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Kunststoffe aus Makromolekülen

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2. Makromolekül und Kunststoff: Begriffsbestimmung<br />

In der Tat ist es erstaunlich, wie vollkommen heute bereits die Eigenschaften vieler <strong>Kunststoffe</strong> sind.<br />

Ist es doch noch gar nicht lange her, seit Hermann Staudinger im Jahre 1922 erstmals die neue<br />

Bezeichnung "Makromoleküle" in Vorschlag brachte. Mittels polymeranaloger Umsetzungen, z.B.<br />

Verseifung von Polyvinylacetat zu Polyvinylalkohol und anschließendem Reacetylieren zum<br />

Polyvinylacetat (Abb. 2) sowie durch gezielten Abbau und Aufbau von Polyoxymethylenen (=<br />

Polyformaldehyd), konnte die Existenz von Riesenmolekülen, in denen alle Atome durch<br />

Hauptvalenzen verknüpft sind, eindeutig geklärt werden. Selbst danach hat es noch viele Jahre<br />

gedauert, bis sich die neuen Erkenntnisse endgültig durchsetzen konnten.<br />

Abb. 2: Umwandlung von Polyvinylacetat und Polyvinylalkohol ineinander<br />

H3C CO O CH<br />

H C CO O CH<br />

3<br />

CH 2<br />

CH 2<br />

H C 3 CO O<br />

CH2 CH<br />

H C 3 CO O<br />

CH2 CH<br />

Polyvinylacetat<br />

+ OH,<br />

-<br />

- CH -COO<br />

-<br />

3<br />

+ CH 3-COOH, - H 2O<br />

H C 3 CO O C<br />

H<br />

Vinylacetat<br />

8<br />

CH 2<br />

CH 2<br />

HO CH<br />

CH2 HO CH<br />

CH2 HO CH<br />

CH2 HO CH<br />

Polyvinylakohol<br />

Noch in den Jahren 1928 - 1930 hielten viele Forscher die Existenz derart großer Moleküle, wie sie<br />

für den Aufbau von <strong>Kunststoffe</strong>n benötigt werden, für unmöglich. Sie glaubten, die Eigenschaften<br />

polymerer Substanzen mit Assoziaten aufgrund von Nebenvalenzkräften (s. Kapitel 3.2.) erklären<br />

zu müssen. K.H. Meyer und H. Mark traten für einen micellaren Aufbau von Kolloidteilchen in den<br />

Lösungen makromolekularer Stoffe ein. Erst nach 1935 hat sich die makromolekulare Auffassung<br />

durchsetzen können. Leider ist für das Wort "<strong>Kunststoffe</strong>" bis heute noch keine allgemein anerkannte

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