Kunststoffe aus Makromolekülen
Kunststoffe aus Makromolekülen
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3. Strukturprinzipien<br />
Die Feststellung, <strong>aus</strong> welchen Atomen ein Makromolekül zusammengesetzt ist, sagt noch nichts<br />
Entscheidendes über seinen Aufbau. So gibt es z.B. eine ganze Reihe makromolekularer Stoffe, die<br />
nur <strong>aus</strong> Kohlenstoff und Wasserstoff aufgebaut sind, aber ganz verschiedene Eigenschaften haben<br />
wie: Polyethylen, Polypropylen, Naturkautschuk, Polystyrol, Polyisobutylen, Polybutadien. Ent-<br />
scheidend ist, wie die verschiedenen Atome miteinander verbunden sind und wie ihr Verhältnis<br />
untereinander ist.<br />
Die Größe der Makromoleküle bedingt Variationsmöglichkeiten ihrer Gestalt und Ordnung, wie dies<br />
z.B. auch bei Gebäuden der Fall ist: So wie man hier <strong>aus</strong> der gleichen Anzahl von B<strong>aus</strong>teinen ganz<br />
verschiedene Häuser errichten kann, so unterscheiden sich auch die Makromoleküle weitgehend in<br />
ihrer Gestalt und Ordnung, aber auch durch die Art und Anordnung der an ihrem Aufbau beteiligten<br />
Atome (= chemischer Aufbau).<br />
Wissenschaftlich lassen sich diese Strukturprinzipien so beschreiben, dass man ein komplex<br />
aufgebautes Polymer gedanklich zuerst auf seine elementaren Atomb<strong>aus</strong>teine und deren gegenseitige<br />
chemische Verknüpfung zurückführt (Primärstruktur). Anschließend beschreibt man die räumliche<br />
Anordnung des so definierten einzelnen Makromoleküls (Sekundärstruktur). Zuletzt ist es jedoch<br />
von entscheidender Bedeutung zu erkennen, wie sich mehrere Makromoleküle zu mikroskopisch<br />
oder mit bloßem Auge sichtbaren Aggregaten zusammenfinden (Tertiär- oder Aggregatstruktur), da<br />
diese einen entscheidenden Einfluss auf die Werkstoffeigenschaften eines <strong>Kunststoffe</strong>s haben.<br />
Zum Verständnis von Struktur-Eigenschafts-Beziehungen ist diese Systematik der Struktur-<br />
prinzipien sehr hilfreich. Diese werden im folgenden im Detail erläutert.<br />
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