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Junge Erwachsene in der Sozialhilfe - Schulden

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REGIONALE UNTERSCHIEDEvon jungen <strong>Erwachsene</strong>n dazu, dass <strong>in</strong> ihren Wohnkantonenfür ger<strong>in</strong>g qualifizierte Arbeitskräfte wenigerArbeitsplätze zur Verfügung stehen. E<strong>in</strong>e erfolgreicheErwerbs<strong>in</strong>tegration ist unter diesen wirtschaftlichenRahmenbed<strong>in</strong>gungen schwieriger. Die Folge davonsche<strong>in</strong>t für die jungen <strong>Erwachsene</strong>n e<strong>in</strong> erhöhtes <strong>Sozialhilfe</strong>risikozu se<strong>in</strong>. miliärenH<strong>in</strong>tergrunds e<strong>in</strong>erseits und des sozialen Raumes(u.a. Anteil an Arbeitslosen und Auslän<strong>der</strong>/<strong>in</strong>nen,Haushalte mit überbelegten Wohnungen) an<strong>der</strong>erseitsauf die <strong>Sozialhilfe</strong>quote überprüft. Die Resultate <strong>der</strong>Analysen verweisen darauf, dass sich e<strong>in</strong> hoher Anteilan jungen <strong>Erwachsene</strong>n aus Familien mit e<strong>in</strong>emschwachen Bildungsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dannvermehrt auf die Bezugsquote <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong> auswirkt,wenn gleichzeitig e<strong>in</strong> hoher Anteil <strong>der</strong> Kantonsbevölkerung<strong>in</strong> sozialen Räumen aufwächst, <strong>in</strong> denen sichmehrere Integrationsprobleme verdichten und kumulieren.Der Faktor «soziale Vererbung sowie Verdich-engem Raum» erklärt rund e<strong>in</strong>en Achtel <strong>der</strong> kantonalenUnterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>quote.Die Ergebnisse <strong>der</strong> Modellrechnung verweisen darauf,dass es weitere kantonsspezifische E<strong>in</strong>flussfaktorengibt, welche die <strong>Sozialhilfe</strong>quoten massgeblich bee<strong>in</strong>flussen,die wir aber nicht kennen. Die Frage, um welcheFaktoren es sich handelt, kann die statistische Analyseselber nicht beantworten, es lassen sich jedoch Vermutungenanbr<strong>in</strong>gen: «Politik undKultur» (z.B. Sprachregion, Bildungssystem, Steuerbelastung,bedarfsabhängige Sozialleistungen) wurden<strong>in</strong> das Schätzmodell aufgenommen, erwiesen sichaber unter multivariaten Bed<strong>in</strong>gungen als nicht relevanto<strong>der</strong> führten zu ke<strong>in</strong>en plausiblen Ergebnissen. Wert- bezüglich <strong>der</strong> Nachfragenach staatlichen Leistungen <strong>in</strong> Sozialversicherungsfragenvon Kanton zu Kanton verschieden s<strong>in</strong>d (vgl.dazu Guggisberg/Schär/Spycher 2004). Es ist davonauszugehen, dass auch im Bereich <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong> e<strong>in</strong>ähnlicher Zusammenhang besteht. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> verbleibendenkantonalen Differenzen dürfte deshalb aufdiesen Umstand zurückzuführen se<strong>in</strong>. fö<strong>der</strong>alistischgeprägt. Ausgestaltung und Bemessungsgrundlagenorientieren sich zwar meistens an denRichtl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Schweizerischen Konferenz für <strong>Sozialhilfe</strong>(SKOS), dennoch bestehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> lokalen Umsetzungund im Vollzug Unterschiede. Diese Differenzenlassen sich nur schwerlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em statistischen Modellabbilden, weil sie erstens zu vielfältig s<strong>in</strong>d undzweitens stark von <strong>der</strong> konkreten Umsetzungspraxisabhängen.Abbildung 2 stellt die Ergebnisse noch e<strong>in</strong>mal systematischdar.2009 BFS JUNGE ERWACHSENE IN DER SOZIALHILFE17

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