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17 Flachgründungen

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<strong>17</strong> <strong>Flachgründungen</strong><br />

<strong>17</strong>.1 Einleitung und Übersicht<br />

Unter <strong>Flachgründungen</strong> werden Gründungen verstanden,<br />

die in Höhe der Sohlfläche mittige oder außermittige Lasten<br />

in den Baugrund abtragen. Die Gründungskörper von<br />

Gebäuden als <strong>Flachgründungen</strong> sind i.d.R. Einzel-, Streifen-<br />

oder Plattengründungen (Abb. <strong>17</strong>.1). Dammschüttungen<br />

auf dem anstehenden Untergrund können im weiteren<br />

Sinne auch als <strong>Flachgründungen</strong> mit ähnlichen Anforderungen<br />

wie bei Gebäudegründungen verstanden<br />

werden. Der Gegensatz zu den <strong>Flachgründungen</strong> sind die<br />

Tiefgründungen (z.B. Pfahlgründungen), s.a. Abb. <strong>17</strong>.2.<br />

Nach DIN 1054 sind für <strong>Flachgründungen</strong> i.d.R. folgende<br />

„äußere“ Standsicherheitsnachweise (Versagen<br />

des Bodens) notwendig:<br />

− Nachweis der Tragfähigkeit (GZ 1):<br />

• Nachweis der Kippsicherheit<br />

• Nachweis der Grundbruchsicherheit<br />

• Nachweis der Gleitsicherheit<br />

− Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2):<br />

• Zulässige Lage der Sohldruckresultierenden<br />

• Verschiebungen in der Sohlfläche<br />

• Setzungsnachweis (Band 1, Kapitel 8)<br />

e N<br />

(normal zur Sohlfläche<br />

gerichtete Beanspruchung)<br />

σ σ<br />

vorh,l<br />

vorh,r<br />

tragfähiger Baugrund<br />

nicht tragfähiger<br />

Baugrund<br />

tragfähiger<br />

Baugrund<br />

Einleitung und Übersicht<br />

Gründungsplatte<br />

Einzelfundament<br />

F (axiale Pfahlbeanspruchung)<br />

qs (Pfahlmantel-<br />

reibung)<br />

Streifenfundament<br />

Abb. <strong>17</strong>.1:<br />

Gründungsformen:<br />

Gründungsplatte, Einzel- und<br />

Streifenfundamente<br />

qb (Pfahlspitzenwiderstand)<br />

Abb. <strong>17</strong>.2: Gründungsformen: a) Flachgründung, b) Tiefgründung (hier als Beispiel Pfahl)<br />

15


<strong>Flachgründungen</strong><br />

Für bestimmte Randbedingungen kann auch der Nachweis der Gesamtstandsicherheit<br />

(z.B. Geländebruch) und gegen Auftrieb erforderlich sein.<br />

Alle Standsicherheitsnachweise sind für die maßgebenden Lastfälle durchzuführen.<br />

Die Lastfalldefinitionen enthält Band 1, Kapitel 13.<br />

Als „innere“ Standsicherheitsnachweise (GZ 1) ist der Nachweis der Sicherheit gegen<br />

Materialversagen (z.B. Fundamentbaustoff) zu führen.<br />

<strong>17</strong>.2 Sohldruckbeanspruchung<br />

Gründungskörper leiten die aus dem Bauwerk kommenden Lasten auf den Baugrund<br />

über. Dabei dürfen weder Bruchzustände im Boden noch zu große Setzungen<br />

eintreten.<br />

Die auf die Unterfläche der Gründungskörper (z.B. Fundamente) als Reaktion (Beanspruchung)<br />

aus dem Baugrund wirkenden Normalspannungen bzw. auf den Baugrund<br />

wirkenden Spannungen (früher Sohlspannungen, Bodenpressungen) werden als Sohldruckbeanspruchung<br />

σvorh bezeichnet. Die Größe und Verteilung der Sohldruckbeanspruchung<br />

ist abhängig von der Belastungsgröße in Abhängigkeit von der Ausnutzung<br />

des Grundbruchwiderstandes sowie von der Steifigkeit des Gründungskörpers und des<br />

