18.11.2012 Aufrufe

PKS 2010 Dithmarschen, 22 Seiten (PDF/277 KB - Landespolizei ...

PKS 2010 Dithmarschen, 22 Seiten (PDF/277 KB - Landespolizei ...

PKS 2010 Dithmarschen, 22 Seiten (PDF/277 KB - Landespolizei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kriminalpolizeistelle Heide - <strong>PKS</strong>-Auswertung -<br />

Polizeiliche<br />

Kriminalstatistik<br />

<strong>2010</strong><br />

Kreis <strong>Dithmarschen</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Statistik im Überblick.................................................................................................................... 3<br />

1.1. Gesamtkriminalität........................................................................................ 3<br />

1.2. Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote....................................................... 4<br />

1.3. Häufigkeitszahlen......................................................................................... 4<br />

1.4. Tatverdächtige.............................................................................................. 5<br />

1.5. Schaden ....................................................................................................... 6<br />

2. Einzelne Delikte ............................................................................................................................. 7<br />

2.1. Allgemeine Betrachtung ............................................................................... 7<br />

2.2. Straftaten gegen das Leben ......................................................................... 8<br />

2.3. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ........................................ 8<br />

2.4. Rohheitsdelikte............................................................................................. 9<br />

2.5. Brandstiftungen .......................................................................................... 10<br />

2.6. Diebstahl .................................................................................................... 10<br />

2.7. Vermögens- und Fälschungsdelikte ........................................................... 12<br />

2.8. Wirtschaftskriminalität ................................................................................ 13<br />

2.9. Rauschgiftdelikte........................................................................................ 14<br />

3. Jugendkriminalität ...................................................................................................................... 14<br />

4. Ausländerkriminalität.................................................................................................................. 17<br />

5. Opfer............................................................................................................................................. 17<br />

6. Sonstiges ..................................................................................................................................... 18<br />

7. Fazit .............................................................................................................................................. 18<br />

8. Allgemeine Hinweise................................................................................................................... 21<br />

9. Anlage1 ........................................................................................................................................ <strong>22</strong><br />

2


1. Statistik im Überblick<br />

Seite 3 von <strong>22</strong><br />

1.1. Gesamtkriminalität<br />

In den letzten 10 Jahren wurden noch nie so wenig Straftaten polizeilich<br />

registriert wie in <strong>2010</strong>.<br />

12000<br />

10000<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden im Kreis <strong>Dithmarschen</strong><br />

8.008 Straftaten (2009: 8804)<br />

angezeigt.<br />

Damit ist auch im vergangenen Jahr ein deutlicher Rückgang der bekannt<br />

gewordenen Kriminalität zu verzeichnen. Im Vergleich zu 2009 sank der Wert um<br />

796 Taten (- 9 %). Dies entspricht dem Landestrend, dort liegt der Rückgang bei<br />

8,8% (<strong>22</strong>1.510 Straftaten).<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

Diagramm 1: Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Zahl der Straftaten 2001 - <strong>2010</strong><br />

0<br />

3999<br />

2001<br />

9112<br />

2002<br />

10438 10419<br />

4585 4785<br />

2003<br />

4445<br />

2004<br />

9649<br />

2005<br />

8920 9<strong>22</strong>9 9206<br />

4171 4421<br />

2006<br />

4352 4589<br />

2007<br />

2008<br />

9669<br />

aufgeklärte Fälle gemeldete Fälle<br />

43<strong>22</strong><br />

2009<br />

8804<br />

3984<br />

<strong>2010</strong><br />

8008<br />

gemeldete Fälle<br />

aufgeklärte Fälle<br />

Die Zahl der aufgeklärten Straftaten ging naturgemäß ebenfalls zurück, allerdings<br />

in geringerem Maße als die Zahl der Straftaten insgesamt (- 7,8%).<br />

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist nur leicht zurückgegangen.<br />

Es wurden <strong>2010</strong> insgesamt 3233 Tatverdächtige ermittelt. Das stellt eine<br />

Abnahme von 5,4 % dar.<br />

3


Seite 4 von <strong>22</strong><br />

1.2. Aufgeklärte Fälle und Aufklärungsquote<br />

<strong>2010</strong> führten die polizeilichen Ermittlungen im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> zur höchsten<br />

Aufklärungsquote der letzten 10 Jahre.<br />

Diagramm 2:<br />

Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Entwicklung der Aufklärungsquote 2001 - <strong>2010</strong> (in %)<br />

51%<br />

50%<br />

49%<br />

48%<br />

47%<br />

46%<br />

45%<br />

44%<br />

43%<br />

42% 43,9% 43,9%<br />

41%<br />

45,9%<br />

46,1%<br />

46,8%<br />

47,9%<br />

47,3%<br />

47,5%<br />

49,1%<br />

49,8%<br />

40%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Die Zahl der aufgeklärten Fälle nahm im Vergleich 2009 - <strong>2010</strong> von 4.3<strong>22</strong> auf<br />

3.984 ab. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang von 7,8 %. Die<br />

begangenen Straftaten haben in <strong>2010</strong> aber um 9 % abgenommen.<br />

Ins Verhältnis gesetzt zu der Anzahl der gemeldeten Straftaten errechnet sich<br />

daraus die Aufklärungsquote. Die Aufklärungsquote lag <strong>2010</strong> bei 49,8 % und<br />

stieg somit gegenüber 2009 um 0,7 Prozentpunkte. Die Aufklärungsquote <strong>2010</strong><br />

konnte somit den allgemeinen Erfolgstrend weiter fortsetzen und erreichte jetzt<br />

erneut den höchsten Wert innerhalb der letzten 10 Jahre. Sie liegt damit immer<br />

noch ganz knapp unter dem Landesdurchschnitt von exakt 50 %. Auf<br />

Landesebene ist die Anzahl der aufgeklärten Fälle ebenfalls deutlich um 7,4 % (-<br />

