Festival der Künste 2009 Acht Seiten Schwarz-Special Michel Comte

Festival der Künste 2009 Acht Seiten Schwarz-Special Michel Comte Festival der Künste 2009 Acht Seiten Schwarz-Special Michel Comte

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14zett 2–09 / hochschulekritik 01–04Eine Veranstaltungsreihe des TransdisziplinärenAteliers im Rahmen von „forum – das offenezhdk-gespräch“ befasst sich mit den verschiedenenKriterien und Mechanismen der(Selbst-)Kritik in der Kunst sowie mit Kunst alsmöglicher Form von Kritik. Andrea Gleiniger,Isabel Mundry & Imanuel Schipper*In unserer pluralistischen Gegenwart scheint es in der Kunstkaum mehr Normen, Grenzen oder Tabus zu geben. Unzähligeästhetische Positionen und künstlerische Ausdrucksformenexistieren nebeneinander, ohne dass man dabei überihre Berührungen, Trennlinien oder Ausschlussverfahrennachdenken muss. Das schafft einen hohen Grad an Freiheitder Gestaltung und Wahrnehmung, provoziert aber zugleichdie Frage, welche Kriterien wir für die Kritik ansetzen, wennwir Kunst erzeugen, rezipieren, in Beziehung setzen oder bewerten.Im Rahmen der Reihe „Forum“ (Transdisziplinäres Atelierder ZHdK) wollen wir in vier Veranstaltungen das Thema Kritikaus verschiedenen Perspektiven beleuchten: Eröffnet wurdediese Veranstaltungsreihe am 7. Mai 2009 mit dem ForumKritik 01: Der Philosoph Harry Lehmann trug seine „ZehnThesen zur Kunstkritik“ vor und stellte sich seinerseits einerkritischen Diskussion. Mit Kritik 02 gehen wir am 24. Septemberder Rolle der „Selbstkritik im Schaffensprozess“ nach.Wir stellen die Frage, welche Kriterien der Beurteilung KünstlerInnenbei ihrem eigenen Werk anwenden. Häufig werdenkünstlerische Entscheidungswege nicht in Worte gefasst,dennoch sind vielfältige Urteilsbildungen im Spiel wie zumBeispiel die „Stimmigkeit“ oder „Sinnhaftigkeit“. Im Gesprächmit drei KünstlerInnen wollen wir Einblicke bekommen, inwelcher Weise Mass angelegt wird, wie sich Momente deskritischen Innehaltens gestalten und inwiefern sie für dasentstandene Werk konstitutiv sind. Kritik 03 wird sich am5. November mit dem Thema der „Kritik am Werk“ befassen:Zwei KünstlerInnen und zwei KritikerInnen durchleuchtenan diesem Abend (selbst)kritisch die Kriterien und Mechanismender Kunstkritik und ihr Verhältnis zum „BetriebssystemKunst“. Mindestens so wichtig wie die Diskussion um dieKriterien und Mechanismen der Kritik am Werk ist die Fragenach den kritischen Potenzialen von Kunst. Ihr widmen wirdie vierte Veranstaltung. Kritik 04 findet am 21. Januar 2010statt und wird das Thema „Werk als Kritik“ behandeln: Aufwelcher Ebene haben künstlerische Werke heute ein Interesseund eine Möglichkeit, Kritik an Politik und Gesellschaft zuüben? Woran wird Kritik geübt und wie artikuliert sie sich?VertreterInnen aus verschiedenen Kunstdisziplinen stelleneigene und fremde Beispiele zur Diskussion, die augenscheinlichoder hintergründig bestehende Zustände künstlerischerfahrbar machen, hinterfragen, beurteilen, kritisieren.Mit den eingeladenen TeilnehmerInnen soll ein Rahmengeschaffen werden, der nicht nur einen produktiven Dialogzwischen KünstlerInnen und KritikerInnen, sondern auch einenzwischen Dozierenden der ZHdK und VertreterInnen desBetriebssystems Kunst ermöglicht.* Andrea Gleiniger ist Dozentin für Theorie am Departement DarstellendeKünste und Film (andrea.gleiniger@zhdk.ch), Isabel Mundry ist Dozentinfür Komposition, Fachrichtung Klassik am Departement Musik(isabel.mundry@zhdk.ch) und Imanuel Schipper arbeitet am InstitutDesign2context, Departement Design (imanuel.schipper@zhdk.ch).Konzept der Veranstaltungsreihe: Andrea Gleiniger, Isabel Mundry &Imanuel SchipperDas Forum Kritik findet jeweils im mehrspur music club, Waldmannstrasse12 (nähe Bellevue) statt:Donnerstag, 24. September 2009, 19 hKritik 02 – Selbstkritik im SchaffensprozessPodiumsgespräch mit Anna Huber (Choreografin, Bern), Andreas Stahl(Komponist, Dozent an der Hochschule der Künste Bern) und Jso Maeder(Bildender Künstler, Zürich).Moderation: Jörn Peter Hiekel (Musikwissenschaftler, ZHdK)Donnerstag, 5. November 2009, 19 hKritik 03 – Kritik am WerkPodiumsgespräch mit Michael Eidenbenz (Musikkritiker, Leiter DepartementMusik, ZHdK), Corina Caduff (Kulturwissenschaftlerin, ZHdK, Mitglied LiteraturclubSF), Michael Simon (Bühnenbildner, Theater- und Opernregisseur,Vertiefungsleiter Bühnenbild des Masters of Art in Theater, ZHdK), IsabelKrieg (Bildende Künstlerin, Zürich/Berlin).Moderation: Gabriela Christen (Stellvertretende Leiterin des Institute for thePerforming Arts and Film ipf, Kulturredaktorin DRS 2)Donnerstag, 21. Januar 2010, 19 hKritik 04 – Werk als KritikPodiumsgespräch mit Ruedi Baur (Designer, Leiter Institut Design2context,ZHdK), Lukas Bärfuss (Autor, Zürich), Viola Hasselberg (Schauspieldirektorinund Leitende Dramaturgin Theater Freiburg), Marie-Antoinette Chiarenza(Künstlerin, RELAX – chiarenza & hauser & co –, Dozentin an der F+F Schulefür Kunst und Mediendesign Zürich).Moderation: Andrea Gleiniger (Kunst- und Architekturhistorikerin, ZHdK)

