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Kunststoffe aus Makromolekülen

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Versuch Nr. 14: Weichmachung von Polyvinylchlorid (PVC)<br />

Versuchsdurchführung:<br />

a) Polyvinylchlorid-Pulver wird auf eine Heizplatte (150 - 160 o C) gestreut und fest mit<br />

einer Metallplatte (z.B. Bügeleisen) angedrückt. Wenn überhaupt, so bildet sich ein<br />

harter, spröder, trüber Kunststoff-Film.<br />

b) Mischt man dagegen PVC-Pulver mit gleichen Teilen eines Weichmachers (z.B.<br />

Dioctylphthalat = DOP), gießt die erhaltene, dünne, weiße Flüssigkeit auf eine<br />

Heizplatte (110 o C) und drückt kurz mit einer Metallplatte an, so kann man kurz danach<br />

eine klare, geschmeidige Folie abziehen, die eine erhebliche Festigkeit aufweist und sich<br />

dehnen lässt.<br />

Entsorgung : Alle Reste: in gekennzeichneten Glasbehältern sammeln „organische Abfälle –<br />

halogenhaltig“ (E 10), dann der Sondermüllbeseitigung zuführen (E8) Adresse zu erfragen bei<br />

der Kreis- oder Stadtverwaltung<br />

Erklärungen:<br />

Die Atome des Polymeren sind durch starke "primäre" Bindungen verknüpft. Die Makromoleküle<br />

wiederum werden untereinander durch sogenannte Sekundärkräfte (s. Kap. 3.2.) zusammengehalten.<br />

In einem PVC-Molekül stellen die Chloratome stark polare Gruppen dar, welche die Anziehung<br />

zwischen den Molekülen verstärken; diese Anziehungskraft nimmt aber mit dem Abstand der<br />

Moleküle voneinander ab.<br />

Die weichmachende Wirkung durch das DOP beruht nun darauf, dass die zwischenmolekularen<br />

Kräfte geschwächt werden, das Molekül insgesamt also weicher und geschmeidiger wird.<br />

Ein wirksamer Weichmacher muss aber ebenfalls eine gewisse Polarität aufweisen, um zwar in der<br />

Lage zu sein, die zwischenmolekularen Kräfte des Polymerisates zu schwächen, aber gleichzeitig an<br />

deren Stelle ein System von Polymerisat-Weichmacher-Polymerisat-Wechselwirkungen herzustellen.<br />

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