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19. Gemeinsame fachtagung der Öffentlich bestellten ...

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<strong>19.</strong> <strong>Gemeinsame</strong> Fachtagung <strong>der</strong> <strong>Öffentlich</strong><strong>bestellten</strong> Vermessungsingenieure und <strong>der</strong>Vermessungs- und KatasterverwaltungDie traditionsgemäß von <strong>der</strong> LandesgruppeBrandenburg des BDVI gemeinsam mit LGBund Innenministerium an jährlich wechselndenVeranstaltungsorten ausgerichtete gemeinsameFachtagung <strong>der</strong> ÖbVI und <strong>der</strong> Vermessungs-und Katasterverwaltung fand in diesemJahr am 7. und 8. September 2012 in Zeuthenstatt. Durch ein abwechslungsreiches Programmermöglichte die Veranstaltung einen vertieftenEinblick in aktuelle Fragestellungen desamtlichen Vermessungswesens. In fünf Blöckenwurden insgesamt 16 Referate präsentiert. DemWunsch <strong>der</strong> Teilnehmer entsprechend, wurdebei <strong>der</strong> Themenauswahl verstärkt auf den Praxisbezug<strong>der</strong> Beiträge wert gelegt. Honoriertwurde dies durch die konstant hohe Teilnehmerzahlvon rund 100 ÖbVI, 80 Vertretern <strong>der</strong>Vermessungsverwaltung und 20 Gästen.Bevor es ans eigentliche Fachprogramm ging,stimmten Grußworte <strong>der</strong> Veranstalter sowiedes Landrats Stephan Loge auf die zweitägigeFachveranstaltung ein. Der BDVI-LandesgruppenvorsitzendeMichael Peter verband in seinerBegrüßungsansprache den Ausblick auf dasTagungsprogramm mit einem Rückblick auf beson<strong>der</strong>eberufspolitische Aktivitäten seit <strong>der</strong> letztenFachtagung. Die Grüße des Innenministersüberbrachte Herr Lothar Sattler, <strong>der</strong> zugleich dieMöglichkeit nutzte, sich bei den Tagungsteilnehmernals neuer Leiter des zuständigen Referatsim Innenministerium vorzustellen.In seinem Eröffnungsvortrag skizzierte Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne unter dem Motto „GesellschaftspolitischeMegatrends und Umbrüche– ein goldenes Zeitalter für Geodäsie undGeodäten?“ aktuelle Herausfor<strong>der</strong>ungen undPerspektiven für das Fachgebiet. Auf spannendeWeise erörterte er die gesellschaftspolitischeBedeutung unserer Profession und den Beitrag<strong>der</strong> Geodäsie zur Lösung von Zukunftsfragen.Dabei zeigte er auf, dass Geodäten ihre Planungskompetenzverstärken müssen. Mit Blickauf den sich abzeichnenden Fachkräftemangelstellte er darüber hinaus die Imagekampagne<strong>der</strong> Fachverbände für mehr Akzeptanz undWahrnehmung unserer Arbeit als Geodäten vorund appellierte gleichzeitig an jeden Einzelnen,sich aktiv für die Nachwuchsgewinnung einzusetzen.Im anschließenden Län<strong>der</strong>bericht stellten HerrKlaus Mattiseck, Referatsleiter im nordrheinwestfälischenFachministerium und <strong>der</strong> BDVI-Landesgruppenvorsitzende Rudolf Wehmeyeraktuelle Entwicklungen im amtlichen Vermessungswesenihres Bundeslands vor. HerrMattiseck ging dabei beson<strong>der</strong>s auf die Strukturund Aufgabenwahrnehmung sowie die Novellierungvon Rechts- und Verwaltungsschriften wiez. B. den geplanten gemeinsamen Erhebungserlassfür ATKIS ® , AFIS ® und ALKIS ® o<strong>der</strong> die3D-Erfassung von Gebäuden im Liegenschaftskatasterein. Herr Wehmeyer griff die Thematikauf und gab einen Einblick in die aktuelle berufspolitischeEntwicklung in NRW. Schwerpunktewaren die erfolgte Novellierung <strong>der</strong> Vermessungsgebührenordnungmitsamt kostenfreierBereitstellung von Vermessungsunterlagen, dieaktuelle Novellierung des Berufsrechtes sowie inAnknüpfung an den Festvortrag von Herrn Prof.Thöne die Ausbildungsinitiative und die kooperativeIngenieurausbildung in NRW.Der Nachmittag war inhaltlich mit den ThemenGeodaten, Liegenschaftskataster undVermessungsgebühren gefüllt. LGB-PräsidentProf. Christian Killiches widmete sich in seinemReferat <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> LGB zum zentralenDienstleister für Geoinformationen des LandesBrandenburg. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Vorstellung<strong>der</strong> neuen Struktur des Landesbetriebsbedankte sich Prof. Killiches gemeinsam mit demBDVI-Landesgruppenvorsitzenden Herrn Peterbei Frau Silke Thomalla für ihre engagierte Tätigkeitals Dezernentin für die Dienst- und Fachaufsichtüber die ÖbVI mit einem Blumenstraußund wünschte viel Erfolg in ihrer neuen Funktion.Im anschließenden Beitrag gab Herr ErwinBimüller anhand von Praxisbeispielen im LandkreisElbe-Elster einen Einblick in die interkommunaleKooperation in <strong>der</strong> Bauleitplanung aufBasis von XPlanung.Katasterrechtlichen Belangen widmete sich dannRechtsanwältin Dr. Lisa Keddo-Kilian, die in ih-66 ermessung Brandenburg 2/2012


em Vortrag aktuelle Urteile des VerwaltungsgerichtsPotsdam und des OberlandesgerichtsBrandenburg zur Definition <strong>der</strong> festgestelltenGrenze sowie zur Neubegründung <strong>der</strong> rechtmäßigenGrenze durch Zuschlag in <strong>der</strong> Zwangsversteigerungaufgriff. Außerdem erläuterte sie dieaktuelle Rechtsprechung zu Höchstaltersgrenzen,worauf Frau Beate Ehlers (MI) die Entscheidungdes Innenministeriums bekannt gab, dassdie mutmaßlich im Wi<strong>der</strong>spruch zum AllgemeinenGleichbehandlungsgesetz stehende Regelungzur Höchstaltersgrenze in § 16 Nr. 3 ÖbVI-BO bis zu einer eventuellen Neuregelung nichtvollzogen wird. Die aktuelle Rechtsprechung zumBauordnungsrecht wurde in einem kurzfristig aufgenommenenBeitrag durch Herrn Gerd Grögerergänzt, <strong>der</strong> ein wichtiges Urteil zur Zulässigkeit<strong>der</strong> Teilung von Grundstücken bei unterschrittenenAbstandsflächen vorstellte.Mit Interesse wurde von vielen Zuhörern <strong>der</strong>Vortrag von Herrn Uwe Dreßler (MI) erwartet,<strong>der</strong> über den Stand und erste Ergebnisse <strong>der</strong>vom Innenministerium im Rahmen <strong>der</strong> vorjährigenFachtagung zugesagten Evaluierung <strong>der</strong>Vermessungsgebührenordnung informierte, die<strong>der</strong>zeit unter Einbeziehung des BDVI, <strong>der</strong> LGBund <strong>der</strong> Arbeitskreise <strong>der</strong> Katasterbehördendurchgeführt wird und kurz vor dem Abschlusssteht.Die beiden folgenden Vortragenden widmetensich Aspekten <strong>der</strong> Ausgleichungsrechnungim Liegenschaftskataster. Herr Wilk Mroß vomFachdienst Kataster und Vermessung Potsdam-Mittelmark berichtete über die systematischeArchivierung <strong>der</strong> im Zusammenhang mit <strong>der</strong>geometrischen Verbesserung <strong>der</strong> ALK erfasstenMessungslinien und Zahlennachweise in einerQL-Datenbank. Der Beitrag von Jörg Schrö<strong>der</strong>knüpfte unmittelbar an die vorgestellte Thematikan. Der ÖbVI aus Guben konnte mit seinem Beitragden Nutzen <strong>der</strong> Ausgleichungsrechnung in<strong>der</strong> täglichen Katasterpraxis auf sehr anschaulicheWeise deutlich machen.Der zweite Veranstaltungstag wurde vom ThemaALKIS ® bestimmt. Herr Sattler als neuer Referatsleiterließ es sich nicht nehmen, einleitendpersönlich den Einführungszeitpunkt von AL-KIS ® anzukündigen und sich bei allen Beteiligtenfür die bisherigen Leistungen bei <strong>der</strong> Vorbereitung<strong>der</strong> Umstellung auf das neue System zubedanken. Nach Beginn <strong>der</strong> Migration AnfangJanuar soll ALKIS ® im Februar 2013 betriebsbereitsein. Herr Thomas Rauch (LGB) widmetesich anschließend dem detaillierten Zeitplan<strong>der</strong> ALKIS ® -Migration und gab Einblicke in diebisherigen Probemigrationen. Aus Sicht einesÖbVI schil<strong>der</strong>te Horst Möhring seine Erfahrungenim Vorfeld <strong>der</strong> ALKIS ® -Einführung. Dabeikam zum Ausdruck, dass bei rein monetärerBetrachtung mit <strong>der</strong> ersten Ausbaustufe, demNAS-Punktdatenaustausch als mehr o<strong>der</strong> wenigerreine Datenformatumstellung, keine Effizienzsteigerungeinhergeht, mit <strong>der</strong> die damit verbundenenInvestitionen für Software, Hardwareund Zeitaufwand wirtschaftlich zu rechtfertigenwären.Den traditionellen Praxisbericht eines ÖbVI gestalteteHerr Minetzke unter dem Titel „Berufli-Herr Prof. Dr.-Ing. Karl-Friedrich Thöne während seines Referatesermessung Brandenburg 2/201267


