Kunststoffe aus Makromolekülen
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11. VERSUCHSTEIL<br />
Versuch Nr. 1: Orientierbarkeit von <strong>Makromolekülen</strong><br />
Versuchsdurchführung:<br />
a) Ein Gummiband (am besten ein "Einweckgummi") wird bei Zimmertemperatur (kontrolliert<br />
durch Anlegen des Stückes an die temperaturempfindliche Stirn) rasch hintereinander und<br />
kräftig gedehnt. Durch erneutes Anlegen an die Stirn stellt man eine deutliche Temperatur<br />
erhöhung fest. Bei Entspannung nimmt das Stück wieder seine ursprüngliche Länge ein und<br />
zeigt wieder nur Zimmertemperatur an. Dieses Experiment lässt sich beliebig oft wiederholen.<br />
Aufgrund der neuen Transportbestimmungen ist die Beschaffung von flüssigem Stickstoff äußerst<br />
schwierig. Dennoch soll hier ein weiteres Experiment beschrieben werden:<br />
b) Das Band wird wiederum stark gereckt, mit einem geeigneten Gegenstand gespannt und in<br />
flüssigen Stickstoff getaucht. Das gedehnte Band behält seine Länge bei, auch wenn nun die<br />
Spannung aufgehoben wird. Wird das Band wieder erwärmt, so zieht es sich wieder auf seine<br />
alte Länge zusammen. Auch das lässt sich beliebig oft wiederholen.<br />
Achtung: Berührung mit flüssigem Stickstoff vermeiden!<br />
Entsorgung : Gummiband: Wiederverwenden oder H<strong>aus</strong>müll (Entsorgungssatz E 3), flüssigen<br />
Stickstoff → im Dewar-Gefäß verdampfen lassen<br />
Erklärungen:<br />
Gummibänder werden <strong>aus</strong> Naturkautschuk hergestellt, der im wesentlichen <strong>aus</strong> fadenförmigem cis-<br />
Polyisopren besteht (s. Abb. 14, Seite 40). Die Moleküle liegen wirr durcheinander, sind unpolar<br />
und völlig amorph. Durch Einwirkung von Zug und Druck erfolgt eine molekulare Orientierung in<br />
eine bevorzugte Richtung. Die Parallellagerung der Moleküle vergrößert den Ordnungszustand und<br />
verkleinert die Entropie. Aufgrund des "Gough-Joule-Effektes" wird bei der Orientierung<br />
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