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Kunststoffe aus Makromolekülen

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in Lösung zur Verarbeitung gelangen, denn die Gewinnung des reinen Polymerisates <strong>aus</strong> der<br />

Lösung ist sehr schwierig, da das Polymerisat Reste von Lösemitteln hartnäckig festhält.<br />

Unter Fällungspolymerisation wird eine Polymerisation verstanden, bei der das Monomere im<br />

Reaktionsmedium löslich, das Polymere aber unlöslich ist und deshalb <strong>aus</strong>fällt.<br />

Die Substanzpolymerisation geht in eine Fällungspolymerisation über, wenn das Polymere im<br />

Monomeren unlöslich ist. Entsprechendes gilt für die Lösungspolymerisation. Bei der Fällungspolymerisation<br />

scheidet sich das Polymere als Niederschlag oder Gel ab. Durch Fällungspolymerisation<br />

werden beispielsweise Methacrylsäuremethylester in Wasser/Methanol (Versuch Nr. 10)<br />

oder Mischpolymerisate des Vinylchlorids in Kohlenwasserstoffen oder Alkoholen hergestellt.<br />

Bei der Emulsionspolymerisation (wasserlösliche Katalysatoren!) werden Monomere und<br />

Polymere mittels geeigneter Emulgatoren in feiner Verteilung im wässrigen Dispergiermittel<br />

gehalten. Das Polymerisat kann nach Beendigung des Prozesses nach verschiedenen Verfahren<br />

abgeschieden und zu feinem Pulver aufgearbeitet werden oder als feinteilige wässrige Dispersion<br />

(Latex mit Teilchendurchmesser zwischen 50 und 200 nm) zur Anwendung kommen.<br />

Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyacrylester, synthetischer Kautschuk <strong>aus</strong> cis-1,4-Polybutadien<br />

(Buna ® ) oder Butadien-Acrylnitril-Copolymeren (Perbunan ® N) und andere Vinylderivate entstehen<br />

auf diese Weise. Die Emulsionspolymerisation ist eines der wichtigsten großtechnischen<br />

Verfahren der organischen Chemie.<br />

Die Suspensionspolymerisation (im Monomeren lösliche Katalysatoren!) vollzieht sich in einer<br />

wässrigen Dispersion unter Zusatz gewisser Schutzkolloide. Die Reaktionskinetik der<br />

Suspensionspolymerisation ist der der Substanzpolymerisation ähnlich; jedes einzelne<br />

Monomertröpfchen stellt für sich ein System für eine Substanzpolymerisation dar, dessen<br />

Reaktionswärme durch das umgebende Wasser abgeführt wird. Das Polymerisat fällt hierbei in<br />

Form von Tröpfchen an, die sich absetzen und zu einem rieselfähigen Korn oder in Perlform<br />

erstarren. Wird die Suspensionspolymerisation so durchgeführt, dass das Polymerpulver <strong>aus</strong><br />

weitgehend gleichmäßigen, runden Kügelchen (meist zwischen etwa 10 und 100 µm<br />

Durchmesser) besteht, spricht man auch von einer Perlpolymerisation. Nach dem Verfahren der<br />

Suspensionspolymerisation werden Polymethacrylate,<br />

hergestellt.<br />

Polystyrol, Polyvinylchlorid u.a.<br />

Ein interessantes Verfahren, das in kürzester Zeit besondere Bedeutung gewonnen hat, ist die<br />

stereospezifische Polymerisation (Ziegler/Natta 1953/54) mit Ziegler´schen Mischkatalysatoren<br />

auf metallorganischer Basis. Die stereospezifische Polymerisation führt zu Polymeren mit einem<br />

hohen Kristallinitätsgrad. Auch bei niedrigem spezifischen Gewicht weisen solche stereoregulären<br />

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