toni-areal / zett 2–0915Ursprünglich waren Sie bei der SBB tätig. Warum haben Siedie Bähnlerwelt verlassen?Nach vielen Jahren bei der SBB war einiges zur Routine geworden.Zudem sollte mein Arbeitsplatz nach Bern verlegtwerden. Pendeln oder umziehen wollte ich auf keinen Fall.Die Stelle am damaligen Konsi Zürich war verlockend, undMusik mochte ich schon immer. Allerdings bleibt mir unvergesslich,wie ich an meinem ersten Arbeitstag vom Stadelhofenzum Konsi hochging und dabei dachte: „Oh Gott, washabe ich mir bloss eingebrockt? Ich kenne keinen Menschen,weder am Konsi noch in der Tonhalle noch in der städtischenMusikszene noch beim Kanton.“schau, hier istzüri-west!Werner Ulrich war Verwaltungsdirektor am ehemaligenKonservatorium Zürich und späteran der Hochschule Musik und Theater (HMT).Bis vor Kurzem leitete er die ArbeitsgruppeMusik im Toni-Projekt. Nach zwei JahrzehntenEngagement im kulturellen Bildungsbereichblickt Werner Ulrich zurück und nach vorne.Das Gespräch mit ihm führte Adriana Bognar*Was das Toni-Areal betrifft, sind Sie ein Mann der ersten Stunde.Können Sie sich erinnern, was Ihnen da durch den Kopfgegangen ist?Erschrocken bin ich nicht, aber gefragt hab ich mich schon,wie man aus einer Joghurtfabrik eine Hochschule machenkann. Abbrechen oder umbauen, war mein erster Gedanke.Das war zu jenem Zeitpunkt noch offen. Einmal habe ich mitDaniel Waeber – der damals wie ich in die Machbarkeitsstudiedes Toni-Projekts involviert war – zu Fuss den Weg vonder Ausstellungsstrasse bis ins Toni-Areal zurückgelegt. Ichwollte unbedingt wissen, wie weit es ist. Es war ein trüber Novembertag,als wir losgingen, und dort angekommen, meintemein Begleiter trocken: „Ist schon eine etwas unwirtliche Gegendhier.“Das Toni Areal am 10. Juli, 2009. Bild: Regula Bearth

toni-areal / zett 2–0915Ursprünglich waren Sie bei <strong>der</strong> SBB tätig. Warum haben Siedie Bähnlerwelt verlassen?Nach vielen Jahren bei <strong>der</strong> SBB war einiges zur Routine geworden.Zudem sollte mein Arbeitsplatz nach Bern verlegtwerden. Pendeln o<strong>der</strong> umziehen wollte ich auf keinen Fall.Die Stelle am damaligen Konsi Zürich war verlockend, undMusik mochte ich schon immer. Allerdings bleibt mir unvergesslich,wie ich an meinem ersten Arbeitstag vom Stadelhofenzum Konsi hochging und dabei dachte: „Oh Gott, washabe ich mir bloss eingebrockt? Ich kenne keinen Menschen,we<strong>der</strong> am Konsi noch in <strong>der</strong> Tonhalle noch in <strong>der</strong> städtischenMusikszene noch beim Kanton.“schau, hier istzüri-west!Werner Ulrich war Verwaltungsdirektor am ehemaligenKonservatorium Zürich und späteran <strong>der</strong> Hochschule Musik und Theater (HMT).Bis vor Kurzem leitete er die ArbeitsgruppeMusik im Toni-Projekt. Nach zwei JahrzehntenEngagement im kulturellen Bildungsbereichblickt Werner Ulrich zurück und nach vorne.Das Gespräch mit ihm führte Adriana Bognar*Was das Toni-Areal betrifft, sind Sie ein Mann <strong>der</strong> ersten Stunde.Können Sie sich erinnern, was Ihnen da durch den Kopfgegangen ist?Erschrocken bin ich nicht, aber gefragt hab ich mich schon,wie man aus einer Joghurtfabrik eine Hochschule machenkann. Abbrechen o<strong>der</strong> umbauen, war mein erster Gedanke.Das war zu jenem Zeitpunkt noch offen. Einmal habe ich mitDaniel Waeber – <strong>der</strong> damals wie ich in die Machbarkeitsstudiedes Toni-Projekts involviert war – zu Fuss den Weg von<strong>der</strong> Ausstellungsstrasse bis ins Toni-Areal zurückgelegt. Ichwollte unbedingt wissen, wie weit es ist. Es war ein trüber Novembertag,als wir losgingen, und dort angekommen, meintemein Begleiter trocken: „Ist schon eine etwas unwirtliche Gegendhier.“Das Toni Areal am 10. Juli, <strong>2009</strong>. Bild: Regula Bearth

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