12007 - Bissen

Foto:
Barth Pruim
Holz aus unseren Gemeindewäldern bietet die Möglichkeit, die Brennstoffkosten um die Hälfte zu senken.
Hackschnitzel haben eine Reihe von Vorteilen:
Sie sind leicht im Wald herzustellen, zu transportieren
und zu lagern und trocknen schneller
als Scheitholz; der Anteil an „grauer“ Energie
für die Herstellung und den Transport von
Hackschnitzeln beträgt nur etwa ein Prozent
des Energiegehalts (gegenüber 15 Prozent für
Heizöl). Darüber hinaus erlauben Hackschnitzel
die Nutzung von Industrieholz (50 Prozent des
Holzvolumens eines Baumes) und von Holz
aus Durchforstungen, das zurzeit als defizitäres
Nebenprodukt kaum absetzbar ist.
Die Maßeinheit für Hackschnitzel ist das Schüttkubikmeter
(ein Sm³ = 0,36 Festmeter oder
eine Viertel Korde); der Energiegehalt liegt bei
etwa 100 Liter Heizöl pro Sm³ für Hartholz,
und bei 70 Liter Heizöl pro Sm³ für Nadelholz.
Die Brennstoffkosten einer Hackschnitzelheizung
liegen derzeit bei etwa 2,5 Euro pro
Kilowattstunde, das ist 50 Prozent weniger als
die Brennstoffkosten einer Ölheizung.
In Verbindung mit moderner Technologie ist Holz
demnach als alternativer Energieträger für das
Heizen von öffentlichen Gebäuden durchaus
konkurrenzfähig. Zudem verbrennen Hackschnitzel
sehr gleichmäßig und schadstoffarm.
Der Bedienungskomfort von modernen Hackschnitzelanlagen
ist nahezu vergleichbar mit dem
von Öl- und Gasheizungen; sie funktionieren
weitgehend automatisch und können leicht zum
bivalenten Betrieb mit Öl- oder Gasfeuerungen
kombiniert werden, wobei letztere dann als Spitzenlast-
oder Reserveanlage betrieben werden.
Fazit: Holz aus unseren Gemeindewäldern ist
als alternative Energiequelle nicht nur umweltfreundlich,
sondern auch wirtschaftlich äußerst
interessant. Die Gemeinde ist denn auch dabei,
ein Projekt auszuarbeiten, das die Heizung einer
Reihe von öffentlichen Gebäuden über eine
Hackschnitzelanlage erlauben wird.
Ed Sinner
Klautjen 5| 2007 − 7