PKS 2010 Dithmarschen, 22 Seiten (PDF/277 KB - Landespolizei ...
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Kriminalpolizeistelle Heide - <strong>PKS</strong>-Auswertung -<br />
Polizeiliche<br />
Kriminalstatistik<br />
<strong>2010</strong><br />
Kreis <strong>Dithmarschen</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Statistik im Überblick.................................................................................................................... 3<br />
1.1. Gesamtkriminalität........................................................................................ 3<br />
1.2. Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote....................................................... 4<br />
1.3. Häufigkeitszahlen......................................................................................... 4<br />
1.4. Tatverdächtige.............................................................................................. 5<br />
1.5. Schaden ....................................................................................................... 6<br />
2. Einzelne Delikte ............................................................................................................................. 7<br />
2.1. Allgemeine Betrachtung ............................................................................... 7<br />
2.2. Straftaten gegen das Leben ......................................................................... 8<br />
2.3. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ........................................ 8<br />
2.4. Rohheitsdelikte............................................................................................. 9<br />
2.5. Brandstiftungen .......................................................................................... 10<br />
2.6. Diebstahl .................................................................................................... 10<br />
2.7. Vermögens- und Fälschungsdelikte ........................................................... 12<br />
2.8. Wirtschaftskriminalität ................................................................................ 13<br />
2.9. Rauschgiftdelikte........................................................................................ 14<br />
3. Jugendkriminalität ...................................................................................................................... 14<br />
4. Ausländerkriminalität.................................................................................................................. 17<br />
5. Opfer............................................................................................................................................. 17<br />
6. Sonstiges ..................................................................................................................................... 18<br />
7. Fazit .............................................................................................................................................. 18<br />
8. Allgemeine Hinweise................................................................................................................... 21<br />
9. Anlage1 ........................................................................................................................................ <strong>22</strong><br />
2
1. Statistik im Überblick<br />
Seite 3 von <strong>22</strong><br />
1.1. Gesamtkriminalität<br />
In den letzten 10 Jahren wurden noch nie so wenig Straftaten polizeilich<br />
registriert wie in <strong>2010</strong>.<br />
12000<br />
10000<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden im Kreis <strong>Dithmarschen</strong><br />
8.008 Straftaten (2009: 8804)<br />
angezeigt.<br />
Damit ist auch im vergangenen Jahr ein deutlicher Rückgang der bekannt<br />
gewordenen Kriminalität zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2009 sank der Wert um<br />
796 Taten (- 9 %). Dies entspricht dem Landestrend, dort liegt der Rückgang bei<br />
8,8% (<strong>22</strong>1.510 Straftaten).<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
Diagramm 1: Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Zahl der Straftaten 2001 - <strong>2010</strong><br />
0<br />
3999<br />
2001<br />
9112<br />
2002<br />
10438 10419<br />
4585 4785<br />
2003<br />
4445<br />
2004<br />
9649<br />
2005<br />
8920 9<strong>22</strong>9 9206<br />
4171 4421<br />
2006<br />
4352 4589<br />
2007<br />
2008<br />
9669<br />
aufgeklärte Fälle gemeldete Fälle<br />
43<strong>22</strong><br />
2009<br />
8804<br />
3984<br />
<strong>2010</strong><br />
8008<br />
gemeldete Fälle<br />
aufgeklärte Fälle<br />
Die Zahl der aufgeklärten Straftaten ging naturgemäß ebenfalls zurück, allerdings<br />
in geringerem Maße als die Zahl der Straftaten insgesamt (- 7,8%).<br />
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist nur leicht zurückgegangen.<br />
