Märkische Leviten - Märkisches Gymnasium Hamm
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Schulprogramm
LEITBILD<br />
Ziele des MGH<br />
Profil des MGH<br />
PRINZIPIEN SCHULISCHEN HANDELNS<br />
Schulkonferenzbeschluss vom 30.09.2005
———————————————————— Ziele des MGH ———————<br />
LEITBILD<br />
Ziele des MGH<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> <strong>Hamm</strong> als<br />
Stadtteilgymnasium im <strong>Hamm</strong>er Westen<br />
und Schule für die Stadt<br />
Das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> ist seit dem Umzug aus dem Zentrum 1973 Stadtteilgymnasium<br />
für die westlichen Bezirke der Stadt <strong>Hamm</strong>. Aus dieser räumlichen<br />
Lage und den Bedürfnissen der hier wohnenden Menschen konstituiert<br />
sich der spezifische gesellschaftliche Auftrag an diese Schule:<br />
Die Vermittlung gymnasialer Bildung an viele Schülerinnen und Schüler,<br />
die diesem Bildungsgang traditionell nicht nahe stehen oder mit Migrationshintergrund,<br />
sowie die Bereitstellung kultureller Angebote im Westen<br />
der Stadt.<br />
Der zweite gesellschaftliche Auftrag der Schule resultiert aus der Eröffnung des<br />
Aufbauzweiges am damalig noch Neusprachlichen <strong>Gymnasium</strong> im Jahre 1964.<br />
Seit mehr als vierzig Jahren hat die Schule eine Funktion für das Bildungssystem<br />
der gesamten Kommune übernommen und damit die Grundlage für die<br />
lange Tradition gelegt, Schülerinnen und Schülern aus Realschule und Hauptschule<br />
mit Qualifikationsvermerk den Besuch der gymnasialen Oberstufe zu<br />
ermöglichen und ihnen damit den Weg zur Fachhochschulreife und zum Abitur<br />
zu eröffnen.<br />
Die daraus resultierende Erfahrung und Kompetenz zur Förderung heterogener<br />
Gruppen mündete schließlich aber auch in der Exzellenzförderung von Profilklassen.<br />
Mit seiner Besonderheit, Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in<br />
großer Zahl aufzunehmen, sie zu integrieren, zu fördern und ihre Potentiale<br />
zu entwickeln sowie mit dem Angebot, in Profilklassen lernen zu können<br />
und besondere Lernleistungen zu fordern, erbringt das <strong>Märkische</strong><br />
<strong>Gymnasium</strong> eine spezifische Bildungsleistung für die ganze Stadt.<br />
Diese Bedürfnisorientierung am Wohnumfeld einerseits, an den Bildungsbedürfnissen<br />
der Stadt als Großeinheit andererseits mündet in der Akzentuierung<br />
ganz bestimmter Aufgabenbereiche, und zwar sowohl in der Formulierung makroperspektivischer<br />
Planung als auch in der mikroperspektivischen Gestaltung<br />
von Alltagshandeln:<br />
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—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Gymnasiale Bildung<br />
• „Fördern und Fordern“ auf allen Ebenen schulischen Handelns zur Sicherung<br />
des Schullaufbahnerfolges und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben<br />
• Angebot eines möglichst breit gefächerten Spektrums gymnasialer Fächer,<br />
Inhalte, Methoden und Lernanreize<br />
• Berücksichtigung gymnasialer Erziehungsziele auf allen Ebenen schulischen<br />
Handelns<br />
• geschlechterbewusste Perspektive in Entscheidungsprozessen und Maßnahmefeldern<br />
zur Verwirklichung von Gleichstellung und Geschlechtsidentität<br />
Kulturelle Integration<br />
• kulturelle und soziale Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund<br />
Seiteneinstieg<br />
• Weiterführung der Tradition, Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger aufzunehmen,<br />
zu integrieren, zu fördern und ihre Potentiale zu entwickeln<br />
• Einrichtung einer Einführungsphase im Rahmen von „<strong>Gymnasium</strong> in Acht<br />
Jahren“ (G8)<br />
Begabtenförderung<br />
• Weiterführung der Exzellenzförderung in Profilklassen und Gruppen auch<br />
unter den Bedingungen von G8<br />
Angebote über den Unterricht hinaus<br />
• Angebot einer über den Fachunterricht hinausweisenden musischen, politischen,<br />
naturwissenschaftlichen, medialen und sportlichen Grundbildung zur<br />
Erprobung eigener Fähigkeiten und Begabungen<br />
• Bereitschaft der Schule zur Beratung der Erziehungsberechtigten bei allen<br />
Bildungs-, Erziehungs- und Entwicklungsproblemen<br />
• Öffnung der Schule als kulturelles Zentrum für die Menschen des Stadtteils<br />
Diese Aufgaben der Schule müssen von allen Beteiligten als ganzheitlicher, das<br />
gesamte schulische Handeln umfassender Auftrag verstanden werden, deren<br />
Realisation sich ebenso sehr im Lernen und Erziehen in den Fächern wie im<br />
Beraten, Organisieren, Verwalten, Innovieren und im außerunterrichtlichen Bereich<br />
vollzieht.<br />
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———————————————————— Ziele des MGH ———————<br />
Dr. Hanns-Michael Sennewald, Schulleiter<br />
1. Das Stadtteilgymnasium<br />
Als das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> im Sommer 1973 aus der Innenstadt, wo es 106<br />
Jahre lang beheimatet war in das neue Gebäude am Ebert-Park im Westen<br />
<strong>Hamm</strong>s verlegt wurde, war mit dieser Maßnahme mehr als nur ein Umzug verbunden.<br />
War es bis zu diesem Zeitpunkt - wie sehr viele, wenn nicht die meisten<br />
Gymnasien - im wesentlichen - Bürgerschule" gewesen, so erschlossen sich<br />
ihm mit einem Schlag völlig andere, der gymnasialen Bildung bislang ferner<br />
stehende Bevölkerungsschichten. Seit diesem Zeitpunkt hat es die Schule mit<br />
vielen SchülerInnen zu tun, die nicht aus Elternhäusern mit traditionell akademischen<br />
Laufbahnen kommen, sondern eher den Gruppen der Angestellten,<br />
Handwerker und Arbeiter zuzurechnen sind. Hinzu kam mit der Zeit eine für<br />
örtliche Verhältnisse nennenswerte Zahl ausländischer Schüler/innen, ohne<br />
dass diese (zur Zeit ca. 8 %) jemals die Größenverhältnisse der nahegelegenen<br />
Ruhrgebietsmetropolen erreichte.<br />
Die Verlagerung in den Westen und die damit verbundene Veränderung in der<br />
sozialen Struktur hatte hinsichtlich der Entwicklung von Eigenidentität eine doppelte<br />
Wirkung: zum einen wurde sich die Schule mehr und mehr bewusst, dass<br />
mit dem Umzug neue sozialintegrative Aufgaben verknüpft waren, die man mit<br />
zunehmender Dauer immer deutlicher akzeptierte, zum anderen wurde der<br />
Name MGH im Konzert der anderen <strong>Hamm</strong>er Gymnasien immer stärker zu einem<br />
Pejorativum. Auch diese letzte, auf den ersten Blick überraschend wirkende<br />
Entwicklung hatte zwei Ursachen: zunächst wurde die von der Schule erbrachte<br />
sozialintegrative Leistung in der Öffentlichkeit und wohl auch von der<br />
Kommune selbst, die durch die Verlagerung gleichsam diesen Auftrag erteilt<br />
hatte, nicht genügend gewürdigt, sodann ließ sich die Schule von anderen in<br />
die Defensive drängen und begann im Zuge eines Selffullfilling-prophecy-<br />
Prozesses selbst an die umlaufende Mär vom brawn- statt brain-<strong>Gymnasium</strong> zu<br />
glauben.<br />
Dieser außengesteuerte Konditionierungsprozess musste gestoppt werden,<br />
sollte sich die Schule auch nur selbst ihrer eigenen unbezweifelbaren Sonderleistung<br />
bewusst werden. Nichts lag da näher, als die Lage der Schule im Westen<br />
der Stadt als einen objektiven Standortfaktor zu begreifen, den scheinbaren<br />
Nachteil damit zu entemotionalisieren und in ein rationales Planungskalkül einzubeziehen.<br />
Kein Exil also im Westen, sondern akzeptierte und natürliche Heimat.<br />
Zur Erreichung dieses Ziels wurden vier Instrumente eingesetzt:<br />
1. intern die Stärkung von Selbstbewusstsein und Eigenidentität durch Stolz<br />
auf eigene Leistungen<br />
2. extern die Entwicklung eines positiven Schulbildes in den Örtlichen <strong>Hamm</strong>er<br />
Medien<br />
3. eine stärkere Bewusstmachung der sozialen und interkulturellen Leistungen<br />
der Schule für die Stadt bei den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung<br />
4. die deutliche und bewusste Integration in die westlichen Stadtbezirke Pelkum<br />
und Herringen<br />
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—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Vor allem der letzte Schritt scheint auf Dauer erfolgversprechend. Denn nur<br />
wenn die Menschen im Westen die Schule als ,,ihr" <strong>Gymnasium</strong> akzeptieren,<br />
wird sie auf Dauer die vom Träger ursprünglich gewünschte Funktion voll entfalten<br />
können wichtige Begegnungen, Gespräche, Besuche und Aktivitäten haben<br />
bereits stattgefunden. Beide Bezirksvorsteher und inzwischen auch weitere Mitglieder<br />
der Bezirksparlamente sind regelmäßig Gast der Schule, sei es zu Veranstaltungen,<br />
zu Feiern, zu Preisverleihungen oder auch zu Informations- und<br />
Hintergrundgesprächen, während Musik- und Tanzgruppen der Schule ihrerseits<br />
an der Gestaltung von Bezirksveranstaltungen mitwirken. Dabei zeigte<br />
sich, dass von beiden Seiten sehr viel guter Wille und die Bereitschaft zur<br />
wechselseitigen Akzeptanz vorhanden ist.<br />
Die Integration des MGH in die Stadtbezirke Pelkum und Herringen ist auch<br />
deswegen von so eminenter Bedeutung, weil dieser Standort im Sinne der<br />
Schülerorientierung ganz nachdrücklich schulisches Handeln wie Profilbildung<br />
der Schule beeinflusst. Denn wenn eine Vielzahl der Lernenden nicht auf eine<br />
im Elternhaus vermittelte - im weitesten Sinne -kulturelle Grundbildung zurückgreifen<br />
kann, dann ist es genuine Aufgabe der Schule derartige Angebote zu<br />
machen, die SchülerInnen mit Herausforderungen vom Theaterspiel bis zum<br />
ökologischen Experiment, vom Musikabend bis zum Computerkurs, von der<br />
literarischen Lesung bis zum sozialen Diskurs zu konfrontieren.<br />
Wenn bei diesen Aktivitäten Höchstleistungen erzielt werden - und sie werden<br />
bei außerunterrichtlichen Darbietungen aller Art ebenso wie im Abitur immer<br />
wieder erreicht - so ist das erfreulich, und die Schule ist stolz darauf. Sie steht<br />
allerdings nicht unter Druck, diese um jeden Preis zu verwirklichen, weil ihr eigentliches<br />
Ziel die Breitenarbeit in einem Stadtteil mit ganz spezifischen Menschen<br />
ist.<br />
2. Schule für die Stadt<br />
Seit dem Schulprogramm 2000 hat im Bewusstsein der Schule über Aufgabe<br />
und Funktion ein erheblicher Wandel stattgefunden. Ursache dafür ist eine<br />
quantitative Ausweitung der Aufnahme von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger<br />
in solchem Umfang, dass damit zugleich eine qualitative Veränderung<br />
verbunden ist.<br />
Zwar ist die Aufnahme von Schülerinnen und Schülern anderer Schulformen<br />
seit mehr als 40 Jahren zentraler Teil des Schulprofils (Aufbauzweig), doch<br />
stand die Schule zur Zeit des letzten Schulprogramms nicht unerheblich in Konkurrenz<br />
zu den neu eingerichteten Bildungszügen der Kollegs.<br />
Inzwischen haben die Kollegs viel von ihrem ursprünglichen Reiz verloren, und<br />
viele Schülerinnen und Schüler mit Q-Vermerk ziehen wieder die reguläre schulische<br />
Betreuung in der gymnasialen Oberstufe vor. Zunehmend kommen auch<br />
Lernende zu uns, die fehlberaten worden sind oder aber den Bildungsgang des<br />
Kollegs als für sich ungeeignet finden. Ein zusätzlicher Faktor ist die Lehrstellensituation,<br />
die gerade für erfolgreiche Schulabgänger/innen höchst unbefriedigend<br />
ist. Nicht zuletzt spielt eine nicht unerhebliche Rolle die Erfahrung der<br />
Schule in der Betreuung dieser Gruppe von Schülerinnen und Schülern sowie<br />
die Bereitschaft von Schulleitung, Oberstufenteam und Kollegium, sich auch im<br />
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———————————————————— Ziele des MGH ———————<br />
Einzelfall um den individuellen Erfolg zu kümmern. In diesem Bereich ist das<br />
MGH ein echter Dienstleister für die ganze Stadt geworden und wird vom Träger<br />
in dieser Funktion auch anerkannt, gewürdigt und geschätzt.<br />
Im Schuljahr 2001/2002 hat das MGH erstmals eine Profilklasse für schneller<br />
und leichter lernende Schülerinnen und Schüler eingerichtet. Die Schule entsprach<br />
damit ebenso den eigenen Profilvorstellungen wie dem ausdrücklich<br />
geäußerten Wunsch des Trägers, an diesem Projekt am Bildungsstandort beteiligt<br />
zu sein.<br />
Diese ursprünglich nur als Schullaufbahnbeschleunigung aufgefasste Maßnahme<br />
hat nicht zuletzt auch durch die konzeptionelle Leistung der Schule den<br />
Charakter der Begabtenförderung gewonnen. Sie ist damit zwischen der selbstverständlichen<br />
Förderung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler und<br />
der der Hochbegabten angesiedelt und erfasst ein bis dahin weitgehend unbeackertes<br />
Feld. Ein vergleichbares Angebot gibt es in der Region nicht. Insgesamt<br />
sind im Lande nur 10% der Gymnasien an diesem Projekt beteiligt, im<br />
Regierungsbezirk Arnsberg nur 5 von ca. 130 Gymnasien.<br />
Mit diesem Förderprogramm für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger in<br />
die Stufe 11 einerseits, für schneller und leichter Lernende und Hochbegabte<br />
anderseits erbringt die Schule eine wichtige Leistung für die Bildungslandschaft<br />
dieser Stadt. Sie ist damit im Stadtbezirk verankert, ragt aber mit ihrem Angebot<br />
deutlich über das naturgemäß begrenzte Umfeld hinaus.<br />
3. Fördern als Handlungsauftrag des <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong>s<br />
Das Neusprachliche <strong>Gymnasium</strong> - seit 1970 <strong>Märkische</strong>s <strong>Gymnasium</strong> - war stets<br />
eine Innenstadtschule und damit wie so viele ihrer Art eine Bildungsstätte der<br />
bürgerlichen Schichten. Dass dies auch dem Rat bewusst war, zeigt der Sextanerkrieg<br />
zu Beginn der 60er Jahre, der sich gezielt gegen die Dominanz des<br />
gymnasialen Systems richtete und gegen den Willen der Eltern eine Zugangsbegrenzung<br />
zu dieser Schulform schaffen sollte.<br />
Im Laufe der Diskussion der Pichtschen Forderung nach Bildungsreformen erfolgte<br />
ein radikales Umdenken. Neubauten und Umzüge, die Erweiterung des<br />
gymnasialen Bildungsangebotes standen nun im Mittelpunkt einer veränderten<br />
Ratspolitik. Wie das Freiherr-vom-Stein-<strong>Gymnasium</strong> in den <strong>Hamm</strong>er Osten, so<br />
wurde das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> an den damalig extremen Rand des <strong>Hamm</strong>er<br />
Westens, genau genommen bereits auf das Gebiet des Amtes Pelkum, heute<br />
Stadtbezirk, verlagert. Das erklärte Ziel der Ratspolitik: das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong><br />
sollte Stadtteilschule sein für die sozial- und bildungspolitisch weniger begünstigten<br />
Bürgerinnen und Bürger der Bezirke Pelkum, Herringen und Innenstadt<br />
West. In seiner Eröffnungsansprache beim Festakt zur Einweihung des<br />
Schulneubaus wies der damalige Schulleiter Dr. Lübbering auf diesen Auftrag<br />
ausdrücklich hin und vertiefte diesen in mehreren Zeitungsartikeln, in denen er<br />
der Bevölkerung des neuen Einzugsgebiet Schwellenängste vor einem vielen<br />
Menschen fremden Bildungssystem nehmen wollte.<br />
