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Kunststoffe aus Makromolekülen

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8.3 Neue Anwendungen mit „alten“ Polymeren<br />

Als Superabsorbierende Polymerisate (SAP) bezeichnet man Verbindungen, die das Vielfache<br />

ihres Eigengewichtes an Wasser speichern können. Sie bestehen <strong>aus</strong> schwach vernetzten<br />

Polyacrylsäuren, die zu etwa 70% als Natriumsalz vorliegen.<br />

COONa<br />

COO H<br />

CO ONa COONa COONa CO OH COO Na COONa<br />

O<br />

O<br />

O O<br />

COONa COONa CO OH COONa CO ONa<br />

Derartige Polyacrylsäuresalze lassen sich beispielsweise durch Polymerisation von Acrylsäure in<br />

Gegenwart geringer Mengen (ca. 1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf Acrylsäure) an Vernetzern, wie z.<br />

B. Glykoldiacrylat oder Divinylbenzol, herstellen. Die vernetzte polymere Carbonsäure wird<br />

dann zu 70% mit NaOH neutralisiert, getrocknet, gemahlen und auf eine Korngröße im Bereich<br />

von 100 bis 850 µm gesiebt. Zur Vermeidung des sog. „Gel-blocking“-Effektes werden die<br />

fertigen SAP-Teilchen noch einer speziellen Vernetzungsreaktion an ihrer Oberfläche unterzogen.<br />

Die auf diese Weise erhaltenen Superabsorber sind praktisch farblose Pulver. Sie finden in der<br />

Medizin als superabsorbierende Pflaster für die trockene Wundheilung Anwendung. In der<br />

Landwirtschaft werden Superabsorber-Granulate zur Speicherung von Regenwasser in ariden<br />

Gebieten eingesetzt. Ein weiteres Verwendungsgebiet ist die Abdichtung von Elektrokabeln, um<br />

Kurzschlüsse zu verhindern, die durch Eindringen von Wasser als Folge einer mechanischen<br />

Beschädigung der Kabelummantelung entstehen können. Das größte Einsatzgebiet für SAPs liegt<br />

allerdings auf dem Hygienesektor mit einem weltweiten Absatz von ca. 1 Million Tonnen im<br />

Jahre 1999. Ca. 95% der weltweiten SAP-Produktion finden dabei Verwendung bei der<br />

Herstellung von Babywindeln, Inkontinenzprodukten und Artikeln für die Damenhygiene.<br />

118<br />

COONa

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