8.879) gesunken.<br />

1.3. Häufigkeitszahlen<br />

Im positiven Vergleich der Häufigkeitszahlen nimmt der Kreis <strong>Dithmarschen</strong> im<br />

Land den dritten Platz ein und konnte damit das hervorragende Ergebnis des<br />

Vorjahres bestätigen.<br />

Die Stadt Heide konnte ihren Wert auch noch einmal deutlich verbessern.<br />

4


Seite 5 von <strong>22</strong><br />

Die Häufigkeitszahl (= die hochgerechnete Anzahl der Straftaten auf 100.000<br />

Einwohner) für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> lag <strong>2010</strong> bei 5.920 (Abnahme um 8,7 %<br />

ggü. dem Vorjahr).<br />

Diagramm 3: Häufigkeitszahlen in den Kreisen und kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins<br />

6.760<br />

5.920<br />

6.754<br />

Die Häufigkeitszahl für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> liegt seit Jahren deutlich unter<br />

der des Landes Schleswig-Holstein (<strong>2010</strong>: 7.8<strong>22</strong>), d.h., die Gefahr, im Kreis<br />

<strong>Dithmarschen</strong> Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer als im<br />

Landesdurchschnitt.<br />

Betrachtet man die Entwicklung in Städten und Gemeinden, so kann man<br />

erkennen, dass auch die Stadt Heide mit einer Häufigkeitszahl von 11.467 das<br />

Vorjahresergebnis um 2.029 senken konnte (Straftaten: gesamt 2379 / -431 / -<br />

15,3 %) und somit im Landesvergleich erst an 10. und nicht mehr an 6. Stelle<br />

steht. Ein auch in der Tendenz sehr erfreuliches Ergebnis.<br />

1.4. Tatverdächtige<br />

10.905<br />

7.243<br />

5.521<br />

6.553<br />

6.440<br />

6.580<br />

12.112<br />

5.002<br />

7.548<br />

15.236<br />

12.644<br />

6.484<br />

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen ist im vergangenen Jahr erstmals<br />

wieder leicht rückläufig.<br />

Es wurden <strong>2010</strong> insgesamt 3.233 Tatverdächtige ermittelt. Damit wurden 185<br />

Tatverdächtige weniger ermittelt als im Jahr 2009, das stellt eine Abnahme von<br />

5,4 % dar. Die Zahl der aufgeklärten Fälle hingegen nahm stärker ab (- 7,8 %).<br />

5


Seite 6 von <strong>22</strong><br />

Die Zahl der Tatverdächtigen, die mehrfach polizeilich in Erscheinung treten, geht<br />

leicht zurück.<br />

Tatverdächtige, die auch Konsumenten harter Drogen sind, nehmen weiter<br />

zu.<br />

In <strong>22</strong>1 Fällen (6,8 % der ermittelten Tatverdächtigen) fielen Konsumenten harter<br />

Drogen als Tatverdächtige auf. Hier haben wir einen Anstieg in absoluten Zahlen<br />

zu verzeichnen (+ 21). Auch im Verhältnis zu der Anzahl der aufgeklärten Fälle ist<br />

hier erneut eine Zunahme erkennbar (8,0 % der Fälle ggü. 7,3 % der Fälle).<br />

Die Anzahl der Tatverdächtigen, die bei der Tat unter Alkoholeinfluss<br />

stehen, bleibt relativ konstant.<br />

Rund jede 5. Tat wird unter Alkoholeinfluss begangen.<br />

In 660 Fällen (20,4 % der Gesamtzahl) standen die Tatverdächtigen unter<br />

Alkoholeinfluss. Dieses sind 29 Fälle weniger als im Vorjahr.<br />

Mehr als jeder 2. Tatverdächtige war der Polizei bereits vorher als Straftäter<br />

bekannt.<br />

In 2.097 Fällen (52,6 %) waren die Tatverdächtigen bereits in der Vergangenheit<br />

als Straftäter in Erscheinung getreten.<br />

Dieser Wert ist im Vergleich mit 2009 deutlich gesunken (- 289 Fälle, - 12,1 %). 1<br />

Mehr als ¾ der Tatverdächtigen sind männlichen Geschlechts.<br />

2.483 (76,8 %) der Tatverdächtigen waren männlich, 750 (23,2 %) weiblich.<br />

Analog zur Abnahme der Fallzahlen insgesamt ist auch hier die Zahl rückläufig.<br />

Das Verhältnis von männlichen zu weiblichen Tatverdächtigen bleibt im Vergleich<br />

zum Vorjahr allerdings nahezu identisch.<br />

Zu der Gruppe der jugendlichen Mehrfach- und Intensivtäter wird gesondert eine<br />

Aussage unter Pkt. 3 dieser Auswertung getroffen.<br />

1.5. Schaden<br />

Die Schadenssumme, die durch Straftaten unmittelbar verursacht wird, ist<br />

stark angestiegen.<br />

Durch die <strong>2010</strong> im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> begangenen Straftaten wurde ein<br />

Gesamtschaden von 10.045.285 € verursacht.<br />

Die Schadenssumme erhöhte sich damit in <strong>2010</strong> um annähernd 4 Millionen €,<br />

nachdem sie im Vorjahr um ca. 2 Millionen € gesunken war. Dieser enorme<br />

Anstieg findet sich fast ausschließlich im Bereich der Wirtschaftskriminalität<br />

wieder. Hier spiegeln sich mit entsprechender Verzögerung auch die<br />

Auswirkungen der Finanzkrise wider.<br />

1 Hier werden die Fälle gezählt, nicht die Tatverdächtigen. 1 TV kann hier mehrere Fälle<br />

begangen haben, wird bei den TV aber nur einmal gezählt.<br />

6


Seite 7 von <strong>22</strong><br />

Aus der Gesamtschadenssumme heben sich neben dem Diebstahlsbereich mit<br />

ca. 2,4 Millionen € (2009 2,5 Millionen €), die Wirtschaftskriminalität mit fast 5,6<br />

