Frischbetondruck bei Verwendung von Selbstverdichtendem Beton

Frischbetondruck bei Verwendung von Selbstverdichtendem Beton Frischbetondruck bei Verwendung von Selbstverdichtendem Beton

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2 Stand der TechnikDie Schalungsoberfläche bei einer Schalhaut aus Holzwerkstoffplatten ist in der Regelbeschichtet. Als Beschichtungsmaterial dienen nach GSV (2005) Phenolharz,Melaminharz (auch Mischharze) und Polypropylen oder andere thermoplastischeKunststoffe. Als demontierbare aber nicht mehr wieder verwertbare Schalhaut findetimprägniertes mehrschichtiges Papier (z. B. bei Rundstützen) Verwendung.Bei einer bauteilintegrierten Schalung können unter anderem folgendeSchalungselemente bzw. Schalungsmaterialien unterschieden werden:- als Schalung dienende Stahlbetonelemente und Stahlprofile- bauteilintegrierte Schalung aus Textilbeton und geschäumte Polystyrolschalungen- Schalungsziegel (Mauerwerk)- imprägniertes PapierDie Wasserdurchlässigkeit der Schalung (die auch einen Einfluss auf denFrischbetondruck hat) wird sehr stark durch die Art und Dicke der Schalungshaut und derBeschichtung beeinflusst. Während eine unbeschichtete Holzschalung eine sehr hoheWasserdurchlässigkeit aufweist, sind Schalungsplatten aus Stahl nahezuwasserundurchlässig. Ein Wasserabfluss ist weiterhin an Fugen zwischen denSchalungselementen, an Ankerstellen sowie an Arbeitsfugen möglich.2.5.3 BetontrennmittelBetontrennmittel wirken bei der Ausführung von Betonflächen an der wichtigen Stelleder Grenzflächen zwischen Schalungshaut und Frischbeton. Die Betontrennmittelermöglichen ein einfaches Lösen der Schalung von der Betonoberfläche während desAusschalens und verringern den Reinigungsaufwand [GSV (2005)].Die Betontrennmittel können nach Motzko&Schnalke (2005) in Mineralöle mit und ohneLösungsmittel, Pflanzenöle, Emulsionen ohne Lösungsmittel und Schalwachseunterschieden werden. Aus ökologischen Gesichtspunkten werden in zunehmendemMaße lösungsmittelfreie Trennmittel eingesetzt. Das Aufbringen der Trennmittel erfolgtdurch Sprühen oder durch Verteilen mit einem Lappen.2.5.4 Einbau von fließfähigem BetonDer Einbau des Frischbetons bei Verwendung von fließfähigem Beton, inklusive SVB,erfolgt in der Regel auf folgende Arten:- Einbau des Betons mittels Kübel von oben (freier Fall)- Einbau des Betons mittels Pumpe von oben (freier Fall) und bei SVB auch vonunten (Einpressen)- Einbau mit Rutsche direkt aus dem Fahrmischer58

2 Stand der TechnikIm Fertigteilwerk wird der Beton in der Regel mittels Kübel von oben eingebaut. Auf derBaustelle ist der Einbau des Betons mittels Pumpe oder Kübel von oben üblich. Möglichist jeweils ebenso ein Pumpen von unten. Das Einbringen mit der Rutsche direkt aus demFahrmischer wird in der Regel lediglich bei Bauteilen mit geringer Betonierhöheangewendet.Hinsichtlich der einzelnen Arbeitsvorgänge ergeben sich bei SVB gegenüber Rüttelbetonumfangreiche Änderungen im Teilvorgang Betonieren [Huth (2005)]. Insbesondere durchden Wegfall der Verdichtung und des Umsetzens und Verfahrens von Schlauch bzw.Rutsche kann sich die Einbaugeschwindigkeit bei der Verwendung von SVB signifikanterhöhen.Die Einbaugeschwindigkeit beeinflusst die Steiggeschwindigkeit im zu betonierendenBauteil und damit den auf die Schalung einwirkenden Frischbetondruck. Des Weiterensind durch den Einbauvorgang auch ohne Veränderung der SteiggeschwindigkeitAuswirkungen auf den Frischbetondruck zu erwarten. Einen weiteren Gesichtspunktbildet die dynamische Anregung der Schalung während des Betoneinbaus.2.5.5 Wirtschaftliche Auswirkungen des FrischbetondrucksDie Höhe des Frischbetondrucks ist nach Graubner et al. (2006) von großerwirtschaftlicher Bedeutung, da sie die Wahl der Schalungskonstruktion maßgeblichbeeinflusst. Damit ergeben sich Kostendifferenzen hinsichtlich des Materials undgegebenenfalls Auswirkungen auf die Kosten für die Montage und den Transport derSchalungen. Tabelle 2.11 gibt einen Überblick über die Materialkosten ausgewählterRahmenschalungssysteme für Wände. Es ist ersichtlich, dass die Materialkosten mitzunehmendem Frischbetondruck signifikant zunehmen. Bei Träger-Wandschalungenergeben sich sogar um etwa 45 % höhere Materialkosten, wenn der Frischbetondruck von60 kN/m 2 auf 100 kN/m 2 ansteigt.RahmenwerkstoffBetondruckbis 1)mittlererAnkeranteilrelative Kosten bei Schalungshöhe von(100 = Stahlrahmen mit 60 kN/m 2 )[kN/m 2 ] [Anker/m 2 ] 1,2-1,3 m 2,5-2,7 m ca. 4,0 m 5,4-5,5 mStahl kleinfläch. 50 1,5-1,8 108 98 - -Stahl 60 0,6-0,8 100 100 100 100Stahl 80 0,5-0,8 132 2) 117 122 119Stahl 100 0,5-0,7 139 2) 120 - 126Aluminium 60 0,8 - 125 140 -1)für eine maximal zulässige Durchbiegung gemäß DIN 18202 (2005), Tabelle 3, Zeile 62)unter Verwendung von Aufstockelemente mit quer liegenden StandardelementenReduzierung der relativen Kosten auf etwa 115Tabelle 2.11: Relative Kosten von Rahmenschalungssystemen [Graubner et al. (2006)]59