Baugrundes. Folgende Fälle können unterschieden werden:<br />

a) Schlaffer (biegeweicher) Gründungskörper: E ⋅ I = 0<br />

Das können z.B. Schüttgüter oder noch nicht abgebundener Beton sein, näherungsweise<br />

auch sehr dünne Sohlplatten. Dabei wird davon ausgegangen, dass über den Gründungskörper<br />

keine Schubspannungen übertragen werden können (Abb. <strong>17</strong>.3) und die<br />

Setzungen des Fundamentes den Setzungen des Bodens entsprechen.<br />

16<br />

Belastung pp<br />

(schlaffe Last) Gründungskörper<br />

E · I 0<br />

Sohldruckbeanspruchung vorh<br />

σ vorh<br />

Abb. <strong>17</strong>.3: Sohldruckbeanspruchung bei schlaffen Gründungskörpern<br />

b) Starrer Gründungskörper: E ⋅ I → ∞<br />

Die Setzungen eines starren Gründungskörpers (biegestarr) sind in allen Punkten<br />

gleich groß. Die theoretische Lösung ergibt sich für ein Streifenfundament nach Boussinesq<br />

(1885) entsprechend Abb. <strong>17</strong>.4 a).<br />

Für praktische Randbedingungen entwickelt sich die Sohldruckbeanspruchung in Abhängigkeit<br />

von der Beanspruchung N in Bezug auf die Grenzlast N1 = Rn (Grundbruchwiderstand)<br />

gemäß Abb. <strong>17</strong>.4 b).


a) b)<br />

p<br />

N Gründungskörper<br />

E · I ∞<br />

σ<br />

vorh<br />

b x /2 x<br />

=<br />

π ⋅<br />

2⋅<br />

N<br />

2<br />

b −<br />

4x<br />

2<br />

N<br />

Sohldruckbeanspruchung<br />

NNa


20.4 Grundlagen für die Berechnung<br />

und Bemessung von Pfählen<br />

20.4.1 Allgemeines<br />

Standsicherheitsnachweise und Bemessung axial belasteter Pfähle<br />

Im Folgenden bezieht sich die Berechnung und Bemessung auf DIN 1054:2005-01. In<br />

Deutschland (DIN 1054) gilt zunächst grundsätzlich, dass die Pfahltragfähigkeit aus<br />

Pfahlprobebelastungen oder aus für den Standort vergleichbaren Ergebnissen anderer<br />

Probebelastungen festgelegt werden soll. Falls keine Pfahlprobebelastungen ausgeführt<br />

werden, darf der Pfahlwiderstand auch anhand von Erfahrungswerten bestimmt werden.<br />

20.4.2 Einwirkungen und Beanspruchungen auf Pfähle<br />

Bei Pfahlgründungen sind Einwirkungen zu unterscheiden in<br />

− Gründungslasten, z.B. aus dem Bauwerk,<br />

− grundbauspezifischen Einwirkungen (Einwirkungen aus dem Baugrund), z.B. negative<br />

Mantelreibung (20.11.2), Seitendruck (20.11.3) und Setzungsbiegung (20.11.4),<br />

− dynamische und zyklische Einwirkungen.<br />

Aus den charakteristischen Einwirkungen ergeben sich z.B. folgende charakteristische<br />

Beanspruchungen Ek für die Pfähle:<br />

− FG,k: aus ständigen Einwirkungen in axialer Richtung<br />

− FQ,k: aus veränderlichen Einwirkungen in axialer Richtung<br />

− HG,k: aus ständigen Einwirkungen quer zur Pfahlachse<br />

− HQ,k: aus veränderlichen Einwirkungen quer zur Pfahlachse<br />

− MG,k: Biegemomente infolge ständiger Einwirkungen<br />

− MQ,k: Biegemomente infolge veränderlicher Einwirkungen<br />

Alle diese Beanspruchungen müssen von den Pfählen über „äußere“ (Tragfähigkeit<br />

Pfahl-Boden) und „innere“ (Materialtragfähigkeit des Pfahlbaustoffs) Nachweise aufgenommen<br />

werden.<br />

20.5 Standsicherheitsnachweise und<br />

Bemessung axial belasteter Pfähle<br />

20.5.1 Nachweis der Tragfähigkeit (GZ 1)<br />

Die aus der aufgehenden Konstruktion resultierenden charakterstischen Einwirkungen<br />