Millionen € (Vorjahr 1,7 Mio. €) und der Betrugsbereich mit 5,5 Millionen € (2009<br />

über 1,3 Millionen €) deutlich von den anderen Bereichen ab. Hierbei ist zu<br />

bemerken, dass große Teile der Taten im Betrugsbereich der<br />

Wirtschaftskriminalität zuzurechnen waren, dies erklärt die entsprechende<br />

Erfassung.<br />

Bezogen auf die Verteilung im übrigen Deliktsbereich kann also von einer<br />

weitgehend stabilen Situation ausgegangen werden.<br />

2. Einzelne Delikte<br />

2.1. Allgemeine Betrachtung<br />

Die Diebstahlskriminalität nimmt weiter deutlich ab.<br />

Vermögens- und Fälschungsdelikte lösen die Sachbeschädigungen als<br />

zweithäufigste Deliktsform nach den Eigentumsdelikten ab.<br />

Die Gesamtkriminalität des Kreises <strong>Dithmarschen</strong> ist zu 41 % deutlich durch<br />

Diebstahlsdelikte gekennzeichnet (2009: 44 %). Fast gleichauf finden sich<br />

dahinter die Vermögens- und Fälschungsdelikte (1189 Fälle), Rohheitsdelikte<br />

(1153) und die Sachbeschädigungen (1083).<br />

Diagramm 4: Kreis <strong>Dithmarschen</strong> - Straftatenanteil <strong>2010</strong><br />

Rauschgiftdelikte<br />

4%<br />

Rohheitsdelikte<br />

14%<br />

Vermögens-/<br />

Fälschungsdelikte<br />

15%<br />

sonstige<br />

12%<br />

Sachbeschädigung<br />

14%<br />

schwerer Diebstahl<br />

20%<br />

einfacher Diebstahl<br />

21%<br />

7


2.2. Straftaten gegen das Leben<br />

Seite 8 von <strong>22</strong><br />

In <strong>2010</strong> wurden im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2 Straftaten gegen das Leben in der<br />

Kriminalitätsstatistik erfasst. Beide Fälle wurden erfolgreich aufgeklärt.<br />

Es handelte sich hierbei um ein vollendetes sowie ein versuchtes Tötungsdelikt.<br />

Bearbeitet wurden diese von dem für diese qualifizierten Delikte zuständigen<br />

Kommissariat der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe.<br />

2.3. Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung<br />

Die Zahl der Sexualstraftaten ist <strong>2010</strong> leicht gesunken.<br />

Im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> wurden <strong>2010</strong> insgesamt 83 Sexualdelikte registriert. Im<br />

Jahr <strong>2010</strong> konnten in diesem Deliktsbereich 72 Fälle aufgeklärt werden. Damit<br />

konnte in diesem Deliktsbereich die Aufklärungsquote bei sinkender Fallzahl<br />

deutlich gesteigert werden. Schwerpunkte liegen dabei beim sexuellen<br />

Missbrauch von Kindern (23 Fälle, - 1), der sexuellen Nötigung (18 Fälle, + 3) und<br />

Vergewaltigungen (18 Fälle, + 5).<br />

Diagramm 5: Zahl der Sexualstraftaten - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

81,1%<br />

95<br />

75,0%<br />

100<br />

75,7%<br />

111<br />

82,8%<br />

1<strong>22</strong><br />

131<br />

72,5%<br />

81,7%<br />

109<br />

100<br />

74,0%<br />

83,3%<br />

78,9%<br />

90 90<br />

86,8%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

gemeldete Fälle Aufkärungsquote<br />

83<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

8


Seite 9 von <strong>22</strong><br />

Die Aufklärungsquote liegt in dem Bereich der Vergewaltigungen im Jahr <strong>2010</strong><br />

bei 88,9 % und damit deutlich über dem Ergebnis aus 2009 (76,9 %). Bei den<br />

sexuellen Nötigungen lag das Aufklärungsergebnis bei 66,7 % (vorher 73,3 %)<br />

Bei Sexualdelikten, in denen Kinder Opfer sind, konnten alle 24 Fälle aufgeklärt<br />

werden.<br />

2.4. Rohheitsdelikte<br />

Die Rohheitsdelikte nehmen, entsprechend dem Landestrend, im Kreis<br />

<strong>Dithmarschen</strong> wieder leicht ab.<br />

Körperverletzungen bilden dabei weiterhin den absoluten Schwerpunkt.<br />

Mit 1153 Fällen wurden im Jahr <strong>2010</strong> insgesamt 73 Taten oder 5,9 % weniger<br />

Rohheitsdelikte als im Vorjahr registriert. Damit hat die Zahl nach den Anstiegen<br />

in den Vorjahren erfreulicherweise erstmals wieder abgenommen.<br />

915 dieser Delikte waren Körperverletzungen (- 57 zum Vorjahr), davon 687<br />

einfache (- 74) und 179 (+ 10) schwere bzw. gefährliche Körperverletzungen.<br />

Schwere Körperverletzungen qualifizieren sich durch die mit der Körperverletzung<br />

verbundenen gesundheitlichen Folgen, gefährliche Körperverletzungen durch die<br />

Art und Weise der Ausführung.<br />

Positiv ist anzumerken, dass qualifizierte Körperverletzungen auf öffentlichen<br />

Plätzen einen Rückgang von über 10 % verzeichnen. Unverändert sind über 50<br />

% der Tatverdächtigen einer Körperverletzung bereits vorher polizeilich<br />

aufgefallen und 4 von 10 Tatverdächtigen standen unter Alkoholeinfluss.<br />

Anzahl der Raubdelikte bleibt konstant.<br />

Insbesondere die Fälle von Straßenraub zeigen sich um auf exakt<br />

demselben Wert wie im Vorjahr.<br />

Die Aufklärungsergebnisse beim Raub bleiben auf hohem Niveau.<br />

<strong>2010</strong> wurden 48 Raubtaten angezeigt, 1 Tat mehr als in 2009. Darunter waren 15<br />