Es wurden <strong>2010</strong> insgesamt 3233 Tatverdächtige ermittelt. Das stellt eine<br />
Abnahme von 5,4 % dar.<br />
3
Seite 4 von <strong>22</strong><br />
1.2. Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote<br />
<strong>2010</strong> führten die polizeilichen Ermittlungen im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> zur höchsten<br />
Aufklärungsquote der letzten 10 Jahre.<br />
Diagramm 2:<br />
Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Entwicklung der Aufklärungsquote 2001 - <strong>2010</strong> (in %)<br />
51%<br />
50%<br />
49%<br />
48%<br />
47%<br />
46%<br />
45%<br />
44%<br />
43%<br />
42% 43,9% 43,9%<br />
41%<br />
45,9%<br />
46,1%<br />
46,8%<br />
47,9%<br />
47,3%<br />
47,5%<br />
49,1%<br />
49,8%<br />
40%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Die Zahl der aufgeklärten Fälle nahm im Vergleich 2009 - <strong>2010</strong> von 4.3<strong>22</strong> auf<br />
3.984 ab. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von 7,8 %. Die<br />
begangenen Straftaten haben in <strong>2010</strong> aber um 9 % abgenommen.<br />
Ins Verhältnis gesetzt zu der Anzahl der gemeldeten Straftaten errechnet sich<br />
daraus die Aufklärungsquote. Die Aufklärungsquote lag <strong>2010</strong> bei 49,8 % und<br />
stieg somit gegenüber 2009 um 0,7 Prozentpunkte. Die Aufklärungsquote <strong>2010</strong><br />
konnte somit den allgemeinen Erfolgstrend weiter fortsetzen und erreichte jetzt<br />
erneut den höchsten Wert innerhalb der letzten 10 Jahre. Sie liegt damit immer<br />
noch ganz knapp unter dem Landesdurchschnitt von exakt 50 %. Auf<br />
Landesebene ist die Anzahl der aufgeklärten Fälle ebenfalls deutlich um 7,4 % (-<br />
8.879) gesunken.<br />
1.3. Häufigkeitszahlen<br />
Im positiven Vergleich der Häufigkeitszahlen nimmt der Kreis <strong>Dithmarschen</strong> im<br />
Land den dritten Platz ein und konnte damit das hervorragende Ergebnis des<br />
Vorjahres bestätigen.<br />
Die Stadt Heide konnte ihren Wert auch noch einmal deutlich verbessern.<br />
4
Seite 5 von <strong>22</strong><br />
Die Häufigkeitszahl (= die hochgerechnete Anzahl der Straftaten auf 100.000<br />
Einwohner) für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> lag <strong>2010</strong> bei 5.920 (Abnahme um 8,7 %<br />
ggü. dem Vorjahr).<br />
Diagramm 3: Häufigkeitszahlen in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins<br />
6.760<br />
5.920<br />
6.754<br />
Die Häufigkeitszahl für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> liegt seit Jahren deutlich unter<br />
der des Landes Schleswig-Holstein (<strong>2010</strong>: 7.8<strong>22</strong>), d.h., die Gefahr, im Kreis<br />
<strong>Dithmarschen</strong> Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer als im<br />
Landesdurchschnitt.<br />
Betrachtet man die Entwicklung in Städten und Gemeinden, so kann man<br />
erkennen, dass auch die Stadt Heide mit einer Häufigkeitszahl von 11.467 das<br />
Vorjahresergebnis um 2.029 senken konnte (Straftaten: gesamt 2379 / -431 / -<br />
15,3 %) und somit im Landesvergleich erst an 10. und nicht mehr an 6. Stelle<br />
steht. Ein auch in der Tendenz sehr erfreuliches Ergebnis.<br />
1.4. Tatverdächtige<br />
10.905<br />
7.243<br />
5.521<br />
6.553<br />
6.440<br />
6.580<br />
12.112<br />
5.002<br />
7.548<br />
15.236<br />
12.644<br />
6.484<br />
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist im vergangenen Jahr erstmals<br />
wieder leicht rückläufig.<br />
Es wurden <strong>2010</strong> insgesamt 3.233 Tatverdächtige ermittelt. Damit wurden 185<br />
Tatverdächtige weniger ermittelt als im Jahr 2009, das stellt eine Abnahme von<br />
5,4 % dar. Die Zahl der aufgeklärten Fälle hingegen nahm stärker ab (- 7,8 %).<br />
5
Seite 6 von <strong>22</strong><br />
Die Zahl der Tatverdächtigen, die mehrfach polizeilich in Erscheinung treten, geht<br />
leicht zurück.<br />
Tatverdächtige, die auch Konsumenten harter Drogen sind, nehmen weiter<br />
zu.<br />
In <strong>22</strong>1 Fällen (6,8 % der ermittelten Tatverdächtigen) fielen Konsumenten harter<br />
Drogen als Tatverdächtige auf. Hier haben wir einen Anstieg in absoluten Zahlen<br />
zu verzeichnen (+ 21). Auch im Verhältnis zu der Anzahl der aufgeklärten Fälle ist<br />
hier erneut eine Zunahme erkennbar (8,0 % der Fälle ggü. 7,3 % der Fälle).<br />
Die Anzahl der Tatverdächtigen, die bei der Tat unter Alkoholeinfluss<br />
stehen, bleibt relativ konstant.<br />
Rund jede 5. Tat wird unter Alkoholeinfluss begangen.<br />
In 660 Fällen (20,4 % der Gesamtzahl) standen die Tatverdächtigen unter<br />
Alkoholeinfluss. Dieses sind 29 Fälle weniger als im Vorjahr.<br />
Mehr als jeder 2. Tatverdächtige war der Polizei bereits vorher als Straftäter<br />
bekannt.<br />
In 2.097 Fällen (52,6 %) waren die Tatverdächtigen bereits in der Vergangenheit<br />
als Straftäter in Erscheinung getreten.<br />
Dieser Wert ist im Vergleich mit 2009 deutlich gesunken (- 289 Fälle, - 12,1 %). 1<br />
Mehr als ¾ der Tatverdächtigen sind männlichen Geschlechts.<br />