Fk auf die Pfähle oder Beanspruchungen Ek sind nach DIN 1054:2005-01 für den<br />

Nachweis der Tragfähigkeit im Grenzzustand GZ 1 nach Gl. (20.1) mit den Teilsicherheitsbeiwerten<br />

nach Anhang A-8 in Bemessungswerte umzurechnen.<br />

F = F ⋅γ<br />

+ F ⋅γ<br />

(20.1)<br />

1, d<br />

k, G<br />

G<br />

k, Q<br />

Q<br />

71


Pfahlgründungen<br />

72<br />

E = E ⋅γ<br />

+ E ⋅γ<br />

(20.2)<br />

1, d<br />

k, G<br />

G<br />

k, Q<br />

Q<br />

Die Bemessungswerte der Pfahlwiderstände ergeben sich nach Gl. (20.3) mit den Teilsicherheitsbeiwerten<br />

γR = γP bzw. γR bzw. γPt nach Anhang A-9 zu<br />

R1,<br />

k<br />

R 1, d = (20.3)<br />

γ R<br />

Zum Nachweis der ausreichenden Sicherheit gegen Versagen eines axial belasteten<br />

Einzelpfahles durch Bruch des Bodens in der Pfahlumgebung (GZ 1B) ist die Grenzzustandsbedingung<br />

zu erfüllen:<br />

F = E ≤ R<br />

(20.4)<br />

1, d<br />

1,<br />

d<br />

1, d<br />

mit: F1,d = E1,d: Bemessungswert der Beanspruchungen<br />

R1,d: Bemessungswert des Pfahlwiderstandes<br />

Dabei ist so vorzugehen, dass zunächst die charakteristische Beanspruchung E1,k aus den<br />

charakteristischen Einwirkungen Fk,i sowie der charakteristische Pfahlwiderstand R1,k<br />

(20.6 bis 20.8) zu ermitteln sind. Vor dem Einsetzen in Gl. (20.4) werden diese charakteristischen<br />

Größen dann durch Multiplikation bzw. Division mit den Teilsicherheitsbeiwerten<br />

nach Anhang A-9 in Bemessungswerte umgewandelt.<br />

Bei teilweise freistehenden Pfählen und bei Pfählen in weichen Böden mit der Scherfestigkeit<br />

cu,k ≤ 15 kN/m 2 muss die Knicksicherheit nachgewiesen werden.<br />

Verformungen der Pfahlgründung in der Nähe des Gebrauchszustandes können in biegesteifen,<br />

statisch unbestimmt gelagerten Tragwerken, Bauteilen und Bauwerken einen<br />

Grenzzustand der Tragfähigkeit (GZ 1B) hervorrufen. Beim Tragfähigkeitsnachweis<br />

sind die für die Bauteile bzw. Bauwerke zwängungserzeugenden Setzungsdifferenzen<br />

zu bestimmen und die hieraus entstehenden Schnittgrößen mit den Teilsicherheitsbeiwerten<br />

für Zwangsbeanspruchungen der werkstoffspezifischen Normen zu vergrößern.<br />

20.5.2 Nachweis der Gebrauchstauglichkeitkeit (GZ 2)<br />

Ergibt eine entsprechende Prüfung, dass die Verformungen der Pfahlgründung für das<br />

Gesamttragwerk von Bedeutung sind, dann ist eine ausreichende Sicherheit gegen<br />

Verlust der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2) nachzuweisen. Der Nachweis ist erbracht,<br />

wenn die Bedingung erfüllt ist:<br />

E = E ≤ R = R<br />

(20.5)<br />

2, d<br />

2, k<br />

2, d<br />

2, k<br />

mit:<br />

E2,k: charakteristischer Wert der Beanspruchungen<br />

E2,d: Bemessungswert der Beanspruchungen<br />

R2,k: charakteristischer Wert des Pfahlwiderstandes<br />

R2,d: Bemessungswert des Pfahlwiderstandes


Standsicherheitsnachweise und Bemessung axial belasteter Pfähle<br />

Im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2) entsprechen die charakteristischen<br />

Werte den Bemessungswerten der Beanspruchungen, da die Teilsicherheitsbeiwerte<br />

