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Kunststoffe aus Makromolekülen

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Versuch Nr. 11<br />

Das Aufschäumen des Hartschaums erfolgte bisher fast <strong>aus</strong>schließlich mit niedrigsiedenden<br />

Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), z.B. dem Trichlorfluormethan (Frigen 11 ® ). Das<br />

Treibgas, das in den geschlossenen Zellen verbleibt, verleiht aufgrund seiner geringen<br />

Wärmeleitfähigkeit dem Schaum seine hervorragenden Dämmeigenschaften. Diese Eigenschaften<br />

wurden beim Einsatz in Kühlschränken und Kühltruhen genutzt.<br />

In Europa sind z. Zt. ca. 90 Prozent aller H<strong>aus</strong>haltskühlschränke und 100 Prozent aller<br />

Tiefkühltruhen mit Polyurethan-Hartschaum isoliert. Wegen der niedrigen Wärmeleitzahl des<br />

Schaumstoffs konnten die Kühlmöbelhersteller das Fassungsvermögen der Geräte bei gleichen<br />

Aussenabmessungen beträchtlich erhöhen. Im Verbund mit harten Deckschichten, wie Stahl oder<br />

anderen <strong>Kunststoffe</strong>n (Sandwichverfahren), wird der Hartschaum in steigendem Masse für<br />

konstruktive Anwendungen eingesetzt.<br />

Wegen der Ozonproblematik haben die Hersteller von Polyurethanschäumen bis Ende des Jahres<br />

1992, wo immer möglich, auf FCKW-freie Verfahren umgestellt. Wo dies nicht erreichbar ist,<br />

wird die Verwendung von FCKW auf das unumgängliche Maß reduziert. Nach Einführung<br />

geeigneter Ersatzstoffe wird der Einsatz von FCKW zum frühstmöglichen Zeitpunkt eingestellt.<br />

Ersatzstoffe sind die sogenannten "weichen" FKW, d.h. teilfluorierte Kohlenwasserstoffe mit<br />

geringem ozonschädlichen Potential. Die Patentlösung ist jedoch die "Null-Lösung", d.h. rein<br />

durch CO2 oder niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe getriebener Schaum. In vielen Fällen kann<br />

durch Rezeptur-Änderung schon heute ganz auf FCKWs verzichtet werden.<br />

Vor mehr als 20 Jahren wurde mit den halbharten und harten Polyurethan-Schaumstoffen ein<br />

völlig neues Anwendungsgebiet erschlossen, das sich als recht zukunftsträchtig erwies. Es wurde<br />

beobachtet, dass schäumungsfähige Reaktionsgemische auf Polyurethan-Basis in geschlossenen,<br />

temperierten Formwerkzeugen, wenn sie unter Druck <strong>aus</strong>härten, Formteile bilden, deren<br />

Dichteverteilung über den Querschnitt kontinuierlich variiert: die Dichte nimmt von der Mitte des<br />

Formteils zu den Rändern hin stetig zu, so dass eine Art Sandwich-Struktur entsteht, die dem<br />

Schaumstoff hervorragende mechanische Eigenschaften verleiht. Das Integralschaum-Formstück<br />

besitzt sofort eine feste, schützende Außenhaut. Durch den Schäumdruck wird die Oberfläche<br />

des Formwerkzeuges exakt im Formteil abgebildet. In der Automobilindustrie werden halbharte<br />

Integralschaumstoffe für Armlehnen, Armaturenabdeckungen und Stossstangen eingesetzt.<br />

Hochabriebfeste Schuhsohlen lassen sich in einem Arbeitsgang direkt an den Schuhschaft<br />

anschäumen. Auch technische Teile <strong>aus</strong> Integralschaumstoffen lassen sich umweltfreundlich ohne<br />

Verwendung von FCKWs herstellen.<br />

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