2.483 (76,8 %) der Tatverdächtigen waren männlich, 750 (23,2 %) weiblich.<br />
Analog zur Abnahme der Fallzahlen insgesamt ist auch hier die Zahl rückläufig.<br />
Das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Tatverdächtigen bleibt im Vergleich<br />
zum Vorjahr allerdings nahezu identisch.<br />
Zu der Gruppe der jugendlichen Mehrfach- und Intensivtäter wird gesondert eine<br />
Aussage unter Pkt. 3 dieser Auswertung getroffen.<br />
1.5. Schaden<br />
Die Schadenssumme, die durch Straftaten unmittelbar verursacht wird, ist<br />
stark angestiegen.<br />
Durch die <strong>2010</strong> im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> begangenen Straftaten wurde ein<br />
Gesamtschaden von 10.045.285 € verursacht.<br />
Die Schadenssumme erhöhte sich damit in <strong>2010</strong> um annähernd 4 Millionen €,<br />
nachdem sie im Vorjahr um ca. 2 Millionen € gesunken war. Dieser enorme<br />
Anstieg findet sich fast ausschließlich im Bereich der Wirtschaftskriminalität<br />
wieder. Hier spiegeln sich mit entsprechender Verzögerung auch die<br />
Auswirkungen der Finanzkrise wider.<br />
1 Hier werden die Fälle gezählt, nicht die Tatverdächtigen. 1 TV kann hier mehrere Fälle<br />
begangen haben, wird bei den TV aber nur einmal gezählt.<br />
6
Seite 7 von <strong>22</strong><br />
Aus der Gesamtschadenssumme heben sich neben dem Diebstahlsbereich mit<br />
ca. 2,4 Millionen € (2009 2,5 Millionen €), die Wirtschaftskriminalität mit fast 5,6<br />
Millionen € (Vorjahr 1,7 Mio. €) und der Betrugsbereich mit 5,5 Millionen € (2009<br />
über 1,3 Millionen €) deutlich von den anderen Bereichen ab. Hierbei ist zu<br />
bemerken, dass große Teile der Taten im Betrugsbereich der<br />
Wirtschaftskriminalität zuzurechnen waren, dies erklärt die entsprechende<br />
Erfassung.<br />
Bezogen auf die Verteilung im übrigen Deliktsbereich kann also von einer<br />
weitgehend stabilen Situation ausgegangen werden.<br />
2. Einzelne Delikte<br />
2.1. Allgemeine Betrachtung<br />
Die Diebstahlskriminalität nimmt weiter deutlich ab.<br />
Vermögens- und Fälschungsdelikte lösen die Sachbeschädigungen als<br />
zweithäufigste Deliktsform nach den Eigentumsdelikten ab.<br />
Die Gesamtkriminalität des Kreises <strong>Dithmarschen</strong> ist zu 41 % deutlich durch<br />
Diebstahlsdelikte gekennzeichnet (2009: 44 %). Fast gleichauf finden sich<br />
dahinter die Vermögens- und Fälschungsdelikte (1189 Fälle), Rohheitsdelikte<br />
(1153) und die Sachbeschädigungen (1083).<br />
Diagramm 4: Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Straftatenanteil <strong>2010</strong><br />
Rauschgiftdelikte<br />
4%<br />
Rohheitsdelikte<br />
14%<br />
Vermögens-/<br />
Fälschungsdelikte<br />
15%<br />
sonstige<br />
12%<br />
Sachbeschädigung<br />
14%<br />
schwerer Diebstahl<br />
20%<br />
einfacher Diebstahl<br />
21%<br />
7
2.2. Straftaten gegen das Leben<br />
Seite 8 von <strong>22</strong><br />
In <strong>2010</strong> wurden im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2 Straftaten gegen das Leben in der<br />
Kriminalitätsstatistik erfasst. Beide Fälle wurden erfolgreich aufgeklärt.<br />
Es handelte sich hierbei um ein vollendetes sowie ein versuchtes Tötungsdelikt.<br />
Bearbeitet wurden diese von dem für diese qualifizierten Delikte zuständigen<br />
Kommissariat der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe.<br />
2.3. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung<br />
Die Zahl der Sexualstraftaten ist <strong>2010</strong> leicht gesunken.<br />
Im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> wurden <strong>2010</strong> insgesamt 83 Sexualdelikte registriert. Im<br />
Jahr <strong>2010</strong> konnten in diesem Deliktsbereich 72 Fälle aufgeklärt werden. Damit<br />
konnte in diesem Deliktsbereich die Aufklärungsquote bei sinkender Fallzahl<br />
deutlich gesteigert werden. Schwerpunkte liegen dabei beim sexuellen<br />
Missbrauch von Kindern (23 Fälle, - 1), der sexuellen Nötigung (18 Fälle, + 3) und<br />
Vergewaltigungen (18 Fälle, + 5).<br />
Diagramm 5: Zahl der Sexualstraftaten - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
81,1%<br />
95<br />
75,0%<br />
100<br />
75,7%<br />
111<br />
82,8%<br />
1<strong>22</strong><br />
131<br />
72,5%<br />
81,7%<br />
109<br />
100<br />
74,0%<br />
83,3%<br />
78,9%<br />
90 90<br />
86,8%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
gemeldete Fälle Aufkärungsquote<br />
83<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
8
Seite 9 von <strong>22</strong><br />
Die Aufklärungsquote liegt in dem Bereich der Vergewaltigungen im Jahr <strong>2010</strong><br />
bei 88,9 % und damit deutlich über dem Ergebnis aus 2009 (76,9 %). Bei den<br />
sexuellen Nötigungen lag das Aufklärungsergebnis bei 66,7 % (vorher 73,3 %)<br />
Bei Sexualdelikten, in denen Kinder Opfer sind, konnten alle 24 Fälle aufgeklärt<br />
werden.<br />
2.4. Rohheitsdelikte<br />