(wie in 2009) Delikte des Straßenraubes. Dazu kamen 7 Fälle von<br />

Freiheitsberaubung, 54 Nötigungen und 106 Bedrohungen, die ebenfalls zu den<br />

Rohheitsdelikten zählen.<br />

In <strong>2010</strong> lag die Aufklärungsquote bei 62,5 %. Nach dem absoluten Höchststand<br />

im Vorjahr haben wir hier einen Rückgang zu verzeichnen, der sich aber im 10-<br />

Jahres-Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau befindet.<br />

Wie in 2009 wurden auch <strong>2010</strong> 9 von 10 Fälle im Bereich der Rohheitsdelikte<br />

aufgeklärt.<br />

Die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten insgesamt konnte mit 90,2 % auf<br />

dem erfreulichen Niveau des Vorjahres gehalten werden.<br />

9


Diagramm 6: Zahl der Raubstraftaten - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

55<br />

54,5%<br />

65<br />

49,2%<br />

73<br />

54,8%<br />

53<br />

58,5%<br />

45 45<br />

48,9%<br />

57,8%<br />

36<br />

41,7%<br />

65<br />

60,0%<br />

Seite 10 von <strong>22</strong><br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />

2.5. Brandstiftungen<br />

Im Jahr 2009 wurden im Kreisgebiet 43 (2009: 55) Brandstiftungen erfasst.<br />

In 20 Fällen wurde wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung und<br />

Herbeiführung einer Brandgefahr ermittelt, gegenüber 42 Fällen im Vorjahr.<br />

Weiterhin wurden in 56 Fällen Ermittlungen aufgenommen, die letztendlich eine<br />

technische Ursache ohne schuldhaftes Verhalten als Brandursache ergaben. Hier<br />

gab es eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu 34 Fällen im Vorjahr.<br />

2.6. Diebstahl<br />

Die Zahl der Diebstähle insgesamt fällt weiter und landet erneut bei einem<br />

10-Jahres-Tief in <strong>Dithmarschen</strong>.<br />

Schwere Fälle des Diebstahls haben auch in <strong>2010</strong> sehr deutlich abgenommen.<br />

Fahrraddiebstähle nehmen sehr stark ab.<br />

Diebstähle aus Wohnungen nehmen wieder leicht zu.<br />

Mit 41,8 % (2009 43,7 %) aller registrierten Straftaten waren auch <strong>2010</strong> die<br />

Diebstähle das die Polizeiliche Kriminalstatistik quantitativ beherrschende<br />

Deliktsfeld. Allerdings ist festzustellen, dass der prozentuale Anteil der<br />

Diebstahlskriminalität an der Gesamtkriminalität weiter rückläufig ist. Mit 3.350<br />

Diebstählen wird die Marke des Vorjahres erneut unterboten und stellt auch <strong>2010</strong><br />

die niedrigste Zahl in diesem Deliktsbereich seit 10 Jahren dar.<br />

72,3%<br />

47<br />

62,5%<br />

48<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

10


Seite 11 von <strong>22</strong><br />

Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich fällt leicht, erreichte aber<br />

immer noch den dritthöchsten Wert im 10-Jahres-Vergleich.<br />

Diagramm 7: Zahl der Diebstähle - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

4989<br />

5810<br />

5319<br />

4821<br />

4175 4244 4125<br />

4674<br />

3846<br />

3350<br />

28,2%<br />

26,0%<br />

27,4%<br />

25,7% 26,8%<br />

24,4% 23,8% 23,7% 24,4% 24,6%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

Der zahlenmäßige Abstand zwischen den schweren Diebstählen mit 1.583 Taten<br />

(2009: 1.977) und den einfachen Diebstählen mit 1.767 Straftaten (2009: 1.869)<br />

schrumpft auch <strong>2010</strong> weiter. Einfache Diebstähle sind durch das bloße<br />

Wegnehmen erfüllt, wie beim Ladendiebstahl. Schwere Diebstähle beinhalten<br />

stets eine Qualifizierung, hier muss vor der Wegnahme ein weiteres<br />

Hindernis/eine Sicherung beseitigt werden, wie bei einem Einbruch. Mittlerweile<br />

ist hier fast ein Gleichstand eingetreten.<br />

Ladendiebstähle haben mit 361 Fällen um 16,5 % zugenommen.<br />

Die Fahrraddiebstähle sind bei 667 Fällen in <strong>2010</strong> rapide um 27,5 % gesunken<br />

(920 Fälle in 2009).<br />

Diebstähle aus Wohnungen sind im abgelaufenen Jahr wieder leicht angestiegen<br />

(in Fallzahlen 269 aus 2009 zu 283 in <strong>2010</strong>, + 5,2%). Dabei ist allerdings<br />

anzumerken, dass der Wohnungseinbruchdiebstahl nahezu gleich geblieben ist<br />

(208 zu 206 Fälle), eine Feststellung, die in anderen Teilen Schleswig-Holsteins<br />

so nicht zu treffen ist. Dort hat es z.T. erhebliche Anstiege gegeben.<br />

0%<br />

11


Seite 12 von <strong>22</strong><br />

Diebstähle aus Firmen, Arztpraxen und Büros haben in <strong>2010</strong> weiter, wenn auch<br />

nur leicht, abgenommen (237 in 2009 zu <strong>22</strong>8 in <strong>2010</strong>). Hier konnte das gute<br />

Ergebnis aus 2009 bestätigt werden.<br />

Diagramm 8: Anteile der einzelnen Diebstahlsdelikte an Gesamtkriminalität <strong>2010</strong> insgesamt<br />

