Kunststoffe aus Makromolekülen
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8.1.2. Polypyrrol - ein elektrisch selbstleitendes Polymer<br />
Aus der Erkenntnis, dass in der Reihe Ethylen, Butadien, Hexatrien mit zunehmender Kettenlänge<br />
die Elektronen im π-System immer "freier" beweglich werden, hat man schon recht früh daran<br />
gedacht, ob nicht Polymere mit einem delokalisierten π-System elektrische Leiter sind. 1954 hat<br />
Ziegler bereits Polyacetylen als schwarzes Pulver hergestellt. Es leitet den elektrischen Strom nicht.<br />
Physikalische Überlegungen bezüglich eindimensionaler Leiter (und darum handelt es sich beim<br />
Polyacetylen) zeigen, dass es anstelle der gewünschten Bindungsdelokalisierung zu einer<br />
Bindungsalternanz (Einfach-/Doppelbindung) kommt, die die Beweglichkeit der Elektronen so<br />
einschränkt, dass man keine Leitfähigkeit beobachtet.<br />
Durch partielle Oxidation des Polyacetylens, beispielsweise mit Jod, erhält man ein polymeres Salz,<br />
in dem die Elektronenbeweglichkeit so hoch ist, dass Leitfähigkeiten bis 100 S/cm, (S=Siemens), bei<br />
spezieller Orientierung und Defektfreiheit sogar bis 100 000 S/cm, messbar sind.<br />
Elektrisch leitfähiges Polypyrrol lässt sich mit geringerem Aufwand als Polyacetylen herstellen. Bei<br />
der oxidativen Polymerisation des Pyrrols erhält man das leitfähige Polymer direkt als schwarzes<br />
Pulver (Abb. 45).<br />
n<br />
Polyacetylen<br />
+ +<br />
I 3 - I 3 -<br />
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