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Frischbetondruck bei Verwendung von Selbstverdichtendem Beton

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2 Stand der TechnikSteuerung der Sedimentationsneigung <strong>bei</strong> Einhaltung <strong>von</strong> PrüfkenngrößenFür Selbstverdichtende <strong>Beton</strong>e wird oft da<strong>von</strong> ausgegangen, dass <strong>bei</strong> Einhaltung <strong>von</strong>Grenzwerten für die Trichterauslaufzeit (t v ) und das Setzfließmaß (sm) nach DAfStb-Richtlinie SVB (2003) eine übermäßige Sedimentation vermieden werden kann. Lemmer(2003) gibt <strong>bei</strong>spielsweise ein Zielfenster <strong>von</strong> 8 s ≤ t v ≤ 14 s und 66 cm ≤ sm ≤ 72 cm an.Da jedoch einerseits viele Selbstverdichtende <strong>Beton</strong>e trotz Einhaltung derGrenzbedingungen entmischen und andererseits viele <strong>Beton</strong>e trotz Über- oderUnterschreitung der Grenzwerte sedimentationsbeständig sind, ist nach Lowke et al.(2003) eine generelle Aussage nicht möglich.Zur Überprüfung des Sedimentationsverhaltens sind nach DAfStb (2003) Richtlinie-SVBder Auswaschversuch sowie die visuelle Prüfung am aufgeschnittenen Probekörper nachdessen Erhärtung möglich. Die Prüfung der Sedimentationsstabilität mittels Tauchstabnach DAfStb-Richtlinie SVB (2001) liefert sehr unsichere Ergebnisse. Bei der Prüfungder Sedimentationsstabilität mittels Tauchkörper nach Bui et al. (2003) wird ein offenerZylinderring auf den Frischbeton aufgesetzt und dessen Eindringtiefe gemessen.2.3.5 EntlüftungsverhaltenWährend des Mischens sowie <strong>bei</strong>m Einbringen in die Schalung nimmt derSelbstverdichtende <strong>Beton</strong> ein hohes Luftvolumen auf. Um die gewünschten Luftgehalteim Frischbeton <strong>von</strong> weniger als 1,0 bis maximal 3,0 Vol.-% im eingebauten Zustand zuerreichen, muss der <strong>Beton</strong> in der Lage sein, ausreichend selbständig zu entlüften.Entlüftung ist damit eine erwünschte Entmischung.Die Entlüftung verläuft ähnlich der Sedimentation der Gesteinskörnungen. DieDichteunterschiede der Medien Luft und Mörtel oder <strong>Beton</strong> bewirken jedoch nicht einAbsinken, sondern einen Auftrieb. Da<strong>bei</strong> ist zu bemerken, dass die Dichteunterschiedezwischen Luft und Leim mit Δρ Luft-Leim ≅ 2,0 in der Regel höher als zwischen Leim undGesteinskörnung mit Δρ Leim-GK ≅ 0,8 sind.Die Auftriebsfähigkeit der Luftblasen hängt vor allem <strong>von</strong> deren Größe sowie denrheologischen Eigenschaften des Leims, Mörtels bzw. <strong>Beton</strong>s ab. Die Fließgrenze τ 0sowie die plastische Viskosität η B beeinflussen, ob bzw. wie schnell entsprechendeLuftporen im <strong>Beton</strong> aufsteigen. Eine niedrige Fließgrenze und eine geringe plastischeViskosität wirken da<strong>bei</strong> günstig. Aus Bild 2.11 ist ersichtlich, dass insbesondere an denUnterseiten der Gesteinskörnungen der Aufstiegsprozess zum Erliegen kommen kann.Die lokale Fließgrenze ist hier sehr hoch. Nach de Larrard (1999) halten vor allem diemittelgroßen Gesteinskörnungen einen hohen Anteil an Luft zurück. Sie besitzen sowohleine ausreichende Partikelgröße als auch eine hohe spezifische Oberfläche.24

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