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—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Tatsächlich waren die Übergangsquoten zum <strong>Gymnasium</strong> im Einzugsgebiet<br />
erheblich geringer als in anderen, bevorzugteren Wohnlagen des Stadtgebietes.<br />
Die Schule hat sich seitdem auf dieses Klientel eingestellt und Maßnahmen zur<br />
Förderung von Kindern ergriffen, die nicht in der Familientradition das <strong>Gymnasium</strong><br />
besuchen. Ein schönes Beispiel dafür ist die Hausaufgabenhilfe, die zwei<br />
Jahrzehnte lang diese Aufgabe erfüllte und Mitte der 90er Jahre aus ordnungspolitischen,<br />
also wirtschaftlichen Gründen von der Bezirksregierung untersagt<br />
wurde.<br />
Trotz dieser Anstrengungen seitens der Schule wurden die Förderbemühungen<br />
- wohl auch wegen des Systemstreits bei und nach Einführung der Gesamtschule<br />
- von Träger und Schulaufsicht wenig wahrgenommen, ja in der Öffentlichkeit<br />
häufig nicht einmal als Leistung angesehen. Die immer wieder auch in<br />
öffentlicher Debatte vom derzeitigen Schulleiter geäußerten Hinweise darauf,<br />
dass es keine Maßnahmen, ja nicht einmal Unterstützung für die Kinder der hier<br />
ansässigen Bevölkerungsgruppen gab, wurde nicht aufgegriffen. Erst der Pisa-<br />
Schock öffnete die Augen dafür, dass das erschreckende Ergebnis, Bildung sei<br />
vom sozialen Status abhängig, auch auf den <strong>Hamm</strong>er Westen zutraf.<br />
Tatsächlich haben sich die Übergangsquoten zum <strong>Gymnasium</strong>, insbesondere<br />
im Stadtbezirk Herringen seit über 30 Jahren nicht wesentlich verändert.<br />
Zurückzuführen ist das nicht auf ein Versagen der Schule, sondern auf<br />
das Ignorieren der durchaus bekannten Probleme, die mangelnde Anerkennung<br />
und die daraus resultierende fehlende Unterstützung des hier Geleisteten.<br />
In ihrem Bewusstsein und ihrem Handeln hat sich die Schule davon freilich nie<br />
beeindrucken lassen. Für das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> ist Gefördert-zu-Werden<br />
ein verfassungsmäßiges Grundrecht junger Menschen aller sozialen Schichten,<br />
verankert in dem Verbot der Benachteiligung wegen Geschlecht, Religion oder<br />
Herkunft. Chancengleichheit mag ein Ideal sein, Chancenoptimierung hingegen<br />
ist ein Gebot der Menschenwürde, Fördern das Instrument zu ihrer Realisierung.<br />
Eine Schule mit dem Wohnumfeld des <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong>s muss<br />
sich also Förderung in all ihren Nuancen verschreiben, will sie ihre Aufgabe<br />
an den jungen Menschen erfüllen.<br />
Unter Förderung ist die begleitende und konstruktive Unterstützung der von den<br />
Schülerinnen und Schülern geleisteten Lernarbeit durch die Schule im weitesten<br />
Sinne zu verstehen. Sie richtet sich auf<br />
• die Schaffung von Umständen, die Lernleistung überhaupt erst einmal ermöglichen<br />
• soziales Verhalten und Verhaltenstraining<br />
• Methodik und Organisation der Lernarbeit<br />
• die Integration in die Schulform und Angleichung an die von ihr verfolgten<br />
Ziele<br />
• die Einführung in Arbeitswelt und Studium<br />
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———————————————————— Ziele des MGH ———————<br />
• die Stärkung der Eigenidentität durch das Kennenlernen eigener Grenzen<br />
und Möglichkeiten, den Abbau von Hemmschwellen und die Erhöhung der<br />
Frustrationstoleranz<br />
• das Angebot zur Gestaltung im musischen und künstlerisch-kreativen Bereich<br />
• die Integration in das kulturelle und soziale Leben von Schule und Lebenswirklichkeit<br />
• Die reflektierte Nutzung neuer Medien<br />
Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Chancen zum Schullaufbahnerfolg<br />
sowie zur Teilhabe am kulturellen, wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen<br />
Leben.<br />
Förderung umfasst also alle jene Aktivitäten der Schule, die dazu beitragen, im<br />
und außerhalb des Unterrichts die Bildungschancen des Einzelnen zu erhöhen -<br />
möglicherweise überhaupt erst zu konstituieren - seinen Entwicklungsprozess<br />
zum mündigen Individuum zu stärken und den Aufbau von Kompetenzen zu<br />
begleiten. Fördern ist damit gleichzeitig ein universaler Weg und ein diagnostisch<br />
aus dem Einzelfall abzuleitender Prozess, der neben den sozialen Voraussetzungen<br />
auch die entwicklungstypischen Voraussetzungen und Störungen<br />
mit berücksichtigt.<br />
In diesem Sinne hat sich das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> stets seinen Schülerinnen<br />
und Schülern und deren Eltern verpflichtet gefühlt und in eigener Initiative und<br />
mit den zur Verfügung stehenden Bordmitteln eigene Förderprogramme installiert.<br />
Dazu gehören vor allem:<br />
• die Lernhilfe<br />
• die Ausweitung des Betreuungsangebotes<br />
• das Programm zum Seiteneinsteigerangebot<br />
• die Elternberatung in sogenannten Elternforen<br />
• das Esso-Lernen<br />
• die Profilklassen<br />
• die Individuelle Hochbegabtenförderung<br />
• und die künstlerische, musische und sportliche Förderung über das Unterrichtsangebot<br />
hinaus.<br />
Fördern im und durch Unterricht<br />
Fördern beginnt im täglichen Unterricht als Teil der allgemeinen Lernarbeit. Die<br />
Beobachtung der Unterrichtenden führen zu Nachfragen, Wiederholungen und<br />
Vertiefungen, Übungen und damit zu gruppeninternen Förderprozessen. Die<br />
Lehrenden werden zudem auf individuelles Nachfragen reagieren und Hilfestellungen<br />
im Einzelfall anbieten. Diese Verfahren gehören zum alltäglichen Repertoire<br />
professionellen Unterrichtens. Allerdings endet damit häufig auch bereits<br />
die den Schülerinnen und Schülern gebotene Hilfestellung, da an vielen Schulen<br />
Eltern zur Verfügung stehen, bei denen die Lernenden im Zweifelsfall nachfragen<br />
können. Am <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong> dagegen steht diese Elternressource<br />
nur einem Bruchteil der Lernenden zur Verfügung. Hier bedarf es also<br />
von der Institution selbst zu entwickelnder Verfahren, dieses Unterstützungsdefizit<br />
auszugleichen.<br />
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—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Die Lernhilfe mit ihrer Betreuung jüngerer Schülerinnen und Schüler durch Ältere<br />
der eigenen Schule ist eine solche Antwort der Schule, da auf diesem Wege<br />
neben den inhaltlichen Üben, Vertiefen und Erläutern auch lernorganisatorische<br />
und arbeitsökonomische Strategien zur Verfügung gestellt werden.<br />
Mit dem Esso-Lernen hat die Schule zudem eine Art lernmethodisches Curriculum<br />
entwickelt, dass in den Stufen 5 bis 10 die Voraussetzungen für eigenständiges<br />
und selbstorganisiertes Lernen im Sinne einer Entwicklung geeigneter<br />
Techniken induzieren soll. Die Lernhilfe ist damit eine individuelle, auf diagnostischer<br />
Basis festgestellte Notwendigkeit zur individuellen Hilfe im Rahmen eines<br />
kollektiven Förderns.<br />
Diagnostik<br />
Zentrales Instrument jeder Diagnostik ist selbstverständlich die professionelle<br />
Supervision durch die Unterrichtenden und ein möglichst rascher Austausch der<br />
Informationen. Diese Bestandsaufnahme mündet in einer pädagogischen Diagnose<br />
und der Feststellung konkreter Fördermaßnahmen. Daneben sind die Eltern<br />
involviert, die eigene Wahrnehmung mit den Beobachtungen der Schule<br />
abgleichen sollten. Ein drittes Diagnoseinstrument erhalten die Lernenden<br />
selbst mit den Esso-Papieren. Diese ermöglichen die Selbstwahrnehmung von<br />
Defiziten und eröffnen damit die Chance zur Eigenbeteiligung an der Lernarbeit.<br />
Die in gemeinsamer Absprache zwischen Lehrenden, Lernenden und Eltern<br />
besprochene Diagnose mündet jeweils in einem vereinbarten Handlungskonzept,<br />
ergänzt wird dieses durch ein ebenso vereinbartes Monitoring und durch<br />
Effizienzprüfungen, die wiederum zum Ausgangspunkt revidierter Förderungspläne<br />
werden können.<br />
Förderung außerhalb des Unterrichts<br />
Das wegen der Breite seines Spektrums multivalenteste Feld schulischer Förderung<br />
ist das neben dem Unterricht angesiedelte Begleitprogramm, das den<br />
Lernenden unterschiedlichste Formen der Selbstaktivierung bietet. Förderung<br />
meint also keine Beschäftigungs- und Freizeitprogramme, sondern den aktiven<br />
Umgang mit neuen Herausforderungen. Besonders zu akzentuieren ist dabei<br />
der musisch-kreative Bereich, weil viele Lernende aus dem Wohnumfeld des<br />
<strong>Hamm</strong>er Westens gerade diese Chance zur Selbsterprobung nicht erhielten,<br />
machte die Schule nicht entsprechende Angebote. Fördern in diesem Bereich<br />
meint vielfach also eine Ersteröffnung von Perspektiven und stellt damit einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Selbstentwicklung unserer jungen Menschen dar.<br />
Die Förderung im sportlichen Bereich könnte im Rahmen der Leistungsverbesserung<br />
selbstverständlich auch von Vereinen übernommen werden. Im Rahmen<br />
einer gymnasialen Bildung umfasst sie aber auch die kritisch-reflexible Distanz<br />
zum Sport als gesellschaftlicher Erscheinung, das Ausloten eigener Möglichkeiten<br />
und Grenzen sowie die Stärkung wünschenswerter sozialer Eigenschaften.<br />
Die Teilnahme an Wettbewerben dient der Überwindung einer gesellschaftlich<br />
weitgehend akzeptierten Leistungsferne. Dies gilt für „Jugend trainiert für Olympia“<br />
ebenso wie die Beteiligung an altsprachlichen Wettbewerben, „Jugend debattiert“<br />
oder die Mathematik-Olympiade. Diese Form des Förderns bedient sich<br />
———— 80 ————
———————————————————— Ziele des MGH ———————<br />
der genuin jugendlichen Begeisterung für Wettbewerb und Kräftemessen im<br />
weitesten Sinne. Die Jugendlichen lernen über die notwendigen Inhalte hinaus,<br />
sich selbst zu überwinden, Selbstdisziplin anzuwenden, Hemmschwellen zu<br />
senken mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen, eigene Stärken zu entwickeln,<br />
im Team Verantwortung zu übernehmen und die Selbstbelohnung von<br />
Leistung zu erfahren.<br />
Fördern bedeutet zudem die Erweiterung der politischen Bildungshorizonte<br />
durch Austausch-Veranstaltungen mit Schulen anderer Länder oder der Teilnahme<br />
am Comenius Projekt.<br />
Förderung von Stärken<br />
Es mag im ersten Augenblick nicht selbstverständlich sein, dass eine Schule<br />
mit dem Wohnumfeld <strong>Hamm</strong>er Westen sich auch mit Begabten- und Hochbegabtenförderung<br />
beschäftigt. Gerade dadurch aber sind die hier Tätigen in besonderer<br />
Weise für die Notwendigkeit der Förderung sensibilisiert und darin<br />
geübt. Profilklassen benötigen die kollektive, Hochbegabte die individuelle Förderung<br />
ebenso wie schwächere und sozial benachteiligte Schülerinnen und<br />
Schüler Förderung beanspruchen können. Die Schule ist stolz darauf, auf verschiedenen<br />
regionalen und landesweiten Veranstaltungen das Profilklassenmodell<br />
von der ursprünglichen Absicht auf Schulzeitverkürzung hin zu einem<br />
Förderprogramm für Begabte und schnellerlernende Schülerinnen und Schüler<br />
umgeformt zu haben. Dieses ursprüngliche Modell des <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong>s<br />
ist inzwischen unbestrittener Kern der Maßnahme, die Schulzeitverkürzung<br />
ein als peripher angesehenes Nebenprodukt.<br />
Ganztagsschule<br />
Das Förderprogramm der Schule wäre im institutionellen Rahmen einer Ganztagsschule<br />
zweifelsohne leichter zu realisieren als im herkömmlichen Modell, da<br />
dann günstigere personelle und zeitliche Ressourcen zur Verfügung stünden.<br />
Die Schule muss daher mit Nachdruck diesen Ansatz weiter verfolgen, will sie<br />
die oben genannten Förderansprüche für die von ihr betreuten Schülerinnen<br />
und Schüler nachhaltig realisieren und die Übergangsquote zum <strong>Gymnasium</strong><br />
auf Dauer steigern. Wenn aus Pisa eine Erfahrung auch für diesen Raum gewonnen<br />
werden soll, dann kann die Folgerung nur lauten, dass selbst bei Innovativer<br />
Entwicklung aller nur denkbaren Förderansätze auf dem traditionellen<br />
Weg notwendig Grenzen erreicht werden. Die Schule weiß sich in dieser Zielsetzung<br />
mit dem Träger einig.<br />
———— 81 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Profil des MGH<br />
gymnasialer<br />
und<br />
kultureller<br />
Bildungsbedarf <br />
Stadtteilgymnasium<br />
———— 82 ————<br />
Tradition und Fortschritt<br />
Integration<br />
(Migration)<br />
Seiteneinstieg<br />
SESAM - GENDER<br />
ESSO & ESSO plus<br />
FÖRDERN UND FORDERN<br />
Schule<br />
für die Stadt<br />
Begabten-<br />
förderung<br />
Lernhilfe ║Angleichung ║ Profilklasse<br />
Projekte und außerunterrichtliche Arbeitsgemeinschaften
PRINZIPIEN SCHULISCHEN HANDELNS<br />
Erziehungskonsens am MGH<br />
QUESS am MGH<br />
Orientierung an Erwartungen, Bedürfnissen und Aufgaben<br />
Integration am MGH<br />
Gestaltung des Schullebens und Öffnung von Schule<br />
Organisation und Verwaltung
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
1. Grundlagen<br />
———— 84 ————<br />
PRINZIPIEN SCHULISCHEN HANDELNS<br />
Erziehungskonsens am MGH<br />
1.1. Lehrerinnen und Lehrer haben außer dem Unterrichtsauftrag auch einen<br />
Erziehungsauftrag. Bei der Erfüllung des Erziehungsauftrages wirken Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie Erziehungsberechtigte zusammen.<br />
1.2. Zur Erfüllung des Erziehungsauftrags müssen Ziele formuliert werden. Erziehungsziele<br />
können in der Schularbeit in dem Maße leichter erreicht<br />
werden, wie sie von Lehrer/innen als Kompetenzen eingebracht und vorgelebt<br />
werden.<br />
1.3. Die bei den Schülerinnen und Schülern angestrebten Kompetenzen müssen<br />
in und durch Unterricht vermittelt werden. Diese Fähigkeiten sind<br />
nicht Voraussetzung der gymnasialen Arbeit, sondern deren Ergebnis.<br />
2. Erziehungsziele<br />
2.1. Selbstständigkeit, soziale Verantwortung und Studierfähigkeit sind<br />
drei eigenständige Erziehungsziele des <strong>Gymnasium</strong>s. Diese Ziele hängen<br />
miteinander zusammen und bedingen sich gegenseitig. Diese Ziele werden<br />
überwiegend durch Unterricht und im Unterricht angestrebt. Alle drei<br />
Ziele sind vorgegeben, nicht verhandelbar und somit Auftrag.<br />
2.2. Selbstständigkeit im Sinne einer autonomen Persönlichkeit impliziert Ich-<br />
Stärke mit der Fähigkeit der Realitätsprüfung, Selbstbewusstsein und Entscheidungskraft<br />
sowie Entwicklung eigener Zielvorstellungen.<br />
2.3. Integrale Elemente von „sozialer Verantwortung“ sind Werte- und Pflichtbewusstsein,<br />
Bereitschaft und Fähigkeit zu Kooperation, Integration und<br />
Konflikt mit der daraus erwachsenden Teamfähigkeit. Soziale Verantwortung<br />
mündet in einer produktiven Gestaltung von Zusammenleben.<br />
2.4. Integrale Elemente der „Studierfähigkeit“ sind Bereitschaft und Fähigkeit<br />
zu Anstrengung, Leistung, Ausdauer und Innovation, dies schließt heute<br />
die Befähigung zum Umgang mit den neuen Medien ein.<br />
2.5. Im schulischen Raum münden alle Erziehungsziele in der Fähigkeit der<br />
Schülerin und des Schülers, eigenverantwortlich und selbst organisiert zu<br />
lernen.
