Kunststoffe aus Makromolekülen
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An dieser Stelle muss jedoch auf eine weitere Differenzierung der Primärstruktur von<br />
<strong>Makromolekülen</strong> bezüglich ihrer Konfiguration hingewiesen werden. Schon in den beiden<br />
vorangegangenen Abbildungen waren Makromoleküle mit tertiären C-Atomen innerhalb einer<br />
Vinylkette zu sehen, die vier unterschiedliche Substituenten enthielten. Diese tertiären C-Atome<br />
sind als Asymmetriezentren (vergl. z.B. Milchsäure) zu betrachten, an denen der Substituent X in<br />
zwei räumlich unterschiedlichen Anordnungen, R- bzw. S-Konfiguration, gebunden sein kann. Wenn<br />
alle Substituenten einer Vinylkette die gleiche Orientierung aufweisen (also alle R- oder alle S-<br />
Anordnung), dann nennt man das Makromolekül "isotaktisch". Wechseln beide Konfigurationen<br />
regelmäßig ab (R-S-R-S-R-S), dann spricht man von "syndiotaktischen" Polymeren.<br />
Die meisten radikalisch hergestellten Polymere haben keine regelmäßige sterische Anordnung der<br />
Substituenten. R- und S-Konfiguration folgen rein zufällig aufeinander. Man nennt diese Polymere<br />
"ataktisch" (Abb. 6).<br />
Abb. 6: Konstitutions-Isomere des Polypropylens bezüglich Taktizität<br />
a) isotaktische Anordnung<br />
b) syndiotaktische Anordnung<br />
c) ataktische Anordnung<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
CH 3 CH 3 CH 3 CH 3 CH 3 CH 3 CH 3<br />
CH3 CH 3 CH3 CH3 CH 3 CH3 CH3 CH CH CH CH CH CH CH 3 3 3 3 3 3 3<br />
Während sich Polymere unterschiedlicher Taktizität in gelöstem Zustand sehr ähnlich verhalten,<br />
unterscheiden sie sich ansonsten deutlich. Während z.B. ataktisches Polypropylen ein weiches,<br />
elastisches, gummiartiges Material ist, zeigen iso- und syndiotaktisches Polypropylen einen hohen<br />
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