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Kunststoffe aus Makromolekülen

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4) vernetzbare Polyester als Lack- und Giessharze oder in faserverstärkter Form als<br />

Konstruktionswerkstoff<br />

Die technisch wichtigen und wissenschaftlich hochinteressanten Silikone gehören auch in diese<br />

Gruppe, sollen aber, wie im Kapitel 2 aufgeführt, <strong>aus</strong> Gründen der Einteilung hier nicht weiter<br />

behandelt werden.<br />

Die ersten vollsynthetischen <strong>Kunststoffe</strong> überhaupt waren die klassischen Kondensationsharze<br />

<strong>aus</strong> Phenol und Formaldehyd, auch Phenoplast oder Bakelit genannt (L.H. Baekeland, 1909). Sie<br />

sind auch heute noch eine wichtige Stoffklasse bei den Duroplasten und zeichnen sich vor allem<br />

durch gute Chemikalien- und Hitzebeständigkeit sowie durch einen niedrigen Preis <strong>aus</strong>.<br />

Für bestimmte Anwendungen ist allerdings ihre gelbe bis braune Eigenfarbe störend. Diese kann<br />

durch den Einsatz von Melamin oder Harnstoff (H 2 N-CO-NH 2 ) anstelle von Phenol vermieden<br />

werden (die Bildung der Melamin- bzw. Harnstoff-Formaldehyd-Harze kann ähnlich wie für das<br />

Phenol-Formaldehyd-Harz formuliert werden). Die Bildung von Phenol-Formaldehyd-Harzen<br />

kann durch elektrophilen Angriff des Formaldehyds (saure Katalyse erhöht Elektronegativität)<br />

auf die aktivierten o- und p-Positionen des somit trifunktionellen Phenols (bzw. Phenolats bei<br />

basischer Katalyse) verstanden werden (Abb. 18).<br />

N<br />

H 2<br />

N<br />

NH 2<br />

N<br />

N<br />

NH 2<br />

Melamin,<br />

Triaminotriazin, Cyanursäureamid<br />

Die entstandene Methylolverbindung greift ihrerseits ein zweites Phenolmolekül elektrophil an<br />

und bildet unter Wasserabspaltung die erste Diphenylmethan-Einheit. Technisch wird dieser Prozess<br />

durch fortlaufende Kondensation nur bis zur Entstehung löslicher und schmelzbarer Oligomere<br />

betrieben (sog. Novolake, Resol). Der Anwender führt die weitere Kondensation (Härtung)<br />

dann bei erhöhter Temperatur in beheizten Pressen (180 - 200o C) unter Formgebung durch, so<br />

dass ein engmaschiges Netzwerk entsteht. Oft wird vor dieser abschliessenden Härtung ein<br />

Füllstoff zugesetzt.<br />

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