Kunststoffe aus Makromolekülen
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6.3. Polymerisation<br />
6.3.1. Definition und Beispiele<br />
Bei der Polymerisation handelt es sich um eine Reaktion aktivierter Doppelbindungen, die sich<br />
miteinander verbinden, ohne dabei Reaktionsnebenprodukte abzuspalten. Die Aktivierung der<br />
Doppelbindungen kann auf unterschiedlichste Weise erfolgen, so z.B. durch Energiezufuhr<br />
(Wärme, Bestrahlung, Ultraschall) oder den Einsatz stofflicher Initiatoren, die sich leicht zu<br />
Radikalen oder reaktiven Ionen anregen lassen und so die Polymerisation starten<br />
Technisch am bedeutendsten sind Radikalinitiatoren wie Peroxide und Azoverbindungen, jedoch<br />
spielen neben radikalischen und ionischen Initiatoren heute auch zunehmend Metall-Komplex-<br />
Initiatoren (wie z.B. Ziegler-Katalysatoren <strong>aus</strong> TiCl4 oder TiCl3 und Aluminiumalkylen) eine<br />
bedeutende Rolle, da nur mit ihnen in der Regel eine <strong>aus</strong>reichende Beeinflussung der<br />
stereochemischen Abläufe gewährleistet ist.<br />
Das Prinzip der radikalischen Polymerisation von einfachen Olefinen (Alkenen), Dienen und<br />
substituierten Vinylverbindungen (H 2 C=CHX) wurde bereits in den Kapiteln 2 und 3<br />
beschrieben, um z.B. Strukturprinzipien von <strong>Makromolekülen</strong> zu erläutern. Die radikalische und<br />
anionische Polymerisation von Styrol wurde in Kapitel 6.1. erwähnt. Die Polymerisation ist<br />
jedoch nicht auf olefinische Monomere beschränkt. Auch Formaldehyd oder dessen Trimeres,<br />
Trioxan, lassen sich z.B. ionisch polymerisieren.<br />
Jedoch sind die durch radikalische Vinylpolymerisation erhaltenen Polymerisate technisch am<br />
wichtigsten, so dass ihr Reaktionsprinzip in Abbildung 28 dargestellt ist.<br />
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