Ladendiebstahl<br />

(+ 15,9%); 356;<br />

4,4%<br />

Fahrraddiebstahl<br />

(- 27,5%); 667;<br />

8,3%<br />

Diebstahl i./a. Dienst-,<br />

Büro-, Werkstatt- und<br />

Lagerräumen<br />

(- 3,8%); <strong>22</strong>8;<br />

2,8%<br />

Diebstahl "rund ums KFZ"<br />

(- 1,3%); 445;<br />

5,5%<br />

Diebstahl in/aus<br />

Wohnungen<br />

(+ 5,2%); 283;<br />

3,5%<br />

sonstiger Diebstahl<br />

(- 15%); 1371;<br />

17,1%<br />

2.7. Vermögens- und Fälschungsdelikte<br />

Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen im dritten Jahr in Folge ab.<br />

Die Betrugsdelikte dominieren hier deutlich<br />

Internetkriminalität bleibt ein dynamisches Aufgabenfeld der Polizei.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurden in <strong>Dithmarschen</strong> 1.189 Straftaten (2009: 1.261) aus dem<br />

Deliktsbereich Vermögens- und Fälschungsdelikte registriert. Dieses stellt eine<br />

Abnahme um 5,7 % dar.<br />

Den mit Abstand höchsten Anteil an den Vermögens- und Fälschungsdelikte<br />

haben, wie auch in den Vorjahren, die Betrugsdelikte. Im Betrugsbereich stehen<br />

870 Taten aus <strong>2010</strong> insgesamt 888 Delikten aus dem Jahre 2009 gegenüber.<br />

Der schon in den Vorjahren festgestellte Missbrauch des Mediums Internet in<br />

allen Deliktsbereichen hält auch <strong>2010</strong> an. Gegenüber 2009 gab es einen Anstieg<br />

bei den Fallzahlen von 382 auf 411 (+ 7,5 %)<br />

12


Seite 13 von <strong>22</strong><br />

Diagramm 9: Vermögens/ Fälschungsdelikte - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 -<br />

<strong>2010</strong><br />

1750<br />

1500<br />

1250<br />

1000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

81,3%<br />

763<br />

75,5%<br />

970<br />

1443<br />

82,4%<br />

75,5% 1195<br />

1278<br />

68,7%<br />

1479<br />

74,2%<br />

1590<br />

75,2%<br />

1328<br />

68,8%<br />

1261<br />

68,1%<br />

1189<br />

68,5%<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

gemeldete Fälle Aufklärungsquote<br />

2.8. Wirtschaftskriminalität<br />

Die Wirtschaftskriminalität mit den im Jahr <strong>2010</strong> erfassten 94 Fällen stieg um 51<br />

Fälle deutlich um mehr als das Doppelte an. Trotzdem macht dieser Bereich nur<br />

einen quantitativ kleinen Teil der Gesamtkriminalität (1,1 %) aus. Allerdings ist<br />

der volkswirtschaftliche Schaden immer noch sehr groß:<br />

Mit 5,6 Mio € verursachte die Wirtschaftskriminalität etwa die Hälfte des durch die<br />

Kriminalität insgesamt entstandenen Schadens. Hier wurde ein erheblicher<br />

Anstieg verzeichnet.<br />

Die Bearbeitung dieser Delikte erfolgt in erster Linie beim Kommissariat 3 der<br />

Bezirkskriminalinspektion Itzehoe.<br />

13<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%


2.9. Rauschgiftdelikte<br />

Seite 14 von <strong>22</strong><br />

Die Rauschgiftkriminalität im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> bewegt sich auf einem<br />

gleich bleibenden Niveau.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde in 288 (2009: 283) Fällen wegen Verstoßes gegen das<br />

Betäubungsmittelgesetz ermittelt, die Aufklärungsquote blieb mit 96,9 %<br />

ebenfalls konstant hoch.<br />

Wie in den Vorjahren standen die Nutzerdelikte insbesondere mit Cannabis<br />

mengenmäßig im Vordergrund; die Fälle des Handels mit Betäubungsmitteln sind<br />

nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr mit 36 Fällen in <strong>2010</strong> (2009: 24<br />

Fälle) wieder angestiegen. Die Aufklärungsquote liegt hier weiterhin bei 100 %.<br />

Diagramm 10: Rauschgiftdelikte - Kreis <strong>Dithmarschen</strong> 2001 - <strong>2010</strong><br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

281<br />

334<br />

3<strong>22</strong><br />

307<br />

370<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Wie erwähnt stand bei den Nutzerdelikten Cannabis im Mittelpunkt, danach<br />

folgen Amphetamine und Kokain.<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> war im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> leider wieder ein Todesfall durch die<br />

Einnahme von Betäubungsmitteln zu beklagen (2009: kein Drogentoter).<br />

3. Jugendkriminalität<br />

Die Zahl von Tatverdächtigen unter 21 Jahren nimmt leicht ab.<br />

Trotzdem ist diese Altersgruppe im Verhältnis zur dithmarscher<br />

Wohnbevölkerung stark überrepräsentiert.<br />

243<br />

262<br />

301<br />

283<br />

288<br />

14


Seite 15 von <strong>22</strong><br />

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist im Jahr <strong>2010</strong><br />

zurückgegangen. Sie liegt nun bei 1036 und hat damit um 141 Tatverdächtige<br />

abgenommen. Hauptgruppe bleibt weiterhin die Gruppe der Jugendlichen im Alter<br />

ab 14 bis unter 18 Jahren (497), gefolgt von den Heranwachsenden (385) ab 18<br />

bis unter 21.<br />

Der Anteil an weiblichen Tatverdächtigen im Vergleich zu den männlichen<br />

Tatverdächtigen liegt bei etwa 24,6 %.<br />

Diagramm 11: Tatverdächtige Kinder, Jugendliche und Heranwachsende 2001 - <strong>2010</strong><br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

