Kunststoffe aus Makromolekülen
Kunststoffe aus Makromolekülen
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Die einzelnen Polyurethan-Kunststoffgattungen zeigen, wie weit die Skala der Eigenschaften der<br />
Polyurethan-<strong>Kunststoffe</strong> reicht, die durch Änderungen am Makromolekül hergestellt werden<br />
können. Die Arbeiten auf diesem Gebiet sind in vollem Gange und bei weitem noch nicht<br />
abgeschlossen, so dass die Zukunft sicher neue interessante Entwicklungen auf diesem Gebiet<br />
bringen wird. Über eine besondere Klasse der Polyurethane, die Polyurethan-Ionomere, wird im<br />
Kapitel 8.2.2. berichtet.<br />
6.4.1.3. Ingenieurkunst als Partner der Chemie<br />
Im vorliegenden Buch wurden <strong>Kunststoffe</strong> vorwiegend <strong>aus</strong> chemischer Sicht beschrieben. Auf<br />
dem Weg vom Makromolekül zum verarbeiteten Werkstoff bietet jedoch allein die<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Physikern, Mathematikern und Ingenieuren der<br />
verschiedenen Fachrichtungen die Möglichkeit zu wirklichen Innovationen. Ein Beispiel <strong>aus</strong> der<br />
Polyurethan-Chemie mag dies exemplarisch belegen. Das neu entdeckte Verfahren der in-situ-<br />
Verschäumung von Polyurethanen während der Polyaddition war zwar im<br />
Demonstrationsversuch (s. Abb. 37) konkurrenzlos elegant, aber vor allem deshalb, weil derartige<br />
Techniken vorher gar nicht existierten und natürlich auch keine geeigneten Maschinen dafür.<br />
Abb. 37: Polyaddition von Desmodur ® und<br />
Desmophen ® zu einem Polyurethan-<br />
Schaum<br />
So konnten Polyurethan-Schaumstoffe zunächst nur ganz primitiv "von Hand" durch<br />
Zusammenrühren der Ausgangsprodukte hergestellt werden. Polyurethane galten noch bis Mitte<br />
der sechziger Jahre als exotische Spezialprodukte; mengenmässig waren sie unbedeutend (1963:<br />
270 000 t weltweit).<br />
Erst durch die Entwicklung einer auf das Diisocyanat-Polyadditionsverfahren abgestimmten und<br />
für die verschiedenen Anwendungsgebiete aufgefächerten Zwei-Komponenten-Maschinen-<br />
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