Kunststoffe aus Makromolekülen
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Bei der Polykondensation werden durch eine chemische Reaktion zwischen zwei artgleichen oder<br />
artverschiedenen, aber reaktionsfähige Gruppen tragenden Verbindungen einfache, niedermolekulare<br />
Reaktionsnebenprodukte wie Wasser, Alkohole, Ammoniak, Salzsäure oder ähnliche<br />
Stoffe abgespalten.<br />
Als ein einfaches Beispiel dient die Synthese des Polyterephthalsäureglykolesters, der unter den<br />
Handelsnamen Diolen ® , Trevira ® , Terylen ® und Dacron ® technische Bedeutung erlangt hat<br />
(Whinfield und Dickson, 1941). Wie Abb.17 zeigt, handelt es sich um eine Umesterung, bei der<br />
die Alkoholkomponente Methanol des Ausgangsesters durch den zweiwertigen Alkohol<br />
Ethylenglykol ersetzt wird. Da beide Ausgangskomponenten bifunktionell sind, entsteht ein<br />
linearer Polyester.<br />
Abb. 17: Polykondensation von Terephthalsäuredimethylester und Ethylenglykol zu<br />
Polyterephthalsäureglykolester<br />
O O<br />
H C O<br />
O CH 3 3<br />
+ CH 3OH<br />
O O<br />
Alle Polykondensationsreaktionen sind chemische Gleichgewichtsreaktionen. Das Entfernen des<br />
flüchtigen Nebenproduktes ist beim Kondensationsprozess demnach für einen glatten und erfolgreichen<br />
Ablauf der Reaktion unbedingte verfahrenstechnische Notwendigkeit.<br />
Als technisch wichtige Kunststoffgruppen, die nach einem Polykondensationsverfahren<br />
hergestellt werden, sind u.a. zu nennen:<br />
1) die Gruppe der Phenol-Formaldehyd-Harze (= Phenoplaste) als typische Duroplaste<br />
2) Polyamide (Nylon ® - und Perlon ® -Typ) z.B. für Fasern<br />
3) lineare Polyester und Polycarbonate als Thermoplaste<br />
47<br />
+<br />
HO<br />
- CH 3OH<br />
H 2<br />
O O C<br />
C<br />
H 2<br />
O<br />
H2 C<br />
C<br />
H 2<br />
OH