198<br />

415<br />

463<br />

<strong>22</strong>6<br />

468<br />

537<br />

244<br />

447<br />

506<br />

198<br />

388<br />

474<br />

142<br />

391<br />

495<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

176<br />

375<br />

487<br />

164<br />

366<br />

452<br />

Kinder Heranwachsende Jugendliche<br />

Der Anteil der jungen Tatverdächtigen an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen ist<br />

im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung weiterhin stark<br />

überrepräsentiert.<br />

Diese 3 Gruppen repräsentieren 32 % der ermittelten Tatverdächtigen insgesamt,<br />

aber nur 21,8 % der Gesamtbevölkerung. Werden alle Kinder unter 7 Jahren aus<br />

dieser Berechnung ebenfalls unberücksichtigt gelassen, so liegt der Anteil an der<br />

Gesamtbevölkerung <strong>Dithmarschen</strong>s sogar nur bei 16 %.<br />

Im Bereich der Erwachsenen fallen auch weiterhin die Altersgruppen ab 30 bis<br />

unter 40 Jahre mit 479 Tatverdächtigen und ab 40 bis unter 50 Jahre mit 5<strong>22</strong><br />

Tatverdächtigen auf. Die anderen Altersgruppen überschreiten die Zahl 300 fast<br />

nie.<br />

170<br />

338<br />

507<br />

216<br />

400<br />

561<br />

154<br />

385<br />

497<br />

15


Seite 16 von <strong>22</strong><br />

Diagramm 12: Anteil der unter 21-Jährigen an allen Tatverdächtigen <strong>2010</strong> (in Klammern:<br />

Anteil an der Wohnbevölkerung, Stand: 31.12.2009),<br />

Erwachsene<br />

(78,2%)<br />

68 %<br />

Kinder<br />

(13,5%)<br />

4,8 %<br />

Jugendliche<br />

(4,8%)<br />

15,4 %<br />

Heranwachsende<br />

(3,6%)<br />

11,9 %<br />

Jugendtypische Delikte sind <strong>2010</strong>:<br />

• Sachbeschädigung (62,7 % unter 21 Jahren, - 2,1 Prozentpunkte zu<br />

2009),<br />

• Raub (68,6 % unter 21 Jahren, + 5,1 Prozentpunkte zu 2009),<br />

• Diebstahl (47,8 % unter 21 Jahren, zu 2009 - 0,5 Prozentpunkte, bei<br />

schweren Fällen 58,4 %, zu 2009 – 0,1 Prozentpunkte) sowie<br />

• schwere bzw. gefährliche Körperverletzung (47,7 % aller registrierten<br />

Tatverdächtigen waren bei diesen Delikten unter 21 Jahren, zu 2009 – 7,4<br />

Prozentpunkte).<br />

Laut <strong>PKS</strong> waren in 4 Deliktsbereichen die Tatverdächtigen bereits in hoher Zahl<br />

vorher polizeilich in Erscheinung getreten:<br />

• Beim Raub 86,7%, (+ 11,2 Prozentpunkte)<br />

• bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung 59,5 %(- 9,6<br />

Prozentpunkte),<br />

• bei der Sachbeschädigung 62,3 % (+ 3,7 Prozentpunkte) und<br />

• beim Diebstahl 59,5 % (- 2 Prozentpunkte).<br />

Dem Phänomen der jugendlichen und heranwachsenden Wiederholungs- und<br />

Intensivtäter wird bereits seit 2008 Rechnung getragen. Zu diesem Zeitpunkt hat<br />

die Polizei im Kreis <strong>Dithmarschen</strong> eine Ermittlungsgruppe Jugend eingerichtet,<br />

die sich um diese Zielgruppe intensiv kümmert.<br />

Das erfolgreiche Konzept dieser Arbeit wurde nun auch auf den Bereich der<br />

erwachsenen Straftäter übertragen. Im Konzept „TOS“ (Täterorientierte<br />

Strafverfolgung) geht es, ähnlich wie bei der Betreuung jugendlicher Intensivtäter,<br />

darum, die Bearbeitung sämtlicher Einzeltaten auf einen polizeilichen<br />

Sachbearbeiter zu konzentrieren. Ziel ist es, die Ermittlungsarbeit effektiver zu<br />

gestalten und gleichzeitig den Kontroll- und Verfolgungsdruck zu erhöhen.<br />

16


4. Ausländerkriminalität<br />

5. Opfer<br />

Seite 17 von <strong>22</strong><br />

Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen insgesamt betrug <strong>2010</strong> 6,9<br />

% (zuvor 7,0 %), es wurden <strong>22</strong>3 nichtdeutsche TV erfasst (zuvor 238).<br />

Berücksichtigt man den Bevölkerungsanteil von nichtdeutschen Bürgern von<br />

knapp 2,4 %, so ist diese Bevölkerungsgruppe in der <strong>PKS</strong> überrepräsentiert.<br />

Die Altersgruppe der unter 21 Jährigen ist auch bei Opfern<br />

überrepräsentiert.<br />

Die Altersgruppe der über 60 Jährigen ist bei den Opfern deutlich<br />

unterrepräsentiert.<br />

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind nicht nur als Tatverdächtige,<br />

sondern auch als Opfer überrepräsentiert.<br />

Von allen erfassten 1562 Opfern (2009: 1484 Personen) sind<br />

• 12,4 % Kinder,<br />

• 17,7 % Jugendliche und<br />

• 13,8 % Heranwachsende.<br />

Somit sind 43,9 % der Opfer unter 21 Jahre alt.<br />

Bei Rohheitsdelikten beläuft sich dieser Wert auf 42,3 %.<br />

Berücksichtigt man die Bevölkerungszahlen dieser Altersgruppen im Kreis<br />

<strong>Dithmarschen</strong>, so wird deutlich, dass das Gefahrenpotenzial, Opfer einer Straftat<br />

zu werden, bei unter 21-Jährigen im Vergleich zu anderen Bevölkerungsteilen am<br />

höchsten ist. Der Bevölkerungsanteil der Kinder liegt bei 13,5 %, der<br />

Jugendlichen bei 4,8 % und der Heranwachsenden bei 3,6 %. Insgesamt ergibt<br />

dies einen Anteil von 21,8 %, der aber 43,9 % aller Opfer darstellt.<br />

Die Bevölkerungsgruppe der Menschen ab 60 Jahren macht 5,6 % (+ 0,7<br />

Prozentpunkte) aller erfassten Opfer aus. Im Bereich der Rohheitsdelikte sind es<br />

