Kunststoffe aus Makromolekülen
Kunststoffe aus Makromolekülen
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5. Polydispersität der <strong>Kunststoffe</strong><br />
Die Größe der Makromoleküle wird durch das Molekulargewicht M oder den Polymerisationsgrad P<br />
angegeben.<br />
Der Polymerisationsgrad ist die Zahl der zu einem Makromolekül vereinigten kleinen Moleküle<br />
(Monomere). Das Molekulargewicht ist die Summe der Atomgewichte der in einem Molekül<br />
enthaltenen Atome. Man erhält es durch Multiplikation des Molekulargewichtes des Monomeren<br />
M mon mit dem Polymerisationsgrad.<br />
M = P . Mmon<br />
Die Länge der linearen und verzweigten Makromoleküle beträgt bei <strong>Kunststoffe</strong>n im allgemeinen 10 -6<br />
bis 10 -3 mm (bei Naturstoffen bis 1 mm); die "Dicke" der Ketten beträgt ungefähr 2 - 3 x 10 -7 mm.<br />
Staudinger hat diese Molekülform sehr anschaulich beschrieben, indem er sagte, man könnte diese<br />
Moleküle unter dem normalen Mikroskop sehen, wenn sie nur nicht so dünn wären.<br />
<strong>Kunststoffe</strong> sind aber keine einheitlichen Verbindungen, sondern bestehen immer <strong>aus</strong> einem Gemisch<br />
verschieden großer Makromoleküle, zwar gleichartigen Baues, aber unterschiedlichen Molekular-<br />
gewichtes; man sagt, sie sind polydispers.<br />
So, wie sich ein in der Ferne gleichmäßig wogendes Kornfeld <strong>aus</strong> der Nähe betrachtet in verschieden<br />
lange Halme auflöst, so sind auch die einzelnen Makromolekülfäden unterschiedlich lang. Man kann<br />
deshalb bei <strong>Kunststoffe</strong>n nur einen mittleren Polymerisationsgrad und ein mittleres<br />
Molekulargewicht angeben, weshalb als übliches Symbol für Mittelwerte oben bereits die<br />
"quergestrichenen" Größen M und P gewählt wurden.<br />
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