Kunststoffe aus Makromolekülen
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Verzweigte Polykondensate (s. Kapitel 6.2.) entstehen in Gegenwart von Monomeren mit einer<br />
Funktionalität größer als zwei.<br />
Die Polymerisation (s. Kapitel 6.3.) von Alkenen führt schon bei Anwesenheit von bifunktionellen<br />
Monomeren zu verzweigten Strukturen. Das höherfunktionelle Monomer kann also Anlass zu<br />
Verzweigungen geben. Bei Anwesenheit vieler Verzweigungen in einem Makromolekül kann ein<br />
polymeres Material <strong>aus</strong> nur einem einzigen Molekül bestehen, das weitgehend vernetzt ist. Diese<br />
höherfunktionellen Monomere werden deshalb auch als Vernetzer bezeichnet. Man spricht im<br />
allgemeinen dann von vernetzten <strong>Makromolekülen</strong>, wenn diese durch zunehmende Verzweigung in<br />
allen Lösemitteln unlöslich geworden sind. Ein teilvernetztes Polymer hingegen besteht <strong>aus</strong> löslichen<br />
und unlöslichen <strong>Makromolekülen</strong>.<br />
Von der Struktur her besteht zwischen verzweigten und vernetzten <strong>Makromolekülen</strong> nur ein geringer<br />
Unterschied, nämlich die Höhe der Vernetzungsdichte. Abbildung 7a zeigt schematisch drei<br />
verzweigte Makromoleküle. Diese wurden durch Erhöhung der Vernetzungsdichte in vernetzte<br />
Makromoleküle überführt, indem die Anzahl der Verknüpfungspunkte (Abb. 7b) bzw. der<br />
Polymerisationsgrad (Abb. 7c) erhöht wurde.<br />
Dieser strukturelle Unterschied hat jedoch einen dramatischen Einfluss auf das qualitative Verhalten<br />
des Polymers. Das vernetzte Polymer ist in allen Lösemitteln unlöslich; in Abhängigkeit vom<br />
Vernetzungsgrad und der Art des Lösemittels quillt das Polymer bei Lösemittelkontakt nur an (es<br />
saugt das Lösemittel ähnlich wie ein Schwamm auf ).<br />
Es entsteht ein sogenanntes Gel. Der Grad der Quellung nimmt mit steigendem Vernetzungsgrad ab.<br />
Die Erscheinung der Quellung zeigen zwar alle Polymere hohen Polymerisationsgrades, jedoch<br />
gehen unvernetzte Polymere mit der Zeit in viskose Lösungen über, während die Quellung der<br />
vernetzten Polymere scharf begrenzt ist und eine Erhöhung der Lösemittelmenge nur zu einer<br />
separaten Lösemittelphase führt.<br />
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