che Entwicklung eines Vermessers zum ÖbVI imvereinten Deutschland“ als persönlichen Berichtüber seinen beruflichen Lebensweg, nicht ohneauf die aktuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen für den Berufsstandeinzugehen. Wie vor ihm bereits HerrMöhring mahnte er die Berücksichtigung <strong>der</strong> steigendenAnfor<strong>der</strong>ungen an die Ausstattung <strong>der</strong>ÖbVI-Büros bei <strong>der</strong> Gebührenbemessung an.Ebenso Tradition hat mittlerweile die Vorstellungvon Institutionen des Landes Brandenburg mitBezügen zum Bereich des amtlichen Vermessungswesens.In diesem Jahr stellte Herr VolkerBargfrede die Organisation und die Aufgabendes Landesbetriebs für Liegenschaften undBauen (BLB) vor.Als letzter Fachbeitrag folgte <strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong>Aufsicht, erstmals mit Heinz-Werner Kahlenberg,<strong>der</strong> sich als neuer Dezernent für dieDienst- und Fachaufsicht über die ÖbVI vorstellteund anhand erster Erfahrungen die Prüfungund Ahndung von Berufspflichtverletzungenthematisierte. Mit Blick auf die unabhängig von<strong>der</strong> jeweiligen Schwere bestehende gesetzlicheVerpflichtung, den Entzug <strong>der</strong> Zulassung beiwie<strong>der</strong>holter Berufspflichtverletzung zu prüfen,regte er die Überprüfung dieser Vorschrift imRahmen <strong>der</strong> Novellierung <strong>der</strong> Berufsordnungan. An die Katasterbehörden appellierte HerrKahlenberg anhand eines Praxisbeispiels, bei<strong>der</strong> Überprüfung von beigebrachten Vermessungsschriftensachverständiges Ermessenauszuüben und nicht unnötige o<strong>der</strong> unverhältnismäßige„Aufsichtsfälle“ auszulösen.Abgerundet wurde <strong>der</strong> zweite Veranstaltungstagdurch den Vortrag von Herrn Peter Effenbergervon <strong>der</strong> ZukunftsAgentur Brandenburg über diePotenziale <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung desFlughafenumfelds.Die zahlreichen Fachvorträge gaben interessanteAnsatzpunkte zur Diskussion, nicht zuletztin den Pausengesprächen. Zeit für intensivenGedankenaustausch bot zudem die Abendveranstaltungim Konferenzhotel, diesmal ganz beson<strong>der</strong>sausgezeichnet durch die Audienz vonFriedrich dem Großen.Nicht nur wegen des angenehmen Ambientesdes Tagungshotels am Zeuthener See fanddie diesjährige Veranstaltung viel positive Resonanz.Beson<strong>der</strong>s die gute Mischung <strong>der</strong>Themen und die stärkere Gewichtung fachlichrelevanter Themen fand viel Anklang. Nun giltes, den Spannungsbogen bis zur kommenden20. Fachtagung zu halten. Die Planungen fürden 6. und 7. September 2013 in Kleinzerlangbei Rheinsberg sind bereits im Gange. Wen esschon vorher in den „hohen Norden“ zieht, demseien die Norddeutschen Fachtage/BaltischeGeodätengespräche empfohlen, die mit ganzähnlichem Anspruch in etwas kleinerem Rahmenam 1. und 2. November 2012 vom DVWMecklenburg-Vorpommern in Stralsund durchgeführtwerden.(Frank Reichert, BDVILandesgruppe Brandenburg)Aufgabenzuwachs im VermessungsreferatDas Vermessungsreferat nimmt seit Mitte Juni2012 die Aufgaben <strong>der</strong> zwischengeschaltetenStelle nach <strong>der</strong> GDI-För<strong>der</strong>richtlinie wahr. Hier erfolgtdie Bearbeitung <strong>der</strong> GDI-För<strong>der</strong>anträge. ImÜbrigen bleibt die bislang bestehende Organisationsstrukturmit allen bekannten Ansprechpartnernunverän<strong>der</strong>t. Im Zuge dieser Organisationsän<strong>der</strong>ungist Herr Ministerialrat Lothar Sattler mit <strong>der</strong>Leitung des Referates beauftragt worden.Die aktuellen allgemeinen Kontaktdaten des Vermessungsreferatslauten:Ministerium des Innern desLandes Brandenburg, Referat 13,Henning-von-Treskow-Straße 9-1314467 PotsdamTelefon: 0331-866-2132Telefax: 0331-275483034(Referat 13, MI)68 ermessung Brandenburg 2/2012

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