Die Rohheitsdelikte nehmen, entsprechend dem Landestrend, im Kreis<br />
<strong>Dithmarschen</strong> wieder leicht ab.<br />
Körperverletzungen bilden dabei weiterhin den absoluten Schwerpunkt.<br />
Mit 1153 Fällen wurden im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt 73 Taten oder 5,9 % weniger<br />
Rohheitsdelikte als im Vorjahr registriert. Damit hat die Zahl nach den Anstiegen<br />
in den Vorjahren erfreulicherweise erstmals wieder abgenommen.<br />
915 dieser Delikte waren Körperverletzungen (- 57 zum Vorjahr), davon 687<br />
einfache (- 74) und 179 (+ 10) schwere bzw. gefährliche Körperverletzungen.<br />
Schwere Körperverletzungen qualifizieren sich durch die mit der Körperverletzung<br />
verbundenen gesundheitlichen Folgen, gefährliche Körperverletzungen durch die<br />
Art und Weise der Ausführung.<br />
Positiv ist anzumerken, dass qualifizierte Körperverletzungen auf öffentlichen<br />
Plätzen einen Rückgang von über 10 % verzeichnen. Unverändert sind über 50<br />
% der Tatverdächtigen einer Körperverletzung bereits vorher polizeilich<br />
aufgefallen und 4 von 10 Tatverdächtigen standen unter Alkoholeinfluss.<br />
Anzahl der Raubdelikte bleibt konstant.<br />
Insbesondere die Fälle von Straßenraub zeigen sich um auf exakt<br />
demselben Wert wie im Vorjahr.<br />
Die Aufklärungsergebnisse beim Raub bleiben auf hohem Niveau.<br />
<strong>2010</strong> wurden 48 Raubtaten angezeigt, 1 Tat mehr als in 2009. Darunter waren 15<br />
(wie in 2009) Delikte des Straßenraubes. Dazu kamen 7 Fälle von<br />
Freiheitsberaubung, 54 Nötigungen und 106 Bedrohungen, die ebenfalls zu den<br />
Rohheitsdelikten zählen.<br />
In <strong>2010</strong> lag die Aufklärungsquote bei 62,5 %. Nach dem absoluten Höchststand<br />
im Vorjahr haben wir hier einen Rückgang zu verzeichnen, der sich aber im 10-<br />
Jahres-Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau befindet.<br />
Wie in 2009 wurden auch <strong>2010</strong> 9 von 10 Fälle im Bereich der Rohheitsdelikte<br />
aufgeklärt.<br />
Die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten insgesamt konnte mit 90,2 % auf<br />
dem erfreulichen Niveau des Vorjahres gehalten werden.<br />
9
Diagramm 6: Zahl der Raubstraftaten - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
55<br />
54,5%<br />
65<br />
49,2%<br />
73<br />
54,8%<br />
53<br />
58,5%<br />
45 45<br />
48,9%<br />
57,8%<br />
36<br />
41,7%<br />
65<br />
60,0%<br />
Seite 10 von <strong>22</strong><br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />
2.5. Brandstiftungen<br />
Im Jahr 2009 wurden im Kreisgebiet 43 (2009: 55) Brandstiftungen erfasst.<br />
In 20 Fällen wurde wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung und<br />
Herbeiführung einer Brandgefahr ermittelt, gegenüber 42 Fällen im Vorjahr.<br />
Weiterhin wurden in 56 Fällen Ermittlungen aufgenommen, die letztendlich eine<br />
technische Ursache ohne schuldhaftes Verhalten als Brandursache ergaben. Hier<br />
gab es eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu 34 Fällen im Vorjahr.<br />
2.6. Diebstahl<br />
Die Zahl der Diebstähle insgesamt fällt weiter und landet erneut bei einem<br />
10-Jahres-Tief in <strong>Dithmarschen</strong>.<br />
Schwere Fälle des Diebstahls haben auch in <strong>2010</strong> sehr deutlich abgenommen.<br />
Fahrraddiebstähle nehmen sehr stark ab.<br />
Diebstähle aus Wohnungen nehmen wieder leicht zu.<br />
Mit 41,8 % (2009 43,7 %) aller registrierten Straftaten waren auch <strong>2010</strong> die<br />
Diebstähle das die Polizeiliche Kriminalstatistik quantitativ beherrschende<br />
Deliktsfeld. Allerdings ist festzustellen, dass der prozentuale Anteil der<br />
Diebstahlskriminalität an der Gesamtkriminalität weiter rückläufig ist. Mit 3.350<br />
Diebstählen wird die Marke des Vorjahres erneut unterboten und stellt auch <strong>2010</strong><br />
die niedrigste Zahl in diesem Deliktsbereich seit 10 Jahren dar.<br />
72,3%<br />
47<br />
62,5%<br />
48<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
10
Seite 11 von <strong>22</strong><br />
Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich fällt leicht, erreichte aber<br />
immer noch den dritthöchsten Wert im 10-Jahres-Vergleich.<br />
Diagramm 7: Zahl der Diebstähle - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
4989<br />
5810<br />
5319<br />
4821<br />
4175 4244 4125<br />
4674<br />
3846<br />
3350<br />
28,2%<br />
26,0%<br />
27,4%<br />
25,7% 26,8%<br />
24,4% 23,8% 23,7% 24,4% 24,6%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
Der zahlenmäßige Abstand zwischen den schweren Diebstählen mit 1.583 Taten<br />
(2009: 1.977) und den einfachen Diebstählen mit 1.767 Straftaten (2009: 1.869)<br />
schrumpft auch <strong>2010</strong> weiter. Einfache Diebstähle sind durch das bloße<br />
Wegnehmen erfüllt, wie beim Ladendiebstahl. Schwere Diebstähle beinhalten<br />
stets eine Qualifizierung, hier muss vor der Wegnahme ein weiteres<br />
Hindernis/eine Sicherung beseitigt werden, wie bei einem Einbruch. Mittlerweile<br />
