Kunststoffe aus Makromolekülen
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technik zur Förderung, Dosierung und Vermischung sowie zur kontinuierlichen Block-, Plattenund<br />
Formverschäumung wurden die Vor<strong>aus</strong>setzungen dafür geschaffen, dass sich <strong>aus</strong> dem teuren<br />
Spezialpolymer eine großtechnisch umfangreiche Produktgruppe entwickeln konnte.<br />
Vor allem die Hochdrucktechnik - zunächst mit den in Dieselmotoren üblichen<br />
Reihenkolbenpumpen realisiert - verhalf der Polyurethan-Herstellung zu ihrem Siegeszug in der<br />
Kunststoffproduktion. Rasche Förderung und exakte Dosierung, extrem schnelle und intensive<br />
Vermischung durch Gegenstrominjektion und damit hohe Ausstossmengen bis zu 600 kg pro<br />
Minute ermöglichten die sichere Verarbeitung auch hochreaktiver Systeme und damit optimale<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Der Aufbau harter oder weicher, kompakter oder im Kern geschäumter, vernetzter Elastomere<br />
mit der <strong>aus</strong> der Schaumstoff-Technik hervorgegangenen "reaction injection moulding" (RIM)-<br />
Technik nimmt zur Zeit weltweit einen rasanten Aufschwung. Dabei werden die flüssigen<br />
Ausgangskomponenten maschinell exakt dosiert, vermischt und in geschlossene Formen<br />
eingespritzt, worin sie in kürzester Zeit <strong>aus</strong>härten und der Form entnommen werden können. Die<br />
chemische Reaktion, der Polymeraufbau, läuft also nicht in der chemischen Fabrik ab, sondern<br />
unmittelbar beim Verarbeiter, z.B. dem Autohersteller, und führt direkt zum fertigen Formteil,<br />
z.B. einem ummantelten Lenkrad oder einem Karosserieteil (Abb. 38).<br />
Abb. 38: Beispiel für die Fertigung eines gesamten Frontendes ("softend") eines Fahrzeugs<br />
<strong>aus</strong> Polyurethan-RIM<br />
Beim RIM-Verfahren werden Reaktionszeiten in der Größenordung von wenigen Sekunden<br />
gefordert. Es können also auch Diamine, deren Umsetzung mit Diisocyanaten im Labor ohne<br />
Verdünnungsmittel aufgrund ihrer hohen Reaktivität nicht beherrschbar ist, als Reaktionspartner<br />
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