—————————————— Erziehungskonsens am MGH ———————<br />
2.6. Lehrertätigkeit hat seit vielen Jahren nicht nur die Sachkompetenz „Studierfähigkeit“,<br />
sondern auch die soziale Kompetenz und Persönlichkeitskompetenz<br />
im Blick. Heute kommt wesentlich hinzu, die Schülerinnen und<br />
Schüler zu einer Lern- und Arbeitskompetenz sowie einer umfassenden<br />
Medienkompetenz zu erziehen (siehe auch ESSO).<br />
3. Erziehung in und durch Unterricht<br />
3.1. Erziehung durch Unterricht schlägt sich vielfach nieder in den bekannten<br />
Lernzielstrukturen und folgt dem offiziellen Lehrplan. Erziehung erfordert in<br />
ihrer Gesamtheit einen schülerorientierten Unterricht, der seinerseits nicht<br />
denkbar ist ohne Problemorientierung. „Problemorientierung“ ist definiert<br />
durch Fragen, die a) für Schülerinnen und Schüler wichtig sind und sie b)<br />
betreffen, sie aber c) auch in ihrem sozialen Ort aufsuchen.<br />
3.2. Schülerorientierung bezieht auch immer die reflexive Koedukation, d.h. die<br />
gleichgewichtige Förderung von Mädchen und Jungen in den verschiedenen<br />
Fächern und Aufgabenbereichen, mit ein.<br />
3.3. Erziehung im Unterricht impliziert einen pädagogischen Umgang mit Medien,<br />
der zur kritisch – reflexiven Nutzung aller Medien heranführt.<br />
3.4. Erziehung im Unterricht ist getragen von der Lehrer-Schüler-Interaktion<br />
(Kommunikation, Kooperation). Ziel muss es sein, dass alles Handeln im<br />
schulischen Raum getragen ist von dem Bewusstsein gegenseitiger Verpflichtung<br />
und gemeinsamer Verantwortung.<br />
3.5. Das gymnasiale Erziehungs- und Bildungsziel in seiner Gesamtheit fordert<br />
zwingend Inhalte, Methoden und Formen des Unterrichts, die mehr eigene<br />
Verantwortung und Selbst-Organisation sowie Innovation der Lernenden<br />
fördern, fordern und zulassen.<br />
4. Besonderheiten am <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong><br />
4.1. Ein spezifisches Ziel des <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong>s ist die Förderung von<br />
Integrationsbereitschaft und -fähigkeit.<br />
4.2. Gerade außerunterrichtliche Aktivitäten von Lehrerinnen und Lehrern, der<br />
SV und Eltern in Form von Arbeitsgemeinschaften und Initiativen formen<br />
mehr die personale und soziale Kompetenz und schaffen in besonderem<br />
Maße Freiräume für das Prüfen und Erproben eigenen Könnens. Diese<br />
Aktivitäten sind unverzichtbarer Bestandteil der schulischen Erziehungsarbeit<br />
unserer Schule. Sie sind nach Möglichkeit zu erweitern.<br />
4.3. Das Erziehungskonzept der Schule wird ergänzt durch ein Beratungskonzept<br />
(Foren, Klassenpflegschaften, Ratgeber „Von Eltern für Eltern“, Schülersprechstunde<br />
der SV, Schulberatungsstelle)<br />
s. auch <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong>: Die etwas andere Hausordnung des MGH<br />
———— 85 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
———— 86 ————<br />
QUESS am MGH<br />
1. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung<br />
Qualitätsentwicklung und -sicherung (QUESS) ist seit jeher eine genuine Aufgabe<br />
des Lehrerberufs. Alle Lehrenden entwickeln im Laufe ihrer Berufsausübung<br />
individuelle Strategien zur Überprüfung der Lernprozesse und evaluieren<br />
diese im Verlauf ihrer unterrichtlichen Tätigkeit.<br />
Verstärkt in die schulische Arbeit der letzten Jahre hineingetragen wurde die<br />
Qualitätsproblematik als ein ursprünglich aus der Wirtschaft stammendes Konzept,<br />
Betriebe und betriebliche Prozesse auf ihre Effektivität im Rahmen produktionsorientierter<br />
Handlungsstrategien zu überprüfen. Innerhalb kurzer Zeit<br />
wurde dieser Ansatz – angestoßen durch eine Abnahme der finanziellen Ressourcen<br />
der öffentlichen Hände – auch auf das staatliche Verwaltungshandeln<br />
übertragen.<br />
Seitdem muss sich auch jede einzelne Schule fragen, ob sie im Rahmen der<br />
Vorgaben effizient zum Nutzen der Nachfrager handelt. Es kommt hinzu, dass<br />
sich auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für schulische Ausbildungsprozesse<br />
und die gesellschaftlichen Forderungen an Schule deutlich verändert<br />
und verschärft haben, so dass als Folge außengesteuerte, formale Evaluationen<br />
von allen Schulen und Schultypen durchzuführen sind.<br />
Zu berücksichtigen sind daher:<br />
• Notwendigkeit der Vergleichbarkeit der Schulleistungen im nationalen<br />
und internationalen Wettbewerb<br />
• Festlegung und Abgleichung von Kompetenzen für Studium und Beruf<br />
durch zentrale Abschlussprüfungen<br />
• Akzeptanz der Schule sich der Fremdevaluation zu öffnen<br />
• Bereitschaft, die eigenen Qualitätsstandards in Frage zu stellen und gegebenenfalls<br />
zu optimieren<br />
• Orientierung am Stadtteil und der daraus resultierenden Förderungs- und<br />
Betreuungsbedarfe<br />
• Verknüpfung von Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit in Ausbildungsprozessen<br />
angesichts der Verringerung finanzieller und personeller<br />
Ressourcen<br />
Den Notwendigkeiten und Forderungen an eine fortschreitend selbstständigeren<br />
Schule steht auch die Chance gegenüber, autonom neue Entscheidungsfreiheiten<br />
realisieren zu können. Diese Gestaltungsfreiräume bedeuten aber<br />
auch, dass sich Schule an ihren selbst gesetzten Zielen und Leistungen misst<br />
und messen lassen muss. In ihrem Bildungs- und Erziehungshandeln hat sie<br />
sich also immer wieder neu zur Disposition zu stellen. Die Schule befindet sich<br />
also einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess, der Schulumfeld und<br />
Zeitsignaturen in einer immer stärker globalisierten Gesellschaft berücksichtigt.
—————————————————— QUESS am MGH ———————<br />
Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung sind Instrumente zur Anpassung<br />
gegenwärtigen Bildungshandelns an die sich weiter entwickelnden<br />
Vorstellungen über die zukünftigen Bedürfnisse der Lernenden.<br />
2. Qualitätssichernde Maßnahmen am MGH<br />
Alle Schulen des Landes NRW, insbesondere die weiterführenden, müssen sich<br />
gegenwärtig oder spätestens in absehbarer Zukunft objektivierten Evaluationen<br />
stellen, um die Leistungen der Schüler/-innen und Schulen nach innen und außen<br />
vergleichen zu können sowie um die schulische Arbeit transparenter und<br />
ggf. effizienter zu gestalten. In diesem Sinne sind diese Evaluationen auch Instrumente<br />
für die Personal- und Organisationsentwicklung der Schulen und dienen<br />
somit deren (weiterem) Qualitätsmanagement.<br />
2.1. „Außen“-Evaluation:<br />
Qualitätskontrolle nach Vorgaben der staatlichen Schulaufsicht<br />
Die Leistungen jeder einzelnen Schule, also auch die des MGHs, werden landesweit<br />
durch gesetzte Parameter objektiviert.<br />
Diese werden abgefragt durch:<br />
• Kompetenzbeschreibungen in allen Fächern am Ende der Klassen 6 und 8;<br />
d.h. die Formulierung von normierten Lernstandsbeschreibungen durch<br />
Kerncurricula (ab 2005/2006)<br />
• Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik in<br />
der Jahrgangsstufe 9; d.h. formalisierte und standardisierte landesweite Erfolgskontrollen<br />
zur Abfrage und zum Vergleich bisher zu erreichender/erreichter<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten (ab Schuljahr 2004/2005)<br />
• Zentrale Abschlussprüfungen am Ende der Jahrgangsstufe 10; d.h. landeseinheitliche<br />
Überprüfung der Kompetenzen von Schulabgängern zur Vergabe<br />
von qualifizierteren Abschlüssen (ab 2005/2006)<br />
• Teilzentrale Abiturprüfungen in allen schriftlichen Abiturfächern; d.h. landeseinheitliche<br />
Definitionen der Studierfähigkeit von Hochschulzugangsberechtigten<br />
(ab Abiturjahrgang 2007)<br />
• Schulinspektionen; d.h. schulaufsichtliche Überprüfung schulischen Lernens<br />
und Lehrens vor Ort (ab 2005)<br />
2.2. „Innen“-Evaluation:<br />
Qualitätskontrolle nach schulinternen Standards<br />
Neben bisher praktizierten Maßnahmen zur Qualitätskontrolle und –sicherung<br />
(z.B. Klassenarbeiten; Klausuren) sind den Schulen des Landes NRW nach<br />
Erlasslage jährlich kleinere Evaluationen vorgegeben mit dem Ziel, die eigene<br />
schulische Arbeit zu befragen, nötigenfalls zu optimieren und damit vor dem<br />
Hintergrund ministerieller Vorgaben sowie des jeweiligen Schulprogramms abrufbare<br />
interne Standards festzulegen.<br />
———— 87 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Fachspezifische Festlegungen von entsprechenden Kompetenzen und Standards<br />
können einen innerschulischen Diskurs über didaktische Konzepte, Leistungsanforderungen,<br />
Lernergebnisse und Beurteilungsmaßstäbe anregen.<br />
Dies geschieht durch:<br />
• Parallelarbeiten in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, ggf. in den<br />
Fächern Latein und Französisch in der Jahrgangsstufe 7<br />
• mit der Fachkonferenz abgesprochene und abgestimmte Klausuren in der<br />
Jahrgangsstufe 11/2.<br />
Innenevaluationen können sich auch auf schulspezifische und –<br />
programmatische Schwerpunkte beziehen, wie sie z.B. in der Umfrage zu den<br />
Profilklassen vorgenommen und ausgewertet wurde.<br />
Eine allgemeine, jeweils übertragbare Prozessformulierung bzw. –beschreibung<br />
könnte wie folgt aussehen:<br />
Revidierte und<br />
standardisierte<br />
Zielvorgaben<br />
hauscurriculare<br />
Festlegungen<br />
Zielbeschreibung<br />
Festlegung von<br />
Zielvorgaben<br />
———— 88 ————<br />
Festlegung<br />
von Standards<br />
feste, schulinterneQualitätsvorgaben<br />
Monitoring,<br />
beobachtende<br />
Überprüfung der<br />
Tragfähigkeit der<br />
gesetzten<br />
Zielvorgaben<br />
Evaluation<br />
formalisierte<br />
Abfrage über den<br />
„Erfolg“ der<br />
durchgeführten<br />
Maßnahme<br />
Feinsteuerung;<br />
d.h. evtl. Revision<br />
der Zielbeschreibung<br />
bzw.<br />
durchführender<br />
Elemente
— Orientierung an Erwartungen, Bedürfnissen und Aufgaben ———————<br />
Orientierung an Erwartungen, Bedürfnissen und Aufgaben<br />
Als Stadtteilgymnasium hat das MGH gesellschaftliche und kommunale Aufgaben<br />
zu erfüllen, die auf eine heterogene Zielgruppe ausgerichtet sind. Bei der<br />
Vermittlung von Bildung sind am MGH auch Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen,<br />
die diesem Bildungsgang traditionell nicht nahe stehen oder in<br />
der SI eine andere Schulform besucht haben, die andere kulturelle Erfahrungen<br />
mitbringen oder denen eine - im weitesten Sinne - kulturelle Grundbildung nicht<br />
ermöglicht wurde.<br />
Aus diesem Auftrag ergibt sich die Verpflichtung der Schule, auf die spezifischen<br />
Erwartungen, Bedürfnisse und Aufgabenstellungen einzugehen. Alle Bildungs- und<br />
Erziehungsmaßnahmen sind ausgerichtet auf die Zukunft der Schülerinnen und<br />
Schüler, orientiert an ihrer Befähigung für Studium, Beruf und Gesellschaft. Diese<br />
objektiven Bedürfnisse, konkreten Wünsche und spezifizierbaren Interessen<br />
werden reflektiert und zu konstitutiven Faktoren schulischen Handelns und<br />
Planens werden. Darüber hinaus erwächst aus dieser Bedarfsorientierung Identität<br />
mit der Schule.<br />
Das Ziel dieser Orientierung ist die Ausrichtung schulischer Leistungen an allen<br />
mit der Schule in Beziehung stehenden Personen oder Instanzen, also den<br />
Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Lehrerinnen und Lehrern, Referendarinnen<br />
und Referendaren, den Menschen des sozialen Umfelds im Stadtteil,<br />
Rat und Verwaltung der Stadt, nicht zuletzt auch an der Schulaufsicht und an<br />
den Vorgaben des Gesetzgebers.<br />
• Durch Mitsprache und Verantwortungsübernahme bei der Gestaltung des<br />
Unterrichts und der Schule werden die Lernbedürfnisse der Schülerinnen<br />
und Schüler einbezogen. Von ihnen wird sowohl Lern- und<br />
Leistungsbereitschaft als auch Sozialverhalten, Integrationsbereitschaft und<br />
Engagement erwartet. Das MGH reagiert angemessen auf Schwächen und<br />
Stärken der Schüler/innen durch Maßnahmen des Förderns und Forderns.<br />
• Neben einer erhöhten Beratungs- und Informationsbereitschaft fördert die<br />
Schule die pädagogische Partnerschaft mit den Eltern durch Kooperation und<br />
interne Fortbildung sowohl zur gymnasialen Ausbildung als auch zu<br />
Entwicklungsproblemen ihrer Kinder. Der Ratgeber „Von Eltern für Eltern"<br />
sichert den Erziehungskonsens zwischen den Lehrkräften und den<br />
Erziehungsberechtigten.<br />
• Der Orientierungsmaßstab für Lehrende als Verantwortliche für Bildung und<br />
Erziehung sind nicht die Unterrichtsfächer, sondern die sich verändernden<br />
Bedingungen von Lernen und die Bedürfnisse der spezifischen<br />
Schülerschaft. Die beständige Prüfung der Lehr- und Lerninhalte, Ziele und<br />
Methoden auf ihre Tragfähigkeit für die Vorbereitung auf die Zukunft der<br />
Lernenden ist Voraussetzung für Professionalisierung des Lehrerhandelns.<br />
Dazu gehört auch die Sicherung bedarfsorientierter Fortbildung im Rahmen<br />
———— 89 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
der Schulentwicklung, der Innovation und Weiterentwicklung der Fächer<br />
sowie individueller Qualifizierungsmaßnahmen.<br />
Für die Berufszufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer optimiert die Schule<br />
die Arbeitsbedingungen durch organisatorischen Ausbau sowohl der<br />
Kommunikations- und Kooperationsstrukturen als auch arbeitsteiligen und<br />
dadurch entlastenden Maßnahmen.<br />
• Die Referendarinnen und Referendare im Rahmen ihres selbstständigen<br />
Unterrichts sind mitverantwortlich für die Umsetzung der schulspezifischen<br />
Zielsetzungen. Auftrag der Schule ist es, sie zur Erfüllung dieser Aufgaben zu<br />
befähigen.<br />
• Das MGH bietet positive Rahmenbedingungen für Lernen und Lebensraum<br />
durch geeignete Organisationsstrukturen. Die der Schule zur Verfügung<br />
stehenden Gestaltungsmöglichkeiten von Schulgebäude und Raumangeboten<br />
orientieren sich an den Alters-, Entwicklungs- und Aktivitätsbedürfnissen der<br />
Lernenden.<br />
Den Anforderungen der modernen Informationsgesellschaft begegnet die<br />
Schule mit Qualifizierungsmaßnahmen zum Erwerb einer kritischen und verantwortungsbewussten<br />
Medienkompetenz. Die Selbstlernzentren dienen der<br />
Förderung der Selbstbildung und Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler.<br />
• Das Schulleben wird angereichert durch Interesse weckende Angebote im<br />
außerunterrichtlichen Bereich. Neben Probehandeln in den zahlreichen<br />
