Kunststoffe aus Makromolekülen
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6.4.1.2. Polyurethan-Schaumstoffe<br />
Wasser reagiert mit Isocyanaten unter Entwicklung von Kohlendioxid zu Harnstoffen, die mit<br />
weiterem Isocyanat ein Biuret bilden:<br />
R<br />
N<br />
C O<br />
O C N R<br />
+ H 2 O<br />
R N H<br />
R N<br />
H<br />
CO<br />
N<br />
H<br />
R<br />
instabile<br />
Carbamidsäure<br />
78<br />
O<br />
R<br />
N<br />
C O<br />
-CO 2<br />
OH R NH 2<br />
R<br />
N<br />
H<br />
HN<br />
R<br />
CO<br />
N<br />
Ist Wasser im Reaktionsgemisch zugegen (z.B. im Desmophen ® -Aktivatorgemisch des Versuchs<br />
Nr. 11), so hat das Diisocyanat zwei mögliche Reaktionspartner: das Wasser und das<br />
Desmophen ® . Es reagiert mit beiden, mit Wasser unter Entwicklung von Kohlendioxid, mit dem<br />
Desmophen ® unter Bildung von Polyurethan. Während sich das Polyurethan bildet, wird es von<br />
dem freiwerdenden Kohlendioxid aufgebläht: es entsteht ein Schaumstoff. Die Umsetzung<br />
zwischen den Reaktionspartnern ist stark exotherm; sie tritt beim Zugeben der Komponenten<br />
bereits bei Zimmertemperatur ein.<br />
Derartige Schaumstoffe kann man in den verschiedensten Härtegraden gewinnen: Von einem<br />
<strong>aus</strong>gesprochenen Hartschaum bis zu einem weichen und elastischen Schaum-Material sind alle<br />
Zwischenstufen (auch unterschiedlichster Dichte) möglich. Es kommt vor allem auf das<br />
verwendete Desmophen ® an.<br />
Man unterscheidet bei den Schaumstoffen den Weichschaum, Hartschaum und Integralschaum.<br />
Der Weichschaum nimmt darunter eine führende Stellung ein. In erster Linie wird er im<br />
Polsterbereich eingesetzt. Für den Treibprozess wird die Kohlendioxid liefernde<br />
Isocyanat/Wasser-Reaktion (s.o.) eingesetzt.<br />
CO<br />
R