γF = γR = 1,00 betragen.<br />

Für den Nachweis von Pfahlgründungen ist darauf zu achten, dass nicht nur die Setzung<br />

des Einzelpfahles, sondern auch die Setzungsdifferenzen zwischen den Pfählen<br />

maßgeblich für das Gesamttragwerk werden können. Setzungsdifferenzen können in<br />

der Pfahlkopfplatte oder in dem aufgehenden Tragwerk einen Grenzzustand der Tragfähigkeit<br />

(GZ 1) oder auch einen Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2) infolge<br />

Zwangsbeanspruchungen hervorrufen.<br />

Sind nur geringe Setzungsdifferenzen zwischen den Einzelpfählen zu erwarten, dann<br />

ist der charakteristische Pfahlwiderstand R2,k unter Vorgabe einer aufnehmbaren charakteristischen<br />

Setzung s2,k nach Abb. 20.16 a) aufgrund einer Bewertung der Pfahlprobebelastungsergebnisse<br />

oder aufgrund von Erfahrungswerten abzuleiten.<br />

Herstellungsbedingte Setzungsdifferenzen sind bei Pfählen abhängig von der Größe<br />

der Setzungen s2 und vom Pfahltyp. Die Größenordnungen können nach Kempfert<br />

(2001) liegen bei<br />

− Bohrpfahlgründungen: Δs s2<br />

≅ 1 3<br />

− Verdrängungspfahlgründungen: Δs s2<br />

≅ 1 4<br />

Sind erhebliche Setzungsdifferenzen zwischen den Einzelpfählen zu erwarten, dann ist<br />

zunächst für den Einzelpfahl wie im Falle geringer Setzungsdifferenzen vorzugehen. Im<br />

Bereich des sich daraus ergebenden Pfahlwiderstandes R2,k sind anhand des Ansatzes<br />

Δs = κ ⋅ s<br />

(20.6)<br />

2, k<br />

2, k<br />

mögliche obere Grenzwerte s2,k,max und untere Grenzwerte s2,k,min der Setzung s2,k nach<br />

Abb. 20.16 b) zu ermitteln. Der Faktor κ ist abhängig von der Pfahlherstellung, der<br />

Baugrundschichtung und der Stellung der Pfähle innerhalb der Gründung zu bestimmen.<br />

Nach Kempfert (2001) könnte für eine erste Abschätzung κ = 0,15 angesetzt werden,<br />

wenn keine weitergehenden Untersuchungen erfolgen. Siehe hierzu auch Pfahlgruppenverhalten<br />

nach Kapitel 22.<br />

a) Bei zu erwartenden geringen Setzungs- b) Bei zu erwartenden erheblichen Setzungsdifferenzen<br />

zwischen den Pfählen<br />

differenzen zwischen den Pfählen<br />

s 2,k<br />

s 1,k<br />

s<br />

R 2,k<br />

Sekante<br />

für Federkonstante<br />

nach 8.6.2 (4)<br />

R 1,k<br />

R k<br />

R<br />

s<br />

R 2,k<br />

s 2,k max<br />

s 2,k min<br />

Abb. 20.16: Ermittlung des charakteristischen Pfahlwiderstandes R2,k von Einzelpfählen oder<br />

von Pfahlgruppen, abhängig von den entsprechenden Setzungen s2,k bzw. Δs2,k<br />

2�Δ<br />

s 2,k<br />

s 1,k<br />

s 2,k<br />

R 1,k<br />

R k<br />

R<br />

73


Anhang B: Zahlenbeispiele<br />

Inhaltsübersicht<br />

Beispiele zu Kapitel <strong>17</strong>: <strong>Flachgründungen</strong><br />

Anhang B: Inhaltsübersicht<br />

B-<strong>17</strong>.1 Nachweis der Tragfähigkeit – Grundbruch bei zentrischer Beanspruchung<br />

B-<strong>17</strong>.2 Nachweis der Tragfähigkeit – Grundbruch bei exzentrischer Beanspruchung<br />

B-<strong>17</strong>.3 Alle äußeren Standsicherheitsnachweise – exzentrisch, horizontal belastetes<br />

Fundament<br />

B-<strong>17</strong>.4 Aufnehmbarer Sohldruck mit Tabellenwerten (Regelfälle)<br />