ist hier fast ein Gleichstand eingetreten.<br />
Ladendiebstähle haben mit 361 Fällen um 16,5 % zugenommen.<br />
Die Fahrraddiebstähle sind bei 667 Fällen in <strong>2010</strong> rapide um 27,5 % gesunken<br />
(920 Fälle in 2009).<br />
Diebstähle aus Wohnungen sind im abgelaufenen Jahr wieder leicht angestiegen<br />
(in Fallzahlen 269 aus 2009 zu 283 in <strong>2010</strong>, + 5,2%). Dabei ist allerdings<br />
anzumerken, dass der Wohnungseinbruchdiebstahl nahezu gleich geblieben ist<br />
(208 zu 206 Fälle), eine Feststellung, die in anderen Teilen Schleswig-Holsteins<br />
so nicht zu treffen ist. Dort hat es z.T. erhebliche Anstiege gegeben.<br />
0%<br />
11
Seite 12 von <strong>22</strong><br />
Diebstähle aus Firmen, Arztpraxen und Büros haben in <strong>2010</strong> weiter, wenn auch<br />
nur leicht, abgenommen (237 in 2009 zu <strong>22</strong>8 in <strong>2010</strong>). Hier konnte das gute<br />
Ergebnis aus 2009 bestätigt werden.<br />
Diagramm 8: Anteile der einzelnen Diebstahlsdelikte an Gesamtkriminalität <strong>2010</strong> insgesamt<br />
Ladendiebstahl<br />
(+ 15,9%); 356;<br />
4,4%<br />
Fahrraddiebstahl<br />
(- 27,5%); 667;<br />
8,3%<br />
Diebstahl i./a. Dienst-,<br />
Büro-, Werkstatt- und<br />
Lagerräumen<br />
(- 3,8%); <strong>22</strong>8;<br />
2,8%<br />
Diebstahl "rund ums KFZ"<br />
(- 1,3%); 445;<br />
5,5%<br />
Diebstahl in/aus<br />
Wohnungen<br />
(+ 5,2%); 283;<br />
3,5%<br />
sonstiger Diebstahl<br />
(- 15%); 1371;<br />
17,1%<br />
2.7. Vermögens- und Fälschungsdelikte<br />
Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen im dritten Jahr in Folge ab.<br />
Die Betrugsdelikte dominieren hier deutlich<br />
Internetkriminalität bleibt ein dynamisches Aufgabenfeld der Polizei.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in <strong>Dithmarschen</strong> 1.189 Straftaten (2009: 1.261) aus dem<br />
Deliktsbereich Vermögens- und Fälschungsdelikte registriert. Dieses stellt eine<br />
Abnahme um 5,7 % dar.<br />
Den mit Abstand höchsten Anteil an den Vermögens- und Fälschungsdelikte<br />
haben, wie auch in den Vorjahren, die Betrugsdelikte. Im Betrugsbereich stehen<br />
870 Taten aus <strong>2010</strong> insgesamt 888 Delikten aus dem Jahre 2009 gegenüber.<br />
Der schon in den Vorjahren festgestellte Missbrauch des Mediums Internet in<br />
allen Deliktsbereichen hält auch <strong>2010</strong> an. Gegenüber 2009 gab es einen Anstieg<br />
bei den Fallzahlen von 382 auf 411 (+ 7,5 %)<br />
12
Seite 13 von <strong>22</strong><br />
Diagramm 9: Vermögens/ Fälschungsdelikte - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 -<br />
<strong>2010</strong><br />
1750<br />
1500<br />
1250<br />
1000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
81,3%<br />
763<br />
75,5%<br />
970<br />
1443<br />
82,4%<br />
75,5% 1195<br />
1278<br />
68,7%<br />
1479<br />
74,2%<br />
1590<br />
75,2%<br />
1328<br />
68,8%<br />
1261<br />
68,1%<br />
1189<br />
68,5%<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />
2.8. Wirtschaftskriminalität<br />
Die Wirtschaftskriminalität mit den im Jahr <strong>2010</strong> erfassten 94 Fällen stieg um 51<br />
Fälle deutlich um mehr als das Doppelte an. Trotzdem macht dieser Bereich nur<br />
einen quantitativ kleinen Teil der Gesamtkriminalität (1,1 %) aus. Allerdings ist<br />
der volkswirtschaftliche Schaden immer noch sehr groß:<br />
Mit 5,6 Mio € verursachte die Wirtschaftskriminalität etwa die Hälfte des durch die<br />
Kriminalität insgesamt entstandenen Schadens. Hier wurde ein erheblicher<br />
Anstieg verzeichnet.<br />
Die Bearbeitung dieser Delikte erfolgt in erster Linie beim Kommissariat 3 der<br />
Bezirkskriminalinspektion Itzehoe.<br />
13<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%
2.9. Rauschgiftdelikte<br />
Seite 14 von <strong>22</strong><br />
Die Rauschgiftkriminalität im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> bewegt sich auf einem<br />
gleich bleibenden Niveau.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde in 288 (2009: 283) Fällen wegen Verstoßes gegen das<br />
Betäubungsmittelgesetz ermittelt, die Aufklärungsquote blieb mit 96,9 %<br />
ebenfalls konstant hoch.<br />
Wie in den Vorjahren standen die Nutzerdelikte insbesondere mit Cannabis<br />
mengenmäßig im Vordergrund; die Fälle des Handels mit Betäubungsmitteln sind<br />
nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr mit 36 Fällen in <strong>2010</strong> (2009: 24<br />
Fälle) wieder angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt hier weiterhin bei 100 %.<br />
Diagramm 10: Rauschgiftdelikte - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
281<br />
334<br />
3<strong>22</strong><br />
307<br />
370<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Wie erwähnt stand bei den Nutzerdelikten Cannabis im Mittelpunkt, danach<br />
folgen Amphetamine und Kokain.<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> war im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> leider wieder ein Todesfall durch die<br />
