Junge Erwachsene in der Sozialhilfe - Schulden
Junge Erwachsene in der Sozialhilfe - Schulden Junge Erwachsene in der Sozialhilfe - Schulden
PERSÖNLICHE SITUATION DER JUNGEN ERWACHSENEN IN DER SOZIALHILFEEs ist abschliessend wichtig hervorzuheben, dass dieunterschiedliche Präsenz der verschiedenen Typen vonSozialhilfebeziehenden keine Rückschlüsse darüber erlaubt,wie stark Städte, Agglomerationen und ländlicheGemeinden von sozialen Problemen junger Erwachsenerbetroffen sind. Sie zeigt jedoch, wie sich das Profil derjungen Erwachsenen in der Sozialhilfe in Städten, Agglomerationenund ländlichen Gemeinden unterscheidet.Daraus wird ersichtlich, mit welchen Problemen diejeweiligen Sozialdienste konfrontiert sind und welcheLösungsangebote erfolgversprechend sein könnten.Ein wichtiger Unterschied lässt sich dahingehend auf denPunkt bringen, dass in ländlichen Gemeinden verhältnismässigviele junge Erwachsene von der Sozialhilfe unterstütztwerden, weil ihre Eltern über unzureichende Mittelverfügen, um ihnen die Erstausbildung in vollem Umfangzu finanzieren. In Städten dagegen kommt es häufigervor, dass junge Erwachsene selber Familien gegründethaben, mit den daraus entstehenden Belastungen nichtzu Rande kommen oder unter gescheiterten Paarbeziehungenleiden.14JUNGE ERWACHSENE IN DER SOZIALHILFE BFS 2009
REGIONALE UNTERSCHIEDE2 Regionale UnterschiedeOb junge Erwachsene auf die Sozialhilfe angewiesensind, hängt nicht nur von ihren persönlichen Ressourcen(z.B. Einkommen, Bildung) ab, sondern ebenso vonstrukturellen Faktoren. Dazu gehören beispielsweise dasLehrstellenangebot, die Wirtschaftsstruktur oder diebestehenden Unterstützungsangebote für junge Erwachsenein kritischen Verhältnissen (z.B. Lehrstellenabbruch,Arbeitslosigkeit). Betrachtet man die Sozialhilfequotender jungen Erwachsenen in den einzelnen Kantonen, sostellt man beträchtliche Unterschiede fest: 2006 bewegtensich die Quoten zwischen 0,9 (Nidwalden) und12,1 Prozent (Basel-Stadt). Es ist zu vermuten, dass einTeil der Abweichungen auf strukturelle Unterschiede zurückzuführenist. Näher betrachtet, sind dabei zwei Fragenzu unterscheiden:Unterschiede der Sozialhilfequoten junger ErwachsenerZur Erklärung der unterschiedlichen kantonalen Sozialhilfequotenvon jungen Erwachsenen wurde ein multivariatesModell mit insgesamt 30 Variablen getestet.Abbildung 1 zeigt das für die Analysen verwendeteErklärungs modell und die darin enthaltenen Indikatoren.Daraus wird ersichtlich, dass die Sozialhilfequote auseinem Zusammenspiel von Indikatoren aus vier verschiedenenDimensionen erklärt werden soll. Wir unterscheidenzwischen Indikatoren auf der Ebene der kerung,der sozialen Umwelt, der Wirtschaft und derPolitik und Kultur. 4 Grundsätzlich gehen wir davon aus,dass jeder einzelne Indikator für sich einen Beitrag zurErklärung der Sozialhilfequote liefern kann. Erstens: Woher rühren die kantonalen Unterschiededer Sozialhilfequoten von jungen Erwachsenen? (absoluteSozialhilfebetroffenheit der jungen Erwachsenen) von jungen Erwachsenen in einigen Kantonen aufdem Niveau der kantonalen Gesamtquote, währendsie in anderen Kantonen deutlich darüber liegt? (relativeSozialhilfebetroffenheit der jungen Erwachsenen)4Wir verzichten an dieser Stelle auf eine detaillierte Vorstellung allerverfügbaren und ins Schätzmodell aufgenommenen Variablen. In derGesamtstudie sind die entsprechenden Informationen aufgeführt.2009 BFS JUNGE ERWACHSENE IN DER SOZIALHILFE15