B-<strong>17</strong>.5 Spannungstrapezverfahren und aufnehmbarer Sohldruck<br />

B-<strong>17</strong>.6 Nachweis der Sicherheit gegen Aufschwimmen<br />

Beispiele zu Kapitel 18: Gewichts- und Winkelstützwände<br />

B-18.1 Standsicherheitsnachweise Gewichtsstützwand<br />

B-18.2 Winkelstützwand<br />

Beispiele zu Kapitel 19: Berechnung von Flächengründungen<br />

B-19.1 Biegemomente in einer Gründungsplatte nach Bettungsmodul- und<br />

Steifemodulverfahren<br />

Beispiele zu Kapitel 20: Pfahlgründungen<br />

B-20.1 Ermittlung der axialen charakteristischen Pfahlwiderstände aus<br />

Erfahrungswerten auf Grundlage eines Drucksondierergebnisses<br />

B-20.2 Ermittlung der axialen charakteristischen Pfahlwiderstände aus<br />

Erfahrungswerten auf Grundlage eines Rammsondierergebnisses<br />

B-20.3 Ermittlung der axialen charakteristischen Pfahlwiderstände<br />

aus Erfahrungswerten in bindigen Böden und Fels<br />

325


Anhang B: Zahlenbeispiele<br />

326<br />

B-20.4 Ermittlung der axialen charakteristischen Pfahlwiderstände von gerammten<br />

Stahlbetonverdrängungspfählen<br />

B-20.5 Ermittlung der axialen Pfahlwiderstände aus statischen Pfahlprobebelastungen<br />

sowie Nachweise der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit<br />

B-20.6 Axiale Pfahlwiderstände aus dynamischen Probebelastungen<br />

B-20.7 Ermittlung der Beanspruchungen eines quer zur Pfahlachse belasteten Pfahls<br />

B-20.8 Negative Mantelreibung bei einem Verdrängungspfahl infolge Geländeaufschüttung<br />

B-20.9 Negative Mantelreibung bei einem Bohrpfahl mit Geländeaufschüttung<br />

B-20.10 Auf Seitendruck beanspruchte Pfähle<br />

Beispiele zu Kapitel 21: Berechnung von Pfahlrosten<br />

B-21.1 Statisch bestimmter Pfahlrost<br />

Beispiele zu Kapitel 22: Pfahlgruppen und KPP<br />

B-22.1 Druckpfahlgruppen<br />

B-22.2 Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit einer Zugpfahlgruppe<br />

B-22.3 Quer zur Pfahlachse belastete Pfahlgruppen: Ermittlung der Verteilung der<br />

horizontalen Bettungsmoduln<br />

Beispiele zu Kapitel 24: Wasserhaltung und Dränung<br />

B-24.1 Anwendung der Filterregeln nach Terzaghi<br />

B-24.2 Grundwasserabsenkung einer Baugrube mit freier Böschung<br />

B-24.3 Ermittlung der mittleren Durchlässigkeit des Bodens mit Pumpversuch<br />

B-24.4 Entwurf einer Grundwasserabsenkung mit einer Mehrbrunnenanlage<br />

Beispiele zu Kapitel 26: Schlitzwände<br />

B-26.1 Berechnung der Standsicherheit für einen unendlich langen,<br />

flüssigkeitsgestützten Schlitz<br />

B-26.2 Berechnung der Standsicherheit für eine begrenzte Schlitzlänge


Beispiele zu Kapitel 27: Verpressanker<br />

B-27.1 Nachweise an einem Verpressanker mit Eignungsprüfung<br />

Beispiele zu Kapitel 28: Berechnung von Baugruben<br />

Anhang B: Inhaltsübersicht<br />

B-28.1 Berechnung einer einmal gestützten, im Boden frei aufgelagerten Trägerbohlwand<br />

B-28.2 Berechnung einer einmal gestützten, im Boden frei aufgelagerten Spundwand<br />

B-28.3 Ermittlung und Nachweis der Einbindetiefe einer einmal ausgesteiften,<br />

im boden frei aufgelagerten Spundwand<br />

B-28.4 Berechnung einer einmal ausgesteiften Spundwand<br />

B-28.5 Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge einer einfach<br />

rückverankerten, im Boden frei aufgelagerten Trägerbohlwand<br />

B-28.6 Nachweis der Standsicherheit in der tiefen Gleitfuge bei geschichtetem Baugrund<br />