Arbeitsgemeinschaften präsentieren musisch-literarische, sportliche, politische<br />
u. a. Veranstaltungen Breitenarbeit und individuelle Entfaltungsmöglichkeiten<br />
am MGH, die als kulturelles Angebot weitgehend allen Interessierten aus dem<br />
Umfeld offen stehen.<br />
• Die Schule pflegt Kontakt mit den Stadtteilvertretungen, dem Schulausschuss<br />
und den abgebenden Schulen. Schulträger und Schule sind sich einig in der<br />
Einführung des gebundenen Ganztags in diesem Stadtteil.<br />
• Die Schulaufsicht begleitet die Prozesse der Schulentwicklung und des<br />
Qualitätsvergleichs. Das MGH nutzt seinerseits ihre Beratungskompetenz.<br />
———— 90 ————
————————————————— Integration am MGH ———————<br />
Integration am MGH<br />
Die Integrationsnotwendigkeiten am MGH beziehen sich im Wesentlichen auf<br />
Neuzugänge der Jahrgangsstufe 5 und 11, deutsche Schülerinnen und Schüler<br />
sowie Lernende mit Migrationshintergrund aller Jahrgangsstufen.<br />
Allgemeine Ziele der Integration sind einerseits die Zueinanderordnung der<br />
betreffenden Zielgruppen zu einem werteorientierten, konfliktfähigen,<br />
lernfördernden Miteinander bei gleichzeitiger Eingliederung in bzw. Anpassung<br />
an allgemein verbindliche demokratische Wert- und Handlungsmuster und<br />
andererseits die Befähigung zum Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten<br />
gymnasialen Niveaus durch Förderung von individueller Veranlagung und<br />
Begabung.<br />
1. Jahrgangsstufe 5 - 10<br />
In der Jgst. 5 ergibt sich Integrationsbedarf bei Mädchen und Jungen aus<br />
verschiedenen Grundschulen sowie bei Schülerinnen und Schülern<br />
unterschiedlicher Nationalität. Die Schwerpunkte ihrer Integration liegen in der<br />
Eingliederung in die für sie neue Schulform mit ihrem spezifischen<br />
Anforderungsprofil sowie im Bereich des sozialen Lernens. Zur Realisierung<br />
dieser Ziele dienen sowohl eine mehrtägige Einführungsphase zu Beginn des<br />
Schuljahres als auch die Umsetzung des "ESSO-Lernens".<br />
In der Jgst. 6 - 10 werden die in der Eingangsstufe initiierten<br />
Integrationsmaßnahmen fortgesetzt und intensiviert. Ergänzend sollen<br />
Möglichkeiten zur gezielten Förderung von Jungen und Mädchen entwickelt<br />
werden.<br />
2. Spezifikum am MGH: Die Jahrgangsstufe 11 (<strong>Gymnasium</strong> in 9 Jahren)<br />
In der Jgst. 11 resultiert der Integrationsbedarf aus ihrer heterogenen<br />
Zusammensetzung:<br />
• Stammschüler/innen des MGH<br />
• Zugänge mit Q-Vermerk von Haupt- und Realschüler/innen<br />
• Zugänge von anderen Schulen mit gymnasialer Oberstufe<br />
Die Besonderheit der Integrationsbemühungen am MGH in der Oberstufe liegt<br />
in der notwendigen Angleichung der Voraussetzungen beim Seiteneinstieg von<br />
Haupt- und Realschüler/innen. Der Schwerpunkt liegt hierbei in ihrer<br />
Befähigung zum Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife durch Förderung und<br />
Anpassung gymnasialer Methoden und Kenntnisse. Neben<br />
Informationsveranstaltungen und -schriften zum Aufbau der gymnasialen<br />
Oberstufe orientiert sich die Beratung an den Bedürfnissen der zu<br />
integrierenden Lerngruppe. Begegnungstag, Angleichungskurse und<br />
Fortführung des ESSO-Lernens in der SII intensivieren diesen<br />
Integrationsansatz.<br />
———— 91 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
3. Interkulturelle Integration<br />
Auf Grund der Bevölkerunkstruktur des Einzugsbereiches besteht ein<br />
besonderer Bedarf, dass Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund und<br />
deutsche Schülerinnen und Schüler lernen, kulturelle Unterschiede und<br />
Identitäten zu respektieren. Ziel ist die Förderung eines Zusammenlebens der<br />
Kulturen. Dies soll u. a. geschehen durch fachübergreifende und<br />
handlungsorientierte Unterrichtsprojekte, vielfältige Integrationsangebote im<br />
außerunterrichtlichen Bereich und verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
außerschulischen Partnern.<br />
Für Schülerinnen und Schüler aus Aussiedlerfamilien, die nur<br />
Grundlagenkenntnisse in der deutschen Sprache haben, reichen die<br />
Ressourcen der Schule nicht aus, diese Lernenden in ausreichendem Maße zu<br />
fördern.<br />
———— 92 ————
———————————————————— GÖS am MGH ———————<br />
GÖS am MGH<br />
Gestaltung des Schullebens und Öffnung von Schule<br />
Um den Schülerinnen und Schülern eine über den Fachunterricht hinausweisende<br />
musische, politische, sprachliche, naturwissenschaftliche, mediale und<br />
sportliche Grundbildung zur Erprobung eigener Fähigkeiten und Begabungen<br />
anbieten zu können und um die Schule als kulturelles Zentrum für die Menschen<br />
des Stadtteils zu öffnen, setzt das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> Akzente in folgenden<br />
Bereichen:<br />
• Die Schule sucht den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern des Stadtteils.<br />
So dienen z.B. Schnuppertage, der jährliche Begrüßungsnachmittag<br />
der neuen 5er sowie in unregelmäßigen Abständen stattfindende Schulfeste<br />
der Information, der Begegnung und dem Erfahrungsaustausch über die<br />
Bedürfnisse und Interessen der Schülerinnen und Schüler in ihrem sozialen<br />
Umfeld.<br />
• Die Schule kooperiert mit den abgebenden Schulen des Einzugsbereichs.<br />
Sie ergreift Maßnahmen, die geeignet sind, den reibungslosen Übergang<br />
der Grundschülerinnen und Grundschüler zum <strong>Gymnasium</strong> und der Absolventinnen<br />
und Absolventen von Haupt- und Realschulen in die gymnasiale<br />
Oberstufe zu erleichtern, wie z.B. die mehrtägige Einführungsphase für die<br />
Jg. 5 und Informationsaustausch für den Seiteneinstieg in die S II.<br />
• Die Schule pflegt zur Durchsetzung ihrer fachlichen, pädagogischen und<br />
sozialen Ziele den Kontakt mit außerschulischen Partnern in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen.<br />
• Die Schule unterstützt Aktivitäten im außerunterrichtlichen Bereich. Sie<br />
schafft die organisatorischen Voraussetzungen dafür, dass Arbeitsgemeinschaften<br />
und andere außerunterrichtliche Veranstaltungen wie Elternforen,<br />
das „<strong>Märkische</strong> Forum“, Konzerte, Theateraufführungen, Ausstellungen und<br />
Sportveranstaltungen stattfinden können und unterrichtliche sowie außerunterrichtliche<br />
Aktivitäten sich sinnvoll ergänzen, z.B. in der Fach- und Projektarbeit<br />
der Jahrgangsstufe 12.<br />
• Um das Leistungspotential der sozialökonomisch benachteiligten Schülerinnen<br />
und Schüler des <strong>Hamm</strong>er Westens auszuschöpfen, unterstützt das<br />
MGH die Bemühungen der Stadt zur Optimierung der Bildungschancen<br />
durch den gebundenen Ganztag und außerunterrichtliche Förderung und<br />
Angebote außerschulischer Partner und Institutionen.<br />
• Die Schule unterrichtet fachübergreifend und fächerverbindend und schafft<br />
die dafür notwendigen organisatorischen Voraussetzungen. Sie unterstützt<br />
unterrichtliche Aktivitäten, die im Interesse des lebensnahen Lernens zur<br />
Öffnung von Schule beitragen.<br />
———— 93 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
• Das MGH ermutigt die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an Wettbewerben<br />
und internationalem Vergleich (Comenius). Sie unterstützt damit individuelle<br />
Eigeninitiativen, Leistungsbereitschaft und Erfolgsorientierung<br />
• Die Schule erzieht die Schülerinnen und Schüler zu ökologischem Denken<br />
und Handeln. Ein Anwendungsbereich ist die ökologische Schulhofgestaltung.<br />
• Die Schule betrachtet die soziale und kulturelle Integration ihrer Schülerinnen<br />
und Schüler als wesentliches Anliegen. Sie unterstützt Maßnahmen, die<br />
geeignet sind, den toleranten Umgang miteinander und gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien<br />
einzuüben.<br />
• Die Schule führt Schullandheimaufenthalte, Studienfahrten sowie internationale<br />
Begegnungen durch, die - neben fachlichen Bezügen - den Schülerinnen<br />
und Schülern differenzierte Einblicke in Lebenswirklichkeiten jenseits ihres<br />
unmittelbaren Umfeldes bieten.<br />
———— 94 ————
————————————— Organisation und Verwaltung ———————<br />
Organisation und Verwaltung<br />
Schulverwaltung am MGH als Schulmanagement<br />
Unter Verwaltung versteht man die gesamte organisatorische und administrative<br />
Gestaltung von Schule, die als Rahmenbedingung für die Bildungs-<br />
und Erziehungsarbeit der Schule unverzichtbar ist. In dieser Beziehung<br />
beachtet sie die dienstlichen Vorgaben von Ministerium, Schulaufsicht<br />
und -träger und gestaltet sie verantwortlich im Rahmen der lokalen<br />
Voraussetzungen und unter Berücksichtigung der Weiterentwicklung<br />
des Systems Schule zur selbstständigeren Schule. Dabei bedient sie sich<br />
der Mittel moderner Managementstrukturen.<br />
Dies bedeutet<br />
• eine Absage an traditionelle Verwaltungshierarchien<br />
• die Orientierung an den beteiligten Personen und Gruppen sowie ihren Bedürfnissen<br />
und ihren Interessen<br />
• die Verlagerung von Entscheidungskompetenzen auf Funktionsträger und<br />
Arbeitsgruppen im Sinne des Delegationsprinzips, ohne dass davon die Gesamtverantwortung<br />
des Schulleiters berührt wird<br />
• die Offenlegung und Transparenz der Entscheidungen und Entscheidungsprozesse<br />
• die Weiterentwicklung des hausinternen Geschäftsverteilungsplanes.<br />
Konkret wird Verwaltung auf vier Ebenen tätig:<br />
1. Schulleitung<br />
Nach Schulmitwirkungsgesetz und ADO trägt der Schulleiter die Gesamtverantwortung<br />
für die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule. Er ist Genehmigungsinstanz<br />
und trägt die Verantwortung für personelle Beurteilungen.<br />
Sein ständiger Vertreter ist neben seinen sonstigen dienstlichen Tätigkeiten<br />
insbesondere für den gesamten Bereich der Erziehung und Beratung sowie der<br />
Finanzen zuständig.<br />
Der Verwaltungschef (Koordinator im Bereich der Schulverwaltung) trägt die<br />
Verantwortung für<br />
• die innere Administration (Stundenplan, Vertretung, Räume, Aufsicht über<br />
das Sekretariat)<br />
• die allgemeine Sicherheit<br />
• die Verkehrserziehung.<br />
Der Verwaltungschef erfüllt aus der Gruppe der Koordinatorinnen und Koordinatoren<br />
eine herausgehobene Funktion, weil<br />
• mit ihr die unmittelbare und konkrete Umsetzung der von der Schulleitung<br />
vorgegebenen Grundsätze der Menschen- und Personalführung im Sinne<br />
der Personalentwicklung verbunden ist<br />
———— 95 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
• Personalentwicklung im Sinne der von der Schulleitung vorgegebenen<br />
Grundsätze undenkbar ist ohne eine Organisation und ihre Weiterentwicklung,<br />
die den oben beschriebenen Managementstrukturen entspricht.<br />
Sie ist damit in das unmittelbare Handlungsumfeld der Schulleitung integriert<br />
und verlangt eine besondere verantwortliche und vertrauensvolle Kooperation<br />
mit der Schulleitung.<br />
2. Koordination<br />
Auf der Ebene des mittleren Managements arbeiten die Koordinatorinnen und<br />
Koordinatoren im Rahmen ihres jeweiligen Aufgabenfeldes.<br />
Sie sind zuständig für<br />
• organisatorische, curriculare, inhaltliche und erzieherische Weiterentwicklung<br />
in den Fachbereichen und Stufen<br />
• Schulentwicklungsaufgaben im Rahmen ihrer Stufen- und Fachbereiche<br />
• Bündelung von Ressourcen<br />
• Umsetzung der Erziehungsaufträge in den Fachbereichen und Stufen<br />
• fachübergreifende und fächerverbindende Arbeiten<br />
• Planung evaluativer Vorhaben<br />
• Ermittlung der Fortbildungsmaßnahmen<br />
und für die Einhaltung der getroffenen Absprachen.<br />
Die Koordinatorinnen und Koordinatoren für die Schulprogrammarbeit und für<br />
den GÖS-Bereich stimmen ihrer Arbeit wegen deren besonderer Bedeutung für<br />
die Gesamtentwicklung der Schule in besonders enger Weise mit der Schulleitung<br />
ab.<br />
Im Rahmen der Koordinationen werden Sonderaufgaben an einzelne Oberräte<br />
und Oberrätinnen delegiert, die diese selbstständig, wenn auch in enger Absprache<br />
mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren, erfüllen. Neben den traditionellen<br />
Aufgaben, wie z. B. Sammlungsleitung oder Bücherverwaltung, sind in<br />
letzter Zeit neue Aufgabenfelder hinzugetreten wie etwa die Koordination der<br />
Lernstandserhebungen, die Organisation der schulinternen Lehrerfortbildung<br />
oder die Betreuung des Sicherheitsbereichs. Die inhaltliche Füllung dieser Aufgaben<br />
wird derzeit erprobt und mit Leben gefüllt.<br />
3. Fachkonferenzen und Arbeitsgruppen<br />
Die Fachkonferenzen vertreten die curricularen, inhaltlichen und organisatorischen<br />
Interessen und Bedürfnisse der Fächer und sind verantwortlich für Unterrichtsentwicklung<br />
im Fach, Beurteilung und Beratung. Diese Aufgaben sind eingebettet<br />
in die Gesamtbedürfnisse und Gesamtinteressen der Schule und dementsprechend<br />
mit Hilfe der Fachbereichskoordinatorinnen und Fachbereichskoordinatoren<br />
mit anderen Fachkonferenzen abzustimmen. Die in den Fachkonferenzen<br />
zu treffenden Entscheidungen sind mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren,<br />
dem Verwaltungschef und der Schulleitung auf ihre Durchführbarkeit<br />
und ihre Gesamtverträglichkeit hin zu überprüfen.<br />
———— 96 ————
————————————— Organisation und Verwaltung ———————<br />
Danach sind sie als Handlungsrahmen für die im Fach Lehrenden und Lernenden<br />
und Eltern verbindlich und können nicht durch die pädagogische Freiheit<br />
der/des einzelnen Lehrenden in Frage gestellt werden.<br />
Auf der gleichen Ebene wie die Fachkonferenzen stehen Arbeitsgruppen, die<br />
sich mit besonderen Aufgaben der Schulentwicklung befassen. Zu ihnen zählen<br />
dauerhaft konstituierte Gruppierungen wie die Schulprogrammkommission, das<br />
Oberstufenteam, die Arbeitsgruppe „Lernhilfe“ oder temporäre, für einen Auftrag<br />
konstituierte Gruppen wie die Projekteinheit „ESSO“-Lernen. Diese Arbeitgruppen<br />
erfüllen spezielle Projektaufgaben im Auftrag der Schulleitung und sind ihr<br />
auch direkt berichtspflichtig. Die von ihnen entwickelten Ergebnisse werden sodann<br />
in die Gremienarbeit eingespeist und bilden die Grundlage für Schulentwicklungsperspektiven<br />
und Entscheidungen.<br />
4. Klassenkonferenzen und Jahrgangsstufenkonferenzen<br />
Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer sowie die Tutorinnen und Tutoren<br />
sind für die Umsetzung der Hauscurricula, der Grundsätze von Erziehung, Beurteilung<br />