5,9 % (+ 0,9 Prozentpunkte). Demgegenüber steht ein Bevölkerungsanteil dieser<br />

Gruppe von 28,9 %.<br />

Eine besondere Gefährdung der Senioren kann statistisch daher nicht festgestellt<br />

werden.<br />

17


6. Sonstiges<br />

7. Fazit<br />

Seite 18 von <strong>22</strong><br />

Die Zahl der Todesermittlungen ist konstant geblieben.<br />

Neben den statistisch erfassten Straftaten waren polizeiliche Ermittlungen in 125<br />

(124) Todesfällen erforderlich. In 56 (67) Fällen war das Ergebnis der<br />

Ermittlungen ein Suizid.<br />

Die Fälle, in denen Personen abgängig oder vermisst sind, sind erstmals<br />

wieder rückläufig.<br />

In 363 (503) Fällen wurden Fahndungen nach abgängigen Personen oder<br />

Vermissten aufgenommen. Dieses stellt erstmals wieder einen deutlichen<br />

Rückgang dar. Die größte Gruppe bleiben aber weiterhin die Mädchen im Alter<br />

zwischen 14 und 18 Jahren mit 164 (233) Fällen, hier liegen die Jungen gleichen<br />

Alters mit 106 (157) Fällen darunter.<br />

Aufgriffe haben weiter abgenommen (von 7 auf 4).<br />

Darüber hinaus wurde in 98 (61) Brandfällen, in denen technische bzw. natürliche<br />

Brandursache ohne schuldhaftes Verhalten festgestellt wurde, ermittelt.<br />

Die Fallzahlen für den Kreis <strong>Dithmarschen</strong> sind erneut gesunken und liegen auch<br />

<strong>2010</strong> erfreulicherweise mit 8.008 Straftaten in einem 10-Jahres-Tief.<br />

Die Ursache für das weitere Absinken dürfte ein allgemeiner Trend sein, der<br />

landesweit (und auch darüber hinaus) erkennbar ist. Hinzu kommt z.B. ein<br />

witterungsbedingter Rückgang. Immerhin über ein Viertel des Jahres herrschten<br />

teils extreme Winterbedingungen vor, die sich natürlich auch auf kriminelle<br />

Aktivitäten auswirken.<br />

Darüber hinaus lässt sich aber auch erkennen, dass die getroffenen polizeilichen<br />

Anstrengungen weiterhin Früchte tragen (Einrichtung einer EG-Jugend,<br />

Zusammenlegung von Ermittlungsdiensten).<br />

Es wurden 3.984 Taten aufgeklärt, dabei wurden 3.233 Tatverdächtige ermittelt.<br />

Die Polizei in <strong>Dithmarschen</strong> konnte ihre Aufklärungsergebnisse weiter verbessern<br />

und verzeichnet <strong>2010</strong> mit 49,8 % die höchste Aufklärungsquote der letzten 10<br />

Jahre.<br />

Gemessen an der Häufigkeitszahl belegt <strong>Dithmarschen</strong> in <strong>2010</strong> weiterhin die 3.<br />

von 15 Stellen und belegt somit Platz 3 der sichersten Landkreise.<br />

Auch bei der Stadt Heide konnte der positive Trend des Vorjahres fortgesetzt<br />

werden, die Häufigkeitszahl sank erneut um 2.029.<br />

18


Seite 19 von <strong>22</strong><br />

Bei fast jeder 5. Straftat steht der Tatverdächtige unter Alkoholeinfluss, diese Zahl<br />

blieb nahezu unverändert.<br />

In <strong>22</strong>1 Fällen handelte es sich bei den Tatverdächtigen um Konsumenten harter<br />

Drogen. Hier gab es einen Anstieg.<br />

Mehr als die Hälfte aller Tatverdächtigen ist schon mehrmals polizeilich in<br />

Erscheinung getreten.<br />

3 von 4 Tatverdächtigen sind männlich. Das Verhältnis bleibt unverändert.<br />

Die Mehrheit aller Straftaten sind Diebstahlsdelikte. Diese sind aber erneut<br />

deutlich zurückgegangen und erreichen ein 10-Jahres-Tief. Schwere Diebstähle<br />

haben deutlich abgenommen.<br />

Die Anzahl der Fahrraddiebstähle nahm deutlich ab.<br />

Rohheitsdelikte nehmen leicht ab, dabei bilden die Körperverletzungen den<br />

absoluten Schwerpunkt. 9 von 10 Rohheitsdelikten werden aufgeklärt.<br />

Qualifizierte Körperverletzungen auf öffentlichen Plätzen nehmen deutlich ab.<br />

Vermögensdelikte nehmen das dritte Jahr in Folge wieder ab.<br />

Sachbeschädigungen nehmen deutlich ab.<br />

Die Jugendkriminalität bleibt ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit. Die Zahl der<br />

ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist in <strong>2010</strong> gesunken.<br />

