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Junge Erwachsene in der Sozialhilfe - Schulden

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VERLÄUFE IN DER SOZIALHILFE Erwerbssituation Dauerbeziehende Austritte TotalKurzzeitbeziehendeLangzeitbeziehendeWie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>tritte Prozent Anzahl Verteilung(<strong>in</strong> %)In Ausbildung 16,6 61,8 14,9 6,7 100,0 403 10,8Erwerbstätig 22,0 56,8 13,0 8,4 100,0 586 15,8Erwerbslos 14,6 58,0 11,5 15,9 100,0 1469 39,5Nichterwerbsperson 37,7 38,0 16,0 8,2 100,0 915 24,6Erwerbssituation unklar 16,3 56,9 11,4 15,7 100,0 343 9,2Total 21,8 53,2 13,2 11,8 100,0 3716 100,0Neue Fälle des Jahres 2004, antragstellende Personen zwischen 18 und 25 Jahren. Beobachtungsdauer: 1.1.2004 bis 31.12.2006. Kurze Bezugsdauer: bis 1 Jahr,lange Bezugsdauer: mehr als 1 Jahr. Elf Kantone s<strong>in</strong>d nicht berücksichtigt. Bei 1,7% <strong>der</strong> relevanten Beobachtungen fehlen die Angaben zur Erwerbssituation.Quelle: BFS/<strong>Sozialhilfe</strong>statistik, Berechnungen: BASS.Bei den Verlaufsanalysen nach soziodemographischenMerkmalen konnte Folgendes festgestellt werden:<strong>Junge</strong> <strong>Erwachsene</strong> lösen sich häufiger und schnellerals ältere Personen im Erwerbsalter aus <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>ab. So bezogen beispielsweise nur 22 Prozent <strong>der</strong> jungen<strong>Erwachsene</strong>n während <strong>der</strong> ganzen Beobachtungsphase<strong>Sozialhilfe</strong>, bei den 46- bis 55-Jährigen s<strong>in</strong>d es 28 Prozent.Allerd<strong>in</strong>gs bedeutet dies nicht, dass <strong>der</strong> häufige<strong>Sozialhilfe</strong>bezug von jungen <strong>Erwachsene</strong>n problemloswäre. Dafür s<strong>in</strong>d die Unterschiede <strong>in</strong> den Austrittschancenund Bezugsdauern zwischen den jungen<strong>Erwachsene</strong>n und den älteren <strong>Sozialhilfe</strong>beziehendenzu ger<strong>in</strong>g: Sie vermögen das erhöhte <strong>Sozialhilfe</strong>risiko<strong>der</strong> jungen <strong>Erwachsene</strong>n nicht zu «relativieren».<strong>Junge</strong> <strong>Erwachsene</strong>, die nicht <strong>in</strong> den Erwerbsprozess<strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d – also we<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Erwerbsarbeit nachgehennoch e<strong>in</strong>e suchen –, bekunden beson<strong>der</strong>s grosseProbleme, sich aus <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong> zu lösen. Auch <strong>der</strong>Anteil <strong>der</strong> Kurzzeitbeziehenden ist bei ihnen auffällig tief.Erwerbslosen jungen <strong>Erwachsene</strong>n gel<strong>in</strong>gt es häufigerals erwerbstätigen Personen, sich aus <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong> abzulösen.Sie f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e Stelle o<strong>der</strong> haben nach e<strong>in</strong>erWartezeit Ansprüche auf Leistungen <strong>der</strong> Arbeitslosenversicherung.Bei den jungen <strong>Erwachsene</strong>n, die trotz Erwerbstätigkeitvon <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong> abhängig s<strong>in</strong>d, gibt esdagegen leicht stärkere Tendenzen zur Verfestigung. Dasist <strong>in</strong>sofern plausibel, als es etwa Personen, die mangelsQualifikation <strong>in</strong> Tieflohnbrachen arbeiten, schwerer fallendürfte, die Ursachen ihrer Armut kurzfristig zu beheben.Auch Teilzeitbeschäftigungen können hier e<strong>in</strong>eRolle spielen. Allerd<strong>in</strong>gs ist fraglich, wie nachhaltig dieAustritte <strong>der</strong> erwerbslosen <strong>Sozialhilfe</strong>beziehenden s<strong>in</strong>d:Wie die Auswertungen zeigen, treten sie nach e<strong>in</strong>emUnterbruch von m<strong>in</strong>destens sechs Monaten verhältnismässighäufig wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die <strong>Sozialhilfe</strong> e<strong>in</strong>. Das bedeutet,dass ihre Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt teilweise prekärbleibt. Im Extremfall kann es sogar zutreffen, dass sichihre Situation objektiv nicht än<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n Austritt undWie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>tritt alle<strong>in</strong> dem Sachverhalt geschuldet s<strong>in</strong>d,dass die Betroffenen vorübergehend Leistungen <strong>der</strong> Arbeitslosenhilfebezogen haben (Drehtüreffekt).22JUNGE ERWACHSENE IN DER SOZIALHILFE BFS 2009

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