und Beratung sowie für die Einhaltung der organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
in besonderer Weise verantwortlich.<br />
5. Gleichstellung<br />
Die Ansprechpartnerin für Gleichstellungsfragen hat das Recht, auf allen<br />
vier Ebenen beratend tätig zu werden. Sie ist zudem geborenes Mitglied der<br />
Auswahlkommission für schulscharfe Ausschreibungen. Ihre Funktion ist an<br />
keine Koordination gebunden, sondern sie ein Ausführungsorgan der grundgesetzlichen<br />
Bestimmung auf Gleichbehandlung von Mann und Frau. Sie<br />
• berät den Schulleiter in Angelegenheiten der Personalentwicklung<br />
• berät den Schulleiter in Fragen der Organisationsentwicklung, die die<br />
Gleichstellung von Mann und Frau betreffen<br />
• ist Instanz des Monitorings, das die Umsetzung des Grundrechts in der<br />
Schule begleitet<br />
• kann informieren und beraten über die Möglichkeiten geschlechtsspezifischer<br />
Schulentwicklung.<br />
Die Änderung von traditioneller Verwaltung zu modernem Management kann<br />
nur durch eine Abflachung von Hierarchien bei gleichzeitiger Verantwortung der<br />
Funktionsträger für ihre Aufgaben gelingen. Dazu müssen Funktionen und Aufgaben<br />
eigenständig wahrgenommen, Teamfähigkeit entwickelt und Verantwortung<br />
für das gesamte System Schule übernommen werden.<br />
Die Sicherung der erreichten Qualität und ihrer Weiterentwicklung bedürfen<br />
der ständigen Aufmerksamkeit aller in diesen Bereichen Tätigen, weil bei sich<br />
ständig ändernden gesellschaftlichen und systembedingten Voraussetzungen<br />
der Bereich der Organisationsentwicklung besonders anfällig für Stagnation,<br />
Ressourcenvergeudung und Effizienzverlust ist. In diesem Sinne ist Innovation<br />
kein Ziel, sondern der Weg, ein sich selbst unentwegt regulierender Prozess<br />
der Veränderung.<br />
———— 97 ————
SCHULVEREINBARUNGEN<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong>: Die etwas andere Hausordnung des MGH<br />
Schülerratgeber<br />
Elternberater
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong><br />
Miteinander leben und lernen<br />
in unserer Schule<br />
Ausgabe für die Erprobungsstufe<br />
Wir<br />
Ich bin ich und du bist du.<br />
Wenn ich rede hörst du zu.<br />
Wenn du sprichst, dann bin ich still,<br />
weil ich dich verstehen will.<br />
Wenn du fällst, helf ich dir auf,<br />
und du fängst mich, wenn ich lauf.<br />
Wenn du kickst, steh ich im Tor,<br />
pfeif ich Angriff, schießt du vor.<br />
Spielst du pong, dann spiel ich ping,<br />
und du trommelst, wenn ich sing.<br />
Allein kann keiner diese Sachen,<br />
zusammen können wir viel machen.<br />
Ich mit dir und du mit mir –<br />
Das sind wir.<br />
Irmela Bender<br />
———— 99 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
In unserer Schule wollen wir uns alle wohl fühlen; denn wir alle sind unsere Schule.<br />
———— 100 ————<br />
Das zu erreichen ist einfach und doch zugleich auch schwer.<br />
Auf dem Weg dorthin helfen uns verschiedene Regeln.<br />
Kehre vor deiner eigenen Haustür<br />
Zwischen Kindern und Jugendlichen auf der<br />
einen sowie zwischen Eltern und Lehrern auf<br />
der anderen Seite gibt es oft unterschiedliche<br />
Ansichten zum Thema Ordnung und<br />
Sauberkeit; auf einige Grundsätze jedoch<br />
sollten wir uns einigen. Unsere Schule kann<br />
nur sauber bleiben, wenn wir alle unseren<br />
Müll dorthin tragen, wo er hin gehört. So bist<br />
du gewiss auch der Ansicht, dass man niemandem<br />
zumuten darf, in einer verschmutzten<br />
Klasse zu unterrichten. Daher haben Lehrerinnen<br />
und Lehrer das Recht einzuschreiten,<br />
wenn in den Klassen Müll herumliegt und<br />
Kaugummis überall festgeklebt werden. Ideal<br />
sind Klassen und Kurse, die eigenverantwortlich<br />
am Ende jeder Stunde den „Zustand" des<br />
Raumes überprüfen, besonders dann,<br />
wenn es nicht der eigene ist. Dass Lehrer<br />
sich mit diesem unerfreulichen Thema regelmäßig<br />
auseinandersetzen müssen, ist lästig.<br />
Die hierfür aufgewendete Zeit verringert die<br />
verbleibende Zeit für den Unterricht, und das<br />
kann auf Dauer nicht in deinem Sinne sein.<br />
Vor Beginn des Unterrichts<br />
Die erste Unterrichtsstunde am MGH beginnt<br />
um 8.00 Uhr. Das Klingeln um 7.55 Uhr zeigt<br />
dir an, dass du dich auf den Weg in den Klassenraum<br />
machen kannst. Solltest du früher an<br />
der Schule sein, kannst du dich in der Eingangshalle<br />
oder auf dem Schulhof aufhalten.<br />
Der Eingang zum Foyer sowie der Aufenthalt<br />
in den Gängen vor den Klassen oder im Neubau<br />
sind nicht erlaubt.<br />
Pausen, GROSS und klein, müssen sein!<br />
Die großen Pausen von zweimal 15 Minuten<br />
sind zum Ausruhen und Spielen, da. Für die<br />
Pausengestaltung kannst du u. a. den Schulhof<br />
nutzen - die Klassenräume und Flure des<br />
Schulgebäudes sind tabu. Gegen verschiedene<br />
Ballspiele auf dem Schulhof ist nichts einzuwenden.<br />
Dennoch erkennst du sicher, warum<br />
dies nur mit kleinen, möglichst weichen<br />
Bällen erlaubt ist. Aus verschiedenen Gründen<br />
dürfen die Schüler und Schülerinnen der<br />
Sekundarstufe I während ihrer Schulzeit das<br />
Schulgelände nicht verlassen. Die großen<br />
Pausen enden mit dem ersten Klingelzeichen,<br />
das zweite Klingelzeichen kündigt den Beginn<br />
des Unterrichts an.<br />
Die kleinen Pausen hingegen sind eigentlich<br />
gar keine Pausen, sie dienen lediglich zum<br />
Wechsel des Unterrichtsfaches. Die 5 Minuten<br />
reichen gerade, um den Klassenraum zu<br />
lüften, das Arbeitsmaterial zu wechseln und<br />
die Tafel zu wischen. Auch ein Gang zur<br />
Toilette ist in dieser Zeit möglich. Du verstehst,<br />
wenn wir im Interesse der anderen um<br />
Ruhe auf den Fluren bitten, vor allem dann,<br />
wenn du das Klassenzimmer wechseln<br />
musst. Nimm immer alle deine Sachen mit,<br />
da zwischenzeitlich auch andere Schüler in<br />
deinem Klassenzimmer unterrichtet werden.<br />
„Ein besonderes Bonbon“<br />
Unsere Cafeteria ist der Renner! Sie ist in<br />
den Pausen immer sehr gut besucht und es<br />
herrscht oft großer Andrang. Das führt zu<br />
Gedränge und Aufregung. Eine sinnvolle<br />
Pausennutzung ist das nicht. Du kannst<br />
jedoch zur Entschärfung der Situation beitragen!<br />
Drängele nicht, nimm Rücksicht auf die<br />
anderen. Und denke daran: die kleinen Pausen<br />
sind nicht dazu da, schnell in die Cafeteria<br />
zu laufen!<br />
Ohne Verwaltung geht es nicht<br />
Es ist selbstverständlich, dass du im Verwaltungstrakt<br />
(im Sekretariat, Lehrer- oder Verwaltungszimmer,<br />
bei Schulleiter oder stellv.<br />
Schulleiter) einmal etwas Wichtiges zu erledigen<br />
hast. Was du dort im Einzelnen erfahren<br />
und bekommen kannst, sagt dir zu Beginn<br />
des Schuljahres dein Klassenlehrer. Geh in<br />
den Verwaltungstrakt bitte nur in begründeten<br />
Fällen und möglichst allein. Der Verwaltungstrakt<br />
dient nicht als Durchgang zum<br />
Neubau! Der Weg dorthin und zum Lehrerzimmer<br />
führt über den unteren D-Flur. Wenn<br />
du dringend mit deinen Eltern telefonieren<br />
musst, kannst du dies im Sekretariat tun!<br />
Deshalb lass auch dein Handy, wenn du eins<br />
hast, besser zu Hause; denn die Benutzung<br />
ist im Schulgebäude verboten<br />
Wie lösen wir Konflikte?<br />
Sicher wird es einmal zwischen dir und anderen<br />
Krach, Streit und Konflikte geben. Konflikte<br />
sind trotz allen guten Willens nicht völlig zu<br />
vermeiden, wenn Menschen zusammenleben.<br />
Wichtig ist aber, dass aus diesen meist nur<br />
kurzen Störungen keine lang dauernden<br />
Feindschaften erwachsen. Am besten ist es<br />
natürlich, die Streitenden geben sich selbst<br />
wieder die Hand. Wenn das nicht gelingt,<br />
kann vielleicht ein Mitschüler oder eine Mitschülerin<br />
oder ein Vater oder eine Mutter<br />
helfen. Du kannst dich natürlich auch an deinen<br />
Klassenlehrerin oder deinen Klassenlehrer<br />
wenden, schließlich sogar an die Stufenleitung.<br />
Und ein letztes Mittel ist der Weg zum<br />
Schulleiter. Denn auch er ist dafür da, dass wir<br />
alle am MGH miteinander auskommen.
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
Jeder behandelt den anderen so, wie er selbst behandelt werden möchte. Die gleiche Achtung und<br />
Beachtung, die man für sich selbst fordert, muss auch dem anderen zugestanden werden.<br />
Die Schülerrechte<br />
• Alle jungen Menschen haben das Recht<br />
auf Gleichbehandlung, gerechte Benotung<br />
und Anerkennung. Niemand<br />
darf wegen seiner Staatsangehörigkeit,<br />
seiner Hautfarbe, seines Geschlechts,<br />
seiner Sprache, seiner Religion<br />
oder seiner Herkunft benachteiligt<br />
oder bevorzugt werden.<br />
• Alle haben das Recht, ihre Meinung<br />
auf vernünftige Weise frei zu äußern,<br />
ohne deswegen benachteiligt oder<br />
ausgelacht zu werden. Meinungsverschiedenheiten<br />
dürfen nie mit Gewalt<br />
ausgetragen werden. Schülerinnen<br />
und Schüler haben das Recht, dass<br />
Lehrerinnen und Lehrer ihnen zuhören<br />
und sie ernst nehmen. Ebenso<br />
haben alle das Recht, dass sie<br />
während des Unterrichts auch von<br />
anderen angehört werden und ihre<br />
Meinung respektiert wird.<br />
• Jede Schülerin und jeder Schüler<br />
hat ein Recht auf Unterricht und darauf,<br />
etwas zu lernen. Damit alle gut<br />
lernen können, sind eine angenehme<br />
Atmosphäre im Klassenraum sowie<br />
ein gutes Verhältnis aller Anwesenden<br />
untereinander erforderlich. Niemand<br />
darf deshalb bei der Arbeit behindert<br />
oder bei dem Wunsch zu lernen<br />
gestört werden.<br />
• Niemand muss ungerechte Behandlung<br />
dulden, sondern darf sich gegen<br />
Ungerechtigkeiten beschweren und<br />
zur Wehr setzen, ohne selbst aber zu<br />
verletzen und ungerecht zu sein.<br />
• Jede Schülerin und jeder Schüler<br />
hat ein Recht auf seinen privaten<br />
Bereich. In diesen darf sich niemand<br />
ungebeten einmischen. So braucht<br />
z.B. niemand seine Noten bekannt zu<br />
geben, wenn er dies nicht will. Erst<br />
recht darf niemand wegen seiner<br />
Leistungen ausgelacht oder gedemütigt<br />
werden.<br />
• Alle Schülerinnen und Schüler haben<br />
ein Recht auf Eigentum. Niemand darf<br />
einem anderen etwas wegnehmen<br />
oder beschädigen. Es sollen aber nur<br />
Dinge mitgebracht werden, die dem<br />
Lernen dienen.<br />
Die Schülerpflichten<br />
• Voraussetzung eines gemeinsamen<br />
Lernens ist regelmäßige Teilnahme<br />
am Unterricht und pünktliche Anwesenheit.<br />
• Während des Unterrichts sind alle<br />
verpflichtet, für eine ruhige, ausgeglichene<br />
und konzentrierte Arbeitsatmosphäre<br />
zu sorgen. Dazu gehört, dass<br />
man einander zuhört, reden und ausreden<br />
lässt. Dazu gehört auch, dass alle<br />
auch auf das achten, was andere<br />
sagen und denken.<br />
• Jeder Schüler und jede Schülerin hat<br />
die Verpflichtung sich im Unterricht<br />
anzustrengen und zu bemühen. Deshalb<br />
muss sich jeder im Unterricht aktiv<br />
beteiligen. Die Mitarbeit ist ebenso<br />
wichtig wie Klassenarbeiten und andere<br />
Leistungsüberprüfungen. Deshalb<br />
darf auch niemand das Lernen einer<br />
Mitschülerin oder eines Mitschülers<br />
stören oder bewusst verhindern. Auch<br />
Essen, Trinken und Kaugummi-Kauen<br />
während des Unterrichts behindern<br />
das Lernen und müssen deshalb unterbleiben.<br />
• Lehrerinnen und Lehrer müssen dafür<br />
sorgen, dass alle Schülerinnen und<br />
Schüler möglichst gut lernen. Deshalb<br />
haben sie das Recht und die Pflicht,<br />
Anweisungen zu erteilen, die das Lernen<br />
sichern und fördern. Diesen Anweisungen<br />
müssen alle Folge leisten.<br />
• Hausaufgaben müssen ernst genommen<br />
werden. Sie dienen dazu, Gelerntes<br />
zu wiederholen und zu vertiefen.<br />
Deshalb soll man sie zu Hause erledigen.<br />
• Alle Mädchen und Jungen sind verpflichtet,<br />
sich immer wieder selbst zu<br />
erinnern oder sich von Eltern, Lehrerinnen<br />
und Lehrern daran erinnern zu<br />
lassen: Lernen kann durchaus anstrengend<br />
sein; diese Anstrengung<br />
aber ist sinnvoll<br />
und wichtig,<br />
schon deshalb,<br />
weil ein gutes<br />
Lernen für das eigene<br />
spätere<br />
Leben wichtig ist.<br />
———— 101 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Was mache ich mit meinem Fahrrad?<br />
———— 102 ————<br />
Wer, wie, was, …?<br />
Dein Fahrrad kannst du auf dem Schulhof<br />
oder im Fahrradkeller<br />
abstellen. Selbstverständlich<br />
muss es<br />
abgeschlossen und<br />
verkehrssicher sein. Zu<br />
Beginn des Schuljahres<br />
werden die Stellplätze<br />
im Fahrradkeller verteilt.<br />
Grünanlagen — betreten erwünscht!<br />
In dem hinteren Teil deines Schulhofes<br />
haben wir ein „grünes Klassenzimmer"<br />
angelegt. Wenn du Ruhe suchst, oder<br />
Pflanzen oder Tiere beobachten möchtest,<br />
darfst du es gern betreten. Wir hoffen, dass<br />
hier viele Tiere und Pflanzen heimisch werden.<br />
Achte aber darauf, dass nichts zertreten<br />
oder zerstört wird. Abfalle gehören in<br />
den Mülleimer! Auch die anderen „grünen<br />
Inseln" auf dem Schulhof solltest du schützen.<br />
Warum darf ich nicht allein in die Fachräume?<br />
Die Sporthalle und die Fachräume der Biologie,<br />
Chemie, Kunst, Musik, Informatik,<br />
Physik und andere wie die Medienräume<br />
und Fachräume im oberen B-Flur kannst<br />
du nicht ohne Lehrer betreten. Die Gefahr,<br />
dass du dich verletzt oder die teuren Geräte<br />
beschädigst, ist zu groß.<br />
Wie geht es in der Sporthalle zu ?<br />
In der Sporthalle gelten eigene Regeln.<br />
Deine Lehrerinnen und Lehrer geben dir<br />
zu Beginn des Schuljahres verbindliche<br />
Hinweise, z.B. für<br />
die Pflege des<br />
Hallenbodens und<br />
das Verhalten in<br />
den Räumen vor<br />
und nach dem<br />
Unterricht.<br />
Ich habe heute die Schulordnung des<br />
MGH, die <strong>Märkische</strong>n <strong>Leviten</strong>, erhalten.<br />
Datum:<br />
Was ist mit den Pavillons?<br />
Die Räume P 01 bis P 04 werden in den<br />
großen Pausen ebenso abgeschlossen<br />
wie alle anderen Unterrichtsräume.<br />
Schülerinnen und Schüler dürfen sich<br />
während der großen Pausen in den<br />
Pavillons nicht aufhalten. Gerade hier<br />
kommen immer wieder Streitigkeiten<br />
und Verletzungen vor.<br />
Was machen wir, wenn kein Lehrer<br />
kommt?<br />
Beim ersten Klingeln am Ende der großen<br />