Jugendtypische Delikte sind auch in 2009:<br />

• Sachbeschädigung<br />

• Raub<br />

• Diebstahl sowie<br />

• schwere bzw. gefährliche Körperverletzung.<br />

Laut <strong>PKS</strong> waren in den folgenden 4 Deliktsbereichen die Tatverdächtigen bereits<br />

in hoher Zahl polizeilich in Erscheinung getreten:<br />

• Raub<br />

• gefährliche und schwere Körperverletzungen<br />

• Sachbeschädigungen und<br />

• Diebstahl.<br />

Die intensive und täterorientierte Vorgehensweise im Bereich der<br />

Jugendkriminalität seit 2008 hat sich bewährt. Daher wird dieses Konzept nun<br />

auch in entsprechenden Fällen auf den Personenkreis der über 21-jährigen<br />

Straftäter ausgedehnt.<br />

Unser aller Augenmerk muss aber weiterhin insbesondere auf die jungen<br />

Menschen in unserem Kreis gerichtet sein.<br />

19


Seite 20 von <strong>22</strong><br />

Knapp jede 3. Tat wurde durch diese Altersgruppen begangen, obwohl nur etwa<br />

jeder 5. dithmarscher Bürger unter 21 Jahre alt ist.<br />

Zudem stammen 4 von 10 Opfern von Straftaten aus dieser Altersgruppe.<br />

Die Zahl der Vermisstenfälle (fast ausschließlich junge Menschen) hat <strong>2010</strong><br />

erstmals wieder abgenommen.<br />

Die Aufklärungszahlen insgesamt bewegen sich weiter auf einem guten Niveau.<br />

Natürlich sind wir aber bemüht, uns auch hier weiter zu steigern.<br />

Die Polizei erwartet auch in Zukunft eine Verschiebung der Phänomene von der<br />

Diebstahlskriminalität hin zu einer vermehrten Nutzung der „neuen Medien“.<br />

Insbesondere die Möglichkeiten des Internets werden eine immer größere Rolle<br />

spielen.<br />

Wir hoffen, bei unseren Bemühungen auch weiterhin auf die Unterstützung und<br />

Zusammenarbeit mit der Bevölkerung des Kreises <strong>Dithmarschen</strong>, ihren Behörden<br />

und Institutionen.<br />

Denis Butgereit<br />

Kriminalrat und Leiter der Kriminalpolizeistelle Heide<br />

20


8. Allgemeine Hinweise<br />

Seite 21 von <strong>22</strong><br />

Die polizeiliche Kriminalstatistik erfasst alle Straftaten mit Ausnahme von<br />

- Staatsschutzdelikten<br />

- Straftaten, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland begangen wurden<br />

und<br />

- Verstößen gegen strafrechtliche Landesnebengesetze.<br />

Dabei können selbstverständlich nur die Straftaten erfasst werden, die der Polizei<br />

bekannt werden; es handelt sich also um eine „Hellfeldstatistik“. Belastbare<br />

Aussagen über die tatsächliche Zahl und die Struktur der Straftaten (also der<br />

Summe von Hell- und Dunkelfeld) sind aus der polizeilichen Kriminalstatistik<br />

allein nicht möglich.<br />

Viele Delikte werden aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Anzeige gebracht.<br />

Ein unmittelbarer Rückschluss aus gestiegenen Fallzahlen auf eine tatsächlich<br />

gestiegene Kriminalität ist daher nicht absolut zulässig. Vielmehr kann es sein –<br />

und kriminologische Untersuchungen sprechen dafür - dass sich in Teilen<br />

lediglich das Anzeigeverhalten geändert hat.<br />

Es handelt es bei der polizeilichen Kriminalstatistik um eine Ausgangsstatistik.<br />

Das bedeutet, die Taten werden statistisch erfasst, wenn der polizeiliche<br />

Ermittlungsvorgang an die Staatsanwaltschaft abgegeben wird.<br />

Erfassungszeitpunkt und Tatzeitpunkt sind also in der Regel nicht identisch. Je<br />

nach Umfang der Ermittlungen ist es durchaus möglich, dass Taten, die im Jahre<br />

<strong>2010</strong> (oder vorher) begangen wurden, erst 2011 in die polizeiliche<br />

Kriminalstatistik einfließen und somit als Delikte aus 2011 gewertet werden.<br />

In der Anlage sind Hinweise zur Erstellung, Zusammenfassung und Analyse der<br />

<strong>PKS</strong> <strong>2010</strong> angefügt (auch zu den Summenschlüsselnummern).<br />

21


9. Anlage1<br />

Begriffe:<br />

Seite <strong>22</strong> von <strong>22</strong><br />

Häufigkeitszahl: Zahl der Straftaten in einem bestimmten Raum, hochgerechnet<br />

auf 100.000 gemeldete Einwohner<br />

Kinder: unter 14 Jahren<br />

Jugendliche: 14 bis unter 18 Jahren<br />

Heranwachsende: 18 bis unter 21 Jahre<br />

Rohheitsdelikte:<br />

Raubdelikte<br />

Körperverletzungsdelikte<br />

Straftaten gegen die persönliche Freiheit (Freiheitsberaubung, Nötigung,<br />

Bedrohung)<br />

Gefährliche Körperverletzung:<br />

Verletzung eines anderen Menschen durch Waffen oder gefährliches Werkzeug<br />

Schwere Körperverletzung:<br />

Körperverletzung mit schweren Folgen, z. B. dem Verlust der Zeugungsfähigkeit,<br />

der Sehfähigkeit, des Gehörs oder eines wichtigen Körperteils<br />

Tageswohnungseinbrüche:<br />

Einbrüche in Wohnungen in der Zeit von 06.00 bis 21.00 Uhr<br />

Sonstiger Betrug:<br />

Leistungsbetrug<br />

Leistungskreditbetrug<br />

Arbeitsvermittlungsbetrug<br />

Versicherungsbetrug<br />

Computerbetrug<br />

Provisionsbetrug<br />

Sozialleistungs- und Sozialversicherungsbetrug<br />

<strong>22</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!