18.10.2009 Jugendleiterlehrgang in der Sportschule Duisburg-Wedau<br />
31.10.2009 Verbands-Beiratssitzung<br />
Lehrgänge des LANUV-NRW<br />
- Fachbereich 26 - Fischereiökologie<br />
in Kirchhundem-Albaum<br />
12. - 16.01.2009 Gewässerwarte II<br />
Qualifikation für Fischereiberater<br />
und Beisitzer im<br />
Prüfungsausschuss<br />
19. - 23.01.2009 Gewässerwarte II<br />
Qualifikation für Fischereiberater<br />
und Beisitzer im<br />
Prüfungsausschuss<br />
04. - 08.05.2009 Lehrgang Elektrofischfang<br />
07. - 11.09.2009 Lehrgang Elektrofischfang<br />
02. - 06.11.2009 Gewässerwarte I<br />
Grundlehrgang<br />
09. - 13.11.2009 Gewässerwarte I<br />
Grundlehrgang<br />
16. - 20.11.<strong>2008</strong> Gewässerwarte I<br />
Grundlehrgang<br />
RhFV-Info 4/<strong>2008</strong><br />
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Mit meinen über 50 Jahren Berufserfahrung habe ich mich heute auf die Aufzucht <strong>von</strong> Satzfischen<br />
spezialisiert. In meinen beiden großen Fischzuchtanlagen im herrlichen Landschaftsschutzgebiet<br />
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Die Anlagen werden vom Fischgesundheitsdienst ständig überprüft.<br />
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