Pausen gehst du zu deinem<br />
Klassenraum, nach dem zweiten Klingeln<br />
sollen sich alle im Klassenraum<br />
aufhalten. Sollte sich nach 5 Minuten<br />
noch kein Lehrer eingefunden haben, so<br />
wendet sich der Klassensprecher oder<br />
sein Vertreter an die Verwaltung.<br />
Wer darf rauchen und wo?<br />
Rauchen ist schädlich und ungesund,<br />
das wissen wir<br />
alle. Aber<br />
diejenigen, die<br />
es nicht lassen<br />
können, haben<br />
eine Raucherecke<br />
auf dem<br />
Schulhof in der<br />
Höhe der Cafeteria, auch nur dort! Und<br />
in der Sekundarstufe II muss man<br />
schon sein; ein Rauchen in der Sekundarstufe<br />
I ist untersagt.<br />
Wer kümmert sich um neue Ideen?<br />
Keine Ordnung des Zusammenlebens<br />
ist perfekt; es gibt<br />
immer etwas zu<br />
verbessern. Du<br />
solltest deine Wünsche<br />
und Vorschläge<br />
äußern, in der Klasse<br />
oder über die SV. Wünschenswert ist<br />
eine aktive Beteiligung möglichst vieler<br />
Schüler/innen. Schließlich geht es um<br />
deine Schule!<br />
Ich verpflichte mich, die Schulordnung<br />
zu befolgen<br />
Unterschrift:
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong><br />
Miteinander leben und lernen<br />
in unserer Schule<br />
Ausgabe für die Sekundarstufe I<br />
Wir glauben nicht wie Sokrates,<br />
dass der Mensch das Gute tut,<br />
weil er es als gut erkennt,<br />
aber wir stimmen dem Philosophen<br />
darin zu, dass ein Mensch wissen<br />
muss,<br />
was gut ist,<br />
bevor er handelt.<br />
Nathan Söderblom<br />
———— 103 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Damit alle in diesem „Haus des Lernens" leben und lernen können,<br />
müssen einige Regeln eingehalten werden.<br />
Kehre vor deiner eigenen Haustür<br />
Dieser Spruch gilt auch für den eigenen Klassenraum.<br />
Zwischen Jugendlichen auf der einen<br />
sowie Eltern und Lehrern auf der anderen<br />
Seite gibt es zwar oft unterschiedliche<br />
Ansichten zum Thema Ordnung und Sauberkeit;<br />
aber über einige Grundsätze kann nicht<br />
mehr diskutiert werden: Es ist überflüssig zu<br />
erwähnen, dass unsere Schule nur sauber<br />
bleibt, wenn alle ihren Müll dorthin bringen,<br />
wo er wirklich hin gehört. Es ist für alle unzumutbar,<br />
in einem verschmutzten oder gar verdreckten<br />
Raum Unterricht zu machen. Daher<br />
haben Lehrerinnen und Lehrer das Recht<br />
einzuschreiten, wenn in den Klassen Müll<br />
herumliegt und Kaugummis überall festgeklebt<br />
werden. Ideal sind Klassen und Kurse, die<br />
eigenverantwortlich am Ende jeder Stunde<br />
den „Zustand" des Raumes überprüfen, besonders<br />
dann, wenn es nicht der eigene ist.<br />
Dass Lehrerinnen und Lehrer sich mit diesem<br />
unerfreulichen Thema regelmäßig auseinandersetzen<br />
müssen, ist lästig. Die hierfür<br />
aufgewendete Zeit verringert die verbleibende<br />
Zeit für den Unterricht, und das ist nicht<br />
hinzunehmen.<br />
Aufenthalt vor Beginn der Unterrichtszeit<br />
Die erste Unterrichtsstunde am MGH beginnt<br />
um 8.00 Uhr. Das Klingeln um 7.55 Uhr zeigt<br />
dir an, dass du dich auf den Weg zum Klassenraum<br />
machen kannst. Solltest du früher an<br />
der Schule sein, kannst du dich in der Eingangshalle<br />
oder auf dem Schulhof aufhalten.<br />
Der Eingang zum Foyer sowie der Aufenthalt<br />
in den Gängen vor den Klassen oder im Neubau<br />
ist nicht erlaubt!<br />
Kleine Pausen sind keine großen Pausen<br />
Die großen Pausen von zweimal 15 Minuten<br />
am Vormittag sind zum Ausruhen und zur Entspannung<br />
da. Für die Pausengestaltung sind<br />
der Schulhof oder die Pausenhalle da; die<br />
Klassenräume und die Flure sind tabu. Wenn<br />
deine Klasse Hofdienst hat, ist deine Mithilfe<br />
verpflichtend. In deinem Alter beginnt manches<br />
Mal eine unnötige Diskussion über dieses<br />
Thema, so als wenn es Ehrensache wäre, sich<br />
vor dieser Arbeit zu drücken. Ballspiele sind<br />
nur mit weichen oder Tennisbällen möglich.<br />
Aber nehmt nur Bälle, die euch selbst gehören!<br />
Während der großen Pausen ist ein Verlassen<br />
des Schulgeländes nicht erlaubt Dein<br />
Handy lässt du am besten zu Hause; denn<br />
die Nutzung ist im Schulgebäude grundsätzlich<br />
untersagt.<br />
———— 104 ————<br />
Die großen Pausen enden mit dem ersten<br />
Klingelzeichen, das zweite Klingelzeichen<br />
kündigt den Unterrichtsbeginn an. Die kleinen<br />
Pausen hingegen sind eigentlich keine Pausen,<br />
sie dienen lediglich zum Wechsel des<br />
Unterrichtsfaches. Die 5 Minuten reichen<br />
gerade, um den Klassenraum zu lüften, das<br />
Arbeitsmaterial zu wechseln und die Tafel zu<br />
wischen - auch dieser kleine Dienst bricht<br />
keinem einen Zacken aus der Krone. Wenn du<br />
den Raum wechseln musst, bewahre auf den<br />
Fluren Ruhe. Man weiß nie, wo gerade eine<br />
Arbeit geschrieben wird!<br />
Cafeteria – unsere Kalt- und Warm-<br />
Versorgung<br />
Unsere Cafeteria ist der Renner! Sie ist in den<br />
Pausen immer sehr gut besucht und es<br />
herrscht oft großer Andrang. Das führt zu<br />
Gedränge und Aufregung. Erholsam und entspannend<br />
ist das nicht. Du kannst jedoch zur<br />
Entschärfung der Situation beitragen: zeige<br />
Übersicht und Größe und drängele nicht,<br />
sondern nimm Rücksicht auf die anderen. In<br />
den kleinen Pausen ist der Weg „mal eben<br />
schnell in die Cafeteria“ nicht erlaubt.!<br />
Der Gang zum Verwaltungsflur - immer<br />
zur richtigen Zeit<br />
Es ist selbstverständlich, dass du im Verwaltungs-<br />
und Lehrerzimmer - Bereich einmal<br />
etwas Wichtiges zu erledigen hast, z.B. im<br />
Sekretariat, Fragen an Klassenlehrer oder<br />
Klassenlehrerin. Geh in den Verwaltungstrakt<br />
aber nur in begründeten Fällen und möglichst<br />
allein. Der Verwaltungstrakt ist keine zweite<br />
Pausenhalle und dient auch nicht als Durchgang<br />
zum Neubau und dem dortigen Lehrerzimmer.<br />
Der Weg zum Lehrerzimmer führt über<br />
den unteren D-Flur. Wenn zu Unterrichtsbeginn<br />
ein Lehrer länger als 5 Minuten ausbleibt,<br />
wendet sich der Klassensprecher an die Verwaltung.<br />
Konflikte und ihre Lösung<br />
Sicher gibt es einmal Streit und Konflikte zwischen<br />
dir und anderen. In deinem Alter neigt<br />
man dazu, dann den anderen durch Lautstärke<br />
und Drohgebärden zu „überzeugen". Du<br />
sollst wissen, dass solches nie zu Frieden<br />
führt. Du solltest zunächst selbst eine ruhige<br />
Lösung finden, vielleicht mit Hilfe eines Mitschülers.<br />
Du solltest dich natürlich auch deine<br />
Klassenlehrerin oder deinen Wenn eine Einigung<br />
gar nicht gelingt, ist auch der Weg zum<br />
Schulleiter als Schlichter sinnvoll. Auf keinen<br />
Fall darfst du bei Konflikten Gewalt anwenden;<br />
sie führt nur zu neuem Streit.
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
Jeder behandelt den anderen so, wie er selbst behandelt werden möchte. Die gleiche<br />
Achtung und Beachtung, die man für sich selbst fordert,<br />
muss auch dem anderen zugestanden werden.<br />
Die Schülerrechte<br />
• Alle jungen Menschen haben das Recht<br />
auf Gleichbehandlung, gerechte Benotung<br />
und Anerkennung. Niemand darf<br />
wegen seiner Staatsangehörigkeit, seiner<br />
Hautfarbe, seines Geschlechts,<br />
seiner Sprache, seiner Religion oder<br />
seiner Herkunft benachteiligt oder bevorzugt<br />
werden.<br />
• Alle haben das Recht, ihre Meinung auf<br />
vernünftige Weise frei zu äußern, ohne<br />
deswegen benachteiligt oder gar ausgelacht<br />
zu werden. Meinungsverschiedenheiten<br />
dürfen nie mit Gewalt ausgetragen<br />
werden. Schülerinnen und Schüler<br />
haben das Recht, dass Lehrerinnen<br />
und Lehrer ihnen zuhören und sie ernst<br />
nehmen. Ebenso haben alle Schülerinnen<br />
und Schüler das Recht, dass sie<br />
während des Unterrichts auch von anderen<br />
angehört werden und ihre Meinung<br />
respektiert wird.<br />
• Jede Schülerin und jeder Schüler hat<br />
ein Recht auf Unterricht und darauf, etwas<br />
zu lernen. Damit alle gut lernen<br />
können, sind eine angenehme Atmosphäre<br />
im Klassenraum so wie ein gutes<br />
Verhältnis aller Anwesenden untereinander<br />
erforderlich. Niemand darf<br />
deswegen bei der Arbeit behindert oder<br />
bei dem Wunsch zu lernen gestört<br />
werden.<br />
• Niemand muss ungerechte Behandlung<br />
dulden, sondern darf sich gegen Ungerechtigkeit<br />
beschweren und zur Wehr<br />
zu setzen, ohne selbst aber zu verletzen<br />
und ungerecht zu sein.<br />
• Jede Schülerin und jeder Schüler hat<br />
ein Recht auf seinen privaten Bereich.<br />
In diesen darf sich niemand ungebeten<br />
einmischen. So braucht z.B. niemand<br />
seine Noten bekannt zu geben, wenn er<br />
dies nicht will. Erst recht darf niemand<br />
wegen seiner Leistungen ausgelacht<br />
oder gedemütigt werden.<br />
• Alle Schülerinnen und Schüler haben<br />
ein Recht auf Eigentum. Niemand darf<br />
einem anderen etwas wegnehmen oder<br />
beschädigen. Es sollen aber nur Dinge<br />
mitgebracht werden, die dem Lernen<br />
dienen. Alle haben Anspruch auf Erholung<br />
und Freizeit. Schülerinnen und<br />
Schüler können sich in den großen<br />
Pausen auf dem Schulhof, in der Eingangshalle<br />
oder der Cafeteria aufhalten.<br />
Die Schülerpflichten<br />
• Voraussetzung eines gemeinsamen<br />
Lernens ist regelmäßige Teilnahme am<br />
Unterricht und pünktliche Anwesenheit<br />
• Während des Unterrichts sind alle verpflichtet,<br />
für eine ruhige, ausgeglichene<br />
und konzentrierte Arbeitsatmosphäre<br />
zu sorgen. Dazu gehört, dass man einander<br />
zuhört, reden und ausreden<br />
lässt. Dazu gehört auch, dass alle auch<br />
auf das achten, was andere denken<br />
und sagen.<br />
• Jeder Schüler und jede Schülerin hat<br />
die Verpflichtung, sich im Unterricht anzustrengen<br />
und zu bemühen. Deshalb<br />
muss sich jeder im Unterricht aktiv<br />
beteiligen Die Mitarbeit ist ebenso wichtig<br />
wie Klassenarbeiten und andere<br />
Leistungsüberprüfungen. Deshalb darf<br />
auch niemand das Lernen einer Mitschülerin<br />
oder eines Mitschülers stören<br />
oder bewusst verhindern. Auch Essen<br />
und Trinken während des Unterrichts<br />
behindern das eigene Lernen und müssen<br />
deshalb unterbleiben<br />
• Lehrerinnen und Lehrer müssen dafür<br />
sorgen, dass alle Schülerinnen und<br />
Schüler möglichst gut lernen. Deshalb<br />
haben sie das Recht und die Pflicht,<br />
Anweisungen zu erteilen, die das Lernen<br />
sichern und fördern. Diesen Anweisungen<br />
müssen alle Folge leisten.<br />
• Hausaufgaben sich Bestandteil eigenständigen<br />
Lernens. Sie dienen dazu,<br />
Gelerntes zu wiederholen und zu vertiefen.<br />
Deshalb müssen sie zu Hause sorgfältig<br />
erledigt werden, wie das Wort es<br />
schon sagt.<br />
Alle Jugendlichen<br />
sind verpflichtet,<br />
sich immer wieder<br />
selbst zu erinnern<br />
oder sich von<br />
Eltern und Lehrern<br />
erinnern zu<br />
lassen: Lernen<br />
kann durchaus<br />
anstrengend sein;<br />
diese Anstrengung<br />
aber ist<br />
sinnvoll und wichtig, schon deshalb, weil<br />
ein gutes Lernen für das eigene spätere<br />
Leben wichtig ist.<br />
———— 105 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Wohin mit Fahrrad oder Mofa ?<br />
Wie du weißt, kannst du das Fahrrad<br />
auf dem Schulhof in Höhe der<br />
Pavillons oder im Fahrradkeller,<br />
wenn du einen Stellplatz besitzt,<br />
sicher abstellen. Dein Mofa kannst<br />
du ggf. auf dem Platz in Höhe der<br />
Cafeteria unterbringen. Rad wie<br />
Mofa müssen abgeschlossen sein.<br />
Wie geht es in der Sporthalle zu?<br />
In der Sporthalle gelten eigene Regeln.<br />
Deine Lehrerinnen und Lehrer<br />
geben dir zu Beginn des Schuljahres<br />
verbindliche Hinweise, z.B. für<br />
die Pflege des Hallenbodens und<br />
das Verhalten in den Räumen vor<br />
und nach dem Unterricht.<br />
Die Grünanlagen - Betreten erwünscht<br />
Im Laufe der letzten Jahre wurde<br />
unser Schulhof gemeinsam von<br />
Lehrerinnen und Lehrern sowie<br />
Schülerinnen, Schülern und Eltern<br />
umgestaltet. Du findest verschiedene<br />
Grünanlagen, etwa neben<br />
und hinter den Pavillons. Wenn du<br />
Ruhe suchst oder Pflanzen und Tiere<br />
beobachten möchtest, darfst du<br />
diese gerne betreten. Achte aber<br />
darauf, dass nichts zertreten oder<br />
zerstört wird. Abfälle gehören in<br />
den Mülleimer.<br />
Die Fachräume - Betreten nicht<br />
ohne Lehrer<br />
Die Sporthalle und die Fachräume<br />
der Biologie, Chemie, Physik, Informatik,<br />
Kunst, Musik und andere,<br />
auch den Medienraum könnt ihr<br />
nicht ohne Lehrer betreten. Die Verletzungsgefahr<br />
oder die Möglichkeit,<br />
dass teure Geräte beschädigt<br />
werden, ist zu groß.<br />
Ich habe heute die Schulordnung<br />
des MGH, die <strong>Märkische</strong>n <strong>Leviten</strong> in<br />
der Ausgabe für die Mittelstufe erhalten.<br />
Datum:..............................................<br />
———— 106 ————<br />
Einige Besonderheiten!<br />
Die Pavillons - Einladung zum<br />
Versteckspiel<br />
Die Räume P 01 bis P 04 werden<br />
in den großen Pausen ebenso abgeschlossen<br />
wie alle anderen Unterrichtsräume.<br />
Der Bereich zwischen<br />
den Pavillons kann nicht so gut eingesehen<br />
werden; Schülerinnen und<br />
Schüler dürfen sich deshalb dort<br />
nicht aufhalten.<br />
Rauchen - nicht erlaubt<br />
Eigentlich ist das Rauchen schädlich<br />
und ungesund, das<br />
wissen wir alle. Für<br />
diejenigen aus der<br />
Oberstufe, die es<br />
nicht lassen<br />
können, gibt es<br />
ausnahmsweise<br />
eine Raucherecke<br />
auf dem Schulhof in Höhe der Cafeteria.<br />
Raucherlaubnis gibt es also<br />
nur für die Sekundarstufe 11. Für<br />
Schülerinnen und Schüler bis Klasse<br />
10 einschließlich ist nicht nur das<br />
Rauchen absolut verboten, sondern<br />
auch ein Aufenthalt im der<br />
Raucherecke nicht erlaubt.<br />
Neue Ideen - sehr willkommen<br />
Keine Ordnung des Zusammenlebens<br />
ist perfekt; es gibt immer etwas<br />
zu verbessern. Du solltest deine<br />
Wünsche<br />
und Vorschläge<br />
äußern, in der<br />
Klasse oder<br />
über die SV.<br />
Wünschenswert<br />
ist eine aktive<br />
Beteiligung<br />
möglichst vieler<br />
Schülerinnen und Schüler. Schließlich<br />
geht es um deine Schule!<br />
Ich verpflichte mich, diese einzuhalten<br />
und zu befolgen.<br />
Ort:....................................................<br />
Unterschrift: ......................................