B-28.7 Nachweis gegen hydraulischen Grundbruch<br />

B-28.8 Nachweis der Sicherheit gegen Aufschwimmen<br />

B-28.9 Verformungsberechnung einer rückverankerten Baugrube<br />

Beispiele zu Kapitel 29: Unterfangungen und Unterfahrungen<br />

B-29.1 Standsicherheit für einen Unterfangungskörper<br />

327


Anhang B: Zahlenbeispiele<br />

Anhang B-<strong>17</strong>: <strong>Flachgründungen</strong><br />

B-<strong>17</strong>.1 Nachweis der Tragfähigkeit –<br />

Grundbruch bei zentrischer Beanspruchung<br />

AUFGABENSTELLUNG<br />

Für das dargestellte Streifenfundament ist der<br />

Nachweis der Tragfähigkeit (GZ 1) für den Lastfall<br />

2 im Anfangszustand und für den Lastfall 1<br />

im Endzustand zu führen.<br />

LÖSUNG<br />

328<br />

Streifenfundament: a >> b; da im vorliegenden<br />

Fall nur vertikale Beanspruchungen<br />

vorliegen, besteht der Nachweis der Tragfähigkeit<br />

nur aus dem Grundbruchnachweis<br />

(Grenzzustand GZ 1B).<br />

Charakteristischer Grundbruchwiderstand Rn,k<br />

Rn,k = A' ⋅ σg,k mit<br />

Rn,k = a'⋅b' ⋅ (ck ⋅ Nc0 ⋅ νc ⋅ ic ⋅ λc ⋅ ξc + γ1,k ⋅ d ⋅ Nd0 ⋅ νd ⋅ id ⋅ λd ⋅ ξd + γ2,k ⋅ b' ⋅ Nb0 ⋅ νb ⋅ ib ⋅ λb ⋅ ξb)<br />

mittige Last: b' = b = 1,5 m, und a → 1,0 m (lfdm)<br />

νc, νd, νb = 1; ebenso i, λ, ξ<br />

a) Anfangszustand: ϕu,k = 0; cu,k = 25 kN/m 2<br />

Ermittlung der Tragfähigkeitsbeiwerte<br />

Nc0 = 5,1 Nd0 = 1,0 Nb0 = 0 (Tabelle <strong>17</strong>.2)<br />

Rn,k = 1,0 ⋅ 1,5 ⋅ (25 ⋅ 5,1 + 19 ⋅ 1,2 ⋅ 1,0) = 225,5 kN/m<br />

b) Endzustand: ϕ'k = <strong>17</strong>,5°; c'k = 10 kN/m²<br />

Ermittlung der Tragfähigkeitsbeiwerte<br />

Nc0 = 12,9 Nd0 = 5,2 Nb0 = 1,4 (interpoliert aus Tabelle <strong>17</strong>.2)<br />

Rn,k = 1,0 ⋅ 1,5 ⋅ (10 ⋅ 12,9 + 19 ⋅ 1,2 ⋅ 5,2 + 9 ⋅ 1,5 ⋅ 1,4) = 399,7 kN/m<br />

Bemessungswert der Beanspruchung<br />

a) Anfangszustand (LF 2):<br />

Nd = NG,k ⋅ γG = 150 ⋅ 1,20 = 180,0 kN/m<br />

GW<br />

1,50<br />

Bodenart: U, t: γk = 19 kN/m 3<br />

γ′k = 9 kN/m 3<br />

N<br />

G,k = 150 kN/m<br />

ϕu,k = 0°, cu,k = 25 kN/m 2<br />

ϕ′k = <strong>17</strong>,5°, c′k = 10 kN/m 2<br />

-1,2<br />

k =19kN


) Endzustand (LF 1):<br />

Nd = NG,k ⋅ γG = 150 ⋅ 1,35 = 202,5 kN/m<br />

Bemessungswert der Widerstände<br />

a) Anfangszustand (LF 2):<br />

Rn,d = Rn,k / γGr = 225,5 / 1,30 = <strong>17</strong>3,5 kN/m<br />

b) Endzustand (LF 1):<br />

Rn,d = Rn,k / γGr = 399,7 / 1,40 = 285,5 kN/m<br />

Grenzzustandsgleichung und Sicherheitsnachweis Grundbruch<br />

a) Anfangszustand (LF 2):<br />

Anhang B-<strong>17</strong>: <strong>Flachgründungen</strong><br />

Nd = 180,0 kN/m > Rn,d = <strong>17</strong>3,5 kN/m ⇒ Nachweis der Grundbruchsicherheit nicht erfüllt.<br />