2 Stand der TechnikDie Schalungsoberfläche <strong>bei</strong> einer Schalhaut aus Holzwerkstoffplatten ist in der Regelbeschichtet. Als Beschichtungsmaterial dienen nach GSV (2005) Phenolharz,Melaminharz (auch Mischharze) und Polypropylen oder andere thermoplastischeKunststoffe. Als demontierbare aber nicht mehr wieder verwertbare Schalhaut findetimprägniertes mehrschichtiges Papier (z. B. <strong>bei</strong> Rundstützen) <strong>Verwendung</strong>.Bei einer bauteilintegrierten Schalung können unter anderem folgendeSchalungselemente bzw. Schalungsmaterialien unterschieden werden:- als Schalung dienende Stahlbetonelemente und Stahlprofile- bauteilintegrierte Schalung aus Textilbeton und geschäumte Polystyrolschalungen- Schalungsziegel (Mauerwerk)- imprägniertes PapierDie Wasserdurchlässigkeit der Schalung (die auch einen Einfluss auf den<strong>Frischbetondruck</strong> hat) wird sehr stark durch die Art und Dicke der Schalungshaut und derBeschichtung beeinflusst. Während eine unbeschichtete Holzschalung eine sehr hoheWasserdurchlässigkeit aufweist, sind Schalungsplatten aus Stahl nahezuwasserundurchlässig. Ein Wasserabfluss ist weiterhin an Fugen zwischen denSchalungselementen, an Ankerstellen sowie an Ar<strong>bei</strong>tsfugen möglich.2.5.3 <strong>Beton</strong>trennmittel<strong>Beton</strong>trennmittel wirken <strong>bei</strong> der Ausführung <strong>von</strong> <strong>Beton</strong>flächen an der wichtigen Stelleder Grenzflächen zwischen Schalungshaut und Frischbeton. Die <strong>Beton</strong>trennmittelermöglichen ein einfaches Lösen der Schalung <strong>von</strong> der <strong>Beton</strong>oberfläche während desAusschalens und verringern den Reinigungsaufwand [GSV (2005)].Die <strong>Beton</strong>trennmittel können nach Motzko&Schnalke (2005) in Mineralöle mit und ohneLösungsmittel, Pflanzenöle, Emulsionen ohne Lösungsmittel und Schalwachseunterschieden werden. Aus ökologischen Gesichtspunkten werden in zunehmendemMaße lösungsmittelfreie Trennmittel eingesetzt. Das Aufbringen der Trennmittel erfolgtdurch Sprühen oder durch Verteilen mit einem Lappen.2.5.4 Einbau <strong>von</strong> fließfähigem <strong>Beton</strong>Der Einbau des Frischbetons <strong>bei</strong> <strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> fließfähigem <strong>Beton</strong>, inklusive SVB,erfolgt in der Regel auf folgende Arten:- Einbau des <strong>Beton</strong>s mittels Kübel <strong>von</strong> oben (freier Fall)- Einbau des <strong>Beton</strong>s mittels Pumpe <strong>von</strong> oben (freier Fall) und <strong>bei</strong> SVB auch <strong>von</strong>unten (Einpressen)- Einbau mit Rutsche direkt aus dem Fahrmischer58

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