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
<strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong><br />
Miteinander leben und lernen<br />
in unserer Schule<br />
Ausgabe für die Sekundarstufe II<br />
Aus aller Ordnung entsteht<br />
zuletzt Pedanterie;<br />
um diese loszuwerden,<br />
zerstört man jene,<br />
und es geht eine Zeit dahin,<br />
bis man gewahr wird,<br />
dass man wieder Ordnung<br />
machen müsse.<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
———— 107 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Das Kernstück der Persönlichkeitsbildung ist die Erziehung des Sinnes für<br />
Verantwortung. EMIL OESCH<br />
Das Zusammenleben und Zusammenlernen<br />
von Menschen an einem Ort wird durch klare<br />
Regeln erleichtert, ja erst ermöglicht. Sie sind<br />
der notwendige Rahmen um so konfliktfrei wie<br />
möglich miteinander umzugehen.<br />
Ordnung in der Schule<br />
Der Begriff Ordnung, so wie wir ihn verstehen,<br />
hat in der Schule eine zweifache Bedeutung:<br />
Da ist erst einmal die notwendige Ordnung<br />
des Zusammenlebens von Schülern und<br />
Schülerinnen untereinander und ihre Beziehung<br />
zu Lehrern und Lehrerinnen.<br />
Die Ordnung, die den Einzelnen betrifft. Sie<br />
besteht in der Selbstorganisation von Arbeit<br />
und Pflichten. Lernen muss begriffen werden<br />
als ein von der Gesellschaft ermöglichtes<br />
Privileg sich Wissen anzueignen, als eine<br />
berufsgleiche Tätigkeit, die hinsichtlich Motivation,<br />
persönlichem Einsatz und dem Willen<br />
etwas zu leisten, ähnlichen Anforderungen<br />
unterliegt. Diese Gleichwertigkeit mit einer<br />
beruflichen Ausbildung oder Tätigkeit fordert<br />
ein hohes Maß an selbst verantwortetem und<br />
verantwortlichem Verhalten. „Blocken“ ist<br />
dementsprechend keine Heldentat, sondern<br />
eher ein kindliches, weil unverantwortliches<br />
Handeln!<br />
Selbstständiges Lernen<br />
Schüler und Schülerinnen der gymnasialen<br />
Oberstufe tragen eine persönliche Verantwortung<br />
für den Erfolg ihrer Ausbildung.<br />
Unverzichtbare Voraussetzung<br />
für Ihren Erfolg ist Ihre Bereitschaft<br />
zum selbstständigen Lernen.<br />
Dazu zählt nicht nur die regelmäßige Vor- und<br />
Nachbereitung des Unterrichtes auch ohne,<br />
dass Sie direkt dazu aufgefordert werden,<br />
sondern auch die eigenständige Vertiefung<br />
der Unterrichtsthemen anhand selbst beschaffter<br />
Informationen. Sie benötigen viel<br />
Selbstdisziplin und den festen Willen, auch bei<br />
Rückschlägen, durchzuhalten. Im Interesse<br />
einer zunehmend effizienteren selbstverantworteten<br />
Übernahme von Aufgaben und<br />
Pflichten müssen Sie lernen Ihre Arbeit sinnvoll<br />
zu organisieren. Dazu zählen z.B. auch<br />
die Kenntnis und Anwendung von Methoden<br />
für die Facharbeit.<br />
Wir als Schule eröffnen Ihnen aber auch Möglichkeiten<br />
um die angesprochenen Dinge wie<br />
etwa die Vor- und Nachbereitung von Unterricht,<br />
Zeitmanagement oder Bibliotheksrecherche<br />
zielgerichtet durchführen zu können.<br />
Wir verstehen unser ESSO plus (eigenverantwortliches<br />
und selbstständig organisiertes<br />
Lernen in der Oberstufe) als Hilfestellung auf<br />
dem Weg zum autonomen Lerner.<br />
Es liegt nun an Ihnen, diese Hilfen anzunehmen<br />
und zu erkennen, wo Sie ggf. noch Defi-<br />
———— 108 ————<br />
zite haben. Allerdings sollten Sie bei aller<br />
Unterstützung nicht vergessen, dass Ihnen<br />
niemand die schweißtreibende Arbeit des<br />
Vokabellernens oder der Exzerpierens abnehmen<br />
kann. Die Methodik allein hat noch<br />
niemanden ans Ziel gebracht, aber sie ist<br />
vielleicht ein Apparat um den angesprochenen<br />
Schweiß beim Arbeiten sinnvoll freizusetzen.<br />
Gestaltung des Schullebens und Öffnung<br />
von Schule<br />
Um unseren Schülern und Schülerinnen ein<br />
über den Fachunterricht hinausweisendes<br />
Programm zur Erprobung eigener Fähigkeit<br />
und Begabungen anbieten zu können, gibt<br />
das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> Raum für vielfältige<br />
Möglichkeiten der Mitgestaltung des schulischen<br />
Lebens in Arbeitsgemeinschaften,<br />
Konzerten, Theateraufführungen, Ausstellungen<br />
und Sportveranstaltungen. Außerhalb<br />
des Unterrichtes gemeinsam mit anderen<br />
kreativ zu sein, etwas zu gestalten und anschließend<br />
einer interessierten Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren, gibt Freude, Anerkennung<br />
und Bestätigung; und wer braucht die nicht?<br />
Diese Veranstaltungen dienen aber auch der<br />
Öffnung der Schule nach außen. Sie bieten<br />
den Bewohnern unseres Stadtteils Gelegenheit<br />
das kulturelle Programm des <strong>Märkische</strong>n<br />
<strong>Gymnasium</strong>s zu nutzen. Darüber hinaus dienen<br />
auch weitere Veranstaltungen wie z.B.<br />
der „Tag der offenen Tür“, verschiedene Projekte<br />
und Schulfeste der Begegnung und dem<br />
Erfahrungsaustausch mit den Menschen aus<br />
unserem sozialen Umfeld. Nutzen Sie das<br />
vielfältige Angebot der Schule.<br />
Wir erwarten, dass Sie sich<br />
ihren Interessen und Fähigkeiten<br />
entsprechend engagieren.<br />
Seien Sie aktiv und erproben Sie Ihre Fähigkeiten<br />
in einer unserer Arbeitsgemeinschaften.<br />
Ihre Bereitschaft zur aktiven und innovativen<br />
Mitgestaltung ist die Voraussetzung für eine<br />
lebendige, moderne Schule, die offen ist für<br />
die Anforderungen der Gegenwart und der<br />
Zukunft.<br />
Mitbestimmung<br />
Im Rahmen des Schulmitwirkungsgesetzes<br />
gibt sich die Schule eine demokratische Ordnung<br />
des Zusammenlebens. Da aber keine<br />
Ordnung perfekt ist und es immer etwas zu<br />
verbessern gibt, sollten Sie Ihre Wünsche und<br />
Vorschläge im Unterricht oder in der Schülervertretung<br />
äußern!<br />
Nehmen Sie Ihre Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />
in der Schule wahr!<br />
Wünschenswert ist eine aktive Beteiligung<br />
möglichst vieler Schüler und Schülerinnen an<br />
der SV-Arbeit.
—————————————————— <strong>Märkische</strong> <strong>Leviten</strong> ———————<br />
Klare Vereinbarungen erleichtern<br />
das Zusammenleben und Zusammenlernen in der Schule.<br />
Oberstufenschüler/innen unterliegen<br />
einer Reihe von Einschränkungen nicht<br />
mehr, die für die Sekundarstufe I notwendig<br />
sind. Daraus erwächst ein Vorbildcharakter<br />
der Oberstufenschüler/innen,<br />
an dem sich jüngere Schüler/innen<br />
orientieren. Deshalb bedarf es<br />
auch klarer Vereinbarungen, in welchem<br />
Rahmen sich Oberstufenschüler/-innen<br />
am <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong> lernend erproben<br />
und weiterentwickeln können.<br />
• Kein/e Schüler/in ist zum Besuch der<br />
gymnasialen Oberstufe verpflichtet; niemand<br />
muss das Abitur machen. Wenn<br />
Sie sich allerdings für diesen Ausbildungsgang<br />
entscheiden, unterliegen Sie<br />
ohne Wenn und Aber all den Aufgaben<br />
und Pflichten, die damit verbunden sind.<br />
• Voraussetzung für einen erfolgreichen<br />
Besuch der gymnasialen Oberstufe ist<br />
Ihre regelmäßige und pünktliche Teilnahme<br />
am Unterricht und an den sonstigen<br />
für verbindlich erklärten Schulveranstaltungen.<br />
Verspätete Schüler/innen unterbrechen<br />
den Unterricht und behindern<br />
den Lernprozess.<br />
• Ist ein Schüler bzw. eine Schülerin durch<br />
Krankheit oder einen anderen nicht vorhersehbaren<br />
zwingenden Grund verhindert<br />
den Unterricht zu besuchen, so ist<br />
die Schule am ersten, spätestens jedoch<br />
am zweiten Unterrichtstag des Fehlens<br />
zu benachrichtigen. Die Krankmeldung<br />
kann telefonisch im Sekretariat der<br />
Schule erfolgen. Bei längeren Erkrankungen<br />
wird spätestens am dritten Tag<br />
der Erkrankung eine Kopie des ärztlichen<br />
Zeugnisses (Attest) über die Erkrankung<br />
der Schule vorgelegt. Spätestens<br />
nach zwei Wochen ist eine Zwischenmitteilung<br />
vorzulegen.<br />
• Fehlstunden sind, entsprechend dem<br />
üblichen, Ihnen bekannten Verfahren innerhalb<br />
von drei Unterrichtstagen zu<br />
entschuldigen. Bei nicht geschriebenen<br />
Klausuren muss ein ärztliches Attest<br />
vorgelegt werden. Unentschuldigte Unterrichtsstunden<br />
gelten als Verletzung<br />
der Teilnahmepflicht und können mit<br />
Ordnungsmaßnahmen belegt werden. In<br />
besonders schweren Fällen kann die<br />
Entlassung von der Schule ausgesprochen<br />
werden.<br />
• Beurlaubungen für einen dringenden,<br />
nicht zu verlegenden Termin, wie z.B.<br />
für eine Führerscheinprüfung sind<br />
rechtzeitig zu beantragen. Beurlaubungen<br />
an Klausurterminen werden grundsätzlich<br />
nicht ausgesprochen. Ebenso<br />
dürfen Sie unmittelbar vor oder im Anschluss<br />
an Ferien nicht beurlaubt werden.<br />
Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,<br />
dass eine bereits gebuchte Urlaubsreise<br />
nicht als Grund für eine vorzeitige<br />
Beurlaubung gilt.<br />
• Alle Schüler/innen der Oberstufe sind<br />
zur regelmäßigen Mitarbeit verpflichtet.<br />
Sie ist ebenso wichtig wie Klausuren und<br />
andere Leistungsüberprüfungen. Eine<br />
erfolgreiche Mitarbeit ohne regelmäßiges<br />
Üben und das gewissenhafte Anfertigen<br />
von Hausaufgaben ist nicht denkbar.<br />
• Auch Oberstufenschüler/innen haben<br />
den Anweisungen ihrer Lehrer/innen<br />
Folge zu leisten. Dies gilt auch für kleinere<br />
Hilfestellungen und Handreichungen.<br />
• Auch wenn Oberstufenschüler/innen<br />
nicht unentwegt beaufsichtigt werden,<br />
unterliegen Sie aus rechtlichen Gründen<br />
der Aufsicht durch die Schule.<br />
• Die Schule macht ausdrücklich darauf<br />
aufmerksam, dass privat veranstaltete<br />
Stufenfeten oder dergleichen nicht von<br />
der Schule durchgeführt werden und<br />
damit der alleinigen Verantwortung der<br />
Organisatoren und Initiatoren unterliegen.<br />
Lassen Sie sich in Zweifelsfällen<br />
unbedingt beraten.<br />
• Das Mitbringen von Gegenständen, die<br />
andere potentiell gefährden oder verletzen<br />
können, wie z.B. Laserpointer oder<br />
dergleichen ist strikt untersagt.<br />
• Das <strong>Märkische</strong> <strong>Gymnasium</strong> ist bekannt<br />
für seine besondere Förderung von „Seiteneinsteiger/innen“.<br />
Wir erwarten, dass<br />
Sie die Integrationsbemühungen der<br />
Schule durch Ihr persönliches Verhalten<br />
unterstützen.<br />
———— 109 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
Wohin mit Fahrrad, Roller oder Auto?<br />
Sie können Ihr Fahrrad auf dem Schulhof in<br />
Höhe der Pavillons oder im Fahrradkeller<br />
abstellen, wenn Sie dort einen Stellplatz<br />
besitzen. Für Ihren Roller gibt es auf dem<br />
Parkplatz vor der Cafeteria ausreichend<br />
Stellplätze. Für Ihr Auto gibt es hinter der<br />
Turnhalle den Schülerparkplatz. Die Durchfahrt<br />
für Rettungsfahrzeuge darf nicht blockiert<br />
werden. Das Fahren auf dem Schulhof<br />
ist nicht erlaubt.<br />
Zur Selbstverantwortung zählt auch das<br />
verantwortliche Verhalten im Straßenverkehr<br />
im Umfeld der Schule! Nehmen Sie<br />
Rücksicht auf andere und bleiben Sie fair.<br />
Rauchen schadet der Gesundheit!<br />
Rauchen ist schädlich und ungesund, das<br />
steht auf jeder Zigarettenpackung und das<br />
wissen wir alle. Um den Schülern und<br />
Schülerinnen der Oberstufe, die es nicht<br />
lassen können, den zweifelhaften Genuss<br />
einer Zigarette zu ermöglichen, gibt es auf<br />
dem Schulhof in Höhe der Cafeteria eine<br />
Raucherecke.<br />
Raucherlaubnis auf dem Schulgelände<br />
gibt es nur in der Raucherecke, und nur<br />
für die Schüler/-innen der Oberstufe.<br />
Benutzen Sie unbedingt die aufgestellten<br />
Aschenbecher. Die regelmäßige Reinigung<br />
der Raucherecke gehört zu den Pflichten<br />
des Reinigungsdienstes der Oberstufe. Für<br />
Schüler und Schülerinnen bis Klasse 10<br />
einschließlich ist nicht nur das Rauchen<br />
absolut verboten, sondern auch ein Aufenthalt<br />
in der Raucherecke nicht erlaubt!<br />
Information und Beratung<br />
Änderungen des Stundenplanes und weitere<br />
Informationen werden in den Schaukäs-<br />
ten der Verwaltung in der Pausenhalle be-<br />
———— 110 ————<br />
kannt gegeben. Sie haben die Pflicht sich<br />
hier selbstverantwortlich regelmäßig und<br />
rechtzeitig zu informieren.<br />
In allen Fragen zur Schullaufbahn beraten<br />
Sie Ihr Beratungslehrer bzw. Ihre Beratungslehrerin.<br />
Ihre Sprechzeiten werden<br />
gesondert bekannt gegeben.<br />
Der Gang zur Verwaltung<br />
Bitte suchen Sie den Verwaltungstrakt nur<br />
in begründeten Fällen und möglichst allein<br />
auf. Der Verwaltungstrakt ist keine zweite<br />
Pausenhalle. Wenn zu Unterrichtsbeginn<br />
ein Kurslehrer oder eine Kurslehrerin länger<br />
als 5 Minuten ausbleibt, wendet sich der<br />
Kurssprecher bzw. die Kurssprecherin an<br />
die Verwaltung.<br />
Unsere Cafeteria<br />
Unsere Cafeteria wird in den Pausen sehr<br />
gut besucht. Das führt oft zu Gedränge und<br />
Aufregung. Sie können durch Ihr Verhalten<br />
zur Entschärfung der Situation beitragen.<br />
Ihr Verhalten sollte Vorbild für andere sein!<br />
Die Reinigung der Cafeteria wird im wöchentlichen<br />
Wechsel von den Tutorien der<br />
Jahrgangsstufen 11, 12 und 13 übernommen.<br />
Der Dienst in der Cafeteria gehört zu<br />
Ihren Pflichten und ist regelmäßig und<br />
gewissenhaft zu den im Reinigungsplan<br />
angegebenen Zeiten durchzuführen.<br />
Sauberkeit in der Schule<br />
Unsere Schule kann nur sauber bleiben,<br />
wenn alle Schüler(innen) darauf achten und<br />
ihren Müll dorthin tragen, wo er hin gehört.<br />
Es ist für alle unzumutbar, in einem verschmutzten<br />
Raum Unterricht zu haben.<br />
Zeigen Sie auch hier Eigenverantwortung<br />
und schwingen Sie bei Bedarf selbst den<br />
Besen<br />
____________________________________________________________________________<br />
Konflikte und ihre Lösung<br />
Selbst zwischen friedlichen Menschen kommt es zuweilen zu Meinungsverschiedenheiten,<br />
Streit und Konflikten. Aggressives Verhalten, Lautstärke und Drohgebärden führen aber niemals<br />
zu einer Lösung und münden häufig in langen Auseinandersetzungen mit oft unbefriedigendem<br />
Ausgang. Am besten ist es natürlich, die Kontrahenten sind einsichtig, dass wahrscheinlich<br />
beide eine gewisse Mitschuld an der Situation haben. Wenn eine Einigung nicht gelingt, können<br />
vielleicht Mitschüler/innen, Tutor/innen oder Jahrgangsstufenleiter/innen helfen Konflikte gewaltfrei<br />
zu lösen. Ein letztes Mittel ist der Weg zum Schulleiter.