b) Endzustand (LF 1):<br />

Nd = 202,5 kN/m < Rn,d = 285,5 kN/m ⇒ Nachweis der Grundbruchsicherheit erfüllt.<br />

B-<strong>17</strong>.2 Nachweis der Tragfähigkeit –<br />

Grundbruch bei exzentrischer Beanspruchung<br />

AUFGABENSTELLUNG<br />

Für die dargestellte Belastung und<br />

Gründungstiefe ist die Fundamentabmessung<br />

auf der Grundlage des Nachweises<br />

der Tragfähigkeit (GZ 1) für den<br />

Lastfall 1 zu bestimmen (quadratisches<br />

Fundament).<br />

LÖSUNG<br />

Da nur vertikale Beanspruchun-<br />

a = b = ?<br />

gen vorliegen, besteht der<br />

Nachweis der Tragfähigkeit nur aus dem Grundbruchnachweis (Grenzzustand GZ 1B).<br />

Vorschätzung der Seitenlängen der quadratischen Fundamentabmessungen:<br />

1. Annahme:<br />

a = b = 2,0 m<br />

a' = a = 2,0 m<br />

b' = b − 2 ⋅ eb = 2,0 − 2 ⋅ 0,5 = 1,0 m<br />

+ - 0,0<br />

-2,0<br />

0,50<br />

NG,k = 1400 kN<br />

NQ,k = 600 kN<br />

Bodenart: S,g<br />

γk = 19 kN/m 3<br />

ϕ′k = 35°<br />

c’k = 0<br />

329


Anhang B: Zahlenbeispiele<br />

330<br />

Charakteristischer Grundbruchwiderstand Rn,k<br />

Rn,k = a' ⋅ b' ⋅ (ck ⋅ Nc0 ⋅ νc ⋅ ic ⋅ λc ⋅ ξc + γ1,k ⋅ d ⋅ Nd0 ⋅ νd ⋅ id ⋅ λd ⋅ ξd +<br />

γ2,k ⋅ b' ⋅ Nb0 ⋅ νb ⋅ ib ⋅ λb ⋅ ξb)<br />

Ermittlung der Tragfähigkeitsbeiwerte:<br />

Nd0 = 33 Nb0 = 23 (s. Tabelle <strong>17</strong>.2 oder Abb. <strong>17</strong>.15)<br />

Formbeiwerte (Rechteck) ν:<br />

νb = 1 − 0,3 ⋅ (b' / a') = 1 − 0,3 ⋅ (1,0 / 2,0) = 0,85<br />

νd = 1 + (b' / a') ⋅ sin ϕ'k = 1 + (1,0 / 2,0) ⋅ sin 35,0° = 1,29<br />

weitere Beiwerte:<br />

ic, id, ib = 1,0 ebenso λ, ξ<br />

somit<br />

Rn,k = 2,0 ⋅ 1,0 ⋅ (19 ⋅ 2,0 ⋅ 33 ⋅ 1,29 + 19 ⋅ 1,0⋅ 23 ⋅ 0,85) = 3978,2 kN<br />

Bemessungswert der Beanspruchung<br />

Nd = NG,k ⋅ γG +NQ,k ⋅ γQ = 1400 ⋅ 1,35 + 600 ⋅ 1,50 = 2790,0 kN<br />

Bemessungswert der Widerstände<br />

Rn,d = Rn,k / γGr = 3978,2 / 1,40 = 2841,6 kN<br />

Grenzzustandsgleichung und Sicherheitsnachweis Grundbruch<br />

Nd = 2790,0 kN < Rn,d = 2841,6 kN ⇒ Nachweis der Grundbruchsicherheit erfüllt<br />

