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Frischbetondruck bei Verwendung von Selbstverdichtendem Beton

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2 Stand der TechnikBildung <strong>von</strong> Ettringit (Trisulfat). Das Ettringit bildet eine dünne Schicht an derOberfläche der Zementkörner, die jedoch noch zu dünn ist, um den Zwischenraumzwischen den Körnern zu überbrücken. Eine Verar<strong>bei</strong>tbarkeit des <strong>Beton</strong>s ist somit nochsichergestellt. Wird dem Zement kein Sulfatträger zugesetzt, bilden sich nach Stark(1998) sofort nach der Wasserzugabe tafelförmige Calciumaluminathydrate C 4 AH13,welche die Zwischenräume überbrücken können. Eine Verar<strong>bei</strong>tung des <strong>Beton</strong>s undinsbesondere fließfähiger <strong>Beton</strong>e wäre nicht mehr möglich.Um ein für den <strong>Beton</strong>einbau notwendiges langsames Ansteifen und ausreichend spätesErstarren sicherzustellen, wird das dem Zement zugesetzte Calciumsulfat auf diechemisch-mineralogische Zusammensetzung der Ausgangstoffe und dieHerstellbedingungen abgestimmt.Neben dem Zement beteiligen sich weitere Mischungskomponenten an der Hydratation.Flugaschen, wie z. B. Steinkohlenflugasche (SFA), haben keine unmittelbarenhydraulischen Eigenschaften, enthalten jedoch reaktionsfähige Kieselsäuren und werdendaher den puzzolanen Stoffen zugerechnet. Durch die Reaktion des Siliciumdioxid(Kieselsäure) SiO 2 mit dem aus den Klinkerphasen des Zementes gelöstenCalciumhydroxid Ca ( OH ) 2 bilden sich jedoch festigkeitsbildende C-S-H-Phasen. DesWeiteren enthalten Flugaschen Aluminiumoxid Al 2O3, welches mit gelöstem Ca ( OH ) 2Calciumaluminathydrate bilden kann.Hüttensand zählt zu den latent-hydraulischen Stoffen und wirkt durch alkalischeAnregung festigkeitsbildend. Die Anregung der glasigen Schlacke erfolgt durchCa ( OH ) 2 . Durch die Reaktion des Alits ( C 3 S ) bzw. eine Steigerung derCalciumionenkonzentration bildet sich in der ersten Lösungsphase auf derPartikeloberfläche eine dünne Schicht aus Calciumsilikathydraten [Stark (1998)]. Danachgeht die Schlacke in die dormante Periode über, wo<strong>bei</strong> der Hydratationsgrad sehr geringist. Erst infolge der wiedereinsetzenden schnellen Reaktion des Alits setzt eine erneuteReaktion des Hüttensandes ein. Bei der <strong>Verwendung</strong> der Zemente CEM III A undCEM III B werden die gleichen Reaktionsprodukte wie <strong>bei</strong> der Portlandzement-Hydratation gebildet. Jedoch kann durch den Hüttensand eine anfängliche Verzögerungder Hydratation des C 3 S infolge des Verdünnungseffektes auftreten.Eine Erhöhung der Frischbetontemperatur ruft vor allem aufgrund der damit verbundenenbeschleunigten chemischen Reaktionen <strong>bei</strong> allen Zementen ein schnelleres Ansteifensowie einen früheren Erstarrungsbeginn hervor. Des Weiteren bewirken<strong>Beton</strong>zusatzstoffe und <strong>Beton</strong>zusatzmittel, die in die chemisch-mineralogischenReaktionen eingreifen (wie z. B. Fließmittel mit verzögernder/beschleunigenderWirkung, Verzögerer oder Beschleuniger), eine Veränderung des Erstarrungsverhaltens,vgl. Rößler&Stark (2003).41

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