——————————————————— Schülerratgeber ———————<br />
Vorlage: Matthias Kerth, stellvertretender Schülersprecher; Teilnehmer/innen<br />
SV-Fahrt 2005<br />
HELFEN UND HELFEN LASSEN<br />
Schülerratgeber<br />
„Von Schüler/innen für Schüler/innen“<br />
Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler,<br />
Mit dieser Orientierungshilfe erhaltet ihr praktische Tipps von euren Schulkamerad/innen.<br />
Hier sammeln sich „geballte“ jahrelange Erfahrungen mit unserer<br />
Schule und dem Schülerdasein im Allgemeinen. Dieses Faltblatt bietet euch<br />
Lerntipps und alles, was euch helfen kann, sich bei uns zurechtzufinden. Wir -<br />
das sind engagierte Schüler/innen unserer Schule - haben die wichtigsten Anlaufstationen<br />
für Fragen und Probleme zusammengestellt. Außerdem soll dieses<br />
Heft Verhaltensweisen, die dem solidarischen Umgang der Schülerinnen<br />
und Schüler untereinander förderlich sind, darlegen und somit eine angenehme<br />
Atmosphäre im Schulalltag unterstützen.<br />
Wir hoffen, dass ihr euch von den folgenden Ratschlägen etwas annehmt.<br />
Eure Schülervertretung, 25.-27.11.2005<br />
———— 111 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
———— 112 ————<br />
WIR SIND EINE GEMEINSCHAFT!<br />
Behandelt Andere so, wie ihr selbst gerne behandelt werden wollt!<br />
� Ein respektvoller Umgang miteinander ist es, der den Schulalltag für Schüler/innen<br />
jeden Alters erfreulicher macht.<br />
� Das meint nicht nur den Respekt jüngerer Schüler/innen gegenüber den älteren.<br />
Vor allem sollten ältere Schüler öfter über ihr Verhalten gegenüber<br />
jüngeren und deren Eigentum nachdenken und sich daran erinnern, wie<br />
man selbst in jungem Alter gerne behandelt werden wollte. Ganz leicht lässt<br />
sich eine angenehme Atmosphäre auf dem Schulhof schaffen.<br />
� „Zivilcourage?“ Es macht doch Freude durch einen Einsatz, der einem<br />
selbst wenige Umstände bereitet, der Allgemeinheit, anderen Menschen einen<br />
Gefallen zu tun – nicht nur an der Schule! Wer der Welt mit offenen Augen<br />
begegnet, kann hier und da viel Gutes tun.<br />
� Mobbing und Prügeleien sind unangenehm und überflüssig.<br />
� Jüngere Schüler sollten sich trauen, ältere Schüler anzusprechen und sie<br />
auf Fehlverhalten hinweisen.<br />
� Nicht nur die neuen Fünfer benötigen eure Unterstützung, um sich bei uns<br />
zurechtzufinden, sondern auch Seiteneinsteiger/innen freuen sich über eure<br />
Hilfe.<br />
� Besonders hervorzuheben ist auch der verantwortungsvolle Umgang mit<br />
dem Schuleigentum. Das Mobiliar der Schule, die nur über begrenzte finanzielle<br />
Mittel verfügt, ist in seiner Anschaffung sehr teuer. Das Beschädigen<br />
und „Vollkritzeln“ von Tischen und Stühlen ist vollkommen sinnlos und entspricht<br />
nicht dem Niveau eines Gymnasiasten. Dennoch finden sich häufig<br />
Kritzeleien o. ä. auf Möbeln der Schule, die dem Wohlbefinden der Schüler/innen<br />
in ihren Klassenräumen nicht gerade förderlich sind. Wenn wir<br />
Schüler/innen darüber nachdenken, werden wir sicherlich zu der gleichen<br />
Erkenntnis kommen; und es wird uns leicht fallen, auf solche Beschädigungen<br />
zu verzichten. (Ganz nebenbei bemerkt: das Inventar wird von den<br />
Steuergeldern auch eurer Eltern bezahlt)<br />
� Auch die Toiletten sind ein leidiges Thema. Alle sollten sie so verlassen, wie<br />
er oder sie die Schülertoiletten vorzufinden wünscht.<br />
� Bei uns gibt es Absprachen, dass wir Schüler/innen dazu beitragen, unsere<br />
Schule sauber zu halten. Deshalb erfüllt die paar Mal im Jahr den Pickdienst<br />
und den Cafeteriadienst. Das ist nicht viel, sichert aber einen ordentlichen<br />
Spiel-Schulhof und trägt zum Wohlfühlen in der Cafeteria bei.<br />
� Der Raucherecke ist selbstverständlich nur für die Oberstufe da, die auch<br />
dort für Ordnung sorgen muss. Wer auf das Rauchen nicht verzichten kann,<br />
der verleite aber bitte nicht die jüngeren Mitschüler/innen.<br />
� Nehmt die <strong>Märkische</strong>n <strong>Leviten</strong> ernst, denn sie sind mehr eine Anleitung für<br />
ein harmonisches Miteinander als ein stures Regelwerk.
——————————————————— Schülerratgeber ———————<br />
LERNEN<br />
Ihr seid für euer Lernen selbst verantwortlich. Dies zu erkennen und umzusetzen,<br />
ist eine Grundvoraussetzung für euren persönlichen Lernerfolg.<br />
Allgemeine Lern-Tipps:<br />
� Ihr seid nicht völlig auf euch alleine gestellt: habt am besten immer ein offenes Ohr<br />
für Tipps, die von euren Eltern oder euren Lehrer/innen kommen. Das kann sehr<br />
hilfreich sein.<br />
� Viele gute Anhaltspunkte bieten euch vor allem die Hilfestellungen des Programms<br />
ESSO und ESSO plus (eigenverantwortliches und selbstorganisiertes Lernen).<br />
� Auch bei den vielfältigen Projekten und Informationsveranstaltungen, die uns unsere<br />
Schule bietet, lohnt es sich oftmals mitzumachen.<br />
Tipps für den Unterricht:<br />
� Es ist in jedem Falle lohnenswert, den Unterricht selbstverantwortlich mitzugestalten.<br />
Das bedeutet für euch aufpassen und mitarbeiten.<br />
� Oftmals wird die mündliche Mitarbeit unterschätzt. Durch aktive Teilnahme am Unterricht<br />
bekommt man nicht nur eine gute Note (die im Laufe der Jahre mehr an<br />
Bedeutung gewinnt), sondern man versteht Unterrichtshalte besser und tiefgründiger.<br />
Dies erspart viel Zeit und Stress bei Hausaufgaben und Lernen.<br />
Hausaufgaben-Tipps:<br />
� Es ist sehr wichtig seine Hausaufgaben selbstständig, regelmäßig und gewissenhaft<br />
anzufertigen (sollte man etwas vergesslich sein, empfiehlt sich ein Hausaufgaben-Heft).<br />
� Die Hausaufgaben erledigt man am besten direkt nach der Schule, um die Freizeit<br />
des restlichen Tages guten Gewissens genießen zu können. Fernseher und Musik<br />
braucht man bei den Hausaufgaben nicht.<br />
� Zudem sind regelmäßiges Üben und Wiederholen der Unterrichtsinhalte sehr wichtig.<br />
Vor allem Vokabeln sollten regelmäßig ins Gedächtnis zurückgerufen werden.<br />
� Es ist auch immer gut den Schulrucksack abends zu packen. Dann vergisst man<br />
morgens in der Eile auch nicht die Hälfte.<br />
Wohlfühl-Tipps:<br />
� Eine gute Idee ist es auch, sich mit Freunden zu treffen, um zusammen konzentriert<br />
zu lernen. Das alles macht besonders viel Spaß, wenn neue Erfahrungen und<br />
der Erwerb vielfältiger Fähigkeiten mit dem schulischen Erfolg einhergehen.<br />
� Nicht zu unterschätzen fürs Wohlbefinden und den schulischen Erfolg sind übrigens<br />
ein regelmäßiger Schlaf und ein gesundes Frühstück für einen guten Start in<br />
den Tag.<br />
� In jedem Falle lohnt es sich, ausreichend Verpflegung für die Pausen mitzunehmen<br />
(oder in der Cafeteria zu kaufen), um weiterhin konzentriert arbeiten zu können.<br />
� Daheim kann sich das Lesen von interessanten Büchern konzentrationsfördernd<br />
auswirken. Auch die Tageszeitung bietet sich an, um allgemein auf dem Laufenden<br />
zu sein und sich in bestimmten Fächern gut am Unterricht beteiligen zu können.<br />
Diese Tipps sind als Hilfestellung zum Lernen gedacht. Die für euch am besten<br />
geeigneten Lernmethoden werdet ihr im Laufe der Zeit selbst herausfinden. Wir<br />
wünschen euch dabei viel Erfolg.<br />
———— 113 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
———— 114 ————<br />
ICH HABE EIN PROBLEM!<br />
An wen kann ich mich wenden?<br />
� Zunächst einmal stehen wir als Schülervertretung (SV) euch allzeit zur Seite.<br />
Kommt am besten dienstags oder donnerstags in der zweiten großen Pause in das<br />
SV-Büro, auch in den meisten anderen Pausen sind wir dort anzufinden und wir tun<br />
alles, um euch zu helfen.<br />
� Auch an unsere Klassen- und Stufensprecher/innen können wir uns wenden.<br />
� Des Weiteren erfahren wir Hilfe durch unsere Klassenlehrer/innen (oder Tutor/innen)<br />
und sicherlich auch durch Lehrer/innen anderer Fächer, denen wir unser<br />
Vertrauen schenken möchten.<br />
� Zudem gibt es die so genannten Vertrauenslehrer/innen unserer Schule. Das sind<br />
Lehrer/innen, die von Schüler/innen gewählt wurden und sich bereit erklärt haben,<br />
uns bei Problemen zu unterstützen. Eben weil die Vertrauenslehrer/innen von den<br />
Lernenden selbst bestimmt werden, handelt es sich dabei in der Regel um sehr beliebte,<br />
freundliche und verständnisvolle Menschen, denen man sich als Schüler/in<br />
gerne anvertraut.<br />
� In der Regel empfiehlt es sich auch mit den Eltern darüber zu sprechen.<br />
WAS FINDE ICH WO?<br />
Eine Auflistung der alltäglichen Anlaufstellen für alle Schüler/innen am MGH<br />
ACHTUNG: Der Verwaltungstrakt ist kein Durchgang und nur zu betreten, um<br />
wichtige Dinge in einem der unten genannten Räume zu klären.<br />
Im Verwaltungstrakt<br />
� Das Sekretariat: Im Sekretariat kann man sich eine Schulbescheinigung oder einen<br />
Schülerausweis erstellen lassen. Auch sämtliche andere formale Dinge können<br />
hier geregelt werden. Es besteht außerdem die Möglichkeit; von dort im Krankheitsfall<br />
zu Hause anzurufen. In jedem Falle solltet ihr das Sekretariat informieren<br />
(02381/175393), wenn ihr nicht zur Schule kommen könnt (z.B. wegen Erkrankung).<br />
Ein Termin für ein Gespräch mit unserem Direktor ist hier zu vereinbaren.<br />
Unsere freundlichen Sekretärinnen freuen sich auf euren Besuch in den großen<br />
Pausen.<br />
� Das Verwaltungszimmer: Oft aufgesucht, um sich die Aufgaben für den Vertretungsunterricht<br />
abzuholen. Doch Vorsicht! Sollte einmal kein/e Lehrer/in im Raum<br />
anzutreffen, die Tür aber offen sein, ist es uns dennoch nicht gestattet, den Raum<br />
zu betreten und uns die Aufgaben selbstständig herauszusuchen. Auch Fragen<br />
bzgl. der Stundenpläne und Vertretungsunterricht klären sich oft in diesem Zimmer.<br />
� Das kleine Lehrerzimmer: Hier sind bei drängenden Problemen unsere ungesund<br />
lebenden Lehrer/innen anzutreffen.<br />
� Der Raum der Oberstufenkoordination: Dieses Zimmer suchen die Schüler/innen<br />
der Oberstufe auf, wenn es um ihre Stundenpläne, die Fächerwahl und Lernberatung<br />
o. Ä. geht.<br />
Außerhalb des Verwaltungstraktes<br />
� Das große Lehrerzimmer: Diesen Raum dürft ihr nicht eigenständig betreten.<br />
Wenn ihr Lehrer/innen sprechen oder etwas ins Lehrerfach legen lassen wollt, wartet<br />
ihr vor der Glastür und bittet eine vorbeikommende Lehrkraft um Hilfe.<br />
� Der Raum links davor ist übrigens E03 (ein Konferenzraum), teilweise als Treffpunkt<br />
genutzt.<br />
Das SV-Büro befindet sich neben F104:<br />
Hier trefft ihr eure Schülervertretung und die Vertrauenslehrer/innen an.
———————————————————— Elternberater ———————<br />
Vorlage: Frau Styrie, Frau Zwilling<br />
Elternberater<br />
„Von Eltern für Eltern“<br />
Wir erziehen unsere Kinder<br />
gemeinsam<br />
Unterricht kann nur erfolgreich sein,<br />
wenn er in einem vernünftigen<br />
Umfeld stattfindet. Dazu wurden<br />
Regeln (vgl. ASchO,<br />
Erziehungskonsens, <strong>Märkische</strong><br />
<strong>Leviten</strong>) aufgestellt, an die sich alle<br />
Beteiligten halten müssen. Diese<br />
Vereinbarung soll den Eltern unserer<br />
Kinder am <strong>Märkische</strong>n <strong>Gymnasium</strong> Hilfe und Orientierung bieten. Es wird klar<br />
gesagt, welche Rechte und Pflichten beide Seiten - Schule und Eltern - haben.<br />
1. Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus<br />
• Schule und Elternhaus sind gleichberechtigte Erziehungspartner. Beide haben<br />
ihre eigenen Regeln. Diese Regeln müssen von beiden Seiten akzeptiert<br />
und angewendet werden.<br />
• In der Schule werden unsere Kinder zu Selbstständigkeit, sozialer Verantwortung<br />
und Studierfähigkeit erzogen. Erfolgreich kann diese Erziehung nur<br />
dann sein, wenn auch die Eltern diese Tugenden von der Schule einfordern<br />
und zu Hause fördern.<br />
• Die Eltern sind in der Schule jederzeit willkommen. Die Schule informiert die<br />
Eltern auf verschiedenen Wegen:<br />
• Es gibt Beratungsangebote wie Klassenpflegschaften, Elternsprechtage und<br />
Gesprächsabende (Elternforen). Es ist wichtig, diese Angebote regelmäßig<br />
und intensiv wahrzunehmen.<br />
• Darüber hinaus gibt es einen ganz wichtigen Punkt: Das Gespräch mit der<br />
Lehrerin und dem Lehrer. Sie bieten den Eltern an, über individuelle Probleme<br />
der Kinder zu sprechen. Dabei sollten auch familiäre Themen wie<br />
Scheidung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit kein Tabu sein.<br />
• Es bringt nichts, morgens beim Bäcker über dies oder das zu lästern. Kritik<br />
muss zuerst direkt an die betreffenden LehrerInnen, die KlassenlehrerInnen<br />
oder den Schulleiter gerichtet werden. Auch die ElternvertreterInnen haben<br />
immer ein offenes Ohr für Sorgen und können in Konflikten vermitteln. Zusätzlich<br />
kann man beim Schülertelefon in Arnsberg Erziehungsberatungen<br />
bekommen.<br />
• Es gibt viele Möglichkeiten für die Eltern, direkt am Leben der Schule teilzunehmen.<br />
Schulfeste, Pflegschaften, Cafeteria oder Fachkonferenzen erfordern<br />
die unmittelbare und aktive Mitwirkung der Eltern.<br />
• Die Schule verpflichtet sich, die Eltern über Inhalte und Methoden des Unterrichts<br />
zu informieren. Dabei wird von den Eltern die Akzeptanz der Unterrichtsmethoden<br />
erwartet. Die Schule bleibt aber dennoch offen für konstruktive<br />
Kritik und Vorschläge zur Mitgestaltung seitens der Eltern.<br />
———— 115 ————
—————— Schulprogramm 2005 ——————————————————<br />
• Die Schule ermöglicht interessierten Eltern nach vorheriger Absprache einen<br />
Unterrichtsbesuch.<br />
2. Voraussetzungen und Unterstützung für das Lernen der Kinder<br />
• Die Eltern verpflichten sich, ihr Kind in der Organisation seines Schulalltags<br />
zu unterstützen.<br />
• Regelmäßiger Schlaf, ein gesundes ausreichendes Frühstück, ein Pausenbrot<br />
und interessanter Lesestoff fördern die Konzentrations- und Lernbereitschaft<br />
des Kindes.<br />
• Die Führung eines Hausaufgabenheftes ist unbedingt erforderlich, damit<br />
Eltern die gestellten Aufgaben und deren Anfertigung kontrollieren können.<br />
• Es ist sehr wichtig, Interesse am Lernen der Kinder zu zeigen. Dem Kind<br />
muss jeden Tag Gelegenheit gegeben werden, über den Unterricht, seine<br />
Inhalte und die gestellten Hausaufgaben zu Hause zu berichten. Diese Wiederholung<br />
hilft dem Kind, Gelerntes besser zu behalten oder Probleme im<br />
Verständnis selbst zu erkennen.<br />
• Dies gilt auch für Klassenarbeiten: Regelmäßiges Üben und Wiederholen ist<br />
die beste Vorbereitung - kein „Hau-Rucklernen“ einen Tag vorher!<br />
• Die Hausaufgaben sollten selbstständig, in Ruhe in einer ungestörten Zeit<br />
erledigt werden. Die Eltern achten auf Sauberkeit und Ordnung.<br />
• Auch Bücher, Unterrichtsmaterialien und schulisches Eigentum müssen<br />
pfleglich behandelt werden.<br />
• Die Schultasche sollte am Abend vorher vom Kind selbstständig gepackt<br />
werden.<br />
• Die Schule fordert die Eltern auf, eigene Fähigkeiten und Kompetenzen für<br />
die Schule einzubringen, z.B. im Freizeitangebot, aber auch nach Absprache<br />
mit den LehrerInnen im Unterricht.<br />
3. Umgang miteinander und Umgang mit der Umwelt<br />
• Schule und Elternhaus verpflichten sich, sprachliche und körperliche Gewalt<br />
abzulehnen. Dazu werden auch in der Schule Fähigkeiten zur gewaltfreien<br />
Lösung von Konflikten eingeübt.<br />
• „Was war in der Schule los? Gab es Ärger?“ Es hilft dem Kind und den Eltern,<br />
wenn Konflikte, die in der Schule ausgetragen wurden, zu Hause besprochen<br />
werden.<br />
• Unsere Kinder lernen auch durch Nachahmen. Das Fordern und Fördern<br />
von angemessener Sprache bedeutet, sachlich zu argumentieren, dem Anderen<br />
zuzuhören und Argumente zu akzeptieren. Eltern, Lehrer und Lehrerinnen<br />
gehen mit gutem Beispiel voran.<br />
• Kritikfähigkeit, Fairness, Zivilcourage und Vertrauensbereitschaft sind Erziehungsziele<br />
von Schule und Elternhaus. Dazu gehört der Respekt und die<br />
Achtung vor Menschen, ihren Interessen und Gefühlen aber auch der Respekt<br />
vor dem Anderssein und der Respekt vor fremden Eigentum.<br />
• Auch der Umgang mit der Umwelt kann von vielen Seiten richtig vorgelebt<br />
werden. Das Butterbrot passt bestens in eine Kunststoffdose und für das<br />
Pausengetränk gibt es langlebige, wieder verschließbare Getränkeflaschen.<br />
Die Elternpflegschaft 2003<br />
———— 116 ————