(Tragfähigkeitsreserve)<br />

Weitere Annahme für die Fundamentabmessungen<br />

2. Annahme:<br />

a = b = 1,9 m<br />

a' = a = 1,9 m<br />

b' = b − 2 ⋅ eb = 1,9 − 2 ⋅ 0,5 = 0,9 m<br />

Die weitere Vorgehensweise entspricht der Vorgehensweise wie 1. Annahme.<br />

νb = 1 − 0,3 ⋅ (b' / a') = 1 − 0,3 ⋅ (0,9 / 1,9) = 0,86<br />

νd = 1 + (b' / a') ⋅ sin ϕ'k = 1 + (0,9 / 1,9) ⋅ sin 35,0° = 1,27<br />

ic, id, ib = 1,0; ebenso λ, ξ<br />

somit<br />

Rn,k = 1,9 ⋅ 0,9 ⋅ (19 ⋅ 2,0 ⋅ 33 ⋅ 1,27 + 19 ⋅ 0,7⋅ 23 ⋅ 0,86) = 3<strong>17</strong>3,2 kN<br />

Nd = NG,k ⋅ γG + NQ,k ⋅ γQ = 1400 ⋅ 1,35 + 600 ⋅ 1,50 = 2790,0 kN


Rn,d = Rn,k / γGr = 3<strong>17</strong>3,2 / 1,40 = 2266,6 kN<br />

Anhang B-<strong>17</strong>: <strong>Flachgründungen</strong><br />

Nd = 2790,0 kN > Rn,d = 2266,6 kN ⇒ Nachweis der Grundbruchsicherheit nicht erfüllt.<br />

Somit sind für die Fundamentabmessungen die Werte der 1. Annahme zu übernehmen oder<br />

eine weitere Iteration z.B. mit a = b = 1,95 m durchzuführen.<br />

B-<strong>17</strong>.3 Alle äußeren Standsicherheitsnachweise –<br />

exzentrisch, horizontal belastetes Fundament<br />

AUFGABENSTELLUNG<br />

Für das gegebene Einzelfundament (Ortbeton)<br />

sind alle äußeren Standsicherheitsnachweise<br />

(außer Setzungen) zu führen (a = b); es ist keine<br />

Abgrabung der Fundamente geplant.<br />

LÖSUNG<br />

Das quadratische Einzelfundament mit<br />

einer Seitenlänge von a = b = 1,60 m ist<br />

in Ortbeton hergestellt.<br />

Die erforderlichen Nachweise sind:<br />

a) Nachweis der Tragfähigkeit (GZ 1)<br />

− Nachweis der Kippsicherheit<br />

− Nachweis der Grundbruchsicherheit<br />

− Nachweis der Gleitsicherheit<br />

b) Nachweis der Gebrauchstauglichkeit (GZ 2)<br />

− Zulässige Lage der Sohldruckresultierenden<br />

− Horizontale Verschiebung in der Sohlfläche<br />

− Setzungen (hier nicht gefordert)<br />

Nachweise der Tragfähigkeit (GZ 1)<br />

Nachweis der Kippsicherheit (GZ 1A)<br />

Bei Flächengründungen auf Boden kann ein Nachweis der Sicherheit gegen Kippen nicht geführt<br />

werden. Stattdessen ist der Nachweis der Einhaltung der zulässigen Ausmittigkeit der<br />

Sohldruckresultierenden zu führen.<br />

Ungünstige Kombinationen der charakteristischen Werte der ständigen und veränderlichen<br />

Lasten müssen innerhalb der 2. Kernfläche liegen.<br />

e ≤ b/3<br />

Nk = NG,k + NQ,k = 640 + 320 = 960 kN<br />

Tk = TQ,k = 112 kN<br />

Mk = Tk ⋅ d = 112 ⋅ 1,5 = 168 kNm<br />

+ - 0,0<br />

-1,5<br />

1,60<br />

Obere Schicht: γk = 20 kN/m 3 (G,s)<br />

NNG,k<br />

= 640 kN<br />

NNQ,k<br />

= 320 kN<br />

TTQ,k<br />

= 112 kN<br />

ϕ′k = 35°, c′k = 0 kN/m 2<br />

Untere Schicht: γk = 19 kN/m 3 (U,t)<br />

ϕ′k = 25°, c′k = 10 kN/m 2<br />

k =<br />

k' =<br />

k =<br />

'<br />

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