Kunststoffe aus Makromolekülen
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eingesetzt werden (Polyharnstoff-RIM). Die entstehenden Polyharnstoffe sind steifer und<br />
thermostabiler als die entsprechenden Polyurethane, vor allem aber lassen sie sich rascher<br />
entformen. Dies ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die Einführung und Entwicklung einer<br />
neuen Technik rückwirkend zu einer Erweiterung der chemischen Basis eines Verfahrens führen<br />
kann. Hochreaktive Aminoendgruppen tragende Polyether und Polyester wurden attraktive<br />
B<strong>aus</strong>teine für das RIM-Verfahren, wodurch die Synthese dieser Produkte neue Impulse erhielt.<br />
6.4.2. Epoxidharze<br />
Ähnlich wie Isocyanate mit Alkoholen, Aminen und Säuren zu reagieren vermögen, liefern diese<br />
sogenannten "Härter" auch Polyadditionsprodukte mit Epoxiden. Da die Härter häufig höher als<br />
bifunktionell sind und die eingesetzten Bis-Epoxide auch selbst noch reaktive OH-Gruppen<br />
tragen, entstehen vernetzte Polymere, die Epoxidharze.<br />
Die wichtigsten Bis-Epoxide werden durch eine Kondensationsreaktion zwischen dem vom<br />
Polycarbonat her bekannten "Bisphenol-A" (2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)propan) und Epichlorhydrin<br />
gebildet (Handelsname Lekutherm ® ). Diese Bis-Epoxide (s. Abb. 39) sind zähflüssige oder<br />
schmelzbare Produkte. Die Formgebung und die anschliessende Härtung des Giessharzes erfolgt<br />
ohne Druck und ohne Abspaltung flüchtiger Substanzen. Als Härtungsmittel können praktisch<br />
alle mit Epoxygruppen reagierende, mindestens bifunktionelle Verbindungen eingesetzt werden,<br />
z.B. Polyalkohole, Polycarbonsäuren (und ihre Anhydride), Amine, Amide usw. (s. Abb. 40).<br />
Versuch 12<br />
Epoxidharze werden wie vernetzte ungesättigte Polyester verarbeitet und verwendet. Besondere<br />
Merkmale sind gute Haftfestigkeit auf Metallen (Metallkleber, Kitte), gute elektrische und<br />
mechanische Eigenschaften sowie hohe Chemikalienfestigkeit.<br />
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