Personenverkehr und G
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Verkehrsprognose Österreich 2025+<br />
Endbericht Kapitel 3: Beschreibung des Verkehrsmodells<br />
3.7 Validität des Verkehrsmodells <strong>und</strong> Güte der Verkehrsumlegung<br />
3.7.1 Allgemeines zur Güte von Verkehrsmodellierungen<br />
Oftmals wird der Wert eines Verkehrsmodells bzw. der damit erzielten Ergebnisse lediglich daran<br />
gemessen, wie gut empirisch festgestellte Werte im Belastungsplan des Verkehrsmodells wieder<br />
gef<strong>und</strong>en werden können. Modelltechnische Wege, um ein möglichst „gutes“ Ergebnis zu erzielen,<br />
gibt es viele.<br />
Bei der Erstellung der VPÖ2025+ wurde von Anbeginn an das Ziel verfolgt, keine automatisierte<br />
Matrix-Kalibration20 durchführen zu müssen. Die Güte des Verkehrsmodells sollte daher mittels der<br />
Nachfrageberechnung <strong>und</strong> der dabei verfolgten Methode über die Teilschritte Erzeugung, Ziel- <strong>und</strong><br />
Verkehrsmittelwahl sowie Umlegung erzielt werden. Eine entsprechende Feinabstimmung der<br />
Netze (Netzkalibration) 21 war die Voraussetzung für die Erzielung eines zufriedenstellenden<br />
Ergebnisses mit Verzicht auf ein automatisiertes Matrixkalibrationsverfahren.<br />
Die mit dem Verkehrsmodell erzielten Belastungswerte je Strecke zeigen eine gute Übereinstimmung<br />
mit den Zählwerten. Die graphische Auswertung der Zähl- <strong>und</strong> Modellwerte im x-y-Diagramm<br />
zeigt eine sehr hohe Modellgüte, erkennbar an dem bei 1,0 liegenden Anstieg der Regressionsgeraden<br />
sowie dem ebenfalls nahe 1,0 liegenden Bestimmtheitsmaß R 2 . Dies bedeutet, dass durch<br />
den gewählten Modellansatz die beobachteten Netzbelastungen im Straßennetz, aber auch im<br />
Schienennetz sehr gut nachgebildet bzw. erklärt werden. Nichtsdestotrotz kann es vorkommen,<br />
dass die singuläre Betrachtung von Belastungswerten zum Teil deutliche Abweichungen zu den<br />
Zählwerten ergibt. Dies muss allerdings im Kontext der vorhandenen Netzdichte des Netzmodells<br />
<strong>und</strong> dem fehlenden untergeordneten Netz analysiert werden. Gerade in Ballungsräumen ist dieser<br />
Hintergr<strong>und</strong> auch für die Interpretation von hochrangigen Netzabschnitten bedeutend.<br />
20<br />
Die Anwendung von Matrixkalibrationsverfahren führt zwar im Bestand zu einer deutlichen Verbesserung der<br />
Erreichung von vorgegebenen Belastungswerten, für Prognosefälle können aber aufgr<strong>und</strong> der Anwendung von<br />
Korrekturfaktoren unplausible Ergebnisse resultieren. Die eigentliche Modellgüte (Erreichung der Zählwerte allein über<br />
die Erzeugungsrechnung) wird darüber hinaus auch wesentlich transparenter.<br />
21<br />
Unter Netzkalibration wird eine manuell Anpassung der Netzwiderstände verstanden, um eine möglichst realitätsnahe<br />
Routenwahl zu erzielen.<br />
TRAFICO / IVWL et al. 2009 Seite 9 6