Einnahme von Betäubungsmitteln zu beklagen (2009: kein Drogentoter).<br />
3. Jugendkriminalität<br />
Die Zahl von Tatverdächtigen unter 21 Jahren nimmt leicht ab.<br />
Trotzdem ist diese Altersgruppe im Verhältnis zur dithmarscher<br />
Wohnbevölkerung stark überrepräsentiert.<br />
243<br />
262<br />
301<br />
283<br />
288<br />
14
Seite 15 von <strong>22</strong><br />
Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist im Jahr <strong>2010</strong><br />
zurückgegangen. Sie liegt nun bei 1036 und hat damit um 141 Tatverdächtige<br />
abgenommen. Hauptgruppe bleibt weiterhin die Gruppe der Jugendlichen im Alter<br />
ab 14 bis unter 18 Jahren (497), gefolgt von den Heranwachsenden (385) ab 18<br />
bis unter 21.<br />
Der Anteil an weiblichen Tatverdächtigen im Vergleich zu den männlichen<br />
Tatverdächtigen liegt bei etwa 24,6 %.<br />
Diagramm 11: Tatverdächtige Kinder, Jugendliche und Heranwachsende 2001 - <strong>2010</strong><br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
198<br />
415<br />
463<br />
<strong>22</strong>6<br />
468<br />
537<br />
244<br />
447<br />
506<br />
198<br />
388<br />
474<br />
142<br />
391<br />
495<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
176<br />
375<br />
487<br />
164<br />
366<br />
452<br />
Kinder Heranwachsende Jugendliche<br />
Der Anteil der jungen Tatverdächtigen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist<br />
im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung weiterhin stark<br />
überrepräsentiert.<br />
Diese 3 Gruppen repräsentieren 32 % der ermittelten Tatverdächtigen insgesamt,<br />
aber nur 21,8 % der Gesamtbevölkerung. Werden alle Kinder unter 7 Jahren aus<br />
dieser Berechnung ebenfalls unberücksichtigt gelassen, so liegt der Anteil an der<br />
Gesamtbevölkerung <strong>Dithmarschen</strong>s sogar nur bei 16 %.<br />
Im Bereich der Erwachsenen fallen auch weiterhin die Altersgruppen ab 30 bis<br />
unter 40 Jahre mit 479 Tatverdächtigen und ab 40 bis unter 50 Jahre mit 5<strong>22</strong><br />
Tatverdächtigen auf. Die anderen Altersgruppen überschreiten die Zahl 300 fast<br />
nie.<br />
170<br />
338<br />
507<br />
216<br />
400<br />
561<br />
154<br />
385<br />
497<br />
15
Seite 16 von <strong>22</strong><br />
Diagramm 12: Anteil der unter 21-Jährigen an allen Tatverdächtigen <strong>2010</strong> (in Klammern:<br />
Anteil an der Wohnbevölkerung, Stand: 31.12.2009),<br />
Erwachsene<br />
(78,2%)<br />
68 %<br />
Kinder<br />
(13,5%)<br />
4,8 %<br />
Jugendliche<br />
(4,8%)<br />
15,4 %<br />
Heranwachsende<br />
(3,6%)<br />
11,9 %<br />
Jugendtypische Delikte sind <strong>2010</strong>:<br />
• Sachbeschädigung (62,7 % unter 21 Jahren, - 2,1 Prozentpunkte zu<br />
2009),<br />
• Raub (68,6 % unter 21 Jahren, + 5,1 Prozentpunkte zu 2009),<br />
• Diebstahl (47,8 % unter 21 Jahren, zu 2009 - 0,5 Prozentpunkte, bei<br />
schweren Fällen 58,4 %, zu 2009 – 0,1 Prozentpunkte) sowie<br />
• schwere bzw. gefährliche Körperverletzung (47,7 % aller registrierten<br />
Tatverdächtigen waren bei diesen Delikten unter 21 Jahren, zu 2009 – 7,4<br />
Prozentpunkte).<br />
Laut <strong>PKS</strong> waren in 4 Deliktsbereichen die Tatverdächtigen bereits in hoher Zahl<br />
vorher polizeilich in Erscheinung getreten:<br />
• Beim Raub 86,7%, (+ 11,2 Prozentpunkte)<br />
• bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung 59,5 %(- 9,6<br />
Prozentpunkte),<br />
• bei der Sachbeschädigung 62,3 % (+ 3,7 Prozentpunkte) und<br />
• beim Diebstahl 59,5 % (- 2 Prozentpunkte).<br />
Dem Phänomen der jugendlichen und heranwachsenden Wiederholungs- und<br />
Intensivtäter wird bereits seit 2008 Rechnung getragen. Zu diesem Zeitpunkt hat<br />
die Polizei im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> eine Ermittlungsgruppe Jugend eingerichtet,<br />
die sich um diese Zielgruppe intensiv kümmert.<br />
Das erfolgreiche Konzept dieser Arbeit wurde nun auch auf den Bereich der<br />
erwachsenen Straftäter übertragen. Im Konzept „TOS“ (Täterorientierte<br />
Strafverfolgung) geht es, ähnlich wie bei der Betreuung jugendlicher Intensivtäter,<br />
darum, die Bearbeitung sämtlicher Einzeltaten auf einen polizeilichen<br />
Sachbearbeiter zu konzentrieren. Ziel ist es, die Ermittlungsarbeit effektiver zu<br />
gestalten und gleichzeitig den Kontroll- und Verfolgungsdruck zu erhöhen.<br />
16
4. Ausländerkriminalität<br />
5. Opfer<br />
Seite 17 von <strong>22</strong><br />
Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen insgesamt betrug <strong>2010</strong> 6,9<br />
% (zuvor 7,0 %), es wurden <strong>22</strong>3 nichtdeutsche TV erfasst (zuvor 238).<br />
Berücksichtigt man den Bevölkerungsanteil von nichtdeutschen Bürgern von<br />
knapp 2,4 %, so ist diese Bevölkerungsgruppe in der <strong>PKS</strong> überrepräsentiert.<br />
Die Altersgruppe der unter 21 Jährigen ist auch bei Opfern<br />
überrepräsentiert.<br />