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REGIONALE UNTERSCHIEDE2 Regionale UnterschiedeOb junge <strong>Erwachsene</strong> auf die <strong>Sozialhilfe</strong> angewiesens<strong>in</strong>d, hängt nicht nur von ihren persönlichen Ressourcen(z.B. E<strong>in</strong>kommen, Bildung) ab, son<strong>der</strong>n ebenso vonstrukturellen Faktoren. Dazu gehören beispielsweise dasLehrstellenangebot, die Wirtschaftsstruktur o<strong>der</strong> diebestehenden Unterstützungsangebote für junge <strong>Erwachsene</strong><strong>in</strong> kritischen Verhältnissen (z.B. Lehrstellenabbruch,Arbeitslosigkeit). Betrachtet man die <strong>Sozialhilfe</strong>quoten<strong>der</strong> jungen <strong>Erwachsene</strong>n <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Kantonen, sostellt man beträchtliche Unterschiede fest: 2006 bewegtensich die Quoten zwischen 0,9 (Nidwalden) und12,1 Prozent (Basel-Stadt). Es ist zu vermuten, dass e<strong>in</strong>Teil <strong>der</strong> Abweichungen auf strukturelle Unterschiede zurückzuführenist. Näher betrachtet, s<strong>in</strong>d dabei zwei Fragenzu unterscheiden:Unterschiede <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>quoten junger <strong>Erwachsene</strong>rZur Erklärung <strong>der</strong> unterschiedlichen kantonalen <strong>Sozialhilfe</strong>quotenvon jungen <strong>Erwachsene</strong>n wurde e<strong>in</strong> multivariatesModell mit <strong>in</strong>sgesamt 30 Variablen getestet.Abbildung 1 zeigt das für die Analysen verwendeteErklärungs modell und die dar<strong>in</strong> enthaltenen Indikatoren.Daraus wird ersichtlich, dass die <strong>Sozialhilfe</strong>quote ause<strong>in</strong>em Zusammenspiel von Indikatoren aus vier verschiedenenDimensionen erklärt werden soll. Wir unterscheidenzwischen Indikatoren auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> kerung,<strong>der</strong> sozialen Umwelt, <strong>der</strong> Wirtschaft und <strong>der</strong>Politik und Kultur. 4 Grundsätzlich gehen wir davon aus,dass je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Indikator für sich e<strong>in</strong>en Beitrag zurErklärung <strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>quote liefern kann. Erstens: Woher rühren die kantonalen Unterschiede<strong>der</strong> <strong>Sozialhilfe</strong>quoten von jungen <strong>Erwachsene</strong>n? (absolute<strong>Sozialhilfe</strong>betroffenheit <strong>der</strong> jungen <strong>Erwachsene</strong>n) von jungen <strong>Erwachsene</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Kantonen aufdem Niveau <strong>der</strong> kantonalen Gesamtquote, währendsie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Kantonen deutlich darüber liegt? (relative<strong>Sozialhilfe</strong>betroffenheit <strong>der</strong> jungen <strong>Erwachsene</strong>n)4Wir verzichten an dieser Stelle auf e<strong>in</strong>e detaillierte Vorstellung allerverfügbaren und <strong>in</strong>s Schätzmodell aufgenommenen Variablen. In <strong>der</strong>Gesamtstudie s<strong>in</strong>d die entsprechenden Informationen aufgeführt.2009 BFS JUNGE ERWACHSENE IN DER SOZIALHILFE15