Kunststoffe aus Makromolekülen
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Versuch Nr. 12: Kalthärtung eines Epoxidharzes<br />
Versuchsdurchführung:<br />
80 g Lekutherm E 320 ® (Epoxidharz <strong>aus</strong> "Bisphenol A" und Epichlorhydrin im Verhältnis 1:2,<br />
s. Abb. 39) werden in einem Pappbecher oder einer sauberen Blechdose mit 16 g eines<br />
Kalthärters (z.B. T 3, siehe unten) gut verrührt und dann - nach entsprechender Formgebung -<br />
sich selbst überlassen (im Abzug). Nach etwa 30 - 40 Minuten geliert (d.h. verfestigt) sich die<br />
Mischung unter kontinuierlichem Temperaturanstieg (exotherme Reaktion) bis auf ca. 230 °C.<br />
Entsorgung : Epoxidharz: H<strong>aus</strong>müll (Entsorgungssatz E 3)<br />
Erklärungen:<br />
Die Überführung der Epoxidharze in den duroplastischen Zustand erfolgt durch Zugabe von<br />
Härtungsmitteln (Härtern). Dies sind polyfunktionelle Verbindungen mit reaktionsfähigen<br />
Wasserstoffatomen oder Carbonsäureanhydride, die unter Polyaddition mit den Epoxidgruppen und<br />
sekundären OH-Gruppen reagieren und ohne Abspaltung von Nebenprodukten eine<br />
Molekülvergrößerung unter dreidimensionaler Vernetzung herbeiführen. Je nach der zur Anwendung<br />
gelangenden Temperatur unterscheidet man zwischen Heißhärtung und Kalthärtung. Die Wahl<br />
zwischen diesen beiden richtet sich nach den gewünschten Verarbeitungsbedingungen, vor allem aber<br />
nach den geforderten Eigenschaften der Endprodukte. Bei der Kalthärtung werden als Härter meist<br />
aliphatische (Poly)Amine oder (Poly)Amide benutzt, z.B.<br />
Triethylentetramin H2N-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-NH2<br />
Dipropylentriamin H2N-CH2-CH2-CH2-NH-CH2-CH2-CH2-NH2<br />
Pentaethylenhexamin H2N-(CH2-CH2-NH)4-CH2-CH2-NH2 (Kalthärter T3)<br />
Allgemeines Reaktionsschema (vergl. auch Abb. 40):<br />
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