Die Altersgruppe der über 60 Jährigen ist bei den Opfern deutlich<br />
unterrepräsentiert.<br />
Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind nicht nur als Tatverdächtige,<br />
sondern auch als Opfer überrepräsentiert.<br />
Von allen erfassten 1562 Opfern (2009: 1484 Personen) sind<br />
• 12,4 % Kinder,<br />
• 17,7 % Jugendliche und<br />
• 13,8 % Heranwachsende.<br />
Somit sind 43,9 % der Opfer unter 21 Jahre alt.<br />
Bei Rohheitsdelikten beläuft sich dieser Wert auf 42,3 %.<br />
Berücksichtigt man die Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppen im Kreis<br />
<strong>Dithmarschen</strong>, so wird deutlich, dass das Gefahrenpotenzial, Opfer einer Straftat<br />
zu werden, bei unter 21-Jährigen im Vergleich zu anderen Bevölkerungsteilen am<br />
höchsten ist. Der Bevölkerungsanteil der Kinder liegt bei 13,5 %, der<br />
Jugendlichen bei 4,8 % und der Heranwachsenden bei 3,6 %. Insgesamt ergibt<br />
dies einen Anteil von 21,8 %, der aber 43,9 % aller Opfer darstellt.<br />
Die Bevölkerungsgruppe der Menschen ab 60 Jahren macht 5,6 % (+ 0,7<br />
Prozentpunkte) aller erfassten Opfer aus. Im Bereich der Rohheitsdelikte sind es<br />
5,9 % (+ 0,9 Prozentpunkte). Demgegenüber steht ein Bevölkerungsanteil dieser<br />
Gruppe von 28,9 %.<br />
Eine besondere Gefährdung der Senioren kann statistisch daher nicht festgestellt<br />
werden.<br />
17
6. Sonstiges<br />
7. Fazit<br />
Seite 18 von <strong>22</strong><br />
Die Zahl der Todesermittlungen ist konstant geblieben.<br />
Neben den statistisch erfassten Straftaten waren polizeiliche Ermittlungen in 125<br />
(124) Todesfällen erforderlich. In 56 (67) Fällen war das Ergebnis der<br />
Ermittlungen ein Suizid.<br />
Die Fälle, in denen Personen abgängig oder vermisst sind, sind erstmals<br />
wieder rückläufig.<br />
In 363 (503) Fällen wurden Fahndungen nach abgängigen Personen oder<br />
Vermissten aufgenommen. Dieses stellt erstmals wieder einen deutlichen<br />
Rückgang dar. Die größte Gruppe bleiben aber weiterhin die Mädchen im Alter<br />
zwischen 14 und 18 Jahren mit 164 (233) Fällen, hier liegen die Jungen gleichen<br />
Alters mit 106 (157) Fällen darunter.<br />
Aufgriffe haben weiter abgenommen (von 7 auf 4).<br />
Darüber hinaus wurde in 98 (61) Brandfällen, in denen technische bzw. natürliche<br />
Brandursache ohne schuldhaftes Verhalten festgestellt wurde, ermittelt.<br />
Die Fallzahlen für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> sind erneut gesunken und liegen auch<br />
<strong>2010</strong> erfreulicherweise mit 8.008 Straftaten in einem 10-Jahres-Tief.<br />
Die Ursache für das weitere Absinken dürfte ein allgemeiner Trend sein, der<br />
landesweit (und auch darüber hinaus) erkennbar ist. Hinzu kommt z.B. ein<br />
witterungsbedingter Rückgang. Immerhin über ein Viertel des Jahres herrschten<br />
teils extreme Winterbedingungen vor, die sich natürlich auch auf kriminelle<br />
Aktivitäten auswirken.<br />
Darüber hinaus lässt sich aber auch erkennen, dass die getroffenen polizeilichen<br />
Anstrengungen weiterhin Früchte tragen (Einrichtung einer EG-Jugend,<br />
Zusammenlegung von Ermittlungsdiensten).<br />
Es wurden 3.984 Taten aufgeklärt, dabei wurden 3.233 Tatverdächtige ermittelt.<br />
Die Polizei in <strong>Dithmarschen</strong> konnte ihre Aufklärungsergebnisse weiter verbessern<br />
und verzeichnet <strong>2010</strong> mit 49,8 % die höchste Aufklärungsquote der letzten 10<br />
Jahre.<br />
Gemessen an der Häufigkeitszahl belegt <strong>Dithmarschen</strong> in <strong>2010</strong> weiterhin die 3.<br />
von 15 Stellen und belegt somit Platz 3 der sichersten Landkreise.<br />
Auch bei der Stadt Heide konnte der positive Trend des Vorjahres fortgesetzt<br />
werden, die Häufigkeitszahl sank erneut um 2.029.<br />
18
Seite 19 von <strong>22</strong><br />
Bei fast jeder 5. Straftat steht der Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss, diese Zahl<br />
blieb nahezu unverändert.<br />
In <strong>22</strong>1 Fällen handelte es sich bei den Tatverdächtigen um Konsumenten harter<br />
Drogen. Hier gab es einen Anstieg.<br />
Mehr als die Hälfte aller Tatverdächtigen ist schon mehrmals polizeilich in<br />
Erscheinung getreten.<br />
3 von 4 Tatverdächtigen sind männlich. Das Verhältnis bleibt unverändert.<br />
Die Mehrheit aller Straftaten sind Diebstahlsdelikte. Diese sind aber erneut<br />
deutlich zurückgegangen und erreichen ein 10-Jahres-Tief. Schwere Diebstähle<br />
haben deutlich abgenommen.<br />
Die Anzahl der Fahrraddiebstähle nahm deutlich ab.<br />
Rohheitsdelikte nehmen leicht ab, dabei bilden die Körperverletzungen den<br />
absoluten Schwerpunkt. 9 von 10 Rohheitsdelikten werden aufgeklärt.<br />
Qualifizierte Körperverletzungen auf öffentlichen Plätzen nehmen deutlich ab.<br />
Vermögensdelikte nehmen das dritte Jahr in Folge wieder ab.<br />
Sachbeschädigungen nehmen deutlich ab.<br />
Die Jugendkriminalität bleibt ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit. Die Zahl der<br />
ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist in <strong>2010</strong> gesunken.<br />
Jugendtypische Delikte sind auch in 2009:<br />
• Sachbeschädigung<br />
• Raub<br />
• Diebstahl sowie<br />
• schwere bzw. gefährliche Körperverletzung.<br />
Laut <strong>PKS</strong> waren in den folgenden 4 Deliktsbereichen die Tatverdächtigen bereits<br />
in hoher Zahl polizeilich in Erscheinung getreten:<br />
• Raub<br />
• gefährliche und schwere Körperverletzungen<br />
• Sachbeschädigungen und<br />
• Diebstahl.<br />
Die intensive und täterorientierte Vorgehensweise im Bereich der<br />
Jugendkriminalität seit 2008 hat sich bewährt. Daher wird dieses Konzept nun<br />
auch in entsprechenden Fällen auf den Personenkreis der über 21-jährigen<br />
Straftäter ausgedehnt.<br />
Unser aller Augenmerk muss aber weiterhin insbesondere auf die jungen<br />
Menschen in unserem Kreis gerichtet sein.<br />
19
Seite 20 von <strong>22</strong><br />
Knapp jede 3. Tat wurde durch diese Altersgruppen begangen, obwohl nur etwa<br />
jeder 5. dithmarscher Bürger unter 21 Jahre alt ist.<br />
Zudem stammen 4 von 10 Opfern von Straftaten aus dieser Altersgruppe.<br />
Die Zahl der Vermisstenfälle (fast ausschließlich junge Menschen) hat <strong>2010</strong><br />
erstmals wieder abgenommen.<br />
Die Aufklärungszahlen insgesamt bewegen sich weiter auf einem guten Niveau.<br />
Natürlich sind wir aber bemüht, uns auch hier weiter zu steigern.<br />
Die Polizei erwartet auch in Zukunft eine Verschiebung der Phänomene von der<br />
Diebstahlskriminalität hin zu einer vermehrten Nutzung der „neuen Medien“.<br />
Insbesondere die Möglichkeiten des Internets werden eine immer größere Rolle<br />
spielen.<br />
Wir hoffen, bei unseren Bemühungen auch weiterhin auf die Unterstützung und<br />
Zusammenarbeit mit der Bevölkerung des Kreises <strong>Dithmarschen</strong>, ihren Behörden<br />
und Institutionen.<br />
Denis Butgereit<br />
Kriminalrat und Leiter der Kriminalpolizeistelle Heide<br />
20
8. Allgemeine Hinweise<br />
Seite 21 von <strong>22</strong><br />
Die polizeiliche Kriminalstatistik erfasst alle Straftaten mit Ausnahme von<br />
- Staatsschutzdelikten<br />
- Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden<br />
und<br />
- Verstößen gegen strafrechtliche Landesnebengesetze.<br />
Dabei können selbstverständlich nur die Straftaten erfasst werden, die der Polizei<br />
bekannt werden; es handelt sich also um eine „Hellfeldstatistik“. Belastbare<br />
Aussagen über die tatsächliche Zahl und die Struktur der Straftaten (also der<br />
Summe von Hell- und Dunkelfeld) sind aus der polizeilichen Kriminalstatistik<br />
allein nicht möglich.<br />
Viele Delikte werden aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Anzeige gebracht.<br />
Ein unmittelbarer Rückschluss aus gestiegenen Fallzahlen auf eine tatsächlich<br />
gestiegene Kriminalität ist daher nicht absolut zulässig. Vielmehr kann es sein –<br />
und kriminologische Untersuchungen sprechen dafür - dass sich in Teilen<br />
lediglich das Anzeigeverhalten geändert hat.<br />
Es handelt es bei der polizeilichen Kriminalstatistik um eine Ausgangsstatistik.<br />
Das bedeutet, die Taten werden statistisch erfasst, wenn der polizeiliche<br />
Ermittlungsvorgang an die Staatsanwaltschaft abgegeben wird.<br />
Erfassungszeitpunkt und Tatzeitpunkt sind also in der Regel nicht identisch. Je<br />
nach Umfang der Ermittlungen ist es durchaus möglich, dass Taten, die im Jahre<br />
<strong>2010</strong> (oder vorher) begangen wurden, erst 2011 in die polizeiliche<br />
Kriminalstatistik einfließen und somit als Delikte aus 2011 gewertet werden.<br />
In der Anlage sind Hinweise zur Erstellung, Zusammenfassung und Analyse der<br />
<strong>PKS</strong> <strong>2010</strong> angefügt (auch zu den Summenschlüsselnummern).<br />
21
9. Anlage1<br />
Begriffe:<br />
Seite <strong>22</strong> von <strong>22</strong><br />
Häufigkeitszahl: Zahl der Straftaten in einem bestimmten Raum, hochgerechnet<br />
auf 100.000 gemeldete Einwohner<br />
Kinder: unter 14 Jahren<br />
Jugendliche: 14 bis unter 18 Jahren<br />
Heranwachsende: 18 bis unter 21 Jahre<br />
Rohheitsdelikte:<br />
Raubdelikte<br />
Körperverletzungsdelikte<br />
Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberaubung, Nötigung,<br />
Bedrohung)<br />
Gefährliche Körperverletzung:<br />
Verletzung eines anderen Menschen durch Waffen oder gefährliches Werkzeug<br />
Schwere Körperverletzung:<br />
Körperverletzung mit schweren Folgen, z. B. dem Verlust der Zeugungsfähigkeit,<br />
der Sehfähigkeit, des Gehörs oder eines wichtigen Körperteils<br />
Tageswohnungseinbrüche:<br />
Einbrüche in Wohnungen in der Zeit von 06.00 bis 21.00 Uhr<br />
Sonstiger Betrug:<br />
Leistungsbetrug<br />
Leistungskreditbetrug<br />
Arbeitsvermittlungsbetrug<br />
Versicherungsbetrug<br />
Computerbetrug<br />
Provisionsbetrug<br />
Sozialleistungs- und Sozialversicherungsbetrug<br />
<strong>22</strong>