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Kunststoffe aus Makromolekülen

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3.3. Tertiärstruktur<br />

Mit der Einführung der Tertiärstruktur wird der Übergang von der rein molekularen Ebene zu<br />

mikroskopisch oder sogar mit bloßem Auge sichtbaren Aggregaten verschiedener Makromoleküle<br />

beschritten. Diese Aggregate erzeugen nicht nur den sogenannten Aggregatzustand des Polymers<br />

zwischen fest und flüssig, sondern auch sein Maß an Kristallinität (z.B. in Form eines Fadens, einer<br />

Fransenmizelle, eines Sphärolithen oder eines lamellenartigen Einkristalls) bzw. die völlige<br />

Unordnung des amorphen Zustandes (z.B. in Form von ineinander verflochtenen statistischen<br />

Knäulen). Die hier erwähnten unterschiedlichen, möglichen Tertiärstrukturen sollen im folgenden<br />

kurz erklärt werden.<br />

Der amorphe Zustand wird in Abb. 10 a durch ein Bindfadenmodell verflochtener statistischer<br />

Knäule symbolisiert. Die Fadenmoleküle erfüllen den Raum als äußerst dicht verknäuelter Filz. Der<br />

einzelne Faden darin ist nicht geradlinig gestreckt, nicht starr, sondern in einem Zustand wechselnder<br />

Knäuelung entsprechend der Drehbarkeit der C-Atome gegeneinander. Die Makromoleküle solcher<br />

amorpher Thermoplaste (s. Kapitel 4.1.) werden bei tiefen Temperaturen durch Sekundärkräfte so<br />

stark festgehalten, dass sie sich nicht gegeneinander bewegen können. Amorphe <strong>Kunststoffe</strong> sind<br />

deshalb glasartig und spröde.<br />

Abb. 10: Tertiärstrukturen<br />

a) völlige Unordnung (amorpher<br />

Zustand): Bindfadenmodell von<br />

verflochtenen statistischen<br />

Knäulen<br />

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